Machen wir uns nichts vor, Männer sind weniger anspruchsvoll mit den Wünschen an die Partnerin als umgekehrt. Aber komplex wird es auch hier.
Nachdem wir vergangene Woche die Ansprüche der Frau ergründet haben, drängt sich heute die Frage auf: Was wollen die Männer? Es gibt ja dieses Bonmot: Der Mann hofft, dass die Frau so bleibt, wie er sie kennengelernt hat. Die Frau wünscht sich, dass er so wird, wie sie ihn sich vorstellt. Es umschreibt die Geschlechter-Unterschiede bezüglich der Anforderungen ganz gut: Der Mann lebt tendenziell nach dem Motto „Leben und leben lassen“.
Ich habe die Frage Männern im Alter von 24-64 Jahren in der Community meines Youtube-Kanals gestellt. Die Antworten variieren, aber gewisse Muster lassen sich erkennen: In den Kommentaren wurden am häufigsten Klassiker genannt wie Ehrlichkeit, Humor und Selbstbewusstsein, auch Intelligenz – wobei hier eine Diskrepanz zu wissenschaftlichen Studien auffällt. Gemäss einer Untersuchung im Wallstreet Journal steht bei Männern Intelligenz nicht zuoberst auf der Liste. Sie wünschen sich die Damen sogar etwas dümmer: Man hat herausgefunden, dass Männer nicht gerne mit Frauen zusammen sind, die intelligenter sind als sie selbst. Auch mit Frauen, die mehr verdienen, werden sie nicht restlos glücklich. Bringt die Gattin mehr Kohle nach Hause, sei „eheliche Befriedigung“ geringer und eine Scheidung eher wahrscheinlich. Das schreibt die Washington Post und beruft sich dabei auf Studien von Ökonomen der University of Chicago.
Laut meiner kleinen Umfrage ist Akzeptanz eine weitere hochgeschätzte Eigenschaft. Gewisse Frauen haben ein Faible fürs Herumnörgeln und auch in der Erzieherrolle, die sie ungeniert auf erwachsene Familienmitglieder ausdehnen, fühlen sie sich wohl. Das Problem ist, Männer wollen keine neue Mutter und sie würden gerne so sein dürfen, wie man sie einst vorgefunden hat. Auch gibt es diese kritische Zone, in der man als Frau vernünftigerweise auf Einwände verzichtet, dazu zählen seine Hobbies.
Männer wünschen sich von der Frau, dass sie klar sagt, was sie will – und was nicht. Die Kommunikation der Geschlechter unterscheidet sich grundlegend. Männer kennen zum Beispiel das Wort „nein“, bei Frauen ist man sich nicht zweifelsfrei sicher. Das Wort kommt ihnen nur schwer über die Lippen, dafür schaffen sie es mit Leichtigkeit, an seiner Stelle elf Sätze zu produzieren zur Begründung, warum sie etwas nicht wollen. Das erklärt auch, warum Frauen pro Tag etwa 350 Wörter mehr benützen. „Bringst du mir ein Sandwich mit?“, fragt der Mann im Büro. Frauen brauen dieselbe Anfrage so zusammen: „Hast du ein schönes Wochenende verbracht? Wenn du einkaufen gehst, wäre es vielleicht möglich, dass du mir ein Sandwich mitbringst? Aber wirklich nur, wenn es keine Umstände macht. Soo wichtig ist es nicht.“ Aufs Jahr gerechnet macht das ein Plus von 127.750 Worten und offenbart, dass direkte Kommunikation nicht die Hauptstärke der Damen ist.
Dazu passend halten Männer klassisch feminine Züge für sehr wertvoll: Männer sind empfänglich für Empathie und schmelzen dahin bei liebevoller Behandlung. Diese Wirkung können Frauen ganz einfach erzielen, indem sie den Duft von selbstgebackenem Kuchen ins Haus zaubern – oder Interesse vortäuschen, wenn er von dem strunzdummen Hobby erzählt. Zur Weiblichkeit gehört für die Herren auch die Pflege des Erscheinungsbildes. Wissenschaftler erklären ihre Fixierung auf den Körper mit dem Urinstinkt: Weibliche Formen sind ein Zeichen von Fruchtbarkeit. Sie haben herausgefunden, dass die meisten Männer die klassische Sanduhr-Figur bevorzugen – und ob eine Dame der gewünschten Bauart entspricht, wird in den ersten 200 Millisekunden einer Begegnung bewertet. Bei Männern, die nach einer Beziehung Ausschau halten, dominiert zur Beurteilung das Gesicht.
