Obwohl der kommerzielle Weihnachtsrummel, der seinen christlichen Gehalt längst überdeckt, im Oktober losgeht, auch bei den Zuwanderern, die schon lange hier sind, kommt er nict an.
Da wird eine türkische Sunnitin aus Berlin Wedding von der Welt gefragt, was sie Weihnachten so macht, was Weihnachten ist, was sie glaubt, was die Deutschen an Weihnachten so machen. Ayten ist seit 22 Jahren in Deutschland. Sie ist heute Schulköchin, erfährt man. Erster Gedanke: Ob sie auch Gerichte mit Schweinefleisch zubereitet, um ihre Stelle zu behalten?
Und was sie da Ende 2016 erzählte, macht nachdenklich. Sie weiß nicht, was Deutsche an Weihnachten machen, Weihnachten seien ja alle bei sich und ihren Familien. „Würde mich jemand einladen, ich würde hingehen. Aber das hat noch niemand getan, und das kann man auch nicht erwarten.“ Eine nette Frau. Bescheiden, fast ein bisschen zu vorsichtig klingt sie. So, als sei es immer noch ungewohnt, über das Land zu sprechen, in dem sie die meiste Zeit ihres Erwachsenenlebens verbracht hat. Nun kann man sich vorstellen, wie schwer es sein muss, Weihnachten zu ignorieren. Als ihre Söhne klein waren, erzählt sie, wollten die einen Tannenbaum, aber sie musste ihnen erklären, „Weihnachten gehört nicht zu uns.“
Nun kommt, wer in Deutschland lebt, nicht darum herum. Vom Bäcker bis zur Tankstelle: Das öffentliche Leben hat in Lametta geflaggt. Ayten trägt Kopftuch. Ihre Töchter zwingt sie nicht. Aber sie wurde von ihrem Vater dazu gezwungen. Ihren Ehemann sah sie vor der Ehe nur ein einziges Mal, er nahm sie mit nach Deutschland. Hier wollte und konnte sie das Kopftuch ablegen. Dann starb ihr Mann. „Und auf einmal hatte ich Sehnsucht nach dem Kopftuch.“ Ihre Kinder sollen Muslime heiraten. Täten sie das nicht, wäre sie traurig, wenn ihre Partner keine Moslems werden wollen.
Mit Empathie betrachtet kann man sich wohl einfühlen in die Gedankenwelt dieser Mutter. Aber was sie erzählt, klingt heute schon wieder fern ab der aktuellen Probleme. Klingt nach den Sorgen der alten Bundesrepublik und der Gastarbeiteranwerbung. Man muss sich das immer wieder vergegenwärtigen: Kaum jemand aus der Generation der heute 50-Jährigen oder älter ist mit Migranten in der Schule aufgewachsen. Für die Kinder dieser Michaels, Elkes, Martins und Susannes ist es ganz normal, das ein wahrnehmbarer Anteil Kinder von Migranten mit ihnen die Kita, den Kindergarten, die Schule und immer öfter gemeinsam die Universität besucht. Freundschaften sind dort wahrscheinlicher, wo Religion im alltäglichen Leben keine große Rolle spielt.
Weihnachten ist der Ausnahmefall. Weltlich auf eine Weise ritualisiert, vermarktet und durch Feiertage angezeigt, dass sich auch der kaum entziehen mag, dem die religiös-christliche Bedeutung abgeht. Weihnachtsstimmung beginnt in Deutschland langsam ansteigend schon Mitte Oktober. Auffällige erste Anzeichen sind die Schokoladenweihnachtsmänner in den Supermärkten. Ein kollektives Einstimmen. Ein ansteigendes Raunen bis hin zur Fahrstuhlmusik.
