Wer glaubt denn noch der Tagesschau?

Der Begriff Demokratieabgabe ist eine doppelte Lüge. Denn der Beitrag ist eine zweckgebundene Steuer und der Demokratie dient er auch nicht. Dafür betreiben die öffentlich-rechtlichen Sender Propaganda und scheiden die Welt in Freund und Feind. Von Konrad Adam

picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Steuern sind ärgerlich, lassen sich allerdings vermeiden, in Grenzen wenigstens. Wer keinen Sekt mag, entkommt der Sektsteuer, wer Hunde lästig findet, braucht keine Hundesteuer zu bezahlen, wer die Kirche für überflüssig hält, spart bei der Kirchensteuer. Mit dem Rundfunkbeitrag sieht es leider ganz anders aus, den muss jeder bezahlen, auch wenn er aus gutem Grund auf den Empfang verzichtet.

Seine Profiteure nennen ihn eine Demokratieabgabe; aber das ist eine doppelte Lüge. Denn einmal ist der Beitrag keine Abgabe, sondern eine zweckgebundene Steuer, die von einer eigenen Großbürokratie, dem Beitragsservice, mit allen Mitteln eingetrieben wird. Der Demokratie dient er auch nicht, denn die ist auf den wohlinformierten, kenntnisreichen und urteilsfähigen Bürger angewiesen. Doch eben den verhindern die Öffentlich-Rechtlichen in ihrer gegenwärtigen Gestalt. Sie unterrichten nicht, sie machen Propaganda. Wer ihren Anspruch, umfassend, sachlich und verlässlich zu informieren, ernst nimmt, versteht die Welt nicht mehr.

Aus Sicht der Tagesschau zerfällt die Welt in Freund und Feind, in Schwarz und Weiß, in Täter und Opfer, in Gut und Böse. Biden ist gut, auch wenn er Selenskyj mit Putin verwechselt. Trump ist Täter, auch wenn auf ihn geschossen wird. Harris ist schwarz, auch wenn sie weiß ist, und Vance ist ein Versager, auch wenn er gut ankommt. Die Leute werden scharf gemacht und gegeneinander in Stellung gebracht: Wenn Tusk das polnische Fernsehen an die kurze Leine nimmt, schützt er die Verfassung; wenn Orbán in Ungarn dasselbe macht, ist das ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.

Wenn Annalena Baerbock die Ukraine mit Panzern und Kanonen versorgt, vermittelt sie; wenn Sahra Wagenknecht das für gefährlich hält, dann hetzt sie. Haldenwang schützt den Rechtsstaat, indem er ihn untergräbt; Maaßen gefährdet ihn, indem er ihn verteidigt. Wenn ihr im Glaubenskrieg die Argumente fehlen, weiß sich die Tagesschau zu helfen. Dann mietet sie einen Experten, der ihr genau das bestätigt, was sie schon immer gesagt hatte: dass wir keine Zeit mehr haben. Dass wir nicht zimperlich sein dürfen. Dass beim Hobeln die Späne fliegen. Und dass alle, die nicht mithobeln wollen, die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen werden.

Hörig wie sie nun einmal sind, sprechen die Staatssender die Sprache der Regierung. Schulden nennen sie Sondervermögen, Steuererhöhungen heißen Subventionskürzungen, Demonstrationen werden als Gehwegbelästigung, Gesprächsrunden als Geheimtreffen, Attentate als Zwischenfälle bezeichnet. Wenn ein Schutzsuchender wieder einmal zugestochen hat, berichtet die Tagesschau, falls sie denn berichtet, von einem Mann und einer Tat. Wer Näheres wissen will und nach der Herkunft oder den Gewohnheiten, vielleicht sogar nach den Motiven des Mannes fragt, gibt sich als Rassist, Populist, Faschist und so weiter zu erkennen und wird öffentlich zur Verfolgung ausgeschrieben.

Hält man sich an den Wortgebrauch der Tagesschau, sind die drei kleinen Mädchen, die im englischen Seebad Southport von einem Barbaren niedergestochen worden sind, nicht eigentlich ermordet worden; sie sind gestorben. Nicht vom Mord an den Kindern, sondern vom Tod der Kinder spricht die Sendung. Nur Menschenfeinde werden da von Terror reden. Mehr als ein stilles Gedenken mit Plüschtieren und frommen Worten ist dann nicht erlaubt, wer mehr riskiert, wer protestiert und die immer noch verantwortlich genannten Politiker an ihre Verantwortung erinnert, bekommt die ganze Härte des Gesetzes zu spüren. Die Menschenrechte des Täters sind allemal wichtiger als die der Opfer.

Glaubwürdig nennen sich die Sender. Aber wer glaubt ihnen noch? Ich nicht. An die zehn Jahr ist es her, dass die Öffentlich-Rechtlichen angesichts der Ausländerexzesse auf der Kölner Domplatte gründlich versagt hatten. Das einzige, was sie daraus gelernt haben, ist der Wunsch, sich in Zukunft noch gründlicher zu blamieren. Ich fühle mich veralbert, wenn ich von unbekannten Motiven reden höre, nachdem ein strenggläubiger Muslim mit dem inzwischen weltbekannten Ruf Allahu akbar über sein Opfer hergefallen ist.

