Die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen verschlechtern sich. Polen unterstützt die Ukraine massiv und erwartet mehr Engagement von Berlin. Brisant ist die geforderte Billionen-Entschädigung für Weltkriegsschäden. Mit dem neuen polnischen Botschafter Dariusz Pawłoś sprach Wojciech Osinski.
Wojciech Osiński: Herr Botschafter, „jeder Anfang hat ein Ende”, heißt es in einem Klassiker. Nun sind bereits einige Wochen seit Ihrem Amtsantritt vergangen und vielleicht lohnt es sich, die Ereignisabfolge seit ihrer Akkreditierung im Schloss Bellevue kurz zu rekapitulieren. Ein anderes Sprichwort lautet: „Aller Anfang ist schwer“. Wie war es bei Ihnen?
Dariusz Pawłoś: Ich habe mich über die Rückkehr nach Berlin sehr gefreut, eine Rückkehr nach einer zugegebenermaßen recht kurzen Pause. Ich verbrachte vorher in der deutschen Hauptstadt vier Jahre. Ich war Pressesprecher der Polnischen Botschaft in Berlin und Leiter des Referats für Kommunikations- und Öffentlichkeitarbeit. Ich denke gern an diese Zeit zurück, habe mich hier stets wohlgefühlt. Ich denke auch gern an die Zusammenarbeit mit meinem Amtsvorgänger Andrzej Przyłębski zurück. Nun bin ich wieder da und arbeite mit einem teilweise neuen Team zusammen.
Welche Ereignisse erforderten in den letzten Wochen Ihre besondere Aufmerksamkeit?
Gleich zu Beginn Ihrer Amtszeit waren Sie mit dem Berlin-Besuch des polnischen Staatschefs Andrzej Duda beschäftigt. Einige Tage vorher gastierte in der deutschen Hauptstadt auch Polens Vizeaußenminister Arkadiusz Mularczyk. Beide Besuche standen im Zeichen der polnischen Reparationsforderungen. Die Bundesregierung hat in einer am 3. Januar eingegangenen diplomatischen Note den polnischen Forderungen nach Kriegsentschädigung förmlich eine Absage erteilt. Es geht um mehr als 1,3 Billionen Euro. Wie geht es weiter?
Dieser Prozess ist tatsächlich sehr komplex. In unserer gemeinsamen Nachkriegsgeschichte gibt es keinen einzigen bilateralen Vertrag, der das Thema Reparationen abschließend geklärt hätte. Dabei ist die unbezahlte Rechnung für die materiellen, kulturellen und rein menschlichen Schäden astronomisch. In der Vergangenheit hat sich aber leider keine polnische Regierung gekümmert. Erst am 1. September vergangenen Jahres hatte eine Kommission des polnischen Parlaments einen Bericht vorgestellt, der die Höhe der Weltkriegsschäden auf mehr als 1,3 Billionen Euro beziffert. Diese Summe ist auf den ersten Blick sehr hoch, zeigt aber auch die faktische Ausdehnung der Topographie des deutschen Terrors auf polnischem Boden. Diese Zahlen wurden mit Bedacht und größter Vorsicht zusammengetragen und wir möchten nun die deutsche Öffentlichkeit an den Ergebnissen dieser Detailarbeit teilhaben lassen. Am 3. Oktober hatte dann Polen dazu in der Tat eine diplomatische Note an die Bundesregierung geschickt, in der die besagte Summe gefordert wurde. Die Reaktion der Bundesregierung war enttäuschend. Unsere Partner wollen offenbar gar nicht erst mit uns darüber reden. Deshalb müssen wir weiterhin auf die öffentliche Meinung in der BRD einwirken und die Deutschen zu einer Wissenserweiterung animieren. Sie sollten sich vergegenwärtigen, dass dieses Problem ungelöst ist. Dabei sollten wir wiederum alle politischen, medialen und wissenschaftlichen Kanäle nutzen. Polens Vizeaußenminister Arkadiusz Mularczyk kommt bald nach Berlin, mit einer neuen deutschen Übersetzung des zuletzt veröffentlichten Berichts über Kriegsreparationen im Gepäck. Dieses Dokument schafft erst die Grundlage dafür, dass wir künftig weiter diskutieren können, sowohl in Deutschland als auch im internationalen Rahmen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass die Bundesregierung spätestens dann ihren Standpunkt ändern und mit Polen diesbezüglich verhandeln wird.
