Am Brandenburger Tor: Israelische Fahnen verbrannt und Breitscheidplatzmörder gefeiert

Demonstrativer Antisemitismus vor dem Brandenburger Tor, die Mörder vom Breitscheidplatz gefeiert- die Berliner Polizei freut sich: "keine besonderen Vorfälle". Dabei ist es der größte anzunehmende Unfall, der den moralischen Verfall der Politik zeigt.

© John MacDougall/AFP/Getty Images
Demonstrators wave Palestinian, Turkish and Syrian flags in front of the Brandenburg Gate, next to the US embassy in Berlin on December 8, 2017, following US President Donald Trump's decision to recognise Jerusalem as the capital of the Israeli state.

Wer heute „Brandenburger Tor“ und „israelische Flagge“ ins Google-Suchfeld eingibt, der bekommt seitenlang eine Reihe von Artikeln und Abbildungen vom Brandenburger Tor, angestrahlt mit der blau-weißen Davidstern-Flagge Israels angeboten. Gleich zu Beginn des Jahres 2017 waren vier israelische Soldaten Opfer eines LKW-Attentats geworden. Deutschland zeigte seine Solidarität. Auch Vertreter der israelischen Botschaften kamen am Tor vorbei und verteilten kleine Israel-Fähnchen. Benjamin Netanyahu twitterte damals:

„The flag of Israel on the Brandenburg Gate in Berlin. Thanks, Germany, for standing with us in our common struggle against terrorism. Benjamin Netanyahu (@netanyahu) 9. Januar 2017“

Die Google-Recherche ist deshalb zunächst beruhigend, weil ein aktuelles Ereignis um die gleichen Begrifflichkeiten „Brandenburger Tor“ und „israelische Flagge“ noch nicht viral genug ist, diese deutsche Solidaritätsbekundung in ihrer Relevanz zu überlagern. Die Rede ist von der gestrigen pro-palästinensischen Demonstration von etwa 1.200 Leuten auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, bei der zwei Fahnen Israels von Personen verbrannt wurden, die gegen die US-amerikanische Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels protestierten.

Laut Polizei wurden dabei zahlreiche Palästinenser-Flaggen geschwenkt, die Stimmung soll aufgeheizt gewesen sein, viele der Teilnehmer riefen: „Allahu Akhbar“ (Gott ist der Größte) und „Allah liebt seine Märtyrer“.

Schändlicherweise sollen dabei judenfeindliche Parolen skandiert worden sein. Es gab ein paar Festnahmen wegen Verstoßes gegen das Vermummungsverbot. Ein bereitstehender Wasserwerfer wurde nicht eingesetzt. Auch nicht, als die israelischen Fahnen in Brand gesteckt wurden und also dazu aufforderten. Im Einsatz waren bis zu 450 Polizisten. Später erklärte ein Berliner Polizeisprecher, die Demonstration sei ohne größere Störungen verlaufen. Die Demonstranten schwenkten neben den palästinensischen auch türkische und syrische Flaggen. Mitten in Deutschland.

Dokumentation Offener Brief
Berliner Terroropfer-Familien von Frau Merkel allein gelassen
Ohne größere Störungen? Quasi zum Jahrestag des per Definition als Massenmord zu bezeichnenden Breitscheid-Terrors, bei dem zwölf Bürger ermordet wurden, rufen also muslimische Immigranten vor dem Brandenburger Tor „Allah liebt seine Märtyrer“. Solidarisieren sich Leute mit islamistischen Attentätern und verbrennen israelische Fahnen als religiöse Verherrlichung islamistischen Terrors, weil US-Präsident Donald Trump gerade entschieden hatte, die US-amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

Ähnliche Vorfälle übrigens auch in Athen. Dort hatten rund eintausend in Griechenland lebende Palästinenser vor dem griechischen Parlament eine israelische Flagge angezündet und skandiert: „Stoppt die Zionisten“ und „Jerusalem gehört uns“. Anschließend zogen die Demonstranten durch das Athener Stadtzentrum. Auch hier erklärte die Polizei: „Der Protest verlief friedlich.“

