Massenzuwanderung beschert Security-Branche Millionengewinne

Wenn man das Gefahrenpotenzial entlang der Millionen-Einnahmen der Sicherheitsunternehmen messen könnte, dann herrschten in Asylunterkünften und Badeanstalten seit 2015 Kriegszustände. Berliner Badeanstalten zahlen monatlich bald einhunderttausend Euro für die Abwehr von Übergriffen.

IMAGO / Jürgen Held

Viele Ältere erinnern sich noch gut: Das Wort des Bademeisters war Gesetz. Der Respekt vor dem Mann in weiß rührte oft daher, dass er auch derjenige war, der mit gewohnt strengem Regiment die Schwimmkurse leitete und schon mal resolut durchsetzen konnte, dass Wasserscheu an seinem Beckenrand keine Ausrede war, nicht beherzt mit dem Styroporgurt um die schlotternden Hüften noch über seine Angst hinauszuspringen.

Was hat sich seitdem verändert? In den vergangenen Sommern bestimmen Bilder von Gruppen junger Männer arabischen Ursprungs die Schlagzeilen, wo über Krawalle in Schwimmbädern die Rede war. In Berlin und in anderen Großstädten war die Ohnmacht der Schwimmmeister so groß, dass Bäder zeitweilig geschlossen werden mussten.

Gewaltkurve
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Reichte früher schon eine herrische Durchsage per Lautsprecher aus, wildgewordene Badegäste zur Ordnung zu rufen, ist 2023 nicht einmal mehr die eilig herbeigerufene Polizei in der Lage, schlichtend einzugreifen.

Das war die Stunde der Security-Unternehmen. Wer heute die Begriffe „Security“ und „Flüchtlingsunterkunft“ in die Google-Suchmaschine eingibt, dem wird eine nicht enden wollende Link-Sammlung vieler Neugründungen angeboten. Das Security-Geschäft ist längst ein mit Millionen von Euro an Steuergeldern finanzierter Besteller, weit entfernt von den Pioniertagen, als Diskothekenbesitzer ein paar furchteinflößende Rotlichtgrößen in Alpha-Industries-Bomberjacken an ihre Tür stellten oder auf die örtlichen Migrationsmuskelprotze aus dem Kampfsportverein zurückgriffen.

Längst dokumentieren Maßnahmen der zuständigen Behörden der Städte eine große Hilflosigkeit gegenüber einer immer übergriffigeren Klientel mit Migrationshintergrund, welche beispielsweise die Berliner Schwimmbäder unsicher macht.

Warteschlangen und Security
Ein Tag im Freibad
Schon 2011 vor Beginn der großen Massenzuwanderung initiierte die Polizei Berlin gemeinsam mit der „Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit Berlin“ das Projekt „Bleib cool am Pool“. Hier wurden insbesondere Jugendliche aus Kiezen zu konfliktlotsenden Personen ausgebildet, um präventiv möglichen Streitigkeiten unter jugendlichen Badegästen der Sommerbäder entgegenzuwirken, bevor diese eskalieren können.

Mit anderen Worten, die Idee, junge Männer einzusetzen, welche aus dem einem vergleichbaren Milieu der Randalierer stammen und deren Sprache sprechen, ist beileibe keine neue Erfindung. Und offenbar auch keine ausreichende für einen zufriedenstellenden Ablauf des Badebetriebes. Denn heute ist aus der Jugendsozialarbeit ein florierendes Millionengeschäft gewiefter Unternehmer geworden.

Die Antwort des Berliner Senats auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion brachte es an den Tag: Im Juli 2023 gab das Kreuzberger Prinzenbad 91.000 Euro für Security-Mitarbeiter aus. Pro Tag sind das mehrere tausend Euro allein dafür, dass ein Sicherheitsunternehmen eigens geschultes Personal einsetzt, um die Randale in einem einzigen Schwimmbad einzudämmen.

Aber auch in weiteren Freibädern sind Security-Mitarbeiter in Einsatz. Im Freibad Pankow waren es in einem Monat Kosten von rund 65.000 Euro und im Sommerbad Neukölln rund 50.000 Euro. Zusammengenommen rechnen die Berliner Bäder-Betriebe für die laufende Saison mit Ausgaben von zwei Millionen Euro für Wachleute, welche den klassischen Bademeister ersetzen und in vielen Fällen Migrationshintergrund haben.

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Jetzt sind diese grotesk anmutenden Ausgaben für Security-Mitarbeiter längst nicht auf Berliner Schwimmbäder beschränkt. Insbesondere im Zusammenhang mit Unterkünften von Migranten machen seit 2015 Neugründungen von Sicherheitsunternehmen beste Geschäfte.

Eine Ortsbegehung in Braunschweig am vergangenen Samstagvormittag auf dem Gelände einer Unterkunft für bis zu 300 Ukrainer ergab folgendes Bild:

Vor Ort waren keine Bewohner zu sehen, keine Kinder, die auf den Wiesen zwischen den Gebäuden spielten, keine Gruppen im Gespräch, niemand an den Fenstern, eine große Stille. Die einzigen Personen, die man dort im Umfeld der Unterkunft zu Gesicht bekam, waren vier Mitarbeiter einer örtlichen Security, allesamt mit Migrationshintergrund. Wie viele Kollegen noch in der Unterkunft selbst unterwegs waren, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.

