Gut, dass es ein Frankreich gibt, das nicht wie Deutschland ist, ein Großbritannien, nicht wie Deutschland und auch nicht wie Frankreich. Gut ist die Bereicherung der europäischen Kultur durch Italien, Belgien, Spanien und alle anderen hier nicht genannten Länder.
Abraham Lincoln, der nicht nur ein sehr kluger, sondern auch ein sehr mutiger Mann war und der seinen Kampf mit dem Zeitgeist wohl klar für sich entschied, hat einmal gesagt: „Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.“
Und so wird die Zeit der Selbsttäuschung EU-Europas, dass man eine erfolgreiche Gesellschaft aufbauen und bewahren könnte, ohne die Grundsätze der Institutionenökonomik und der guten Governance zu beachten, in absehbarer Zeit zu Ende gehen. Populistische Leerformeln wie „Gerechtigkeit“, „Solidarität“ und andere Begriffe, die sich bei näherem Hinsehen schon jeder sauberen Definition entziehen, sind eben kein Ersatz für bewährte demokratische, freiheitliche und marktwirtschaftliche Erfolgsrezepte.
Die erste Frage, die sich stellen wird, wenn die ökonomische und politische Katastrophe sich entlädt, die unsere Eliten in Berlin, Brüssel, Paris und Frankfurt so lange und so fleißig angespart haben, wird sein, ob die bestehenden Institutionen der EU reformiert oder abgeschafft und neugegründet werden sollten. Und bereits hier plädiere ich für eine Neugründung. Warum? Gehen wir doch die Institutionen der Reihe nach durch:
Was brauchen wir stattdessen? Eine Institution, die sich endlich als wahrhafte Hüterin der Verträge versteht, die die Mitglieder eines freien Europas der Vaterländer zum gemeinsamen Vorteil eingehen, wie zum Beispiel eine Zollunion und damit verbunden solche Institutionen, die den grenzüberschreitenden Handel mit Waren und Dienstleistungen erleichtern, statt ihn durch 30.000 Vorschriften zu behindern. So etwas könnte nach dem Muster der WTO entwickelt werden. Die marktwirtschaftlichen Aspekte des Binnenmarktes, wie Wettbewerbsschutz etc. finden auch in so einem System ihren Platz. Die protektionistischen und den freien Handel behindernden Teile sollten abgeschnitten und entsorgt werden. In so einer Zollunion wäre dann wahrscheinlich auch Großbritannien wieder dabei.
Das Europäische Parlament kann man nicht abschaffen, weil es gar kein Europäisches Parlament gibt. Es gibt eine zwischen Straßburg und Brüssel auf Steuerzahlerkosten nomadisierende Versammlung, die sich nach einem Apartheidswahlrecht konstituiert und ihre mageren Kontrollmöglichkeiten gegenüber der europäischen Exekutive eher für Kuhhandel im Sinne eines manus manum lavat genutzt hat, als für die Gestaltung einer Zukunft für die Bürger Europas, die den Namen auch verdient hätte. Wer heute wissen will, was der Kanzlerkandidat der SPD, Herr Schulz, eigentlich in seinen vielen Jahren als Präsident dieser Versammlung Konkretes für die Bürger bewegt hat, wird nicht fündig. Wie sollte es auch anders sein bei einem Job, an den man wohl eher gespült wird wie ein Schiffbrüchiger der Würselener Kommunalpolitik an sanfte Südseegestade, als dass man dafür wirklich etwas zuwege gebracht haben müsste. Wenn Europas Bürger eine wahre Volksvertretung brauchen oder wollen, dann bitte außerdem nach dem Wahlgrundsatz: Eine Person, eine Stimme. Sonst braucht das kein Mensch.
Die Bankenunion: Keine europäische Institution hat ihre Fehlkonstruktion, bürokratische Überheblichkeit und ihr Komplettversagen mit einem Tempo dokumentiert, das mit der Bankenunion, insbesondere der an der EZB angegliederten Europäischen Bankenaufsicht SSM (Single Supervisory Mechanism) auch nur annähernd mithalten könnte. Wo sie Transparenz hätte schaffen sollen (und können), hat sie nur eine Nebelwand zur Verdeckung von Risiken im Bankensystem geliefert und das Stresstest genannt. Wie absolut desaströs das gelaufen ist, ist eine eigene Kolumne an dieser Stelle wert. Hoffnungsloser Fall.
Das gleiche gilt für die EBA, die European Banking Authority in London. Obwohl grenzüberschreitende Regulierung der Finanzindustrie einen Beitrag zur Finanzmarktstabilität leisten könnte, wenn man sie richtig macht, kann ich mir nicht vorstellen, wie man das diesen fehlgeschlagenen Organisationen zutrauen sollte.