Wer nicht glaubt, aber ehrlich in sich hineinhorcht, der kommt nicht umhin, sich einzugestehen, dass dieses Weihnachten wirkmächtig ist. Der Dauerberieslung kann sich kaum jemand entziehen. Und auch wenn die Kirchen, wenn die Pastoren von der Kanzel Mäßigung predigen oder gar zornig die Weihnachtsvöllerei verdammen, ist dieser gewaltige Weihnachtsaufmarsch immer noch die wichtigste Werbetrommel für das Christentum. Die Weihnachtsgeschichte ist der Bestseller. Die Protagonisten perfekt gewählt: Ein Baby in Windeln, sympathische Tiere um die Krippe herum gruppiert, drei Könige aus dem Morgenland mit Geschenken als Blaupause des Beschenkens und Eltern, mit großen Probleme, die dann aber doch eine bescheidene Unterkunft in einem Stall gefunden haben.
Es mag gut sein, dass schon diese „Welcome refugees“ Euphorie Ende 2015, als viele Deutsche auf den Bahnhöfen standen und den überraschten Zuwanderern und Flüchtlingen applaudierten, sie beschenkten mit Teddys für die Kinder und warmen Decken, dass auch das aus einer diffusen zwar, aber einer kollektiven Weihnachtsstimmung heraus passierte. Aufgefordert werden musste damals niemand. Und ehrlicherweise sind diese Bilder ebenso viral geworden, wie die Selfies der Kanzlerin. Der Weihnachtskanzlerin. Ayten erzählte, wenn sie bei den Nachbarn eingeladen worden wäre zum Fest, wäre sie auch gekommen.
2015 druckte die ZEIT eine Reportage aus einer Sammelunterkunft. Verbunden mit der fast schon naiven Frage: „Wie wird das Weihnachtsfest in den Flüchtlingsunterkünften gefeiert?“ Ein Foto zeigt zwei Flüchtlingsfrauen aus Somalia mit Kopftüchern bei einer Adventsfeier des Kinderschutzbundes in Schwerin. Wie viele Fallstricke sich alleine schon in dieser Bildbeschreibung verstecken: Die taz berichtete 2016 von Rechtsextremen, die Anfang Oktober – die Schokoladenweihnachtsmänner standen schon in den Supermarktregalen – Flüchtlinge durch Schwerin gejagt hätten: „In Schwerin haben über 30 Rechtsextreme vor zwei Wochen rund zehn Geflüchtete geplant gejagt und niedergeschlagen.“
Eben dieser Artikel wird von einer Werbung begleitet, wo die NGO Sea-Watch das perfekte Weihnachtsgeschenk anbietet: „Perfekt zum Verschenken: Die Sea-Watch Weihnachtsspende“. Untertitel: „Zeige, dass Dir das Sterben an Europas Grenzen nicht egal ist. Hilf uns zu helfen.“ Bebildert wird diese Aktion tatsächlich mit einem der Rettungsboote der NGO in einer Weihnachtsschneekugel! „Mit einer Weihnachtsspende zeigst Du Herz und Menschlichkeit. Du setzt ein positives Statement und regst Deine Lieben an, die Sea-Watch Crew auch in Zukunft zu unterstützen. Vielen Dank!“ Hier fragt man sich angesichts der umstrittenen Aktionen und mit Blick auf den Pull-Effekt, ob der Organisation überhaupt bewusst ist, wie dissonant das alles klingt.
