Am Freitag wurde zunächst die Silicon Valley Bank in Santa Clara, Kalifornien, geschlossen, eine der größten Banken der USA. Am Sonntag schlossen die Regulierungsbehörden auch noch die Signature Bank in New York. Hinter den Kulissen wird versucht, Einlagen zu schützen und einen Domino-Effekt zu verhindern.
Es dauerte vier Jahrzehnte, um die Silicon Valley Bank und ihre Muttergesellschaft, die SVB Financial Group (SIVB), als Finanzier der Startup-Welt aufzubauen. Es dauerte 36 Stunden, um sie zu zerlegen. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB ) ist der zweitgrößte Bankencrash in der Geschichte der USA. Wie konnte es so weit kommen?
Die SVB wurde während des Pandemie-Tech-Booms mit Bargeld geradezu überschwemmt, bis Ende letzter Woche war sie die sechzehntgrößte Bank der USA. Seit letztem Jahr hat die Federal Reserve allerdings die Zinssätze von ihrem Rekordtief angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Anleger haben aber weniger Appetit auf Risiken, wenn Geld aufgrund der höheren Zinssätze teuer wird. Dies belastete vor allem Technologie-Startups – die Hauptkunden der Silicon Valley Bank –, weil es ihre Investoren risikoscheuer machte.
Da höhere Zinssätze dazu führten, dass der Markt für Börsengänge für viele Startups geschlossen und privates Fundraising teurer wurde, begannen Kunden der Silicon Valley Bank, Geld herauszuziehen, um ihren Liquiditätsbedarf zu decken. Um die Rückzahlungen zu finanzieren, verkaufte die Silicon Valley Bank am 8. März (Mittwoch) ein 21-Milliarden-Dollar-Anleihenportfolio, das hauptsächlich aus US-Staatsanleihen bestand. Mit einem hohen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar. Aber das Geld reichte nicht. Am 9. März, versuchten Kunden sagenhafte 42 Milliarden Dollar abzuheben, Freitag, den 10. März wurde die Bank geschlossen.
Fast 175 Milliarden Dollar an Kundeneinlagen wurden unter die Kontrolle der Regulierungsbehörde gestellt. Die Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) übernahm die Kontrolle über die SVB, die Deposit Insurance National Bank of Santa Clara wurde neu gegründet und alle Einlagen der Silicon Valley Bank an die neue Bank überwiesen.
Kunden mit Einlagen von bis zu 250.000 Dollar sind von der Federal Deposit Insurance Corporation (F.D.I.C.) geschützt, sprich versichert, aber die Bank hatte eine große Anzahl von Konten über dieser Grenze – und es gab keine Garantie, dass diese Kunden ihr Geld vollständig erhalten würden. Ungute Erinnerungen an die Finanzkrise im Jahr 2008 kamen hoch.
Die Federal Reserve, das Finanzministerium und die Federal Deposit Insurance Corporation verkündeten schließlich in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntag Abend, dass „Anleger ab Montag, dem 13. März, Zugang zu ihrem Geld haben werden und keine Verluste im Zusammenhang mit der Auflösung der Silicon Valley Bank vom Steuerzahler getragen werden“.
Für das frisch angekündigte Paket nutzt das F.D.I.C. eine Ausnahmeregel. Gescheiterte Banken müssen eigentlich auf die billigste Weise bereinigt werden, zusätzliche Kosten dürfen nur dann verursacht werden, wenn ein Risiko für das Finanzsystem besteht. Dieses Risiko ist da – darin sind sich alle Behörden einig. Milliarden Dollar wurden frei gesetzt, um eine Panik zu verhindern und etwaige Dominoeffekte einzudämmen.
Denn es blieb nicht bei der Silicon Valley Bank. Die New York Times meldete Sonntag Abend, dass ein ähnliches Programm für die Signature Bank mit Sitz in New York erlassen wurde, die am Sonntag von ihrer staatlichen Kontrollbehörde geschlossen wurde. Diese Schließung hatte am Sonntag ein regelrechtes Erdbeben in der Bankenbranche ausgelöst. Beamte und Ökonomen befürchteten, dass Kunden mit nicht versicherten Bankkonten bei anderen Regionalbanken um die Sicherheit ihrer eigenen Einlagen fürchten und ihr Geld abheben könnten. Das, warnten Experten, könnte in eine weitreichende Krise ausarten.
