Die Opfer der Gewaltnacht von Stuttgart waren neben Polizisten vor allem die Inhaber der demolierten und geplünderten Geschäfte. Einige von ihnen haben TE berichtet.
Randale und Plünderungen in Stuttgart am Wochenende. In ganz Deutschland und noch weit über die Grenzen hinaus staunt man und berichtet. Wer aber ist wirklich betroffen? Es sind die Ladenbesitzer, die Kleinunternehmer und Filialleiter in den Straßen, in denen randaliert wurde. TE hat mit Betreibern bzw. ihren Mitarbeitern gesprochen.
Einige Aussagen der Betroffenen decken sich mit dem, was die Nachrichten uns erzählen, aber es lohnt sich, dort hinzuhören, wo diese Stuttgarter offen über die Ereignisse und die Situation in ihrer Heimatstadt sprechen, wo sie, wie beispielsweise ein Gesprächspartner, auf fast rührende Art und Weise die Weltoffenheit ihrer Stadt immer wieder betonen ebenso, wie das Vertrauen in die Bürger, die das alles schon wieder gemeinsam hinbekommen werden. Wir haben diese recht offenen Gespräche in der Abbildung anonymisiert.
Einer Verkäuferin merkt man den Erzähldruck gleich an, sie redet zwar mit immer noch angespannter Stimme davon, dass ihr Geschäft zu den betroffenen gehört, muss sich dann aber leider zurücknehmen und auf ihre Geschäftsführerin verweisen, die aber zur Zeit nicht im Geschäft anwesend war.
Aber schon der nächste Gesprächspartner bietet sich ein paar Läden weiter an. Er betreibt nicht nur den Ladenverkauf, sondern macht auch einiges an Onlinegeschäft, es gibt daher weniger Kundenverkehr und also Zeit für ein paar Antworten auf dringende Fragen.
TE: Waren sie betroffen?
Wir liegen in der Straße, wo es richtig abgegangen ist.
Braute sich denn da schon so etwas zusammen in der Zeit davor? Gibt es hier eine kriminelle Szene am Tage oder in der Nacht?
Also was das angeht, ist Stuttgart eine relativ biedere Stadt, weltoffene Stadt. Auch für Touristen aus den benachbarten europäischen Ländern. Dewegen war das ja so ein Schrecken für uns.
TE: Eine Überraschung? Nichts was darauf hingedeutet hätte?
Also im Prinzip hat sich das schon angebahnt. Zwar nicht in dieser krassen Weise, wie es dann eskaliert ist, aber es hat sich über Wochen angekündigt, weil die nirgends rein konnten die jungen Leute. Das haben halt ein paar genutzt und dieser Funke der Drogenkontrolle hat das Fass dann zum Überlaufen gebracht.
TE: 500 Leute sind eine Hausnummer, samt Diskussion um Nationalitäten und so weiter …
Viele haben ja auch einen deutschen Pass. Aber wenn sie einen Migrationshintergrund haben, das darf ja offiziell von der Polizei nicht wahrgenommen werden. Die müssen ja immer politisch korrekt bleiben.
TE: Hat die Polizei oder die Stadt im Vorfeld etwas schleifen lassen?
Ach, das waren doch die ärmsten Schweine, die sie da Sonntagnachmittag vor die Kamera gezerrt haben. Da haste gemerkt, die waren alle noch … die mussten sich sortieren. Das war die erste Pressekonferenz. Jetzt, gestern oder heute bekommen die das so langsam auf die Reihe, können das sortieren und auch bewerten.
TE: Welche negativen Auswirkungen der Ausschreitungen befürchten Sie?
Wir sind da etwas vorne dran, weil wir auch Online verkaufen und so weiter, unser Geld generieren können.
TE: Wie sieht es mit der Migrations- und Zuwanderungsproblematik aus? Hat sich da aus ihrem Blickwinkel seit 2015 eine neue Aufgabenstellung für die Stadt und die Bürger ergeben?
Mit Sicherheit gibt es in Stuttgart auch Problemviertel, wo das alles ein bisschen deftiger ist. Aber nicht wie z.B. in Berlin, München oder Hamburg. Da ist es ja eine ganz andere Qualität noch einmal. Das hat uns schon überrascht, was hier passiert ist.
