EKD verstärkt Investitionen in Seenotrettung

Der Rat der EKD unterstützt jetzt Bedford-Strohm bei der Anschaffung eines Schiffes, das also den Schleppern vor Libyen eine weitere Option für deren kriminelle Geschäfte eröffnen wird.

© LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images

Was ist das eigentlich beim EKD-Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm, dem Chef der evangelische Kirche, wenn er von einem Thema nicht mehr lassen kann, so umstritten es auch sein mag, wenn er selbst Stimmen aus den eigenen Reihen ignoriert, die ihn explizit um Momente der Stille gebeten hatten? Warum beißt sich da einer mit dem Gestus des Eiferers fest, wenn es darum geht, die Zukunft hunderttausender Migranten, die in Libyen gestrandet sind, mit einem weiteren privaten Schiff noch undurchsichtiger zu gestalten und diese Ärmsten der Armen gewissermaßen in die so gefährlichen Schlauchboote zu treiben?

Nein, Menschen Hoffnungen zu machen, entbindet auch einen Heinrich Bedford-Strohm nicht davon, über den Sinn und Unsinn, über Risiko und Chance nachzudenken, anstatt nur weiter Kritiker solcher Unternehmungen zu diffamieren, zu diskreditieren und zu denunzieren.

Unehrlich
Die einen sagen »Seenotrettung«, die anderen »Fährdienst« – stürmische Tage in Europa
Aber was passiert nun? Weiterhin gibt sich der Rechtstaat völlig hilflos gegen diese willfährige Form der privaten Anstrengungen der Kirchen und der mit ihnen operierenden Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Beförderung der illegalen Migration nach Deutschland und Europa über das Mittelmeer nicht nur zu ermöglichen, sondern aktiv zu befeuern. Aber wie soll der Staat diese massive Beförderung von Gesetzesbrüchen auch unterbinden, wenn mit Angela Merkel die Bundeskanzlerin selbst neuerdings für eine Förderung der Beförderung von Migranten in Booten über das Mittelmeer eintritt?

Der Rat der EKD unterstützt jetzt Bedford-Strohm bei der Anschaffung eines Schiffes, das also den Schleppern vor Libyen eine weitere Option für deren kriminelle Geschäfte eröffnen wird. Es muss hier demnach festgestellt werden, dass sich die Kritiker innerhalb der Kirche, die ihren Chef so energisch zur Stille aufriefen, nicht durchsetzen konnten gegen diese ihnen so unangenehme Eitelkeit ihres Vorsitzenden, als beispielsweise gerade noch der scheidende Regionalbischof des bayerischen Kirchenkreises Regensburg, Bedford-Strohm die Leviten las:

„Wir wünschen uns, dass er da zurückhaltender agiert und seine moralische Autorität nicht so vor sich herträgt, wie das mittlerweile in der Öffentlichkeit berechtigterweise kritisch wahrgenommen wird. Er sollte sich mehr mit der Frage beschäftigen: Was tue ich wann? Wann rede ich, wann schweige ich? Er weiß, dass sein Vorgehen sehr differenziert und unterschiedlich wahrgenommen wird.“ 

Dem 59-Jährigen Bedford-Strohm ist das allerdings völlig gleich. Er schwebt längst auf Wolke sieben der medialen Aufmerksamkeit, völlig losgelöst von einer kritischen Selbstbetrachtung, geschweige denn einer Analyse der Debatte rund um diese hoch umstrittenen Seefahrten im Mittelmeer unter genauer Beobachtung der Schlepper, die bei jeder Bewegung dieser Schiffe auf die libysche Küste zu, wieder weitere Dollars rascheln hören und dafür wieder bereit sind, Menschenleben absichtsvoll in akute Lebensgefahr, sprich in Seenot zu bringen. Denn nur dann kommen die Rettungsschiffe der NGO ins Spiel.

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Seenotrettung, Schlepperwesen und illegale Migration
Der Kirchenmann sollte allerdings wissen, dass er sich nicht unendlich auf eine Vielzahl von Unterstützern berufen kann, die ihm zur Seite stehen, wenn eine Anzahl von NGO und Kommunen, die ihre regionalen Einflussbereiche zu „sicheren Häfen erklärt haben, sich an dem Projekt beteiligen wollen.

Nein, Bedford-Strohm wird sich nicht auf diese Gruppen berufen können, weil er hier durchaus als Antreiber dieses fahrlässigen Tuns identifiziert werden kann. Der EKD-Rat entschied nach Angaben Bedford-Strohms am vergangenen Wochenende, dieses Vorhaben mit der Gründung eines Vereins umzusetzen, der ein Schiff anschaffen soll.

