Katholische Bistümer finanzieren „Sea-Eye“-Schiff für illegale Migration

Die drei katholischen Bistümer München-Freising, Trier und Paderborn spendeten im neuen Jahr weitere Gelder für die vom Bundesinnenminister als indirekte Schlepperhelfer bezeichneten Unternehmungen. Mit 125.000 Euro soll im Frühjahr die Überführung der Sea-Eye-4 ins Mittelmeer finanziert werden.

IMAGO / Tim Wagner
Archivbild des Sea-Eye-Schiffs "Alan Kurdi" im Februar 2020 in Spanien

Die Befürchtung bestand schon länger, Maßnahmen der Bundesregierung gegen eine Aufrüstung der Schiffe von Nichtregierungsorganisationen (NGO) zur Schlepperhilfe vor der libyschen Küste waren aber entweder nicht vorhanden, oder – absichtsvoll? – so dilletantisch angelegt, wie der Vorstoß von Verkehrsminister Andreas Scheuer, der versucht hatte, den Einsatz von immer mehr dieser Schiffe zur Beihilfe der illegalen Migration zu beschränken. Jedenfalls wollte Scheuer jene Schiffe, die unter deutscher Flagge fahren, mit neuen technischen Auflagen belegen – aber so schnell, wie man einen alten Diesel anwerfen kann, war schon das passende Gerichtsurteil gegen Scheuer zur Hand, dass das Vorhaben aus dem Verkehrsministerium vereitelte.

Kirche unten gegen Kirche oben
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Bundesinnenminister Seehofer nannte die Aktivitäten der NGO-Schiffe vor der nordafrikanischen Küste „Shuttleservice“ und betonte, dass diese „indirekt das Geschäft der Schlepper betreiben“. Gleichzeitig aber begrüßte er die Aufnahme von noch mehr sich selbst in Seenot gebrachten und dann in die EU geshuttelten illegalen Migranten. Ein echter Seehofer.

In der zweiten Jahreshälfte 2019 machte eine Initiative des EKD-Chefs Heinrich Bedford-Strohm von sich reden, der ein eigenes Schiff auf den Weg schickte, der selbst vor Ort auf einem der Schiffe der Schlepperhelfer unterwegs war, von dort aus seine persönlichen Befindlichkeiten per Online-Tagebuch in die Welt schickte und daheim Schiffstaufen und -segnungen vornahm.

Zwar gab es Protest aus den Kreisen der Kirche, aber Bedford-Strohm muss sich gedacht haben: Alles besser, als nur diese stetige lauwarme Abkehr der Gläubigen auch von seiner Kirche. Warum dann ausgerechnet der Anteil der Muslime per Schlepperhilfe erhöht werden muss, steht auf einem ganz anderen Blatt. Auch die katholische Kirche blieb nicht untätig: Erzbischof Kardinal Reinhard Marx spendete Anfang 2020 immerhin 50.000 Euro aus Mitteln des Erzbistums und stellte es der Schlepperhilfe zur Verfügung. Namentlich der NGO United4Rescue, angeregt von Bedford-Strohm, maßgeblich unterstützt von den beiden Kirchen. Was für eine Ökumene.

Noch im Abgang maßlos
Evangelische Kirche in der Krise - Avantgarde ins Nichts
Die drei katholischen Bistümer München-Freising, Trier und Paderborn spendeten im neuen Jahr weitere Gelder für die vom Bundesinnenminister als indirekte Schlepperhelfer bezeichneten Unternehmungen. Mit 125.000 Euro soll im Frühjahr die Überführung der Sea-Eye-4 ins Mittelmeer finanziert werden. Im Oktober hatte die NGO Sea-Eye – ebenfalls mit Unterstützung der überwiegend von den Kirchen und ihren Anhängern finanzierten NGO United4Rescue – ­ein Offshore-Versorgungsschiff (Baujahr 1972) gekauft und ließ es seitdem für die fälschlicherweise „Rettungsbetrieb“ genannte Schlepperhilfe vor der nordafrikanischen Küste umbauen.