TE: Wo kamen diese bis zu 500 Leute her, was könnten Sie dazu sagen? War übertrieben oder untertrieben, was man da im Fernsehen gezeigt bekam?
Das war realistisch und das ist ja in Zeiten von Social Media auch kein Thema mehr. Die haben WhatsApp-Gruppen, wenn da einer reinschreibt: „Kommt!“, das ist ja für die eine Einladung zur Randale. Und dann waren die angetrunken und enthemmt und dann ist das eskaliert.
TE: Warum wird da auf der polizeilichen und politischen Ebene so um Nationalitäten geschangelt wie auf dem Pokertisch?
Das ist zum einen besagte politische Korrektheit aber auch, weil wir einfach noch nicht mehr wissen. Heute haben wir erst Dienstag, da muss erst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Das wird noch ein paar Tage dauern, dann werden die schon konkret sagen, was war und dann werden auch noch mehr dazukommen, die sie dingfest machen.
TE: Gibt es denn schon so eine Art Tatort-Tourismus um die Geschäfte herum?
TE: Ist das schwieriger in einer grün regierten Stadt?
Nee, mir haben ja keinen typischen Grünen. Auch der Ober-OB ist ja kein typischer Grüner und der Landesvater ja sowieso nicht. Und deswegen sind die ja auch mit der CDU zusammen. Das ist eine sehr fortschrittliche, weltoffene Regierung, die wir hier haben.
TE: Sie meinen, dass man so ein Refugees-Welcome-Gefühl schon mit einer stringenten Polizeiarbeit zusammenbringen kann?
Muss! Es sind alle willkommen, aber es gibt schon bestimmte Spielregeln, an die dann sich jeder halten muss.
TE: Aber wie schwer kann es werden, dem Bürger nach solchen Ereignissen beispielsweise klar zu machen, dass man über Organisationen wie Seebrücke noch mehr Zuwanderung haben will?
Dazu habe ich bisher noch nicht so das Feedback bekommen, aber wer weiß, solche Stimmen hat es ja schon immer gegeben, die wird es auch weiter geben. Aber die sind gottseidank in der Minderheit. Es darf aber nicht zu oft passieren. Weil sonst sind wir hier irgendwann auch mal dicht und sagen: Bleibt uns mit euren ganzen Leuten fern. Aber da sind wir noch weit von entfernt. Momentan sind alle geschockt. Und wenn jetzt nicht weiter was kommt und vor allem gute Konzepte kommen für die nächsten Tage, dann kriegen wir das Kind schon wieder geschaukelt.
TE: Danke Ihnen für das Gespräch.
Ein weiterer jüngerer Gesprächspartner findet sich wieder ein paar Geschäfte weiter in der gleichen Straße, der geschäftsbedingt eher mit älteren Kunden zu tun hat.
TE: Waren Sie und ihr Geschäft unmittelbar betroffen von den Ausschreitungen?
Wir sind tatsächlich einer der einzigen Läden, die nicht betroffen sind. Bei allen Läden um uns herum wurde irgendwas zerstört. Unser Laden wurde warum auch immer verschont.
TE: War es so, wie in den Handyaufnahmen gezeigt?
Das waren bestimmt 400 Leute, es gab sogar Helikoptereinsätze über der Straße. Aber grundsätzlich ging es gar nicht ums Klauen bei denen. Es war einfach nur die pure Zerstörung. Der Wolleladen um die Ecke, da wurde das komplette Schaufenster zerstört. Wenn es ums Klauen gegangen wäre, hätte es bei uns fast noch mehr Sinn gemacht. Denn man klaut ja keine Wolle.
TE: Sind Sie denn so ein Problemviertel?
Also hier auf der Marienstraße sind nur die ganzen – ich nenne es mal – Penner, aber Problemviertel eigentlich gar nicht. Auch das Gerber ist ja recht schön und das hier sind ja schon die Vorläufer der Schoppingmeilen der Stadt. Die haben ja sogar versucht in eine Rolexladen reinzukommen, die haben dafür sogar die Wegplatten aus dem Boden rausgenommen und gegen die Scheiben geworfen, aber das sind sie nicht reingekommen. Etwas weiter runter ist ein Juwelier, da haben sie auch Platten gegengeworfen, aber da sind sie gerade einmal durch zwei Schichten Sicherheitsscheiben durchgekommen, weiter ging es dann nicht. Das Schwierige ist doch, die Leute beziehen das Problem in Amerika mit der Polizei auf die Situation in Deutschland.