Gemeinsam mit Vertretern von Ärzten ohne Grenzen, der Organisation Sea-Eye, der Seebrücke („sichere Häfen“) und des Oberbürgermeisters von Potsdam, gab der EKD-Chef eine Pressekonferenz und erklärte dort u.a.: „Egal, aus welchen Gründen Menschen in Not sind, wir haben die Pflicht, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen.“

Tatsächlich aber gibt es gewichtige Stimmen, die anzuhören auch ein von der eigenen Großartigkeit so beseelter Mann wie Heinrich Bedford-Strohm nicht auslassen sollte, will er sich nicht schuldig machen an einer zu befürchtenden Zunahme von Ertrinkenden im Mittelmeer, wenn dort wieder vermehrt private Schiffe Schleppern und Schlauchbooten ihre Dienste anbieten. Eine dieser gewichtigen Stimmen könnte Gerald Knaus sein, der Konstrukteur des Merkel-Türkei-Deals, der zuletzt unmissverständlich klar gemacht hatte: „Ob das jetzt die italienische Küstenwache ist, das italienische Militär, die EU mit ihren Schiffen oder private Seenotretter: Je mehr Leute auf dem Wasser sind, desto mehr Leute sterben.“ 

Gegenwind
Kirchenleitung: Bedford-Strohm soll zur Seenotrettung schweigen
Bedford-Strohm war schon einmal im Mittelmeer unterwegs, als er bei einem Besuch auf Sizilien Crewmitglieder der Sea-Watch 3 getroffen und mit ihnen über die Situation vor Ort gesprochen hatte. Professionell bearbeitet wurde damals ein Videotagebuch installiert, mit dem sich der Kirchenmann von seiner Reise täglich zu Wort melden konnte, seine Eindrücke der Welt zu schildern. „Ja, ich bin heute Mittag in Palermo angekommen“, geht es da mit getragener Stimme los, ein mächtiges silbernes Kreuz hängt an einer soliden Kette kurz über dem Nabel, während im Hintergrund schemenhaft in der Dunkelheit der Nacht wohl das Meer vermutet werden darf. Nein, dieser Rastlose ruht nicht, wenn es darum geht, mit den Leuten da draußen zu sprechen über seine Missionen, über alles, was ihn so umtreibt.

Der EKD-Chef ist überhaupt viel unterwegs. 2016 beispielsweise besuchte er in seiner Funktion als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland den Tempelberg von Jerusalem und legte dort besagtes protziges Kreuz ab, weil er darum angeblich gebeten wurde. Seine christliche Grundhaltung sei nicht, das Kreuz „demonstrativ vorneweg zu tragen“ und dadurch Zwietracht zu säen, sagte er anschließend. Nein, das ist tatsächlich nicht seine Grundhaltung. Die ist hier hinreichend umrissen worden, die ist also auf der einen Seite unbelehrbar und auf der anderen auf besondere Weise wankelmütig, wenn ihm der Wind doch einmal ins Gesicht bläst. Seine Mitstreiter in Sachen Seenotrettung sollten also gewarnt sein, ihr großartiger Kapitän könnte hier als erster von Bord springen, wenn es ungemütlich wird.

Lassen wir abschließend noch einmal Gerald Knaus zu Wort kommen, vor wenigen Wochen im Gespräch mit Robin Alexander:

„Und selbst die Seenotretter erkennen natürlich auch selbst in ihrer täglichen Praxis: je mehr Leute sich in diese Schiffe begeben, je mehr Leute von diesen Schleppern und Kriminellen in nicht seetüchtigen kleinen Booten aufs Meer gestoßen werden, desto mehr Unfälle gibt es. Ob das jetzt die italienische Küstenwache ist, das italienische Militär, die EU mit ihren Schiffen oder private Seenotretter: Je mehr Leute auf dem Wasser sind, desto mehr Leute sterben.“

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Kommentare ( 103 )

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Ivan de Grisogono
5 Jahre her

Widerstand muß schmerzen! Also, Kirchenaustritte und totale Verweigerung zu spenden heisst die Devise. Glaube kann auch ausserhalb der Kirche leben und sich sogar besser weiterentwickeln. Die Institution der Kirche ist entlarvt und zeigt sich weiter nur als ein Instrument der Indoktrinierung und Unterwerfung der Gläubigen. Fragen sich die eifrigen Internationalisten unter der Kirchenfürsten ob Europa in 100 Jahren noch Christlich wird und bewohnt von europäischen Völkern? Ist es für die Kirchen noch von Interesse?

Bummi
5 Jahre her

Die Kirche als kriminelle Schkeuserorganisation. Prima.

butlerparker
5 Jahre her

Die Frage ist, ob die zusätzlichen „Spenden“ der Schlepper, die Kirchensteuerbeiträge der Gläubigen ausgleichen, die daraufhin aus der Kirche austreten. Man kann nur jeden ermutigen, hier ein Zeichen zu setzen und der ev. Kirche den Rücken zu kehren

Wolfgang M
5 Jahre her

Wahrscheinlich kann kein Kirchenmann erklären, warum die Kirchen die Installation einer immer größer werdenden islamischen Gemeinde unterstützen. Als erstes wird es in Konkurrenz zu CDU/CSU eine islamische Partei geben. Die 5%-Hürde wird bald kein Problem mehr sein. Vielleicht kommt man der Minderheit wie in SH entgegen und besteht für die unterdrückten Moslems nicht auf der 5%-Klausel. Die Partei wird in den Parlamenten Tag für Tag für die Umsetzung der Scharia in deutsches Recht kämpfen. Unsere Richter gewähren jetzt schon Nachsicht, wenn ein Moslem gegen deutsches Recht verstößt, aber die Scharia das Vergehen zulässt. Der Moslem konnte das Unrecht gar nicht… Mehr