Die Fed kündigte an, dass sie mit Genehmigung des Finanzministeriums zudem ein Notfallkreditprogramm einrichten würde, um zusätzliche Mittel an berechtigte Banken weiterzuleiten und sicherzustellen, dass sie „die Bedürfnisse all ihrer Einleger erfüllen“ können. Dieses Programm, das durch 25 Milliarden Dollar aus einem Topf im Finanzministerium finanziert wird, soll Banken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften bis zu einjährige Darlehen im Gegenzug zu Staatsanleihen und durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere anbieten.
Politisch wird der Bankencrash jetzt von mehreren Seiten instrumentalisiert. Bernie Sanders schiebt die Schuld an der SVB-Pleite Donald Trump in die Schuhe, der 2018 ein Banken-Deregulierunggesetz gezeichnet hat. Die Republikaner allerdings sehen die Ursache für die Krise eher in der immer wokeren Strategie der SVB Bank.
Bernie Marcus, Gründer der größten Baumarktkette Amerikas, Home Depot, meinte zum Crash der SVB: „Ich denke, dass die Regierung viele Banken dazu gedrängt hat, sich mehr Sorgen um die globale Erwärmung zu machen als um die Rendite der Aktionäre. Diese Banken wurden schlecht geführt, weil sich jeder auf Diversity und woke Probleme konzentrierte und nicht auf die eine Sache, die ihr Job ist, nämlich die Rendite der Aktionäre“.
Die Nachricht, dass die Fernsehserie „Simpsons“ den Crash der Silicon Valley Bank vorausgesagt hätten, ist allerdings ein Fake. Der Bankencrash bei den Simpsons fand in der Springfield Bank statt, nicht in der Silicon Valley Bank. Aber die Episode illustriert gut, was passieren kann, wenn Kunden nicht mehr an ihr vermeintlich gut angelegtes Geld gelangen.
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Habe nie wirklich daran geglaubt daß der Great Reset , die fragile Geldpolitik nicht tangiert , alles auf Zero , bleibt die Frage wo bleibt welche Kaufkraft im westlichen Wettbewerb aus einer geleisteten Arbeitsstunde , und wo ist Eigenkapitalbildung möglich oder anders herum wo wird sie verunmöglicht oder überproporzional belastet , ohne Eigenkapital keine Freiheit da bekommt die Prophezeiung Ihr werdet nichts besitzen …… schon mal eine Hausnummer „Unfrei aber glücklich“ steht auf der Fußmatte am Eingang . Fleißig und redlich aber zunehmend unglücklich und frustriert haben wir ja schon , läuft doch
Wenig beachtet werden derzeit die bisher verschleierten Verluste der Zentralbanken. Denn die Bundesbank, EZB etc. verbuchen Anleihen zu Anschaffungskosten und nicht zum niedrigeren Marktwert. Anders die Schweizer Nationalbank, die letztes Jahr 160 Mrd CHF Verlust ausgewiesen hat. Bei der Bundesbank soll der Barwert der Verluste 900 Mrd. EUR betragen (die wohl uneinbringlichen Target II-Salden von mehr als 1000 Mrd. EUR nicht eingerechnet). Da hilft nur noch Inflation.
Die Auswirkungen der deutlichen Zinsanhebungen in den USA zeigen sich nun immer mehr. Mit den jetztigen Notfallmaßnahmen kann der Kollaps weiterer (Regional-) Banken wohl verhindert und das Finanzsystem erst einmal beruhigt werden, aber das Grundproblem bleibt bestehen: die hohe Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privatleuten läßt keine höheren Zinsen zu, ohne daß es zu Pleiten und ernsten Verwerfungen kommt. Die FED ist damit in der Zwickmühle und wird voraussichtlich lieber auf eine konsequente Inflationsbekämpfung verzichten. Einen goldenen Mittelweg gibt es in diesem Fall nicht. Ähnlich sieht es in der Eurozone aus, wo insbesondere die hohe Staatsverschuldung der Südländer der Infaltionsbekämpfung… Mehr
Meine Aktien sind gefallen, mein Gold ist gestiegen. Geld (bedrucktes Papier) sollte gegen Werthaltiges umgetauscht werden.