Aber noch einmal kurz zurück ins Jahr 2015 zum Bericht der Zeit und der Frage nach Weihnachten im Flüchtlingsheim. Auf die Frage an einen Mitarbeiter des Heimleitungsteams, ob es denn zu Weihnachten wenigstens Weihnachtliches zu essen gäbe für die Notuntergebrachten, antwortet der: „Ich glaube an einem Tag gibt es Hirschrouladen. Ein großes Festessen werden wir für unsere Gäste jedoch nicht veranstalten. (…) Die meisten unserer Gäste haben keine besondere Beziehung zu Weihnachten. Wir sagen übrigens Gäste und nicht mehr Flüchtlinge, weil diese Menschen nicht mehr auf der Flucht sind.“
Auf die Frage, ob es denn wenigstens für die christlichen Minderheiten in der Unterkunft eine Gottesdienst geben wird, antwortet der ziemlich sybillinisch: „Wir werden hier keinen organisieren. Das lehnen wir ab. Wir wollen jegliche Form von missionarischer oder religiöser Arbeit nicht unterbinden, aber auch nicht fördern.(…) Natürlich könnte es zu einem Konflikt kommen, wenn wir das Ausleben einer Kultur oder einer Religion bevorzugt unterstützen würden.“
Fast zaghaft fragte die Zeit damals nach: „Gehört zu einer gelungenen Integration ein wenig deutsches Weihnachtsgefühl nicht dazu?“ „Nein, für mich ist das kein Ziel der Integration.“, antwortete der Mitarbeiter. Niemand solle gezwungen werden, mitzufeiern. „Diesen Menschen jetzt zu sagen: ‚Ihr müsst unsere Kultur annehmen‘, das fände ich anmaßend und falsch.“
Ein Satz, den man sich immer wieder gegenseitig vorlesen müsste, wenn es um Integration und um Leitkulturdebatten geht. Ja, die christliche Weihnachtsbotschaft ist heutzutage Ritualsfremden schwer zu vermitteln. Aber aus ihr heraus jubelten christlich geprägte Einheimische Zuwanderern an Bahnhöfen zu, aus ihr heraus gab es an Weihnachten Hirschbraten in der Unterkunft. Eine Einladung für Pessimisten. Für jene, die sich jetzt die Frage stellen könnten, wann das ganze Weihnachtslametta auch außerhalb solcher Unterkünfte zurückgefahren werden muss, um Konflikte zu vermeiden, „wenn wir das Ausleben einer Kultur oder einer Religion bevorzugt unterstützen würden.“
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Ein Beispiel Herr Wallasch. Vor vierzig Jahren … mein Sohn ist im Kindergarten … spielte er mit einem türkischen Mädel. Beide wurden zu besten Freunden. Die türkische Familie wohnte gerade mal 10 Schritte von uns entfernt im Nachbarhaus. Irgendwann nahm der Vater seine Tochter aus dem Kindergarten, verbot der Frau mit meiner Frau zu verkehren, die durch die Kinder zu Freundinen geworden waren … „Mein Mann will nicht, das unsere Tochter mit Christen spielt.“. „Ungläubige“, wird der Vater wohl gemeint haben.
„Ihre Kinder sollen Muslime heiraten. Täten sie das nicht, wäre sie traurig, wenn ihre Partner keine Moslems werden wollen.“
Genau aus diesem Grund sind weder „der Islam“ noch der Großteil der Moslems jemals willens oder fähig das zu leisten, wovon unsere Politclowns ständig daherfabulieren:
Integration!
naja, der „Weihnachtsschwachsinn“, der besonders vom „Handel“ und den sogenannten „Medien“ (viele Radiosender, die nur nerven), getrieben wird, ist auch von Europäern, (die schon länger hier sind) , kaum zu ertragen.
Warum die Sea Watch Leute oder auch Ärzte Ohne Grenzen , also rigorose Schlepper, noch nicht verhaftet sind, nein sogar mit Steuergeld gepampert werden ,wundert nicht mehr. Denn auch die Deutsche Marine hat sich in die Schlepperkette eingereiht und fischt Illegale 20Meilen vor Tripolis aus dem Wasser, um sie 500 Meilen nach Berlin zu bringen, mit nem kurzen Zwischenstop in Italien. Es geht immer weiter und man ist nur noch verzweifelt.
Den eigentlichen Punkt haben Sie gar nicht vertieft: Warum hat die Frau auch nach 22 Jahren in Deutschland keine Ahnung von Weihnachten? Warum hat sie sich nicht mit der Kultur und der vorherrschenden Religion in dem Land beschäftigt, in dem sie lebt?
Es ist exemplarisch.
Nun kann man sich vorstellen, wie schwer es sein muss, Weihnachten zu ignorieren. Als ihre Söhne klein waren, erzählt sie, wollten die einen Tannenbaum, aber sie musste ihnen erklären, „Weihnachten gehört nicht zu uns.“ …. Dann starb ihr Mann. „Und auf einmal hatte ich Sehnsucht nach dem Kopftuch.“ Ihre Kinder sollen Muslime heiraten. Täten sie das nicht, wäre sie traurig, wenn ihre Partner keine Moslems werden wollen. …. Das Paradebeispiel einer verweigerten Integration. Wer seinen Kindern in Deutschlanderzählt „Weihnachten gehört nicht zu uns“, wird niemals in Deutschland ankommen! Wer erwartet dass seine Kinder Moslems heiraten, sollte in ein muslimisches Land… Mehr
Absolut richtig.
