Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen ohne Berufsausbildung haben einen Migrationshintergrund

Aus der Antwort auf eine Anfrage an die Bundesregierung geht hervor, dass 1,3 von 2,5 Millionen Jugendlichen ohne Berufsausbildung einen Migrationshintergrund haben. Dennoch spielt die Ampel das Problem herunter. Von Samuel Faber

IMAGO / Arnulf Hettrich

Zunächst handelte es sich um eine Meldung von vielen: „Rund jeder sechste Jugendliche ohne Berufsbildung“ titelte Mitte April das Handelsblatt. So standen im Jahr 2021 mehr als 2,5 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren in Deutschland ohne Ausbildung da. Dies ging aus einem bis dato noch nicht veröffentlichten Entwurf des Berufsbildungsberichts des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor.

Nach der Ausführung der BIBB erreichte die Quote „einen historisch hohen Wert von 17 Prozent“. Bei Frauen ist der Anteil der ungelernten Jugendlichen mit rund 15 Prozent geringer als bei Männern, die auf mehr als 18 Prozent kommen. „Die Zahlen bedeuten, dass angesichts von rund 750.000 Schulabgänger jährlich mehr als 100.000 junge Menschen das Risiko haben, langfristig ohne Berufsabschluss zu bleiben“, sagte Claudia Burkard, Expertin für Ausbildung der Bertelsmann Stiftung. „Als Ungelernte haben sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Und damit geringe Einkommen, wenig Aufstiegschancen und später eine knappe Rente.“

Weit mehr Migranten als Deutsche können keine formale Bildung vorweisen

So weit, so unerfreulich. Nun aber hat die AfD-Fraktion gefragt, ob die Bundesregierung Kenntnis davon hat, wie viele junge Menschen in Deutschland im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne Berufsabschluss einen Migrationshintergrund haben. Als Antwort gab die Bundesregierung dem Bundestagsabgeordneten Bernd Schattner diese knappen, aber unmissverständlichen Zeilen: „Nach einer Approximation des Bundesinstituts für Berufsbildung anhand der Daten des Mikrozensus 2021 lag die Zahl der jungen Menschen im Alter von 20 bis einschließlich 34 Jahren ohne formalen Berufsabschluss mit Migrationshintergrund bei rund 1,3 Millionen.“

Das bedeutet: Weit mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund können keine formale Berufsausbildung vorweisen. Sie haben entweder nie eine Lehre begonnen, oder sie haben die Ausbildung vorzeitig abgebrochen. Menschen mit Migrationshintergrund bedeutet, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Die Folgen dieser Entwicklung sind besorgniserregend. So fehlen sie auf einem ohnehin schon fachkräftearmen Arbeitsmarkt.

Auch beim Bürgergeld liegen Menschen mit Migrationshintergrund vorn

„Bildungsnation Deutschland“
Land der Defizite: Viertklässler, vor allem Mädchen, fallen in Mathe zurück
Im Jahr 2021 lebten laut den Zahlen des Mikrozensus rund 22 Millionen Menschen in Deutschland, die einen Migrationshintergrund vorweisen konnten. Das entspricht in Relation zur autochthonen, deutschen Bevölkerung einer Quote von mehr als 27 Prozent. In Deutschland leben knapp 15 Millionen Menschen, die sich im Alter von 20 bis einschließlich 34 Jahren befinden. 5 Millionen davon haben einen Migrationshintergrund. Das bedeutet, dass jeder vierte Jugendliche mit Migrationshintergrund ungelernt dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht.

Um welche Nationen es sich konkret handelt, dazu machte die Bundesregierung keine konkreten Angaben. Die größte Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund generell machen Türken aus, gefolgt von Polen und Syrern. Differenzierter, welche Gruppen besonders betroffen sind, waren die Aussagen seitens des Staates nicht. Doch was man sagen kann: Menschen mit Migrationshintergrund beziehen um ein Vielfaches häufiger Bürgergeld als Deutsche.

Die Regierung sieht dennoch keinen Handlungsbedarf

Frankfurter Migrationskonferenz
Die Kampagne gegen Ethnologin Susanne Schröter könnte sich zum Bumerang entwickeln
So hatten im September 2022 rund 2,35 Millionen der rund 3,84 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten einen Migrationshintergrund, was einer Quote von 63 Prozent entspricht. Auch diese Auskunft erhielt die AfD-Fraktion in Gestalt des Abgeordneten Schattner nach einer schriftlichen Anfrage. Doch auch damals wollte die Regierung nicht weiter ins Detail gehen. Bernd Schattner gibt sich hierbei wenig überrascht: „Das ist die logische Konsequenz! Wer keine Berufsausbildung hat, der wird auch keine vernünftige Stelle bekommen. Das Problem haben wir teilweise in der zweiten und dritten Generation.“

Der Abgeordnete verwies auf einen besonders eindrücklichen Fall in Ludwigshafen. „In einer Grundschule musste eine gesamte erste Klasse das Schuljahr wiederholen. Es handelt sich hierbei um eine Klasse, die ausschließlich aus Migranten besteht,“ sagte er gegenüber Tichys Einblick. Und in der Tat: Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung durften 40 von den 132 Erstklässlern der Gräfenauschule, einer Grundschule im Problemviertel Hemshof, nicht in die nächste Jahrgangsstufe vorrücken.