TE: Was für Randalier waren das? Was wissen sie darüber?
Die Leute, die direkt bei uns festgenommen wurden, davon hatten nur drei einen Migrationshintergrund, der Rest waren alles Deutsche.
TE: Nun sieht man auf den Videos hauptsächlich Migranten …
Das soll jetzt nicht rassistisch klingen, aber solche arabischen Großgruppen sind halt einfach immer in Gruppen in der Stadt unterwegs. Verwandt vielleicht, das weiß man nicht. Dann wird eine Person kontrolliert und dann behauptet einer, die Polizei benehme sich rassistisch und dann sind gleich dreißig weitere zur Stelle. Und so etwas geht dann schnell mal ziemlich schief. Die aus arabischen Ländern sind nun mal eher größere Familien. Und deswegen, wenn die dann halt in der Stadt unterwegs sind, dann fühlen sich automatisch alle angegriffen.
TE: Warum glauben Sie, sind die dann gewaltbereiter?
Eigentlich gar nicht, jedenfalls bisher hier in Stuttgart nicht. Das muss ganz sicher etwas mit den Ereignissen in den USA zu tun haben. So nach dem Motto: Warum machen wir nicht auch eine Plünderung hier? Was ich halt gar nicht verstehe, dass man auf Läden geht, die keine Kette sind, sondern die sich selber alles aufgebaut haben und die dann mal komplett zerstört. Das kann ich nicht nachvollziehen, wie man so wenig Verständnis für seine Mitbürger haben kann.
TE: Haben sie das Gefühl, dass die Stuttgarter Stadt und die Polizei hier gut arbeitet?
Also es ist hier in Stuttgart leider schon ein bisschen so, dass die Leute hier unzufrieden sind, wie sich die Polizei benimmt. Ich glaube daraus her kommt einfach viel von dieser Aggression. Und wenn da vierhundert Leute unterwegs sind, die fühlen sich da schon sicherer. Dazu kommt diese Corona-Vermummung, die zusätzlich Anonymität gibt. Die Zahl der Randalierer ist schon krass, aber noch krasser, weil es hier so etwas zuvor noch nicht gegeben hat. Das hat hier alle geschockt.
TE: Was denken Sie über die Zukunft hier?
Das wird sein zunächst wie in jeder anderen Stadt. Aber hier wird es eine einmalige Sache bleiben, diese Hoffnung habe ich. Wir werden zukünftig besser auf so etwas vorbereitet sein.
Die geführten Gespräche zeigten neben der Bereitschaft zu erzählen vor allem aber eine große Ambivalenz. Die Frage, woher teilweise die Zuversicht kommt, bleibt ebenso unbeantwortet, wie die Erkenntnis noch fehlt, aus welchen gesellschaftlichen Verwerfungen letztlich diese Eskalation stammen. Ein Gesprächpartner war deutlich jünger, auch davon schienen die Standpunkte geprägt. Und es mag auch der zufälligen Auswahl geschuldet sein, aber was als Haupteindruck zurückbleibt, ist das Gefühl, dass einfach nicht sein soll, was nicht sein darf. Was passiert ist, ist passiert und wird nicht wieder passieren. Den Betroffenen ist zu wünschen, dass sie damit Recht behalten und sich ihren Stuttgarter Optimismus erhalten. Den teilen sie ja letztlich mit ihrem Ministerpräsidenten, welcher heute der Meinung ist, das hätte niemand kommen sehen. Wirklich nicht?
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Diese Beschwichtigungen machen mich sprachlos. Merkt denn von denen eigentlich keiner, dass das alles als Testballons angesehen werden darf? Mit Ausnahme der berühmten Silvesternacht in Köln, waren es bis vor kurzem eher kleinere Grüppchen, die die Städte unsicher machen. Dann folgen ein paar Dutzend, jetzt sind es ein paar Hundert. Und wie die Zahl der Verurteilungen in Köln eindeutig zeigt, fast ausnahmslos ohne Folgen. Dazugenommen die lächerliche Rechtssprechung und die quasi ausgesetzte Rückführung. Wie mag die Kommunikation der beteiligten Geflüchteten mit der Heimat wohl aussehen? „Kommt alle her, hier gibt es Geld fürs Nichtstun, freiwilligen Sex ohne Ärger mit der… Mehr
In Hamburg konnten Ladeninhaber in ihren Schaufenster Aufkleber anbringen, dass sie „korrekt“ sind oder so in der Art. Damit sie beim nächsten Scheibenwerfen verschont bleiben. Ob´s gewirkt hat? Die „guten“ Stuttgarter Ladenbesitzer (also nicht die Filialen) können es ja mal probieren mit irgendeinem zeitgeistigen St.-Florians-Spruch, den man im Dunkeln gut lesen kann. Ansonsten empfehle ich nach der dritten Entglasung einfach eine Mauer statt eines Schaufensters.