Die Schande ist also nicht auf Berlin beschränkt. In Athen, aber auch in der islamischen Welt selbst, sind Tausende auf den Straßen. Relativiert werden können die Vorkomnisse in Berlin deshalb aber noch lange nicht. Die deutschen Behörden müssen begreifen, dass Athen eine völlig andere Baustelle ist als Berlin. Die Bundeskanzlerin hatte vor der Knesset in Jerusalem die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson erklärt. Wenn nun vor dem wichtigsten Wahrzeichen Deutschlands israelische Fahnen brennen, angezündet von Gästen des Landes, von Immigranten aus Gaza, von Türken und Syrern, dann tritt hier automatisch der verbale Verteidigungsfall ein. Und dann muss mit aller möglichen polizeilichen Härte agiert werden, zu der diese desolate Berliner Polizei noch in der Lage ist. Dann muss klar werden, dass wir so etwas in Deutschland nicht dulden. Hier kann die Polizei dann übrigens gleich mal die Staatsfestigkeit jener neuen muslimen Beamten auf die Probe stellen, deren Verhalten in den letzten Monaten für so große mediale Aufregung sorgte.

Nein, es darf nicht sein, dass antisemitische Äußerungen, dass eine Glorifizierung des Attentäters vom Berliner Breitscheidplatz („Allah liebt seine Märtyrer““), dass die Verbrennung der Fahne Israels ausgerechnet in einem Land, an einem Ort geschieht, an dem Stolpersteine an die Deportation und Vernichtung der europäischen Juden erinnern, an dem Bücher jüdischer Autoren unter dem Jubel nationalsozialistischer Claqueure den Flammen übergeben wurden.

Brandenburger Tor, Eifelturm, Oper von Sydney, Pyramiden von Gizeh, City Hall San Francisco, Rathausfassade von Tel Aviv: Solidaritätsbekundungen durch eine Illumination nationaler Wahrzeichen in den Nationalfarben eines vom Terror heimgesuchten Landes, haben sich in der Welt etabliert. Sogar eine „Richtlinie“ der Berliner Senatskanzlei wurde schriftlich fixiert, die nach einer Serie von Anschlägen eine Regel formulierte, damit die Geste nicht zur inhaltsleeren Tradition wird. Die Berliner Zeitung schrieb: „Wenn der Pariser Eiffelturm des Nachts in bunten Farben erstrahlt, ist das ein schlechtes Zeichen. Dann hat draußen in der Welt wieder der Terror gewütet.“

Regel hin oder her: Wenn Deutschland nun an diesem neuralgischen Punkt nicht in der Lage ist, seinen Gästen diesen zentralen und vielleicht wichtigsten Punkt deutscher Leitkultur, nämlich das besondere Verhältnis zu Juden und dem Staate Israel, zu erklären, dann ist auch jede weitere Integrationsmaßnahme sinnlos und sofort einzustellen. Dann muss man sich beispielsweise endlich auf die Durchführung der anstehenden Abschiebungen konzentrieren. Denn exakt an dieser Stelle müssen diese Personen eine Entscheidung fällen. Entweder sie sind für oder gegen uns. Um das noch deutlicher zu machen, wäre es denkbar, von Fall zu Fall auch das Versammlungs- und Demonstrationsrecht für Ausländer in Deutschland einzuschränken, bis diese zentrale Botschaft in den Köpfen dieser Antisemiten angekommen ist.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 285 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

285 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Florian Knauer
6 Jahre her

Hallo Herr Wallasch,

es handelt sich hierbei um eine Falschmeldung. Der Vorfall wurde niemals von der Polizei Berlin aufgenommen und wird auch nicht in deren Archiv geführt.

Bitte lassen Sie sich als ehrlicher Journalist nicht mehr für solche Meldungen einspannen und prüfen Sie Ihre Quellen besser.

Hasel
7 Jahre her

Die Glorifizierung der Mörder vom Pariser Bataclan und von Mohammed Atta (World Trade Center) findet seinen Höhepunkt in der Märtyrer-Huldigungsstätte Berlin-Kreuzberg Bethanien. Mit öffentlichen Geldern finanziert.