Der Chefkommentator der Tageszeitung „Die Welt“ Jacques Schuster behauptet, die Reparationsforderungen der polnischen Regierung sollen von den Problemen an der Weichsel ablenken. Mehr noch: Schuster fügt kontrafaktisch zu, dass die Polen sich während des Warschauer Ghettoaufstands im Jahr 1943 passiv verhielten und die Juden im Stich gelassen hätten. Nach einem deutschen Schuldeingeständnis werden im zweiten Abschnitt die Polen der „Mittäterschaft“ bezichtigt. Wie kann man aus polnischer Sicht mit der Verbreitung solcher Unwahrheiten umgehen?
Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass wir in der diplomatischen Note den Terminus „Reparationen“ gar nicht verwenden. Wir sprechen darin über „Kriegsentschädigungen“, „Wiedergutmachung”, „immateriellen Schäden“ und „personellen Verlusten“. Ich möchte allerdings auch darauf hinweisen, dass es ebenfalls in der deutschen Medienwelt Personen gibt, die unseren Forderungen mit der nötigen Empathie begegnen. Andererseits gibt es leider immer noch Redakteure, die sämtliche Vorurteile bedienen und Unwahrheiten verbreiten, die uns verletzen.
Ich möchte daran erinnern, dass wir es hier mit keinem Nischenmedium zu tun haben, sondern mit einer Tageszeitung, die sich einer gewissen Bedeutung erfreut. Den Text verfasste der Chefkommentator der „Welt“, obendrein ein Historiker.
In Deutschland wird oft behauptet, die Entschädigungsgesuche Warschaus seien von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wie möchten Sie die deutschen Politiker überzeugen?
Wir müssen noch viel Überzeugungsarbeit leisten, vor allem unterstreichen, dass die diplomatische Note sowie der Bericht über Kriegsreparationen keineswegs Wahlthemen sind, sondern unumstößlich und dauerhaft zu unserer Staatsräson gehören. Über 70 Prozent der Polen unterstützen unsere Forderungen. Auch große Teile der polnischen Opposition im Sejm sind dafür. Daher wäre es angebracht, wenn auch die deutschen Politiker sich eingehender mit dem Bericht befassen.
Der Krieg ist bedauerlicherweise nach Europa zurückgekehrt. Die russische Aggression in der Ukraine dauert nun schon beinah ein Jahr. Die Polen und Deutschen helfen gemeinsam den ukrainischen Flüchtlingen, wenn es aber um militärische Hilfe für Kiew ging, dann war die Bundesregierung mitunter zurückhaltend. Jetzt will Deutschland weitere Panzer liefern, wir erleben schon die dritte „Zeitenwende“ innerhalb von 10 Monaten. Und dennoch: Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass Deutschland mehr leisten könnte. Oder ist die bisherige „Zeitenwende“ schon mehr als genug?
Eine Veränderung in der bundesdeutschen Politik ist unzweifelhaft erkennbar. Allerdings haben wir gehofft, dass sie etwas schneller eintreten würde. Man konnte zunächst schon eine gewisse zurückhaltende und abwartende Haltung Berlins gegenüber Kiew beobachten. Polen hingegen hat sofort militärische Hilfe geleistet, nicht nur humanitäre oder finanzielle. Wir haben gemäß der Regel „wer schnell gibt, gibt doppelt“ gehandelt. Inzwischen können wir jedoch feststellen, dass Deutschland seine Militärhilfe für die Ukraine stetig erweitert und dies ist ohne Zweifel ein positives Signal. Kurzum: Es ist ein Umbruch in der deutschen Verteidigungspolitik zu konstatieren, doch bleibt auch festzuhalten, dass in der deutschen Rüstungsindustrie mehr Potenzial steckt, als aktuell genutzt wird. Nun sollen nach längerem Hin und Her Marder-Schützenpanzer und das Patriot-System an die Ukraine geliefert werden, hoffentlich bald auch Leopard-Kampfpanzer. Eines steht fest: Die polnischen Ratschläge werden in Berlin gehört. Das freut uns sehr.
Der vor über 30 Jahren in Kraft getretene Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler dies- und jenseits der Oder „die Sprache des anderen Landes erlernen“. Zugleich unterstreicht er die „Notwendigkeit einer erheblichen Erweiterung“ der deutsch-polnischen Kooperation in dieser Hinsicht. Der polnische Bildungsminister Przemysław Czarnek hat kürzlich während seines Berlin-Besuchs angekündigt, dass die deutsche Regierung einen speziellen Fonds einrichten werde, um den Erwerb des Polnischen als Muttersprache in der BRD stärker zu unterstützen. Dies ist zweifelsfrei ein Erfolg. Nichtsdestotrotz herrscht immer noch eine gewisse Asymmetrie zwischen beiden Ländern vor – zumindest in dieser Hinsicht, oder?