Man stelle sich mal vor, ein „Edel-Juwelier“ (=Rolexladen) hätte solch‘ einen Sticker an seinem Schaufenster ???
„Es sind alle willkommen…“ Na dann.
Dank Merkels Fehlentscheidungen, einer hörigen Abnickpartei und dummer Wähler rennt hier der gleiche Abschaum aus dem Orient herum , wie in Pariser Banlieue. Was für ein Weitblick, was für eine Politik.
Interessant zu erkennen, welches Ziel solche „Politik“ haben muss.
Unausweichlich.
Ich bitte um Entschuldigung, falls ich es in einem der 106 Posts überlesen hab: ich finde,man kann sich das ganze Drumrumformulieren mit „Blindsein, Dummheit, Spiessig, gutgläubig etc pp sparen und die Sache beim Namen nennen: Feigheit. Pure Feigheit. Dieser Artikel hat mir am heutigen Tag die letzte Hoffnung ruiniert. Da sind Sie schuld dran, Herr Wallasch ? – und ich danke Ihnen dafür ohne jeden Sarkasmus.
Lieber Herr Wallasch, danke für Ihre Mühe.
Die Antworten der Ladenbetreiber sind soooo typisch deutsch (im negativen Sinne).
Sie erinnern mich irgendwie an Bilder vom Frühjahr 1945, als in den Ruinen Königsbergs, Berlins und Breslaus noch weiter völlig sinnlos gekämpft wurde und an den Mauern die Parole „Wir kapitulieren nie“ stand.
(Dieses „Wir kapitulieren nie“ ist auch eng verwandt mit „Wir schaffen das“.)
Die Ähnlichkeit ist frappierend. Man wartet hier noch auf Merkels Integrations- und Wirtschaftswunderwaffe, mit der aus asoialen Analphabeten nun Fachkräfte werden.
Wir können noch sehr, sehr lange darauf warten … Es kam nix, es kommt nix und es wird nicht kommen.
Sie haben sich offensichtlich bei TE verirrt, ich bin ja schon länger hier 😉
Aber ich kann helfen: Wenn Sie was Parteipolitisches suchen, müssen sie bei den Parteien schauen, ich kann nicht so lange herumlaufen, bis Ihnen mal einer passt, der das sagt, was sie sich wünschen würden
Dieses Schöngerede und Verständnisgetue macht mich ratlos.
Vermutlich Reden die es sich immer noch schön wenn beim nächsten Mal die Gewegplatte nicht das Scheibe sondern den eigenen Kopf trifft ….ist ihm halt aus der Hand gerutscht.
Die werden zumindest niemals öffentlich zugeben, dass sie sich geirrt haben, sondern nach außen weiterhin den Hypermoralisten raushängen lassen. Was die tatsächlich tun und denken, wird man nicht erfahren.
Ist Vandalismus eigentlich versichert? Sonst droht dem erwähnten Strickladen eine saftige 5-stellige Rechnung.
Weiß jemand etwas zu der großen Gruppe schwarzgekleideter Männer mit Sturmhauben? In den Videos waren so viele davon, dass das sehr organisiert aussah, eigentlich sahen die aus wie die, die in Hamburg bei G20 die Geschäfte zerstört hatten.
Bei den Grundgesetzdemos in Stuttgart – Bad Cannstatt war die Antifa aktiv. Die ganze Stadt mit Plakaten beklebt. Der Boden der Demo mit Zetteln bespickt. Ein LKW des Demoveranstalters gesprengt.
50 Mann stürzten sich auf 3 Gewerkschafter. 1 Mann nach Gaspistolenschuss im Koma.
was nach allen Seiten offen ist, ist letztlich nicht dicht……….