Interessant an meiner Umfrage ist, dass die sexuellen Begabungen kaum zur Sprache kamen. Männer sind offensichtlich nicht so sex-fixiert wie gemeinhin angenommen. Laut der Wissenschaftswebseite Psychologytoday.com bestehe zwar eine starke Verbindung zwischen der Zufriedenheit eines Mannes in einer Beziehung und der Häufigkeit physischer Intimität – aber nicht des Sex wegen: Die Chancen, dass ein Mann glücklich ist, verdreifache sich durch regelmässiges Küssen und Kuscheln. Wenn ich mich nicht täusche, trifft das ja die Präferenzen der Damen wunderbar. So verschieden sind wir eben doch nicht.
Der Beitrag erschien zuerst in der Weltwoche.
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Sehr geehrte Frau Wernli , wer sich zu sehr mit seinem Anspruch ( und menschlich Streben ist nicht selten unersättlich ) beschäftigt , vergißt oder überschätzt zumeist was er zu bieten hat . Die Frage nach dem Ziel und was man dafür bereit ist zu opfern , wird erst gar nicht mehr gestellt , die Forderung steht über allem , auf dieser Basis lassen sich nur kurzfristige Partnerschaften organisieren , oft jedoch nur so lange man dem aktuellen Anspruch gerecht wird und nachkommt . Leider ist jedoch häufig nichts kurzlebiger und oberflächlicher als der eben dieser . Gemeinschaft basiert aber… Mehr
Männer wollen eine Partnerin und keinen Gegnerin, die mit ihren Freundinnen permanent analysiert was der Mann will. „Männer sind weniger anspruchsvoll“. Wie kommen sie auf so eine Festlegung? Männer sind anders anspruchsvoll. Ist es nicht in Wirklichkeit so, das Frauen und Männer lernen müssen, das kein Partner zu 100% unsere Wünsche und Vorstellungen erfüllen kann. Wir sind alle in unserem Talent und unseren Fähigkeiten begrenzt. Eine zukunftsfähige Partnerschaft/Ehe lebt von Vergebung, Demut und Liebe. Mein Erlebniswert nach 21 Jahren Ehe (mit einer Frau): Wenn die 1. Liebe (Schwärmen, Feuer und Flamme u.s.w.) abklingt, beginnt der Alltag. Sich weiterhin zu lieben,… Mehr
Sehr geehrte Frau Wernli, bei der Lektüre Ihres erkenntnisreichen, aufschlussreichen, tiefschürfenden, nachdenklichen Artikels, kam mir, Mann, nicht mehr ganz taufrisch, nörglerisch, anspruchslos, monogam, heterosexuell, ein Wort wieder in den Sinn, das ich fast vergessen hatte: überkandidelt. Dabei, ich verwende das Wort, ohne beleidigende Absicht, möchte ich es fast bewenden lassen. Fast, bis auf ein paar anekdotische Anmerkungen. Anmerkungen also, die nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit haben, die Sie, die die Psyche von MANN und FRAU, von Männlein und Weiblein, in Anerkenntnis der allgemeinen Entwicklung muss man das Fehlen des dritten Geschlechtes bemängeln, lange und mit Gewinn studiert haben, als nicht… Mehr
Die Menschheit lernt nicht von ihren Fehlern. Die Gleichberrechtikeit, hat keine richtige Gleichberrechtigkeit gebracht, aber die Agression gegen Männer. Die Apparheit hatte sich nur gewendet, jetzt gegen die Weissen. Scheinbar giebt ist bei Menschen keine Gleichberechtigung möglich. Ich habe in letzte zeit das Gefühl, dass vielen Frauen(ich bin auch eine), die Machos fehlen, erst haben sie den Männer die Ei…..abgeschnitten und jetzt, mit den Männern, die eingewandert sind, die die Frauen Verachten, endlich wieder richtige Männer in Land begrüssen. Sonst kann ich mir das Schweigen der Frauen der Grünen,linken der SPD und CDU, zu all diesen Vergewaltigungen, verachtung der Frauen… Mehr
„Man hat herausgefunden, dass Männer nicht gerne mit Frauen zusammen sind, die intelligenter sind als sie selbst. Auch mit Frauen, die mehr verdienen, werden sie nicht restlos glücklich. Bringt die Gattin mehr Kohle nach Hause, sei „eheliche Befriedigung“ geringer und eine Scheidung eher wahrscheinlich.“ Es stimmt schon: Frauen, die intelligenter sind und mehr verdienen, nagen oft am Selbstwertgefühl des Mannes, weil er spürt, dass er seiner evolutionären Rolle nicht gerecht wird bzw. werden kann. Die Crux liegt aber doch darin, dass umgekehrt eben auch Frauen nicht gerne mit Männern zusammen sind, die dümmer und ärmer sind. Und hör gilt das… Mehr
Sie bewegen sich in Frau Wernlis Frame. Warum sollte ein Mann nicht mit einer hochintelligenten Frau glücklich werden? Herrlich! Solche Frauen sind kompetent und müssen Inkompetenz eben nicht durch dominantes Auftreten überspielen. Gibt es etwas Besseres als rine Frau, die mehr verdient? Kaum. Dann ist sie doch bedroht von Versorgungsausgleich, Zugewinnausgleich und Aufstockungsunterhalt. Und die intelligenten Kinder, die nie Probleme mit schulischen Leustungsanforderungen haben. Was das an Kraft spart. Her mit solchen Superfrauen! Das Problem: Die haben keine Lust abzugeben. Deren Motto lautet, was meins ist, ist meins. Was seins ist, ist unseres. Nur darum geht es.