Der Internetauftritt der Sea-Eye-Organisation erzählt, dass die Bauweise der Sea-Eye-4 „sehr gut für Seenotrettungseinsätze“ geeignet sei und „viel Platz für die Erstversorgung geretteter Menschen“ bieten würde. Man vergisst hier nicht zu erwähnen, dass es auch eine Krankenstation mit modernen Standards geben wird, um „auch auf potentielle Corona-Fälle vorbereitet zu sein.“ Zwei Kräne an Bord können binnen Minuten zwei Einsatzboote zu Wasser lassen. Das Schiff soll im Frühjahr 2021 „so schnell wie möglich Menschenleben (…) retten.“

„Wir bauen ein Rettungsschiff. Helfen Sie uns weiter? Jetzt spenden.“

Der Trierer Generalvikar Ulrich Graf teilte via Katholisch.de mit: „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie quasi vor unserer Haustüre Menschen ertrinken.“ Auch bei innerkirchlichen Themen sei es wichtig, über den Tellerrand zu gucken. Dass er und alle anderen damit auch in großem Maße Verantwortung übernehmen, sollten angeregt von der Präsenz der Schiffe wieder mehr Menschen ertrinken, darf man diesen nach Aufmerksamkeit für ihre Kirchen strebenden Bistümern hier nicht ersparen. Mit der Entsendung der Sea-Eye-4 wird damit das vierte Schiff der Organisation vor der nordafrikanischen Küste zum Einsatz kommen.

Vom Rettungsboot ins Bordell
Von der sogenannten Seenotrettung direkt in die Zwangsprostitution
Aber woher nehmen die Bistümer das Geld? Weitere 50.000 Euro beispielsweise werden direkt aus dem so genannten Katastrophenfonds des Erzbistums München-Freising entnommen und wurden an SOS Mediterranee, einer weiteren in der Schlepperhilfe aktiven NGO überwiesen. Während der für immer mehr Gläubige bedrohlichen Corona-Maßnahmen-Lage samt Arbeitsplatzverlust und psychischen Problemen schon bei Kindern, öffnet das Bistum also seinen „Katastrophenfonds“.

Die ausufernde Aggressivität dieser spendablen Kirchenleute gegenüber Kritikern der Schlepperhilfe war bisher beim EKD-Chef Bedford-Strohm besonders auffällig, der kaum eine Verunglimpfung auslässt, zu verführerisch wohl das Scheinwerferlicht, dass die Medien werfen. Jetzt möchte also auch die katholische Kirchen einen Bissen von selbstaufgesetzten evangelischen Heiligenschein für sich beanspruchen. Heinrich Bedford-Strohm allerdings tritt nicht mehr als Kandidat für den EKD-Vorsitz an. Mit Bescheidenheit hat das allerdings wenig zu tun, denn aus den eigenen Reihen war dem eitlen Kirchenmann schon empfohlen worden, sich einmal die Frage zu stellen, wann man besser schwiegt.

Unter ideologischer Pressluft
„Wort zum Sonntag“ ruft zum Sturm auf die Parlamente auf
Es sollte auch für selbsternannte Seenotretter nachdenkenswert sein, denn die Fakten liegen längst auf der Hand: Wenn beispielsweise im Kalenderjahr 2017 laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 2.925 Migranten auf ihrer Überfahrt im Mittelmeer ums Leben gekommen sind und wenn es im Folgejahr 2.262 Ertrunkene waren, wenn also von 2017 auf 2018 laut offiziellen Angaben 663 weniger ertranken, während gleichzeitig die Einsätze der Schiffe der Nichtregierungsorganisationen vor Nordafrika zurückgefahren wurden. Von der Aufnahmekapazität her soll die Sea-Eye-4 das bisher größte Schiff vor der nordafrikanischen Küste werden.

