Bleibt zu Hause, hat ein humanitär denkender Mann wie Mario Vargas Llosa seinen Landsleuten zugerufen. Statt dazu beizutragen, dass es anderswo schlechter läuft, sorgt lieber dafür, dass es zu Hause besser läuft! Von Konrad Adam
Wenn in den kirchlichen Besinnungsstunden, die sich um diese Jahreszeit häufen, der Flüchtlinge gedacht wird, dann dauert es nie lange, bis das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zur Sprache kommt. Es findet sich im Lukas-Evangelium und berichtet von einem Mann, der auf dem Wege von Jerusalem nach Jericho unter die Räuber gefallen war, halb tot geschlagen wurde und schwer verletzt am Rand der Straße liegen blieb. Etliche Passanten gingen vorüber, ohne sich um den Mann zu kümmern, bis dann der Samariter kam. Er hob den Verletzten auf, verband seine Wunden und führte ihn ins nächste Gasthaus, wo er den Wirt bat, den Mann gesund zu pflegen. Mit dieser Erzählung beantwortet Jesus von Nazareth die Frage, wer denn der Nächste sei, den der Mensch lieben solle wie sich selbst.
Heute würde die Geschichte anders lauten, etwa so: Auf der Suche nach einem besseren Leben beschließt ein Mann in Damaskus, die Heimat zu verlassen. Bei einer der Schlepperbanden, die Menschen aus aller Welt zum Festpreis, all inclusive, nach Europa transportieren, kauft er sich einen Platz auf einem Schmugglerboot. Nach Zwischenstationen in Ägypten, Libyen oder Tunesien geht es aufs Meer hinaus, wo die humanitären Zwischenhändler mit ihren großen Schiffen darauf warten, die Reisenden an Bord zu nehmen und in einem der nächsten Häfen an Land zu setzten. Nachdem er die unvermeidlichen Formalitäten durchlaufen hat, besteigt der Syrer einen Zug in Richtung Deutschland. Dort angekommen, begibt er sich ins Ausländeramt und beantragt Bürgergeld.
Schlepper und Retter, Menschenrechtler und Menschenschinder arbeiten Hand in Hand. Gemeinsam haben sie aus der Nächstenliebe ein Geschäft gemacht. Der Nächste wird nicht mehr vorgefunden, er kommt mit dem Boot, der Bahn, dem Kleintransporter oder dem Flugzeug, steht plötzlich vor der Tür und verlangt Zuwendung. Er ist nicht mehr allein, er kommt in Massen, die Zahl der Nächsten, die das Wort Asylum über die Lippen gebracht haben, dürfte allein in diesem Jahr bei mehr als 300.000 liegen. Wer das geschafft hat, wird als schutzsuchend registriert, als schutzbedürftig anerkannt, als schutzberechtigt dauerhaft versorgt. Politisch Verfolgte genießen Asylrecht hieß es im Grundgesetz, doch diese vier Wörter sind durch Ausnahmen und Auflagen, Sonderregelungen und Durchführungs-Verordnungen so stark verwässert worden, dass sie nicht mehr viel bedeuten. Nur Stunden nachdem ein neues, schärferes Reglement in Brüssel beschlossen worden war, ist es in Berlin wieder außer Kraft gesetzt worden. Faktisch gilt nach wie vor: Wer kommen will, der kommt. Wer da ist, darf bleiben. Wer bleibt, hat wenig zu befürchten.
Die Nächstenliebe ist anonymisiert und kollektiviert, mit einem Wort: verstaatlicht worden. Das widerspricht ihrem Wesen, organisierte Nächstenliebe ist ein Widerspruch in sich. Es ist denn auch kein Zufall, dass allenthalben, also nicht nur im Sprachgebrauch der Kirche, das Wort Nächstenliebe durch den Begriff Solidarität ersetzt wird. Der Unterschied ist beträchtlich, denn Solidarität ist ein Kampfbegriff, der seine Herkunft aus der Arbeiterbewegung nicht verleugnen kann. Der klassenbewusste Arbeiter solidarisiert sich nicht nur mit jemandem, sondern auch gegen jemanden; so auch die Kirche. Auch sie kennt und pflegt ihr Feindbild, das sich mit dem der herrschenden Parteien weitgehend deckt. Auch sie kämpft gegen Rassisten und Populisten, gegen Homophobe und Islamophobe, gegen Antiglobalisten, Antiziganisten und so weiter. Denn das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man lässt.
In der modernen Wir-Gesellschaft verwandelt sich der hilfsbedürftige Nächste in einen Anspruchsberechtigten, der auf Entschädigung pocht und Zahlung verlangt. Lieben muss man ihn nicht, kann man auch nicht. Liebe gedeiht in begrenzten, vertrauten, überschaubaren Verhältnissen; aber wo gibt es die noch? Sie haben sich aufgelöst und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übriggelassen als das nackte Interesse, als die gefühllose bare Zahlung – Karl Marx hat wieder einmal Recht behalten. Ob die Hunderttausende, die Jahr für Jahr allein in Deutschland um Asyl nachsuchen, zu den Mühseligen und Beladenen gehören, denen die Kirche Aufmerksamkeit, Zuwendung und Hilfe versprochen hat, ergibt sich nicht aus den Akten. Aus denen ergibt sich nur ein Anspruch auf Zahlung, neuerdings auch auf Zahlkarte. Das individuelle Asylrecht ist heillos antiquiert, es passt nicht mehr in eine Zeit, in der sich ganze Völkerscharen, den Koffer in der einen, das Smartphone in der anderen Hand, auf Wanderschaft begeben haben.
