Scheitert Biden an nicht-weißen Wählern?

Bidens zuverlässigste Wählerbasis wankt: die Afro-Amerikaner. Wählten 2016 noch 92 Prozent der Schwarzen Democrats, ergeben Umfragen, dass 37 Prozent der schwarzen Wähler bei den Präsidentschaftswahlen 2024 für „jemand anderen“ stimmen werden.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Matt Rourke

Im Jahr 2016 erhielt Trump laut Umfragen acht Prozent der schwarzen Stimmen, die bis dahin höchste Unterstützung schwarzer Wähler für alle Republikaner seit George Bush im Jahr 2000. Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020 war die Unterstützung für Trump unter den schwarzen Wählern auf 12 Prozent gestiegen.

Während die aktuellen Meinungsumfragen variieren, zeigt eine Umfrage von GenForward, fänden die Wahlen jetzt statt, stimmten 17 Prozent der schwarzen Wähler für Donald Trump. Wichtig: 20 Prozent sagten, dass sie weder für Trump noch für Biden stimmen wollen.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Diese GenForward-Umfrage signalisiert Biden Ärger. Schwarze Wähler bildeten einen entscheidenden Block bei seiner Wahl 2020. Bewahrheitet sich, dass in diesem Jahr 17 Prozent der schwarzen Wähler für Trump stimmen und nur noch etwa 63 Prozent für Biden, ist dessen Wiederwahl vom Tisch.

„Insbesondere schwarze Männer könnten wegen einer Art Hypermännlichkeit von Donald Trump, für Trump stimmen“, sagte Cathy Cohen, die Gründerin und Direktorin des GenForward-Survey-Projekts und Professorin für Politikwissenschaft an der University of Chicago, gegenüber Politico. Die Umfrage entspricht den Ergebnissen einer älteren Umfrage der New York Times/Siena College, in der festgestellt wurde, dass Trump 22 Prozent Unterstützung unter den schwarzen Wählern in sechs Staaten erhalten hat, die als „Schlachtfelder“ gelten. In dieser Umfrage unterstützten immerhin noch 71 Prozent der schwarzen Wähler Biden.

Nur die Hälfte der befragten schwarzen Wähler sagte, sie wären damit einverstanden, wie Biden seinen Job macht, während 29 Prozent sagten, dass sie nicht zustimmen und 21 Prozent keine Meinung hatten. Für schwarze Wähler sind Inflation, Waffenkontrolle und Rassismus die wichtigsten Probleme im Land.

Der schwarze Wahlblock ist einzigartig in den USA. Lange Zeit war es die einzige Gruppe von Wählern, die sich konsequent mit der Demokratischen Partei identifiziert hat – sie erreichte noch 77 Prozent der schwarzen Wähler im Jahr 2020. Im Vergleich dazu identifizierten sich 2020 nur 42 Prozent der weißen Wähler und 63 Prozent der Latino-Wähler als Demokraten. Jetzt sagen jedoch nur noch 63 Prozent der schwarzen Wähler, dass sie Biden in diesem Jahr unterstützen werden. Ein Allzeittief, seit 1999 die Datenerfassung begann.

Pro-Hamas-Camps gehen weiter
US-Universitäten: Wie Terroristen sich über den „Protest“ freuen
Die neueste Umfrage deutet auch darauf hin, dass Biden bei den hispanischen Wählern an Boden verliert. Nur noch 42 Prozent der befragten hispanischen Wähler gaben an, für Biden zu stimmen, während 36 Trump wählen wollen und 21 Prozent sagten, dass sie es vorziehen würden, für „jemand anderen“ zu stimmen. Biden gewann im Jahr 2020 noch 59 Prozent der hispanischen Stimmen.