Wie kann man dies aus polnischer Sicht verändern?
Es gibt in der Bundesrepublik zahlreiche Institutionen, die sich hierzulande bereits jetzt schon um eine Qualitätsanhebung des Polnischunterrichts bemühen. Diese Institutionen, die zumeist von staatlichen Behörden in Polen unterstützt werden, müssten hier noch stärker finanziell abgesichert werden. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk leistet ebenso einen entscheidenden Beitrag für die Popularisierung des Polnischen in Deutschland sowie des Deutschen in Polen. In den deutschen Schulen, für die insbesondere die Bundesländer verantwortlich sind, bliebe in dieser Hinsicht noch viel zu tun, aber es ist möglich. Eine stärkere schulische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wird ja von Polen angestrebt, nur es sind häufig die deutschen Partner, die solcherlei Vorschlägen skeptisch gegenüberstehen. Vielleicht werden sie irgendwann einsehen, dass Polen ein wichtiges Nachbarland ist. Und es lohnt sich, seinen Nachbarn zu besuchen.
Wie sehen die Pläne der Polnischen Botschaft für das Jahr 2023 aus?
Unsere Pläne für das Jahr 2023 sind sehr ehrgeizig. Unser vorrangiges Ziel bleibt selbstredend die Intensivierung des deutsch-polnischen Dialogs, und zwar auf allen Ebenen: der politischen, amtlichen und sozialen. Wir möchten zu der Tradition der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen zurückkehren. Das letzte Mal fanden sie im Jahr 2018 statt. Wir müssen wieder an den Punkt gelangen, dass die Ministerien beider Länder sich wieder problemlos austauschen können. Unseren gemeinsamen Interessen und Herausforderungen sind gigantisch: der beschriebene Ukraine-Krieg, zudem gibt es nach wie vor zahlreiche wirtschafts-, energie- und klimapolitische Fragen zu klären. Wir freuen uns, dass im Januar der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wieder in Berlin zu Gast sein wird, wo er viele deutsche Kollegen trifft. Im Februar findet überdies die Münchner Sicherheitskonferenz statt. Wir erwarten, dass u.a. Staatspräsident Andrzej Duda und der polnische Chefdiplomat Zbigniew Rau zugegen sein werden. Und ich möchte daran erinnern, dass wahrscheinlich schon in diesem Jahr unsere neue Botschaft ihre Tore öffnen wird. Das neue Gebäude an der Berliner Prachtstrasse Unter den Linden wird weltweit eines der modernsten und schon bald mit Inhalt und Leben gefüllt sein.
Herr Botschafter, vielen Dank für das Gespräch.
Dariusz Pawłoś ist Germanist und Diplomat, der in der Vergangenheit verschiedene Ämter im polnischen Außenministerium bekleidete. Bis 2021 war er Pressesprecher des polnischen Botschafters Andrzej Przyłębski, vorher Vorstandschef der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung. Zuletzt war er Geschäftsführer des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Seit dem 30. November 2022 ist er der neue Botschafter der Republik Polen in Deutschland.
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„In Berlin leben Millionen polnische Kinder und Jugendliche und nur 14.000 von ihnen wird der Erwerb des Polnischen auf muttersprachlichem Niveau ermöglicht.“
Von was redet dieser Botschafter da?
Berlin hat 3,8 Millionen Einwohner, und da leben also „Millionen“ polnischer Kinder und Jugendliche?
Wieviele Millionen polnische Kinder leben denn da? Und wo? Vielleicht im Untergrund? Versteckt?