Also werden sich die deutschen Kirchen und die Aktivisten vor Ort auch verantworten müssen, wo diese Aktivitäten noch mehr Menschen in Afrika aus ihren Heimaten nach Libyen locken. Denn es ist ja keineswegs so, dass es libysche Bürger sind, die Schlepper bezahlen, die sie u.a. in teils maroden Schlauchbooten Richtung internationale Gewässer schicken, wo dann u.a. die Schiffe der deutschen Kirchen warten. Nein, diese Menschen flüchten großteils nicht vor Folter, Hunger, Lagerhaft und Vergewaltigung in Libyen. Im Gegenteil: Sie sind großteils wegen der NGO-Schiffe vor der Küste überhaupt erst über gefährlichen Routen nach Libyen gekommen.

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Kommentare ( 67 )

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Henni Gedu
3 Jahre her

Gottes Auftrag ist eindeutig. Werdet Menschenfischer! Die Rangfolge von Kirche und Staat war schon im Mittelalter geklärt: Herrscher von Gottes Gnaden. Was gibt es da zu diskutieren? Gott sei euch Pharisäern gnädig! Denn siehe, euer ist kein Himmelsreich.

Symbiose
3 Jahre her

Schiffbruch ist ein nicht vorhersehbares Unglück, was hier nicht der Fall ist, ansonsten begeben sich die gut zahlenden Teilnehmer der Kurzreise bei vollem Bewusstsein in Lebensgefahr. Und die Kirchen frohlocken, um noch mehr in Gefahr zu bringen? Seit rund vierzig Jahren gibts keine Zwangsabgaben an die Kirche mehr von mir, was ich noch immer für eine, nicht nur moralische, gute Entscheidung halte. Wie hier bereits kommentiert, werden die Schiffbrüchigen nicht wieder in ihre Heimat gebracht, sondern nach Europa verschleppt. Die nigerianische Schwarze Axt, die die Frauen zwangsprostituiert, ist dabei im großen Stil involviert und bringt dank der Kirchen und NGO’s… Mehr

Peter Gramm
3 Jahre her

Die Pfaffen wollen wieder ein Geschäft machen. Vergleichbar den Pflegeheimen. Der Staat solls finanzieren, die Gewinne bleiben dann beim Klerus. Egal ob Diakonie oder Caritas, alles dasselbe System. Die Drecksarbeit dürfen die Ungläubigen machen, die Gewinne streichen die Glaubensritter ein. Für ausreichend Nachschub weltweit ist gesorgt.

Konservativer2
3 Jahre her

Finde den Fehler:

Vertreter aller führenden Konfessionen haben eine Aktion ins Leben gerufen, die zum Ziel hat, moslemische Wirtschaftsflüchtlinge, die von kriminellen Schlepperbanden in Seenot gebracht werden, zu retten. Eine gemeinsame Flotte wird aus Spendengeldern finanziert. Die Geretteten werden sicher zu ihren Startpunkten zurücktransportiert. Insbesondere islamische Staaten wir die Türkei oder Saudi-Arabien unterstützen die Rettung ihrer Glaubensbrüder mit erheblichen finanziellen Mitteln.

Europäische Staaten haben als flankierende Maßnahme mit den Herkunftsländern eine militärische Kooperation vereinbart. Starke Truppenkontingente, unterstützt von SAS, KSK, der französischen Fremdenlegion und fliegenden Verbänden der Kooperationsstaaten, jagen und neutralisieren Schlepper.

Konservativer2
3 Jahre her

Um meinen Beitrag von vorhin zu ergänzen: die Nazis wollten „Lebensraum“ im Osten erobern. Wir müssen Lebensraum im Westen verteidigen.

