Offener Brief an die bürgerlich-konservativen Parteien und Wähler in Thüringen

„Es reicht! – Brombeeren sind köstliche Früchte. Politisch sind sie für Bürgerliche und Konservative ungenießbar. Für die CDU sind sie pures Gift.“ So beginnt der offene Brief, initiiert von namhaften Unternehmern und Managern aus Thüringen, darunter viele Mitglieder der CDU. TE dokumentiert den Brief.

picture alliance/dpa | Martin Schutt

Es reicht! – Brombeeren sind köstliche Früchte. Politisch sind sie für Bürgerliche und Konservative ungenießbar. Für die CDU sind sie pures Gift.

Die Thüringer haben gewählt. 60 Prozent haben bürgerlich-konservativ gewählt, 40 Prozent sozialistisch, kommunistisch oder sonst wie links.

Anders als 2019 ist das Ergebnis 2024 klar: eine deutliche Mehrheit hat ihr Kreuz bürgerlich, konservativ gesetzt und erwartet nun auch eine solche Politik, d.h.

  • Rauft euch endlich zusammen und bildet eine Regierung
  • Beendet sofort die links-grünen Fantastereien, die sich eine nach der anderen als undurchdacht, undurchführbar und unbezahlbar entpuppen
  • Packt endlich an, bürgerlich, marktwirtschaftlich, familienfreundlich, rechtsstaatlich, für Sicherheit und Wohlstand
  • Übernehmt endlich Verantwortung für unser Thüringen. Dafür haben 60 Prozent Thüringer euch gewählt.

Was sich in Erfurt jedoch abspielt, ist kaum zu glauben. Die beiden Parteien CDU und AfD versuchen sich aus der Verantwortung zu stehlen, jede auf ihre Art.

Die ehemals stolze Thüringen-CDU traut sich unter Mario Voigt weder in den souveränen Wettbewerb mit der AFD, noch traut sie sich gegenüber der Zentrale in der Hauptstadt den Rücken gerade zu machen. Herr Voigt will allen Ernstes ins Koalitionsbett steigen mit den einmal mehr gehäuteten Kommunisten, die sich diesmal BSW nennen, und nach der Pfeife von Familie Lafontaine aus Saarbrücken tanzen. Herr Lafontaine hat SPD und Linke beschädigt im Stich gelassen, Frau Lafontaine hat der Linken den Rest gegeben, und nun kümmern sich beide um Thüringen.

Mit dieser Truppe und der Schrumpf-SPD will Hr. Voigt die Thüringen-CDU vereinigen, und als wäre das noch nicht rot, pardon Brombeere, genug, muss man bei Herrn Ramelow, Wahlverlierer, Kommunist, Ex-MP, um Beistand betteln.

Und die AfD? Man hat es sich hinter der Brandmauer gemütlich gemacht, träumt wohl von absoluten Mehrheiten, irgendwann. Das steht grünen Fantastereien in nichts nach. Mit Abgeordneten-Diäten schmollt es sich zwar schöner, mit Verantwortung für Thüringen hat das aber nichts zu tun.

Das reicht jetzt!

Das, liebe CDU und liebe AfD, haben die 60 Prozent, nicht gewollt, nicht gewählt und nicht verdient.

Das würde weitere 5 Jahren tiefroter Politik für Thüringen bedeuten, in Summe wären es dann 15 Jahre. Fünfzehn! Mit allen Konsequenzen für innere Sicherheit, für Wohlstand, Landschaft und Wald, Familien und Wirtschaft. Nur dem Klima wär´s egal.

Das würden die Wähler der CDU nicht mehr verzeihen und vergessen. 2004 hatte die CDU 43 Prozent, heute sind es keine 22 Prozent mehr. Wähler und Basis für dumm und vergesslich zu halten, ist arrogant fahrlässig. Die jetzige Kohorte der CDU-Funktionäre und -Mandatsträger setzt damit alles auf´s Spiel, die eigene politische Zukunft und die der hoffnungsvollen Talente der Thüringen-CDU.

Wir, ein Kreis Thüringer Bürger, Unternehmer und Wähler appellieren an die bürgerlich konservativen Parteien, deren Führungspersonal, Funktionäre und Mitglieder.

Es reicht!
Bürgerlich konservative Regierungsarbeit, statt Brombeer-Experimente.

Die Wege dahin vielfältig. Koalitionen sind nicht alles. Eine Minderheits-Regierung ist anstrengend, aber für‘s Anstrengen werden Regierende gewählt und gut bezahlt. Eine Experten-Regierung hat fachliche Kompetenz, eine wohltuende Abwechselung. Experten stehen bereit.