Lena M.
5 Jahre her
Antworten an  Wolfgang M

… die islamische Partei gibt es bereits: “ ADD – Allianz Deutscher Demokraten“, eine deutsche Kleinpartei, die sich vornehmlich an türkischstämmige und muslimische Einwanderer richtet…
Die Kirchen graben sich also ihr eigenes Grab mit ihrer Islamhofierung; es wird in absehbarer Zeit dann aus sein mit der staatlichen Kirchenfinanzierung, vor allem der üppigen Bischofsgehälter aus Steuermitteln

Thorben Friedrich-Dohms
5 Jahre her
Antworten an  Wolfgang M

Vergib ihnen nicht, denn sie wissen genau was sie tun! „Wahrscheinlich kann kein Kirchenmann erklären, warum die Kirchen die Installation einer immer größer werdenden islamischen Gemeinde unterstützen.“ Doch, das können die Oberhirten sehr gut. Bedford-Strohm, Marx und Woelki träumen doch offensichtlich von der „Abrahamitischen Ökumene“ und sind gerne bereit die Beute mit ihren muslimischen Brüdern zu teilen. Der politische Islam will Einfluss, Macht und Geld, wie die christlichen Kirchen auch. Die „Christen“ wissen, dass nur die tatsächliche Trennung von Staat und Religion den Machtanspruch des politischen Islam einhegen könnte. Aber eben diese Trennung scheuen sie wie der Teufel das Weihwasser.… Mehr

friedrich - wilhelm
5 Jahre her

….alles im sinne der story vom barmherzigen samariter! aber vielleicht endet d i e se story hier damit, daß der samariter selbst unter die räuber fällt!

FZW
5 Jahre her

Schade, dass man aus diesem Verein nur einmal austreten kann!

Proll27
5 Jahre her

Die evangelische Kirche wird sich ändern und ich freue mich darauf: zurückgehende Einnahmen durch Rezession und eine hoffentlich rapide steigende Zahl von Austritten.

PUH
5 Jahre her

Das ist schlicht ein Geschäftsmodell. Die Kirche verdient prächtig an der Massenmigration mit ihren diversen caritativen Angeboten und Einrichtungen, alle aus Steuergeldern maximal bezuschusst. Johann Tetzel hätte umgedichtet: Sobald der Mohr ins Wasser springt, die Münze süß im Beutel klingt. Sind die Boote voll und viele, sonnt der Pfaffe sich im Ziele. Der Michel ächzt in stillem Beben, heißt’s doch: der Herrgott hat’s gegeben. Nur bang denkt er in den Extremen: der Herrgott kann und wird’s auch nehmen. Der Heinrich sich dann rasch vertrollt; er hat ja Gutes nur gewollt. So gern würd‘ ich ihm laut verheißen: Der Blitz treff‘… Mehr

Hans Deutsch
5 Jahre her

Betreibt die Kirche vielleicht auch ein paar kleine „Kinderheime“ , die unter notorischer Unterbelegung leiden? Na da lohnt sich die Spende für den Taxi-Dienst doch. Bei 8.469,00 EUR / Monat pro „Gast“ (selbstverständlich bei angeleitetem selbständigen Stuben- und Revierreinigungsdienst durch die Kinder – zum Erlernen der wesentlichen Grundprinzipien in der „Zivilisation“ – und 4-er Belegung pro Stube) rechnet sich das doch ganz schnell. Außerdem kommt der so von der Kirche zusätzlich eingenommene und dem Steuerzahler abgepresste „Gotteslohn“ ja auch einer gemeinnützigen Institution zugute. Sie kümmert sich dann auch um eine vernünftige Anlage der Gelder, z.B. für Anwaltskosten zur Abwehr von… Mehr

Hairbert
5 Jahre her

Dass das Auffischen vor Ort für nur noch mehr Migrationswillige als Magnet wirkt sich bewusst in Gefahr und Hoffnung auf „Rettung“ zu begeben, birgt schon was von Mitschuld. Ebenso wie der Magnet Anspruch (!) auf Sozialleistung. Auffällig am neuen Schleppertum der EKD ist die zeitliche Nähe zur gerade wieder aufkommenden Diskussion, den Kirchen die Bundeszuschüsse (540 Mio. jährlich) zu streichen. Ob es sich dabei um unterwürfiges Anbiedern an das staatlich vorgegebene Narrativ der „Flüchtlingsrettung“ handelt, oder um eine Trotzreaktion, weil es diesmal die böse AfD ist, die (zusammen mit der FDP) den neuen Vorstoß für die Streichung dieser Bundesmittel initiiert… Mehr