Trotz eindeutiger Fakten und Alarmzeichen hält Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dogma der Migration als Helfer für den Arbeitsmarkt fest. Dabei sei „die Angst vor Einwanderung in das deutsche Sozialsystem“ unbegründet. Vielmehr gehe es um eine „Einwanderung in den Arbeitsmarkt.“

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 80 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

80 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Andy Malinski
1 Jahr her

Warum sollte dieser Aspekt anders behandelt werden als alle anderen im Themenkreis Migration? Ein rosa Elefant mehr oder weniger verändert den Gesamteindruck der Riesenherde nun wirklich nicht …

K. Sander
1 Jahr her

Das ist doch normal geworden oder? Irgendwo hatte ich mal gelesen, was Ministerin Nancy Faeser am 23.09.2022 sagte:
„Wir brauchen nicht nur Fachkräfte. Wir müssen auch geringer Qualifizierten die Beschäftigung in Deutschland erlauben.“
Arbeiten die dann oder müssen die sich nur mit Anträgen für Geld beschäftigen? Oder was meint die mit „Beschäftigung“?

Dellson
1 Jahr her

Alles liegt auf dem Tisch. Die Kennzahlen des Niedergangs für jeden, vom Legastheniker bis Hochschulprofessor ersichtlich. Alle Bereiche des Wohlstandes wurden durch „Reformen und Modernisierung“ abgenagt bis auf die Wurzeln ohne Neuzüchtung! Und trotzdem stellt kein handelnder Politiker etwas in Frage. Warum? Wie im Rückblick in der BRD nach der Wiedervereinigung sich die Menschen gefragt haben, wie es möglich war das sich die Bürger der DDR von einem Dachdecker aus dem Saarland regieren haben lassen. Und heute steigen uns die ungebildeten Abbruchpolitiker aufs Dach. Der Witz bei der Sache ist doch, die alten bösen Männer ab 50+ machen sich über… Mehr

Luzifer
1 Jahr her

Man kommt ja schließlich nicht zum arbeiten in die Bunterepublik.Oder sehe ich das nicht richtig?

Wahrheit
1 Jahr her

aus den Kommentaren lese ich , dass die meisten Menschen wach und klar im Denken sind, warum haben wir dann so eine schlechte Politikerkaste, wer wählt die??

Wahrheit
1 Jahr her

Es ist doch so deutlich, dass es um Identitätszerstörung der „Deutschen“ geht und dabei helfen dann die Identitätslosen, die man hier reinlockt, bezahlt und pampert und gleichzeitig demütigt, weil kein Integrationswille vorhanden ist und grundsätzlich nicht möglich ist. Moslems wollen sich schon gar nicht in eine christliche Kultur integrieren… verbietet doch der Koran. Die Naivität der Wähler macht mich immer wieder sprachlos. Im Koran gehts es nicht um Bildung und Ehrgeiz im Diesseits sondern nur um die Frömmigkeit, Jenseitigkeit …und der Ungläubige soll zahlen und sich unterwerfen

Wahrheit
1 Jahr her

Sicher kommen hauptsächlich unqualifizierte, die Herkunftsländer sind froh, die los zu sein und hier verarschen sie den Steuerzahler mit Hilfe der Parteifunktionäre. Wenn die Sozialkassen leer sind, wird sich zeigen wie aggressiv dann die Forderungen der Gäste werden ….Anspruch der Gläubigen gegen die Ungläubigen… Sklaventum ja schon in den Genen. Der steuerzahlende Bürger will die nicht, außer qualifiziert und Einzahler in Systeme in Deutschland. Alles andere ist verlogen!

Michael W.
1 Jahr her

Die Sprüche unserer Ampel erinnern mich an Comical Ali, den Propagandaminister von Saddam Hussein. Nur machte der das mit Absicht, um sich über den ganzen Zirkus lustig zu machen.
Unsere Minister machen das aber mit der Absicht, sich über uns lustig zu machen und uns, den Souverän, zu verhöhnen!

Jens Frisch
1 Jahr her

Eine fehlende Ausbildung oder gar ein fehlender Schulabschluss muss eine sofortige Deportation der gesamten Familie nach sich ziehen, denn welche anderen Möglichkeiten als Sozialhilfe oder Kriminalität bleibt dieser Personengruppe?

Andy Malinski
1 Jahr her
Antworten an  Jens Frisch

Es gibt da noch viel zu viele Exemplare vom Typus des realitätsallergischen Gutmenschen, der meint, mangelnde intellektuelle Fähigkeiten und/oder die Sozialisation in einer archaischen Stammes- und/oder Religionsgemeinschaft lassen sich durch naive Zuwendung kompensieren.

Britsch
1 Jahr her

Alles Fachkräfte und zukünftige Fachkräfte die sich Bestens auskennen was man alles fordern kann und dann auch bekommt ohne Gegenleistung.
Fachkräfte auf dem Gebiet wie man am Besten auf Kosten Anderer Leben und diese ausnehmen kann