Liebe CDU, wenn euer jetziges Führungspersonal sich das nicht traut, sondern euch stattdessen lieber Gift anrührt, dann ist es selbstsüchtiges Personal, aber offensichtlich kein gutes.

Vernunft, Kreativität, Kompromissfähigkeit und Rückgrat sind gefragt, eben das, was fähige bürgerliche Politiker ausmacht. Das erwartet Thüringen von Ihnen.

Mit den besten Grüßen
Dr. Nicolas Wächter, Mittelstandsinitiative, Sektion Thüringen


Initiiert wurde dieser offene Brief von namhaften Unternehmern und Managern aus Thüringen, viele sind Mitglied der CDU. Medialen, politischen oder innerparteilichen Anfeindungen setzen sie sich nicht aus, sondern arbeiten und unterstützen weiterhin konsequent im Hintergrund.

Für die WerteUnion Thüringen – Wir wählen die Freiheit –
Prof. Dr. Marco Beier
Matthias Creutzberg
Antje Duckwitz
Mathias Goldhan
Dr. Gunther Kranert
Andreas Elm von Liebschwitz
Prof. Dr. Hans Pistner
Clarsen Ratz
Stefan Sandmann
Hans Jörg Schmidt
Ines Schmidt

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Kommentare ( 32 )

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brummibaer_hh
1 Monat her

Ok, das sind nun Unternehmer Thüringens, die die AFD in der Regierung haben möchten. Die sie als „konservativ-bürgerlich“ bezeichnen. Kein Zweifel, davon gibt es nicht wenige, und viele derer werden auch die AFD gewählt haben. Aber wenn Sie rechnen 60 % konservativ-bürgerliche seien mehr als 40% Linke, dann gilt auch, dass immerhin gut 60% Parteien gewählt haben, die schon vor der Wahl ausgeschlossen haben mit der Höcke-AFD zusammen zu arbeiten und dafür gewählt wurden. Was soll man nach diesem Brief dann diesen 60% Wählern sagen? Sind die einen 60% besser als die anderen? Und die Unternehmen, die sich bereits im… Mehr

Imre
1 Monat her

Die Schreiber jenes offenen Briefes haben offensichtlich die letzten 32 Jahre in TH nicht geschnallt, wer hier in TH die Karre so gekonnt in den Dreck gefahren hat! War das nicht gerade eben diese CDU, die, unerklärlicherweise, immer noch mit einem relativ hohen Prozentsatz gewählt wird? Was nach Einstein ja an Wahnsinn grenzt…. Mit dieser Selbstversorgertruppe ist in TH, und in ganz D, der bewusste Blumentopf nicht zu holen! Die Schreiber haben rund 30 Jahre Augen und Ohren ganz fest geschlossen gehalten. Vorschlag: mit AfD, BSW und rund 60% (LT-Anteil) nachgewiesenen Kritikern von CDU und SPD (+Linke) gäbe es berechtigte… Mehr

Peterson82
1 Monat her

Man wirft der AfD vor es sich hinter der Brandmauer gemütlich zu machen? Bitte? Eine Brandmauer die sie selbst nicht erschaffen hat und die wiederrum von allen anderen hier genannten Parteien hochgehalten wird. Dieser Artikel bzw. der Vorwurf die AfD trage zum Problem bei ist gelinde gesagt, absurd.

Nobis
1 Monat her
Antworten an  Peterson82

Was ich mitbekommen habe, die AfD, in Thüringen in der Person Björn Höcke, ist gegenüber der CDU absolut gesprächsbereit und offen für Sondierungsgespräche hinsichtlich einer möglichen Koalition. Die Verfasser des offenen Briefes sind offensichtlich falsch informiert. WU Leute? Na ja, die verfolgen ihre eigene Agenda. und ihr eigenes Narrativ. Kann man machen ist aber wenig zielführend.

Last edited 1 Monat her by Nobis
H. Priess
1 Monat her

Was ist das denn???? Da schließen sich die Parteien der nationalen Einheitsfront, noch ohne BSW, zusammen um mit allen Mitteln die AfD zu verhindern und dann wird behauptet, die AfD hat es sich hinter der Brandmauer gemütlich gemacht? Ich möchte daran erinnern, daß die AfD ganze „demokratisch“ vom Politikbetrieb kaltgestellt wurde und zwar von der CDU und Komplizen. Bis Ende Januar muß in Thüringen eine Regierung gebildet sein sonst drohen Neuwahlen und damit der absolute Sieg der AfD. Genau aus dem Grund wird das BSW sich mit den anderen zusammen tun. Auch auf die Gefahr hin seine Glaubwürdigkeit in Frage… Mehr

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  H. Priess

In Thüringen drohen KEINE Neuwahlen. Bis eine neue Regierung steht, bleibt die alte geschäftsführend im Amt. Deswegen kann sich der Genosse Ramelow auch ganz entspannt zurücklehnen. Das mit den Neuwahlen gibt es in Sachsen, die Thüringer Verfassung kennt diese Klausel nicht.