Die Biden-Administration reagiert prompt. Die Spin Doctors preisen gezielt wirtschaftliche Bemühungen an, die sich an schwarze und hispanische Amerikaner richten. Ihnen ist klar, dass das historische Vermächtnis der Demokratischen Partei für schwarze Wähler, die Bürgerrechtsbewegung, immer mehr bröckelt. Jüngere schwarze Wähler haben nicht mehr den Bezug zu den Zeiten der Rassentrennung. „Ich denke, die neue Generation schwarzer Wähler hat nicht die direkte Erfahrung mit der Bürgerrechtsbewegung oder das Wissen über diese Dinge. Für sie ist das keine Erinnerung, sondern Geschichte“, meint Adolphus Belk, Politikwissenschaftler an der Winthrop University.

Die neue Generation schwarzer Wähler verschenkt ihre Stimme nicht mehr aus Dankbarkeit oder weil man es schon immer so gemacht hat. Sie schauen sich genau an, was die Partei für die zu bieten hat, und haben keine Animositäten gegen Republikaner.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 25 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

25 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
H. Priess
6 Monate her

Es wird immer so getan als wären die Schwarzen die Mehrheit in der USA! Nein! Sind sie nicht!! Es sind gerademal 12%, fast 20% Latinos, 5% Asiaten, 2 % irgendwas und 61% Weiße! Es k*tzt mich mittlerweile an, daß immer und überall die Schwarzen in den Vordergrund gestellt werden. Außer in der Kriminalstatistik spielen die Schwarzen nur eine untergeordnete Rolle. Trump muß die Latinos gewinnen und da macht er sehr große Fortschritte. Dies eingebürgerten Latinos sind oft Amerikanischer als die Amerikaner selber. Da weht das Sternenbanner wie ganz selbstverständlich im Vorgarten an jedem Haus und das regelmäßige amerikanische Barbeque sind… Mehr

ChrK
6 Monate her

Das ist doch sehr Kaffeesatzleserei. Solange Trump nicht bei allen Wählergruppen eine Mehrheit erzielt, und zwar eine absolute, wird es nichts werden. Und die demokratischen Marionetten werden nichts unversucht lassen, um genau das zu verhindern. Und solange es auch dort demokratisch aussieht, wird das funktionieren.

Nibelung
6 Monate her

Insbesondere die Latinos haben ihre Probleme mit den Einwanderern aus ihrer Heimat, denn sie haben sich in den USA etabliert und wissen wie die Slums nachrücken mit der gesamten Kriminaliät und ähnliches gilt auch für die Schwarzen, die kein Interesse daran haben ins dritte Glied zu rücken, nur weil andere jetzt auch etwas vom Kuchen abhaben wollen, was sie sich selbst erkämpft haben und sich auch zu den Etablierten zählen. Die Republikaner werden von den weißen im mitleren Westen gewählt und im Süden und Nordwesten außerhalb der Ballungszentren, wobei die Demokraten in den Drunter und Drüber-Ansiedlungen ohne Kompaß wohnen, wo… Mehr

Der Person
6 Monate her

Tja, der Demokratischen Partei geht das Geld der Steuerzahler aus, dazu kommen explodierende Kriminalität dank „Defund the police“ und der de facto Legalisierung von Diebstahl. Ehrliche Arbeiter/Bürger werden bestraft und darunter leiden dann natürlich auch schwarze Amerikaner. Wahrscheinlich sogar mehr, da sie ja i.d.R. auch in schwarzen Stadtteilen/Städten wohnen und arbeiten bzw. ihr Geschäft haben. Thomas Sowell hat zudem gezeigt, dass es Schwarzen in den Vierzigern und Fünfzigern dank Eigenverantwortung und Leistungsgedanke wesentlich besser ging, die Einführung des „Social welfare“ aber viel zerstörte. Merke: der „demokratische“ Wohlfahrtsstaat mit seiner gepredigten Verantwortungslosigkeit geht immer kaputt und zuerst leiden darunter die normalen… Mehr

Reiner Kleister ORiGiNAL
6 Monate her

Ich frage mich, wie die schwarzen in den USA wählen würden, wenn ihnen klar wäre, daß es die konservativen waren, die die Sklavenbefreiung durchgesetzt haben (Abraham Lincoln war ein Republikaner).
Des weiteren frage ich mich, wie die schwarzen in den USA wählen würden, wenn ihnen klar wäre, daß der KuKluxKlan eine Veranstaltung der Democrats gewesen ist.