Ich habe keine Lust, mich von einem ahnungslosen Redakteur darüber belehren zu lassen, was das Grundgesetz meint, wenn es vom Volk spricht. Und den berühmten Faktenfinder, der glaubt, politische Programme mit einem sogenannten Faktencheck erledigen zu können, halte ich für einen ausgemachten Esel. Es geht hier nicht um Geschmacksfragen, sondern um die Versuche eines vielfach privilegierten Medienkartells, das öffentliche Gespräch, Grundlage der Demokratie, zu unterlaufen, zu manipulieren, zu framen – wie der moderne Journalist das Lügen nennt.

Wenn mir der Spiegel oder die Süddeutsche, die TAZ oder die FAZ nicht gefallen, kann ich sie abbestellen und muss dann nicht mehr zahlen. Auf dieses Recht poche ich auch im Umgang mit dem ÖRR. Meinen Anspruch habe ich in derjenigen Sprache vorgetragen, die bei Intendanten, Fernsehdirektoren und Chefredakteuren am besten ankommt, in der Sprache des Geldes. Wie angedroht, bekam ich daraufhin die ganze Härte des Gesetzes zu spüren. Weitermachen werde ich aber trotzdem, denn was sind Verzugszinsen, Mahngebühren und Vollstreckungskosten verglichen mit dem Wert der Freiheit?

Nun hoffe ich auf Zuspruch, nicht nur in Worten, sondern auch mit Taten. In Sachsen soll es schon heute an die 300.000 freie Geister geben, die mit ihrem Zwangsbeitrag im Rückstand sind. Früher saßen die Sachsen im Tal der Ahnungslosen, wo man das Westfernsehen nicht empfangen konnte. Inzwischen können sie es empfangen; wollen es aber nicht. Sie fühlen sich an das erinnert, was ihnen Eduard von Schnitzler vorgetragen hatte, und schalten ab. Das ist kein Rückstand, sondern ein Fortschritt.

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Ulric Viebahn
4 Monate her

Neulich war ich erschüttert, als jemand sagte, daß der gesamte deutsche Buchhandel 9 Mrd. umsetzt. Da begreift man erst, was das öffentliche Fernsehen für ein Monster ist.

what be must must be
4 Monate her

„Wenn mir der Spiegel oder die Süddeutsche, die TAZ oder die FAZ nicht gefallen, kann ich sie abbestellen und muss dann nicht mehr zahlen.“ – Falsch – Sie halten sie mit Ihren Steuerzahlungen weiter am Leben. Vor ein paar Monaten hat die Ampelregierung denen 350Mio € Steuergelder überwiesen. Unser Geld. Einfach so.

Kassandra
4 Monate her
Antworten an  what be must must be

Muss man sich auch mal überlegen, dass die dann ja täglich unnütz Papier bedrucken, das am Abend dann wieder eingestampft werden muss, da unverkäuflich.
Und das bei angesagtem Papiermangel und angeblich von Menschen gemachtem Wandel des Klimas.
Diese Politik widerspricht sich – immer dann, wenn man näher hinschaut uns zu untersuchen beginnt.

Lizzard04
4 Monate her

In der DDR gab es nur einen Carl-Eduard, der, so viel ich weiß, auch nur einmal die Woche (Montags) seine „Messe“ hielt. Im kaputten Deutschland von heute (Bahn kaputt, Straßen kaputt, Demokratie kaputt, innere Sicherheit kaputt, Bildung kaputt usw.) gibt es bei ARD, ZDF und den Dritten nur noch Carl-Eduards, die dann auch noch 24/7 ihre regierungstreue Propaganda verbreiten. Manche nennen es vielleicht Fortschritt, für mich ist es der Anfang vom Ende dieser Gesellschaft!

Ulla K.
4 Monate her

…ÖRR, insbesondere Tagesschau und Heute: nur noch, wenn ich mal richtig, richtig herzhaft lachen und Spass haben möchte, la cage aux folles, wie kann man sich selbst nur so dermaßen zum Affen machen…nur wegen der Knete?

Michaelis
4 Monate her
Antworten an  Ulla K.

Die Knete allein ist’s mit Sicherheit nicht!