Gemessen an Zehntausenden solcher Unterkünfte im gesamten Bundesgebiet kann sich jeder ausmalen, welche Personalstärke da zusammenkommt und vor allem auch, welche Kosten entstehen.

Die Tageszeitung „taz“ hatte ein Jahr nach Beginn der Massenzuwanderung zusammengefasst, welche Kosten für die Sicherung von Unterkünften entstehen. Und wer damals die monatlichen Ausgaben der Personenzahl gegenüberstellte, die bewacht, beschützt und kontrolliert werden sollte, der kann sich ausrechnen, auf welche Summen sich die Security-Kosten ausdehnen, wenn noch einmal eine Million Zuwanderer hinzukommen.

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Die CDU-Politikerin Karin Prien wollte im Herbst 2016 für Hamburg wissen, wie hoch die Präsenz von Security und die Kosten dieser Bewachung der Asylantenheime tatsächlich ist. Die „taz“ hat die schockierenden Zahlen damals zusammengefasst. Zahlen, welche die eingangs erwähnten Kosten für Schwimmbad-Bewachungen im Jahr 2023 wie Peanuts aussehen lassen:

So entstanden in einer Unterkunft in der Schnackenburgsallee in Hamburg-Schnelsen allein im Zeitraum März bis Juli 2016 Security-Kosten von 1,625 Millionen Euro für 1.200 Bewohner, was Kosten von 270 Euro pro Monat und Person bedeutete.

Weit übertroffen werden konnten diese Zahlen von Wachdienstkosten in weiteren Hamburger Unterkünften, welche den Begriff „Goldgräberstimmung“ perfekt illustrieren. So ließ es sich die Stadt in einer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betriebenen Unterkunft am Behrmannplatz für 62 Bewohner in einem Monat sage und schreibe 256.592 Euro kosten. Das entspricht weit über 4.000 Euro pro Person und Monat.

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Theoretisch hätte man demnach jedem einzelnen Bewohner einen Bodyguard in Vollzeit an die Hand geben können. War das 2016 ein krasser Einzelfall für die Hansestadt? Nein, denn in einer weiteren Einrichtung des DRK am Albert-Einstein-Ring wurden für die Überwachung von 183 Bewohnern im gleichen Monat 462.600 Euro ausgegeben.

Was Frau Prien damals zu diesen Zahlen einfiel, hatte aber weniger mit einer Kritik am Raubzug der Sicherheitsunternehmen zu tun als vielmehr damit, dass die CDU-Politikerin befürchtete, eine zu große Präsenz von Wachdiensten könne dazu führen, dass diese, insbesondere nachts und abends die Regeln des Zusammenlebens zu sehr bestimmen.

Der „Bundesverband der Sicherheitswirtschaft“ formulierte einen „Leitfaden zum Schutz von Flüchtlingseinrichtungen oder -unterkünften für öffentliche Auftraggeber“. Dort heißt es unter anderem, das Führungspersonal vor Ort sollte mindestens eine zusätzliche relevante Fremdsprache sprechen, „die eine Kommunikation mit Flüchtlingen ermöglicht, und über spezielle Qualifizierungen z. B. zu den Themen Deeskalationstechniken und interkulturelle Kompetenzen verfügen“.

Darüber hinaus soll die Anzahl der Sicherungskräfte in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Flüchtlinge sowie zur Sicherheitslage stehen. Für die ersten fünfzig Flüchtlinge in einem Objekt sei der Einsatz von mindestens zwei Sicherheitsmitarbeitern/Sicherheitsmitarbeiterinnen erforderlich: „Das Verhältnis muss ab 51 Flüchtlingen zwei weiteren Sicherheitsmitarbeiter jeweils pro weitere 50 Flüchtlinge umfassen. Es ist im objektspezifischen Sicherheitskonzept abzubilden.“

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Noch etwas fällt auf: Die Berichterstattung rund um den Wachdienst bzw. den Einsatz von Security-Mitarbeitern in Sammelunterkünften offenbart eine Unsicherheit in der Begründung der Notwendigkeit. Werden die Bewohner von den Security-Mitarbeitern gegen Übergriffe von außen etwa von Rechtsextremen geschützt oder besteht die Hauptaufgabe der Security darin, darauf zu achten, dass nicht unterschiedliche Gruppen von Bewohnern aneinandergeraten?

Das Hamburger Abendblatt etwa bringt beide Varianten in einem Satz zusammen: So würden in einer Unterkunft in Schackendorf „offensichtlich vereinzelt Feiern stattfinden, bei denen auch Unbefugte zu Gast seien. Dazu befürchten Bewohner, Opfer rassistischer Übergriffe zu werden“.

Und die Stuttgarter Zeitung meint im Herbst 2021 zu wissen, dass es in Unterkünften, wo kein Sicherheitsdienst im Einsatz ist, „zu illegalen Geschäften“ kommen würde.