Last edited 6 Monate her by Reiner Kleister ORiGiNAL
Georgina
6 Monate her

Zitat: „„Ich [Joe Biden] denke, wir haben die umfangreichste und umfassendste Organisation für Wahlbetrug in der Geschichte der amerikanischen Politik zusammengestellt“, sagt der demokratische Präsidentschaftskandidat. Besonders pikant ist die Aussage deshalb, weil ihm seit längerem zwar keine Fälschung aber der Versuch der Gefährdung der Wahlsicherheit zu seinen Gunsten vorgeworfen wird (etwa durch ein hochumstrittenes Briefwahlverfahren, TE berichtete).“ [Zitatende]

Quelle: tichyseinblick.de/daili-es-sentials/joe-biden-wir-haben-wahlbetrugsorganisation-zusammengestellt/ [Sonntag, 25. Oktober 2020]

Wenn also Biden selbst, den Wahlbetrug bezeugt, gilt die menschliche Vernunft plötzlich nicht mehr?

Reiner Kleister ORiGiNAL
6 Monate her

Wenn die DemocRats Trump noch den Wahlsieg nehmen wollen, müssen die DemocRats mindestens einen doppelt so großen Wahlbetrug wie bei der letzten Wahl auf’s Parkett legen.
Ansonsten sind die – GOTT SEI’s GEDANKT(sic!!!) – endlich weg vom Fenster!

Last edited 6 Monate her by Reiner Kleister ORiGiNAL
hoho
6 Monate her

Ob viel anders wird ist eher zu bezweifeln. Vlt die Grenze mit Mexico wird geschlossen. Ich kann mich erinnern dass, Donalds Befehle Entscheidung angeklagt oder einfach ignoriert wurden. Ich kann mich erinnern, dass sein Erlass über Woke Schulungen in den Bundesbehörden einfach ignoriert wurde. Dazu greift man ihn durch die Justiz – das wird him wohl besetzt gehalten. Dann noch etwas anderes – jeder der mit ihm arbeitet – wird auch angeklagt. Das sieht man mit den Anwälten die ihn repräsentieren. Alles was helfen kann und legal ist, wird ineffektiv sein. Das sah man doch auch bei Brexit in GB… Mehr

Georgina
6 Monate her

Die Universität von Chicago bekämpft Weiße! Die Jagd ist längst eröffnet. Genau das befürwortet Biden. Politico gehört jetzt zu Axel Springer! Das soll seriös sein? Die manipulativen Umfrageinstitute sprachen vor nicht langer Zeit, Trump einen großen Vorsprung zu. Ein Anruf von Biden, und schon schmolz der Vorsprung nicht nur hinweg. Der von Wirtschaft keine Ahnung habende Biden führt jetzt knapp vor Trump, der über einen kompetenten Wirtschaftsabschluss, an einer sehr angesehenen Uni verfügt? Und in der Zwischenzeit hat sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert. Die New York Times als Zeuge? Die Zeitung, die die US-Verfassung zerstören hilft, Gesetzlosigkeit, Rechtsbrüche unterstützt,… Mehr

Betreutes Denken
6 Monate her

Eine durch und durch positive Entwicklung, wenn die schwarzen und hispanischen Wähler ihre Stimmen nicht mehr nach traditionellen Bindungen verschenken, sondern sich um die politischen Inhalte unter den heutigen Bedingungen kümmern, ihre Interessen entsprechend definieren und dann erst ihre Wahlentscheidung treffen. Nennt man Emanzipation…

Boudicca
6 Monate her

Während der Kanzlerschaft von Merkel haben die USA vier Präsidenten regiert. Ein Präsident kann maximal einmal wieder gewählt werden. Das ist für die Demokratie sehr gut.
Seit Biden Präsident ist, läuft es für viele normalen Menschen nicht unbedingt besser. Vor allem die Migration sorgt für viele Probleme, auch für die schwarzen Wähler. Die reichen linken Studenten haben inzwischen ein neues Lieblingskind und blacklivesmatter interessiert zur Zeit kein Aas.