Wolfgang Schuckmann
4 Monate her

Da ich sehr sozial angehaucht bin, mache ich mir natürlich Sorgen um die Zukunft der , wenn später Entlassenen aus dem Wahrheitsministerium, die sich ergebende soziale Frage außer Acht gelassen wird. Man macht es sich hier einfach zu leicht. Im Interesse der Betroffenen, würde es mich sehr freuen, wenn Verantwortungsbewusste aus der Wirtschaft dann einen ‚ Posten‘ anbieten würden, denn bekanntlich ist nix tun sehr schwer um die Zeit totzuschlagen. Notfalls helfe ich aus mit einer adäquaten Beschäftigung, z.B. in der Produktion. Natürlich ganz an der Basis, damit man nicht vergisst, wer die Brötchen wirklich verdient. Das, so stelle ich… Mehr

Stefan Z
4 Monate her

Wenn ich etwas ablehne und nicht will, es aber trotzdem aufgezwungen bekomme, nennt man das Nötigung. Mit Demokratie, hat dies rein gar nichts zu tun. Das die „Macher“ dieser Propaganda auch noch weitaus mehr verdienen als z. Bsp. der Bundeskanzler, nennt man Bereicherung. Wenn sich das öffentlich-rechtlich nennt, haben sich die Gehälter dort auch an der Beamtenbesoldung zu orientieren. Shows und anderer Klimbim oder Werbung, haben dort nichts verloren, dafür gibt es heutzutage die privaten Sender. Die Zeiten haben sich gewandelt und die Zeiten als es nur die öffentlich-rechtlichen Sender gab, sind lange vorbei. Daran hätte man sich im öffentlichen… Mehr

Michaelis
4 Monate her
Antworten an  Stefan Z

Unglaublich, dass man angesichts der Summen, die man über die Zwangsgebühren eintreibt, auch noch Werbeeinnahmen kassiert!!! Würde man sich an seine Ethikvorgaben halten (werbefreier, unabhängiger Rundfunk), dann käme man sicher noch mit der dreisten Frechheit, dass dann die Gebühren noch höher wären!! Diese arroganten Abkassierer des ÖRR sind augenscheinlich DIE tragende Säule der hiesigen Scheindemokratie!!!

Claudia Meier
4 Monate her

Als Erstes sollte jeder die Lastschrift-Abbuchungsermächtigung dieser Eintreiber Firma entziehen. Dann auf die Strategie „Sand ins Getriebe“ setzen. D.h. immer zu unregelmäßigen Zeiten, aber ca. monatlich, also viele einzelne Beträge, zu unterschiedlichen krummen Beträgen überweisen. Und immer in die Überweisung mit dem Satz „diese Zahlung erfolgt unter vorbehalt“ bereichern. Das bedeutet dann soviel an Berechnungs- und Nachhaltungskosten, das zerstört den Laden. Der Laden hat dann bei hundertausenden solcher widerborstiger Zahler mehr an Kosten durch Berechnungs- und Nachrechnungsaufwand, als er übrig behält. Wenn einige Hundertausende dies so machen würden, wäre dieser Spuk bald vorüber. Dann müßten die sich etwas anderes ausdenken,… Mehr

Ulric Viebahn
4 Monate her
Antworten an  Claudia Meier

Und wenn sie sich was neues ausgedacht haben (der Arbeitgeber oder die Krankenkassen oder die Rentenversicherung oder Ihre Bank behalten die GEZ ein…) muß man sich wieder etwas neues ausdenken. Bürokratie ist durch Massenandrang sehr leicht in Bedrängnis zu bringen.

StefanSch
4 Monate her

Ich würde die Zahlungen auch gerne einstellen. ARD oder ZDF habe ich komplett gelöscht. Leider habe ich als Berufstätiger nicht die Zeit mich mit der Rundfunkzentrale auseinander zu setzen. Die Politik hat dafür gesorgt, dass ihre Propaganda entsprechend finanziert wird.

monique brodka
4 Monate her

Als Herr Böhmermann meinte ich wäre eine Umweltsau, da hatte ich endgültig die Nase voll. Habe geschrieben, dass ich nicht mehr zahle und unterschrieben mit „Umweltsau.“ dann einige Male wirr überwiesen! Nach Zahlungsaufforderungen protestiert. Immer wieder unterschrieben mit „Umweltsau.“
Hörte nach einiger Zeit auf. Nix mehr von denen gehört. Ach ja, mal geschrieben ich würde gerne mal hereinschauen und die Möbel gerade rücken. Das wollten sie wohl nicht.

Claudia Meier
4 Monate her
Antworten an  monique brodka

Auch ich habe als Erstes die Lastschrift-Abbuchungsermächtigung dieser Eintreiber Firma entzogen. Dann einfach nicht mehr bezahlt. Es hat hat bis ca 196€ an nichtbezahlter Rundfunksteuer gedauert, bis man mir den Gerichtsvollzieher schicken wollte. Habe dies durch Zahlung der aufgelaufenen Summe verhindert, und dann wieder nicht mehr bezahlt. Wieder war die Schallgrenze zu gröberen Zwängen knapp unter 200€. Da das mir dann zu teuer wurde, habe ich auf die Strategie „Sand ins Getriebe“ umgeschaltet. D.h. immer zu unregelmäßigen Zeiten ca. monatlich, immer alle möglichen krummen Beträge überweisen, und nach der Beitrags-Steuernummer immer mit dem Satz: „diese Zahlung erfolgt unter vorbehalt“ die… Mehr

Kassandra
4 Monate her
Antworten an  Claudia Meier

Noch schlauer ist, diesen Satz vor die Nummer zu setzen – da dann der Computer beim Ablesen gestört wird und tatsächlich manpower eingesetzt werden muss, um richtig verbuchen zu können!

MMK
4 Monate her

Weltklasse.