Die Hannoversche Allgemeine hatte Mitte 2019 festgestellt, dass die Kosten für die Unterkünfte „vor allem“ wegen des Sicherheitspersonals so besonders hoch seien.

Abschließend sei noch jener Gutachter erwähnt, der – ebenfalls Mitte 2019 – solche Wachdienste im Fall der nordrhein-westfälischen Stadt Haan gegen die allgemeine Auffassung für überflüssig hielt. Und der Gutachter hatte noch eine weitere interessante Feststellung zu bieten, die zumindest für Haan die Frage beantworten konnte, ob der Sicherheitsdienst vornehmlich Streitereien innerhalb der Einrichtung schlichtet oder die Einrichtung selbst gegen Übergriffe von außen schützt:

„Die aktuelle Bedrohungslage für die Unterkünfte in Haan ist nach allen Polizeidaten und unseren Auswertungen gleich null. Mit irgendwie gearteten Anschlägen, so die Sicherheits-Fachleute, sei zurzeit nicht im Geringsten zu rechnen.“

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Kommentare ( 15 )

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Cethegus
1 Jahr her

und als nächstes sollte man in Immobilien investieren, die als gated communities geplant sind. Das wird ebenfalls riesige Gewinnspannen versprechen, da das wohl in Zukunft die einzige Möglichkeit sein wird in Ballungszentren noch halbwegs sicher zu wohnen unter Migrantenquoten von 60% auswärts!!!!

Eberhard
1 Jahr her

Wir haben nicht zu wenig Fachkräfte, sondern sie arbeiten an den verkehrten Stellen. Es sind nur noch die ganz Alten, die einst in einem Staat leben mussten, der ohne solche ins unermesslich steigenden Sicherheitsaufgaben auskam. Die veränderte und angeblich heute so soziale und humane deutsche Gesellschaft erfordert immer mehr unproduktive Arbeitskräfte für die eigentlich neuen und sinnlosen Geldverbrennungssysteme. Die explodierende und trotzdem noch geförderte Zuwanderung, gerade aus bildungsarmen Regionen der Welt, trägt bereits ihre großen Früchte, ist sie doch einer der Hauptgründe für die heutige transformierte deutsche Gesellschaft. Wer hier den Aufwand eines anstrengenden und langen Weges zur gut ausgebildeten… Mehr

rbayer
1 Jahr her

neben dem „raubzug der sicherheitsbranche“ sehe ich im gegensatz zum autor durchaus den umstand, dass zumindest ein teil der securityfirmen der organisierten kriminalität nicht ganz fremd ist – ganz unabhängig von der nationalität.

Michael M.
1 Jahr her
Antworten an  rbayer

Absolut und bei einem Großteil dieses sog. Sicherheitspersonals frage ich mich auch immer mal wieder, ob diese nun Teil der Lösung oder eher Teil des Problems sind.

Last edited 1 Jahr her by Michael M.
Ralf Poehling
1 Jahr her

Ein harter Sicherheitsdienst sorgt bereits mit seiner reinen Anwesenheit für Abschreckung. Dies kann bei unerfahrenen externen „Gutachtern“ für den falschen Eindruck sorgen, die Sicherheitsdienste wären überflüssig. Das ist aber schlicht falsch: Wenn der Sicherheitsdienst rigoros eingreift, sorgt das für Abschreckung und damit dafür, dass böse Buben freiwillig Ruhe geben. Dadurch beruhigt sich die Lage. Nimmt man den Sicherheitsdienst dann aber wieder weg, erkennen das die Unruhestifter natürlich sofort und legen direkt wieder los. Wenn diesen Zusammenhang nicht versteht, kommt man zu dem falschen Schluss, der Sicherheitsdienst wäre überflüssig. Und das gilt auch für die Medien: Wir hatten in meiner Zeit… Mehr

diggikid
1 Jahr her

Die Kosten, die unsere Kostgänger verursachen fehlen in unseren Schulen, Autobahnbrücken, Bildungseinrichtungen, Infrastruktur und dem Sozialstaat.

Arminius
1 Jahr her

Die uns vorgeblich schützen sind vom gleichen Stamm, wie die Randalierer.
Ist doch super!

mediainfo
1 Jahr her

„Massenzuwanderung beschert Security-Branche Millionengewinne“

Und einen nicht versiegenden Nachschub an billigen Arbeitskräften.

Schwabenwilli
1 Jahr her

Tja, so funktioniert das Geldmacher System. Zugewanderte sollen uns vor Zugewanderten schützen und wir zahlen für alle beiden Gruppen. Schöne neue perverse Welt. Und unsere Politiker beklatschen das auch noch.

Freige Richter
1 Jahr her

Die Chefs der Securitybranche machen einen dicken Reibach. Frage: Haben die auch seinerzeit Corona Testzentren betrieben?

Protestwaehler
1 Jahr her

„Wertvoller als Gold“… also nicht nur Floskel, die illegale Massenmigration ist auf dem Weg zum größten Wirtschaftsfaktor der Nation hahaha… und da willst noch wen motivieren arbeiten zu gehen um das zu finanzieren?
Viel Spaß!