Manfred_Hbg
1 Monat her

Zitat: „Und die AfD? Man hat es sich hinter der Brandmauer gemütlich gemacht“

> Ähm, ja bitte: und WAS sollte die AfD nun tun -mhh??!

Ich zumindest habe von der AfD bisher noch nicht gehört das sie nix tun und nicht regieren wollen. Eher im Gegenteil, sie wollen, doch man läßt sie nicht.

Ach, und komme mir bitte jetzt niemand mit „die AfD könnte doch was tun, nämlich B.Höcke(AfD) rauswerfen“ oder so. Denn das ist Bullshit.

DeppvomDienst
1 Monat her

Die sogenannten NAHMHAFTEN Unternehmer hatten nun beinahe 20 Jahre Zeit, sich von der Union als bürgerlicher Kraft entweder zu verabschieden, oder diese wieder auf den korrekten Kurs zu bringen. Nun machen sie endlich mal die Klappe auf, wo es eigentlich schon zu spät ist. Von den Unterzeichnern haben bestimmt nicht wenige schon Merkels Vorarbeit lange genug beklatscht und sich in ihrem medialen Glanz gesonnt. Und wie einst Cato zu Karthago, kann man es gar nicht oft genug wiederholen: Es gibt KEINE bürgerliche Mehrheit in Deutschland ! Auch in Thüringen haben 2/3 LINKS gewählt, denn für nichts anderes steht die CDU… Mehr

Protestwaehler
1 Monat her
Antworten an  DeppvomDienst

Vor allem da es doch diese Unternehmer selbst waren die täglich dabei geholfen haben die AfD zu stigmatisieren und zu isolieren. Und jetzt, wo ihnen die eigene absurde Haltung vor die Füsse fällt, sucht man die Schuld bei jedem, nur nicht bei sich selbst.

DeppvomDienst
1 Monat her
Antworten an  Protestwaehler

Im Prinzip genau so verlogen wie die Betriebsräte bei VW, die jetzt, wo es nichts mehr zu beklatschen gibt, Empörung üben.

Protestwaehler
1 Monat her

„Und die AfD? Man hat es sich hinter der Brandmauer gemütlich gemacht, träumt wohl von absoluten Mehrheiten, irgendwann.“
Das hat so viel mit der Wirklichkeit zu tun wie Grüne Hirngespinste.
Die CDU errichtet die Brandmauer gegen die AfD, und die AfD soll jetzt schuld daran sein es sich dahinter „bequem“ zu machen. Was ist das für ein absurdes Zeug. Als CDU Mitglieder liegt es an EUCH diese Mauerfetischisten abzusägen und den Weg für mauerfreie Koalitionen freizumachen.

Stefferl
1 Monat her

Im Grunde genommen ist der Brief richtig. Aber auch er kommt ohne das übliche AfD-Bashing nicht aus. Mir ist nicht klar, wie die AfD jetzt „Verantwortung übernehmen“ könnte. Auch die AfD bräuchte einen Regierungspartner, der logischerweise nur die CDU sein könnte. Eine mögliche Lösung wäre es in meinen Augen nur, wenn sich einige „anständige“ CDU-Mandatsträger aus der CDU-Fraktion lösen würden, um zu einer notwendigen Regierungsfraktion zu kommen. Nur wer soll das sein. Durch ihr bisheriges Verhalten haben sich doch die Abgeordneten bereits selbst disqualifiziert.

Ernst K.
1 Monat her

„Die beiden Parteien CDU und AfD versuchen sich aus der Verantwortung zu stehlen, jede auf ihre Art. … Und die AfD? Man hat es sich hinter der Brandmauer gemütlich gemacht, träumt wohl von absoluten Mehrheiten…“

Werte Autoren, bzgl. AfD ist diese Behauptung purer Unsinn. Oder hat etwa die AfD die Brandmauer hochgezogen?

Der Person
1 Monat her

„Wähler und Basis für dumm und vergesslich zu halten, ist arrogant fahrlässig.“

Nö, das ist durchaus angemessen. Die Briefschreiber/-unterzeichner demonstrieren das ja extrem eindrucksvoll.

Protestwaehler
1 Monat her
Antworten an  Der Person

Diesen Unternehmer sollte man die Frage gestellt werden, WEM sie WAS in den letzten Jahren gespendet haben… da steht sicher alles und jeder auf der Liste, nur die AfD sucht man vergebens. Und ausgerechnet an die apelliert man nun ihnen den Kopf aus der selbst gestrickten Schlinge zu ziehen, nur noch albern.