ich schon, einige wenige. Die haben dann aber auch „gefühlsbedingte“ Entscheidungen getroffen, wo ich nur noch den Kopf schüttele.
In meiner Jugend schauten sie gerne auf mich herab, weil sie ältere Freunde hatten, aber das hat sich sehr gewandelt.
Sie tuen mir Leid, wenn sie nur blöden Frauen begenet sind, aber nach ihren post, denke ich eher, dass sie von eine verlassen wurden und das von eine eher intelligente Frau.
Ich halte viele Aussagen aus dem Text für fragwürdig. Ehrlich gesagt für „geframed“. Erstens kenne ich die amerikanischen Untersuchungen unter Managerinnen, in denen gefragt wurde, warum Ehen scheitern, wenn sie mehr verdient als er. Die Forscherinnen gingen mit demselben Vorurteil wie Frau Wernli in die Untersuchung, die Männer können es nicht ertragen blabla. Am Ende kam heraus: Die Frauen hatten die Einstellung „Was meins ist, ist meins und was seins ist, ist unseres.“ Es ging ums Geld, um sonst nichts. Frauen wollen, dass der Mann mehr verdient, damit sie nichts abgeben müssen. So einfach ist das. Zweitens halte ich es… Mehr
Ich wollte schon nen Daumen hoch klicken. Dann kamen die letzten drei Sätze.
Nur so viel! Schon mal an die Babys gedacht?
Eine Frau die nicht begreift, das es auch mein Baby in ihrem Bauch ist, die würde ich nie schwängern. Die derzeitigen Juso Monster dürfen sich nur noch 5 Sekunden in meiner Nähe aufhalten. Mehr Zeit gebe ich solchen Zombies nicht mehr.
Die Liebe meidet jede Plage, und würzet unsre Lebenstage,
ihr hoher Zweck zeigt deutlich an, nichts Edlers sei als Weib und Mann.
Mann und Weib, und Weib und Mann, reichen an die Gottheit an.
So einfach ist das alles, sehr geehrte, liebe Frau Wernli.
War’s das jetzt zu diesem ach so „unendlichen“ Thema,
oder gibt es noch einen Beitrag zum dritten Geschlecht?
Man wird sehn.
Frauen brauchen keine „Hobbies“. Ihr Steckenpferd ist entweder das Reden in der Endlosschleife oder die Reiterei. Als junge Mädchen mit realen Pferden, wenn sie äter werden das Reiten auf den Nerven der Männer.
Ich halte es da wie Schopenhauer. Was genau der über Frauen gesagt hat kann ich aber hier aus Höflichkeit nicht wiedergeben.
Ich habe zwei Kinder alleine großgezogen etc. pp. – ich kann den ganzen Sch*** auch alleine. Wenn ich was will, dann eine Partnerin auf Augenhöhe und kein Mäuschen und keine Gouvernante. Leider schränkt das den Kreis enorm ein. Kapieren aber die Damen nicht.
Bin voll bei Ihnen. Furchtbar, diese Selbstüberschätzung.
Ich bin voll bei Ihnen Stefan, „Gemäss einer Untersuchung im Wallstreet Journal steht bei Männern Intelligenz nicht zuoberst auf der Liste. Sie wünschen sich die Damen sogar etwas dümmer“ Klingt nach einer stereotypen Studie von wem für wen auch immer gemacht. Was soll ich mit einem „dümmeren“ Partner (das Geschlecht ist ja egal) langfristig anfangen, was soll ich dabei gewinnen? Obwohl hier „dumm“ zu definieren wäre. Bildung ist auf jeden Fall kein Argument, lieber wäre mir hier das Wort „(weniger) intelligent“ – natürlich auch schwer messbar, aber eigentlich in einem normalen Gespräch sofort erkennbar. Das überschießende Selbstbewussein – geschuldet unserer… Mehr