Ich vemute mal….das verzinste, ungedeckte Schuldgeldsystem nähert sich unaufhaltsam seinem Ende. Die nicht mehr endend wollenden kriegerischen Auseinandersetzungen sind dafür ein untrügliches Zeichen. Die weltweit grassiernenden Schulden sind Zahlen mit 12 Stellen (10 hoch 12). Jede Zinserhöhung zieht Zahlen mit 10 Stellen (10 hoch 10) nach sich. Auf Dauer kann dies ohne Konsequenzen nicht mehr mit immer neuen und frisschgedruckten grünen Scheinen bedient werden. Diese Gelder sollten von Menschen erwirtschaftet werden.Daran fehlt es aber immer öfter. Kriege kosten halt sehr viel Geld. Zu allem Überdruß kommt jetzt noch dazu dass immer mehr Länder ihren Warenverlehr (insbesondere den Rohstoffhandel) nicht mehr… Mehr
Sieht so aus als hätten da ein paar „wichtige Personen“ wie Oprah enorme Geldbeträge gebunkert. Heute scheint man sich auch darauf geeinigt zu haben die Gelder ohne Steuerzahlerhilfe zu retten. (keine Ahnung wie das gehen soll). Eventuell retten sie auch nur das Geld der „wichtigen“.
So oder So, scheinen die Amerikaner sich allmählich vom Kapitalismus zu verabschieden und die sozialistische Schiene einzuschlagen.
Die Bank, bzw. ihr derzeitiger und voriger Präsident haben eine fast 10-jährige Vorgeschichte an Lobbying für regulatorische Erleichterungen für mittelgroße Banken. Sie hatten einen belegten Einfluß auf das in 2015 im Senat mit Unterstützung von 50 republikanischen Senatoren, plus 17 demokratischen, entstandene Gesetz zur Erleichterung der Stress-Tests für Banken mit einer Bilanzsumme unter $ 250 Mrd. Das Gesetz wurde dann in 2017 von der Trump-Administration in Kraft gesetzt, nachdem die Obama-Adminstration dies nicht tun wollte. Der pensionierte Vorstand soll übrigens mehr als 3 Millionen Aktien der SVB noch einige Zeit vor dem Zusammenbruch verkauft haben.
Das Gemeine ist: Auch die Aktienkurse stürzen ab, nicht nur die von Banken. Der Wahn hat doch Methode. Die Anleger sind genauso blöde wie die Wähler.
Bei den Banken ist der Katzenjammer schon sehr groß, denn nun soll man den Kunden auch noch Zinsen für deren Einlagen zahlen und wenn ein paar Kunden ihre Gelder abziehen, dann ist es gleich ganz vorbei. So sieht es in Deutschland aber auch aus. Nicht nur bei den Banken, auch die Krankenkassen, der Rentenversicherung, bis hin zu den Staatsfinanzen pfeifen alle auf dem letzten Loch. Einzig der Personenkreis, der für die Organisation der Einnahmeströme zuständig ist, denen geht es gut.
Die Redaktion von TichysEinblick sollte auch einen Artikel, über die neuen Äußerungen der bekannten, bekennenden linken Feministin, Naomi Wolf, (Wahlberaterin von Al Gore und Clinton) erwägen. Diese hat sich entschuldigt, bei: Liberal feminist Naomi Wolf apologizes to conservatives, Republicans, and MAGA (March 12, 2023) Der Grund sind die ebenso spektakulären Enthüllungen der neuen Videoaufzeichnungen, bezüglich des Kapitols Anfang des Jahres 2021. Sie schämt sich auf die Lügen ihrer „eigenen“ Leute hereingefallen zu sein. Also denjenigen, die auch (in)direkt für den Fall, den „Absturz“, der Silicon Valley Bank Verantwortung tragen. Es sind die gleichen kriminellen Hintermänner, Intriganten. Naomi Wolf ist bestürzt… Mehr
Letztlich führt der Bank-run in den Abgrund. Auch wenn die Bank schief hängt, könnte der Staat sie noch retten….wenn aber alle ihr Geld abziehen….keine Chance mehr. Die nächste Bank steht wohl vor der Pleite….die New Yorker Signature Bank wurde laut Focus wohl schon am Wochenende „zu gemacht“….mal sehen wer noch alles folgt.