Last edited 3 Jahre her by Konservativer2
Konservativer2
3 Jahre her

Halten wir fest: die Kirchen beteiligen sich aktiv gemeinsam am Untergang des Abendlandes. Seenotrettung ist, auch wenn sie, wie in diesem Fall, die eintretende Seenot erst provoziert, eine durchaus als christlich motiviert zu betrachtende Aufgabe. Nun behaupte ich mal, der Gerettete möchte gerne wieder nach Hause – was bei klassischen Schiffbrüchigen ja durchaus normal sein soll. Zumindest in meinem Fall wäre es das. Dass also der Übergang von der Rettung zum Shuttleservice gegen die Interessen der deutschen Bürger steht, muss hier nicht mehr dargelegt werden. Fassen wir nun alle aktuellen Entwicklungen zusammen: Die Fertilität der Europäer und der Deutschen lässt… Mehr

Flavius Rex
3 Jahre her

Als ich Ende der 1990er aus der Kirche austrat, machte ich mir sogar die Mühe meinen Bischof über den Grund zu informieren, nämlich die sündhafte Anbiederung der Kirche an den Islam (die damals schon in vollem Gange war).

Die Antwort war eine Drohung mit dem Höllenfeuer, sonst nichts.

Es ist jedenfalls nie zu spät für einen Kirchenaustritt. Es fühlt sich gut an. das gesparte Geld kann man ja auch an wahrhaft wohltätige Zwecke spenden, wenn man will.

Horst Hauptmann
3 Jahre her
Antworten an  Flavius Rex

Habe ich auch so gemacht. Allerdings mit kleinem Vorteil: bei den Evangelischen gibt es kein Höllenfeuer. Zur Belohnung stocke ich die eingesparte Kirchensteuer auf und überweise an einen Verein, der krebskranke Kinder unterstützt. Zur Hölle mit den selbstverliebten Heuchlern!

Franz Grossmann
3 Jahre her
Antworten an  Horst Hauptmann

Sehr gut!

Kuno.2
3 Jahre her
Antworten an  Flavius Rex

Allerdings sind die Alternativen dünn gesäht. Die Regierungspolitik in Berlin und in Brüssel unterscheidet sich nicht von der des Vatikans.

AJMazurek
3 Jahre her

Bei Ihrem Marsch durch die Institutionen haben die Revolutionäre des Nihilismus auch die Katholische Kirche nicht vergessen und nun schalten und walten ihre Vertreter auch dort frei nach Pippi Langstrumpf, „wie’s ihnen gefällt“ bzw. staats- bzw. eher zeitgeisttreu.
Wie sollte nun das Kirchenvolk, „wir, die Kirche“, darauf reagieren?
Mit Austritt und Rückzug ins Private, Verzicht auf die Communio, oder die Schaffung einer Untergrundkirche mit bekennenden Priestern? Oder Konversion? Zur Orthodoxie oder gleich zurück zu den Wurzeln?

Karl Schmidt
3 Jahre her

Falls Sie aus der Tür treten und dabei eine größere Wasserfläche entdecken, kann ich Ihnen versichern: Es ist nicht das Mittelmeer. Um auf diese Idee zu kommen, muss man schon an den Heiligen Geist glauben. Vor Ihrer Haustür ist daher auch mit größter Wahrscheinlichkeit noch kein Glücksritter ertrunken. Dass die Betroffenen, die keine Flüchtlinge sind, für diesen „Service“ heute auch noch bezahlen, ist eine eher moderne Erscheinung. Dieses Geschäft betreiben die Kirchen nicht. Sie verdienen erst, wenn der Verrückte Deutschland erreicht hat. Dann kann man die eigenen Hilfe-Einrichtungen füllen und Staatsknete – also Ihr Einkommen – abgreifen. Daher ist es… Mehr

luxlimbus
3 Jahre her

Die Dinge sind so kompliziert, dass nur noch die Oberflächlichen und Naiven sich berufen fühlen, auf Teufel komm raus, einem Aktionismus zu Huldigen, der das eigene Übelebensinteresse zur Nichtigkeit degradiert. Diese „Helden“ gilt es…