Alpha
7 Jahre her

Lassen Sie mich eine provokante Äußerung tätigen: Der Staat – egal ob in Deutschland oder anderswo – tut NICHTS für diese Gruppe der Zuwanderer. NICHTS, das ihnen hilft. Oder vielmehr: Er tut es falsch. Ich bin überzeugt, dass diese Menschen in Deutschland falsch angesprochen werden. Die Flüchtlinge und Zuwanderer (auf Zeit oder Dauer) kennen Deutschland nicht und die deutschen Behörden kennen diesen Kulturen nicht. Beides ist kein Vorwurf. Die Deutschen Behörden wissen aber bis heute nicht, welche Sprache und Maßnahmen bei diesen Kulturen in unserem Sinne unmittelbar wirken. Mit „in unserem Sinne“ meine ich: Diese meist aber nicht nur orientalischen… Mehr

Dr.Bernhard Endres
7 Jahre her

Hier hätte mal jemand zurecht die Fahne aus der Hand nehmen können.

Susi Sorgenvoll
7 Jahre her

Habt ihr das gerade in der Tagesschau gehört? AM hat es doch fertig gebracht, in ihrer Verurteilung der judenfeindlichen Demonstrationen durch Migranten das Wort „Fremdenhass“ unterzubringen. Wer entfernt diese Frau endlich aus ihrem Amt?

Luise
7 Jahre her
Antworten an  Susi Sorgenvoll

Hab ich auch vernommen. Das liegt daran, dass diese Frau sich über alles freut, was an Hass gegen uns stattfindet und das Wehren dagegen schon seit Beginn der Intifada gegen uns als Fremdenhass bezeichnet. Aber die Dame befindet sich in „guter“ Gesellschaft inmitten vieler ähnlich Denkender im Reichstag. Tja, und so unfassbar dämlich, wie wir Deutschen sind, bejubeln wir diesen geistigen Schmutz auch noch.

Paul Radix
7 Jahre her

An brutaler Härte gegen ein paar vermutlich in der Integrationskurs-Warteschleife frustrierte und mit der hiesigen Gedenkkultur noch unvertraute muslimische Lausbuben hat es unsere politische Nomenklatura doch nun wahrlich nicht fehlen lassen: „Wir akzeptieren nicht, wenn Juden oder der Staat Israel auf diese beschämende Weise beleidigt werden“ (Thomas de Maizière). „Jede Form von Antisemitismus ist ein Angriff auf uns alle“ (Heiko Maas). „Es gibt keinerlei Recht und auch keine Rechtfertigung, israelische Fahnen zu verbrennen“ (Sigmar Gabriel). „Man muss sich schämen, wenn auf den Straßen deutscher Städte so offen Judenhass zur Schau gestellt wird“ (Steffen Seibert). Beschämend (2x), Angriff auf uns alle,… Mehr

Felix Schmidt
7 Jahre her

Muslimischer Anti-Semitismus ganz offen in Deutschland! Mich würde interessieren, was unsere Politiker dazu zu sagen haben? Mal wieder nichts!
Was sagen Sie Frau Göring-Eckhard, Herr Özdemir?

Dieter Rose
7 Jahre her
Antworten an  Felix Schmidt

sie werden sich wohl dem Urteil von Fräulein Roth anscbhließen:
„Deutschland, du mieses Stück Sch…se.“
(Motto auf einem Spruchband bei einer Demo, an der oben genannte
Person teilgenommen hat…)

Karl Gross
7 Jahre her

Es ist unglaublich wie der Verfall in Deutschland fortschreitet. Berlin wird unregierbar, Flughäfen nie fertig gestellt, Drogenhändler nicht festgenommen. Und im Rest der Republik erhalten Flüchtlinge und „Andersdenkende“ alle Freiheiten und Gesetze, wie ein illegaler Grenzübertritt der mit 2 Jahren Haft bestraft wird, gelten nicht mehr. Womit haben wir diese grottenschlechte Regierung verdient ?

Luise
7 Jahre her
Antworten an  Karl Gross

Wer regiert denn hier überhaupt noch außer ein verwahrloster Haufen , der sich so nennt?

EinSödernUndKaudernHier
7 Jahre her

Vergessen wir nicht die Anstiftung Amris durch V-Leute des BfV

Luise
7 Jahre her

Das ist noch nicht wirklich geklärt und relativiert doch wohl auch nicht alles andere, was hier so passiert oder auch eben nicht passiert, oder?