Reparationsforderungen…? – Man merkt schon jetzt, dass in Polen nächstes Jahr gewählt wird. Die Regierungskoalition (bestehend aus lauter inkompetenten, machtsüchtigen Kleptokraten und Lakaien des Vatikans) kommt nach vier Jahren wieder mit diesem Thema um die Ecke (der Standardspruch „Das steht uns zu!“ stets mit dabei) und nährt antideutsche Ressentiments mehr als sonst. Natürlich wissen diese Figuren, dass sie am Ende keinen einzigen Cent von der BRD bekommen werden, denn ihnen ist auch bewusst, dass der Fall „Reparationen“ praktisch längst erledigt ist. Aber das macht nichts. Hauptsache, die meisten Germanophoben in Polen machen ihr Kreuzchen an richtiger Stelle. Und wenn sie… Mehr
Wahrscheinlich mehr Millionen als in der BRD insgesamt. In Wirklichkeit sind es keine Millionen, sondern, ja, geradezu Milliarden Polen, die in Berlin leben. Womöglich leben in Berlin mehr Polen als Chinesen in China. Wir sprechen hier von den Aussagen eines sogenannten Diplomaten, der ein PiS-Apparatschik ist. Und die PiS – weil sie gemerkt hatte, dass der Großteil ihrer Politiker und Kumpels klassische Kretins sind – lockerte viele der ursprünglich strengen, von künftigen Diplomaten zu erfüllenden Kriterien dergestalt, dass sie überhaupt jemanden ins Ausland entsenden, die entsprechenden Posten also mit jedem Halbgebildeten besetzen kann (Hauptsache, es ist ein Diener der PiS… Mehr
„Staatsraison“ ??? Wohl eher „Jalta-Raison“,die unter anderem vorsah, alle Deutschen aus den Ost Siedlungsgebieten zu vertreiben nach dem Krieg. In Jalta haben die Allierten das gleiche getan, was Hitler und Stalin in ihrem „Freundschaftspakt“ vom 23.08.1939 getan haben. In diesem Pakt haben sich Hitler und Stalin Europa untereinander aufgeteilt, die Ursache des 2.WK, nachdem sich die beiden uneinige über die Verteilung geworden sind. In Jalta haben sich die Allierten zusammen mit Stalin die ganze Welt untereinander aufgeteilt, die Ursache von 45 Jahre Stalinismus Diktatur Stalins über Osteuropa, die Ursache des kalten Krieges, nachdem sie sich uneinig geworden sind über die… Mehr
EU gegen USA (Wirtschaftsprotektionismus), Deutschland gegen Italien/Visegrad (Migration), Deutschland gegen die Rest-EU (Kernkraft), Nord- gegen Südeuropa (Schuldentransfer), EU gegen Polen/Ungarn (angebliche Beeinflussung von Justiz und Medien), Polen gegen Deutschland (Reparationen), Polen/Baltikum gegen Deutschland/Österreich/Ungarn u.a. (Waffenlieferungen an Ukraine), GB/USA/Polen gegen Deutschland (North Stream-Sabotage) usw.: der „Werte-Westen“ zerfällt und irgendwie finde ich das nach den Erfahrungen der letzten Jahre gar nicht so schlecht.
Was soll den da zerfallen? Diesen „Wertewesten“ hat es doch nie gegeben. Der wurde dem verblödeten Deutschen doch nur suggeriert, um ungestört Kapital und Know-how abzusagen. Siehe ALLE Gemeinschaftsinitiativen dieser Totgeburt eu. Immer und überall steht de mit mindestens der Hälfte der Finanzierung am Hals mit runtergelassenen Hosen da. Die Herrschaften „Verbündete“ machen die Standorte der Produktion und somit einen großen Teil der Arbeitsplätze unter sich aus. Genau so läuft das auch in diesem toxischen eu „Parlament“. Gibt es auch nur einen einzigen einflussreichen Entscheidungsposten, der von einem Deutschen bekleidet wird??? Jetzt komme mir nur keiner mit der Prototypin der… Mehr
Ich nehme an, dass keiner der Foristen bisher die Studie gelesen hat. Ich habe die englische Version heruntergeladen und mir in Teilen angeschaut. Es ist schwere Kost für einen Deutschen. Ich bin leider der Meinung, dass die Wissenschaftler sich in diesem Auftragswerk vieles passend gemacht haben und den wissenschaftlichen Weg öfter verlassen haben. Neben viel Nationalpathos gibt viele Widersprüche. Z.B. ist ihre Prämisse am Anfang des Werks, dass man nur die „Core Lands“ betrachten will. Aber wenn es gut für die eigenen Anliegen ist, werden dann doch Zahlen aus den „verlorenen östlichen Territorien“ (gemeint sind die Gebiete, die Polen nach… Mehr
„Ich habe mich als Kriegsenkelin viel mit diesen Themen beschäftigt und wollte meinen Frieden finden mit den Polen …“ So geht es mir auch. In den 90er Jahren war ich zum ersten Mal in Masuren und empfand die Polen als sehr angenehm, äußerst hilfsbereit und höflich, und von antideutschen Ressentiments habe ich auch nichts gemerkt. (Übrigens habe ich unter meinen Vorfahren auch ein paar polnische Einsprengsel, Leute, die nach Preußen eingewandert sind.) Insgesamt hatte ich den Eindruck, daß zumindest damals die Leute wußten, daß sie in einem Gebiet wohnen, das ihnen historisch nicht gehört. Das Haus meiner Großeltern stand noch,… Mehr
Danke für Ihre Darstellung bezüglich der verlorenen Gebiete. Vor Wochen habe ich das Gutachten nur in polnischer Sprache gefunden, die mir gerade nicht so geläufig ist. Eine deutschsprachige Version kann ich bis heute nicht auffinden. Wenn Sie nun schreiben, dass Sie „Kriegsenkelin“ sind, dann darf ich wohl auch mitteilen, dass meine Mutter in Polen geboren wurde, als es gerade noch nicht polnisch war. So beschäftigt mich das Thema also auch schon über Jahrzehnte. Für mich gilt: Ein Unrecht (das der Nazis) hat das andere Unrecht ( Stalins, seiner Westallierten und aber auch der ganz normalen Polen nach Kriegsende) nach sich… Mehr
Naja, in Palau, oder wo war das noch genau, leben doch auch Millienen von Menschen, die hunderttausende von Kilometern von uns entfernt wohnen.