Dieser Verdacht greift um sich. Er erklärt den Sinneswandel, der nicht nur in traditionell fremdenfreundlichen Staaten wie England und Italien, in Schweden, Frankreich oder den Niederlanden, sondern auch in einem klassischen Einwanderungsland wie den USA in Gang gekommen ist. Die Leute sind es leid, im Namen von Humanität und Nächstenliebe erpresst zu werden. Bleibt zu Hause, hat ein humanitär denkender Mann wie Mario Vargas Llosa seinen Landsleuten zugerufen. Statt dazu beizutragen, dass es anderswo schlechter läuft, sorgt lieber dafür, dass es zu Hause besser läuft! In Deutschland etwas ähnliches zu sagen, ist undenkbar. Wer es trotzdem riskiert, muss damit rechnen, von einem Regierungspräsidenten dazu aufgefordert zu werden, das Land zu verlassen.
Dr. Konrad Adam ist Journalist, Publizist und ehemaliger Politiker der AfD. Er war Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Chefkorrespondent und Kolumnist der Tageszeitung Die Welt in Berlin.
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Auf einer Afrika-Konferenz in Berlin im November 2019 hat Prinz Asta-Wossen Asserate (Großneffe von Haile Selassie, legendärer Kaiser von Äthiopien) sein neues Buch vorgestellt: „Die neue Völkerwanderung – wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“. Daraufhin habe ich folgenden Leserbrief in einer hiesigen Zeitung veröffentlichen lassen: „Nein, Ihr Afrikaner müsst Eure Hausaufgaben schon selbst machen! Der Kontinent hätte einen Großteil seiner Probleme weniger, wenn pro Frau nur noch zwei und nicht 6 – 8 Kinder geboren würden. Es ist eine Tatsache, dass ein positives wirtschaftliches Umfeld mit Bildung und Aufklärung eine sinkende Geburtenrate zur Folge hat. Allen die nach Europa fliehen… Mehr
4 Jahreszeiten, davon zwei Kältere und eine Kalte, sind gute Lehrmeister. Das hatten und haben die Afrikaner nicht. Seltsamerweise die Asiaten auch nicht – aber als lethargisch kann man die eher nicht einordnen. Ein Verwandter war lange Jahre in Afrika und spricht heute davon, dass sich da 2 Welten treffen, die passen: der Afrikaner, der gerne von allem nimmt, und der westliche Gutmensch, der sich in seinem Helfersyndrom bislang tüchtig ausnutzen lässt. Man wird sehen, wann die Westler „Ende Gelände“ signalisieren werden müssen. Und was dann geschieht. „Es war Mitte Dezember, als der ehemalige Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger zum Opfer… Mehr
Die Finanzmittel sind im korrupten Regierungsapparat verschwunden und verschoben worden. Diese Art der Hilfe hat noch nie funktioniert, nur direkte Hilfe zu Selbshilfe ist eine echte Hilfe. Überall wo Organisationen dahinterstecken, versickern Gelder zum Teil oder gleich komplett, erreichen die finanziellen Mittel nur in den seltensten Fällen tatsächlich Hilfsbedürftige. Für echte Hilfe zur Selbsthilfe ist der Aufwand nicht leistbar, sie müssten am Anfang die Menschen an der Hand nehmen um lesen und schreiben zu lernen. Sie müssten Mauern der „Traditionen“ durchbrechen usw. Veränderung kann nur aus dem Willen des Einzelnen kommen, gerade in den ärmsten und doch so reichen Ländern.… Mehr
Wie ein junger Kollege (IT Experte, Frau Krankenschwester) mal gesagt hat: „Warum soll ich mir in Deutschland ein Leben mit Haus und Kindern aufbauen wenn das im Ausland einfacher ist und ich Netto mehr habe?“
CDU, CSU, SPD, FDP und Grüne haben Deutschland zum Einwanderungsland gemacht und dabei vergessen das es andere Einwanderungsländer gibt die für Deutsche Facharbeiter viel attraktiver sind.
„Wenn ich schon gezwungen werde in einem Einwanderungsland zu leben, warum soll ich dann in Deutschland leben?“ – der gleiche Kollege.