Liegt es nicht an jedem selber, was er aus Weihnachten macht? Ob es ein Konsumfest wird oder nicht? Bei uns war Weihnachten immer das Fest der Familie. Als wir Kinder noch klein waren, wurden an den zwei Weihnachtsfeiertagen die zwei Großelternpaare besucht. Als wir selbst erwachsen waren galt für uns das Gleiche. Ich kenne auch Heiligabend noch als Heiligabend, und nicht als Weihnachten. Selbst schon lange aus der Kirche ausgetreten, nicht richtig ungläubig, aber auch nicht gläubig, respektiere ich den Glauben anderer. Heute genieße ich die Ruhe an Weihnachten. Meine Kinder wohnen zu weit entfernt um mal eben zum Kaffee,… Mehr
Auf was beziehen Sie Ihren Vorwurf der Ahnungslosigkeit? Dass es damals nicht so war? Oder dass es heute immer noch so ist?
Ich, Dresdner, 95 engeschult, hatte auf meinem Gymnasium (also in den 00rn) mit ~1200 Schülern nur eine handvoll Migranten. Ich kann mich nicht erinnern, in der Grundschule überhaupt je Kontakt zu einem „Ausländer“ gehabt zu haben. Und wenn, dann wurde dieser wohl auch gar nicht als solcher empfunden. Wir waren schließlich einfach Kinder.
Das kommt ganz darauf an wo man gewohnt hat. Ich, Jahrgang 81, wohnhaft in einem kleinen Dorf in Westdeutschland, hatte in der Grundschule 8 Migeantenkinder in der Klasse mit 18 Schülern. Das waren ausnahmslos Russlanddeutsche, die allesamt zu Beginn keine Deutschkenntnisse hatten und fast alle deutlich älter waren. Allerdings haben sich eigentlich alle relativ schnell eingefunden, ausreichend deutsch gelernt, später den Sprung auf dem Hauptschule geschafft. Später haben alle einen Abschluss geschafft und eine Lehre, viele der Jungs im Handwerk, gemacht. Ich treffe sie heute hin und wieder im Ort. Sie sind nicht mehr von Deutschen zu unterscheiden, sprechen Deutsch… Mehr
Das es damals nicht so war, natürlich, je nachdem wo man aufgewachsen ist. Und ja, die Ahnungslosigkeit des Herrn Wallasch ist wirklich peinlich.
Fakt ist ja bereits, dass wir wegen der militanten Vertreter des Islams unsere Weihnachts- märkte zum Hochsicherheitstrakt hochrüsten müssen. Tr0tzdem ist es politisch gewollter Schritt, dass wir das „Ausleben“ dieser anderen Kultur oder Religion bevorzugt unterstützen. Wenn Kölns Kardinal Video-Willkommens-Botschaften für Moscheen und Minarette per Domradio in die Welt sendet, ist bereits der Weg für die Schäflein vorgezeichnet. Bei denen, die sich kritisch zeigen (Pegida), löschte man das Licht im und am Dom, als sie vorbeizogen. Vielleicht darf ja der jetzige Kardinal Woelki noch erleben, dass andere ihm im Dom das Licht löschen und ihm sagen, wann er noch seine… Mehr
Die mosleimische Kinder, dürften nicht eimall zu Geburtstagen gehen. Vor 35Jahren, als meine Tochter in der Kita war, wurden die moslemische Kinder zu Geburtstagen eingeladen, die Eltern habes es verboten, die Kinder haben es nicht verstanden. In der Kita waren viele Kindern aus anderen Nationen, alle anderen dürften kommen. Bei den Kindern fängt das an und dann geht es weiter bis es bei manchen zu Hass führt.