„Wenn man aus der Geschichte der Menschheit eines lernen kann, so ist, dass die Menscheit aus ihrer Geschichte nichts gelernt hat.“ Mahatma Gandhi Solche Forderungen begründen sich auf die Geschichtslügen in den deutschen Geschichtsbüchern. Die will da jemand ausnutzen. Dann schauen wird doch mal in die richtigen Geschichtsbücher. Hat Polen, die Opfer seiner Pogrome und Vertreibungen der Juden aus Polen, von vor und nach dem 2.WK, schon bezahlt ? Die größte jüdische Gemeinde in Europa gab es in Lemberg in Polen, in Polen überhaupt (nach der Vertreibung aus Spanien). Heute gibt es da kein jüdisches Leben mehr, aber nicht wegen… Mehr
Richtig. Ähnlich sieht es in Russland aus. Wohin wurden die Juden zu Sowjetzeit vertrieben? Ferner Osten! Es macht die Verbrechen unserer Vorfahren nicht ungeschehen wenn andere es mindestens genau so schlimm getrieben haben. Nur muss auch darüber geredet werden.
Die Juden hatten unter Stalin ein eigenes Zwangssiedlungsgebiet in Sibirien, „Evreiskaja autonomnaja Oblast“ genannt „Birobidschan“, gegründet 1934 durch Stalin hart an der Grenze zu China, ein Gebiet das sie nicht verlassen durften. Die Einwanderung von Juden in die Sowjetunion war verboten. Dies galt aber schon seit der zaristischen Zeit des 19.Jhd.
Juden durften schon zu zaristischen Zeiten nicht in Städten wohnen oder betreten, in denen Russen wohnten.
1937-1938 säuberte Stalin die kommunistische Partei von seinen jüdischen Parteigenossen in inszenierte Prozessen, die alle mit Todesurteil endeten, unterschreiben persönlich von Stalin.
„Die letzten Juden von Birobidschan“
https://www.profil.at/ausland/russland-juden-birobidschan-8319345
1.3 Billionen, das sind 1300 Milliarden. Über 70 Jahre nach Kriegsende gefordert. Das gesunde diplomatische Gefühl müßte sagen: Völlig illusorisch, aggressiv und geeignet für Ärger und Retourkutsche. Was soll das? Was soll die angedachte Beeinflussung der Deutschen in der gewünschten Richtung? Das sind mittlerweile schon die Enkel derer, die das Kriegsende nicht mehr erlebt haben! Ich dachte, außenpolitisches Laienspiel gibt es nur in Berlin. Also: Diplomatische Note zurück mit der Bitte um nochmaliges Bewerten der Folgen!
Hier wurde völlig zu Recht mit großer Empörung über die polnischen Dreistigkeiten kommentiert. Da ich mich durch meine schlesischen Vorfahren mit der polnischen Geschichte befasst habe, darf ich sagen, gut informiert zu sein. Ergänzend zu den Beiträgen sollte sich jeder einmal die polnische Geschichte von 1918 bis 1939 anschauen. Polen führte gegen all seine Nachbarländer Angriffskriege. Korfanty mit seinen Milizen fiel wiederholt in O’Schlesien ein und raubte und mordete. Ost-Oberschlesien stimmte für den Verbleib bei Deutschland, wurde auf Druck der Polen aber von den Siegermächten Polen zugeschlagen. Das deutsche Danzig wurde auf polnischen Druck vom Reich abgetrennt, und Polen stichelte… Mehr
Zitat: „Die Verfolgung und teils Jagd auf die deutsche Bevölkerung in Westpreußen brachte die Deutschen dazu ihre Heimat zu verlassen“.Ja, das ist geschichtlich belegt.
Die Abtrennung Westpreußens führte dazu, daß die Fahrt von Ostpreußen ins „Reich“ manchmal Russisch Roulette glich.