2022 haben die katholische und evangelische Kirche 600 Millionen €uro an Staatsleistungen erhalten, als finanzielle Entschädigung für die Kirchengüter die 1803 von Napoleon und den damaligen deutschen Fürsten enteignet wurden. Seit 1919 sollen diese Staatsleistungen eigentlich abgeschafft werden, bislang ohne Erfolg. Das gute ist das diese Staatsleistungen Aufgabe der Länder sind, somit könnte z.B. eine AfD Landesregierung in ihrem Bundesland die Staatsleistungen kürzen oder abschaffen. Gründe für eine Abschaffung gibt es genug, z.B. die Kosten der Flüchtlings- & Klimakrise… welcher links-grüne Christ könnte dagegen etwas haben? Die Abschaffung der Staatsleistung an die Kirchen hätte übrigens nur einen kleinen Effekt, da… Mehr
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Man könnte ihnen mal die Deutschen als gutes Beispiel entgegen halten: die haben nach 1945 zumindest im Westen aus einem total zerstörten Land binnen 10 Jahren das „Wirtschaftswunder“ geschaffen. Die haben sich nicht hingesetzt und gejammert, sie haben auch nicht in anderen Ländern schmarotzt. Man sollte ihnen aber auch sagen: schafft nicht zu viel Wohlstand, sonst habt ihr nachher Produkte überdrehten Wohlstands (Grüne, Feministinnen) am Hals.
Ist es wirklich „Nächstenliebe“ wenn man denjenigen mit Geld überzieht, die diese „Freundlichkeit“ mit Verachtung und Selbstbedienung „danken“.
Kein Wunder halten die uns für dekadent und schwach und sind entsprechend undankbar, denn es ist ein Verhalten das auf Selbstbeweihräucherung, „Freikaufen“ und Verlogenheit ersteht.
Es geht gar nicht um Nächstenliebe: es ist Fernstenliebe, denn für die Nächsten hat man nichts übrig. Weiter weg von Nächstenlieb kann man nicht sein.
Es hat mit Liebe gar nichts zu tun. Es ist uns eingeredetes „Framing“ und den Verstand zu vernebeln – da der Masse der Deutschen gar nicht klar ist, dass sie für jeden, der hier die Grenzen übertritt, mit 1000en von Euro aufzukommen haben. Und für die, die kommen, und sich hier wie die Herren aufspielen, wird das Geld, das mit „Einreise“ gezahlt wird, als Tribut oder Dschizya verstanden – und wir damit als lange Unterworfene eingeschätzt: Tribut (lateinischtributum „Abgabe“, „Steuer“; wörtlich „Zugeteiltes“, zu tribuere „zuteilen“) bezeichnet historisch eine Abgabe oder Steuer. Der Tribut wurde zum Zeichen der Unterwerfung oder der… Mehr
„Schlepper und Retter, Menschenrechtler und Menschenschinder arbeiten Hand in Hand. Gemeinsam haben sie aus der Nächstenliebe ein Geschäft gemacht.“ . Ich glaube nicht, dass Kirchen aus „Nächstenliebe“ handeln. Dass sie uns solches oktroyieren wollen gegen solche, die uns verfolgen, das glaube ich allerdings schon. Es muss was dran sein an der Meldung, dass sie bereits im II. Vatikanischen Konzil den Christengott diesem Allah gleich machten. Und seitdem gewinnt der Islam wohl Überhand – was sich auch in er Enzyklika „fratelli tutti“ als deren „Pate“ der Großimam der al-Azhar-Universität von Kairo, Scheich Ahmad al-Tayyeb zeichnet – bestätigt, obwohl wir von den… Mehr
Sie vernebeln uns seit Jahren den Verstand, indem sie Sprache, wie von Orwell in 1984 beschrieben, nutzen, um uns beständig und nicht nur zu diesem Thema hinters Licht zu führen. Orban nannte es von Anbeginn an eine Invasion – und die jungen Männer eine Armee. Und wenn wir es von unten nicht schaffen, der wahren Benennung von Sachverhalten wieder Raum zu verschaffen, wir hier kein Land mehr zu gewinnen sein. Von Konfuzius ist überliefert: „Dsï Lu sprach: Der Fürst von We wartet auf den Meister, um die Regierung auszuüben. Was würde der Meister zuerst in Angriff nehmen? Der Meister sprach:… Mehr
Ein starker Text! Bei uns im Lande herrscht staatlich verordnete „Übernächstenliebe“.
Tja. „Unterwerfung“ wäre vielleicht der bessere Ausdruck. Was folgt ist hier überliefert und in Anfängen bereits sichtbar: „Die Zoroastrierunterdrückung begann nach der arabischen Eroberung des Sassanidenreichs im heutigen Iran im 7. Jahrhundert und dem Übergang der dortigen Staatsreligion vom Zoroastrismus zum Islam. Die arabische Eroberung erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Hormazdyar Mirza schreibt: „Die arabischen und muslimischen Eroberer und ihre Administratoren verfolgten die nicht-muslimischen und auch die nicht-arabischen muslimischen Untertanen grausam mit der ganzen Kraft ihrer Raserei und Gewalt; sie entzogen der unglücklichen Bevölkerung das Lebensnotwendigste und erpressten von ihr aus eigennützigen Motiven Geld zur persönlichen Bereicherung. Von einigen Oasenflecken… Mehr