Kommen wir zu etwas, was wir bisher nicht haben: Eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft. Die macht angesichts der Schwächung der NATO und der wachsenden Bedrohungen von Innen und Außen durchaus Sinn. Dafür müssten sich die Beteiligten halt mal auf ein ordentliches Verteidigungsbudget einigen, sagen wir mal 2% des Bruttosozialprodukts. Weniger darf es nach 25 Jahren der Vernachlässigung unserer Verteidigungsfähigkeit wohl auch kaum sein und diese Zahl sollte man nicht wieder so lässig betrachten die wie 3% aus dem dann obsoleten, aber als Lehrbeispiel gut geeigneten Maastrichter Vertrag. Dort könnte auch die Sicherung der Grenzen angesiedelt werden, bei denen Europa bisher ein Trauerspiel erster Klasse liefert und wo man Grenzsicherung im Mittelmeer mit dem Betrieb eines Sammeltaxis Libyen – Italien zu verwechseln scheint.
Und bevor jetzt jemand kommt und das Wort Identität in die nationale Ecke drängt: Da gehört es nicht hin! Ich bin dankbar, dass es ein Frankreich gibt, das nicht wie Deutschland ist. Und Ein Großbritannien, das nicht wie Deutschland und auch nicht wie Frankreich ist. Ich bin dankbar für die Bereicherung der europäischen Kultur durch Italien, Belgien, Spanien und auch alle anderen hier jetzt nicht genannten Länder. Europas Identität ist die Vielfalt seiner Nationen, nicht der Einheitsbrei des Multikulti, das in Wahrheit zum Kulturimperialismus degeneriert ist im Namen einer „immer engeren Union“. Das Europa der Vaterländer ist die wahre Quelle eines bunten Europas, bei dem Diversity nicht zum Alibi der Quotenheinis verkommt, sondern wahrhaftig gelebt wird.
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Hatte die letzten Tage einen FB-Schriftverkehr mit Jusos. Wenn die merken, das sie zum angeschnittenen Thema nichts zu sagen haben; die haben es sehr schnell bemerkt,kommt sofort die Rassismuskeule, die absolut nicht zum Thema passte. Das Schönste war letztes Jahr eine Veranstaltung mit Martin Hohmann. Thema war Merkeldeutschland. Ein Juso/Grüner JU/Solid saß eine Zeitlang mit im Raum um dann plötzlich lauthals sein Ferschen von „Refugees are wellcome..“ loszuwerden. Da wurde der Tropf doch vom Ehemann einer unserer Mitglieder gepackt und hinausbefördert. Draußen die gröhlende Menge der linksverhetzten Kinder. Leider ist ihnen nicht aufgefallen, das diese Person ,die den linken Spießgesellen… Mehr
„…Europas Identität ist die Vielfalt seiner Nationen… …Das Europa der Vaterländer ist die wahre Quelle eines bunten Europas… …sondern wahrhaftig gelebt wird…“ Kulturimperialismus ohne einer tatsächlichen Kultur?! Denn Wohlstand und Reisefreiheiten zählen zu Errungenschaften im Lebensstandart. Kultur ist traditionelles gemeinsames Wissen, Wohlstand und Überfluss führen eher zu Dekadenz, also Kulturnegierung. Weil diese für das Überleben nicht mehr nötigt wird. Welche Länder haben eine tatsächlich lange, also prägende gemeinsame Geschichte in Europa? Was südlich von Ungarn liegt, östlich von Ostpreußen (entvölkert), Polen (hin und her), Tschechoslowakei kann nicht mehr EU sein. Es sind Länder, die eine andere Geschichte und sogar Religionen… Mehr
Ganz einfache Lösung, zurück zur EWG und nationalen Währungen, je früher, desto besser. Dann wären die Briten sofort dabei und die Brexit Verhandlungen könnte man abbrechen.Je länger man wartet, desto härter wird der Aufprall in die Realität sein…und dann wäre auch ein Nürnberg 2.0 erforderlich, um Merkel und Co zu bestrafen.
Ob dann noch Parteien wie CDU oder SPD erlaubt sein werden?
Eine EU-Armee kann nicht die Lösung sein, dass läuft auf den europäischen Superstaat hinaus (wahrscheinlich zentralistisch unter franzöischer Führung, weil sie als einzige Atomwaffen besitzt). Je größer der Staat, desto weniger Freiheit für das Individuum, so die Faustformel. Die Versuchung seitens der Politik einen MEGA-Staat nach zu errichten, ist zu groß. Wissen ist immer dezentral, dewegen brauchen wir kleine Einheiten. Kleine Länder stehen oft wirtschaftlich wesentlich besser da. Bei großen Einheiten gibt es immer nur gegenseitige Schuldzuweisungen seitens der Politik, aber keine Lösungen. Besser wären m.E. einzelne Armeen und gegenseitige Beistandsverpflchtungen, als Beispiel könnte der Deutsche Bund dienen. Jedes Land… Mehr
Und wenn es darauf ankommt, dann halt wie bei der Entsetzung Wiens durch Waffenbrüder.
Man muss uneingeschränkt zustimmen, aber ohne Ihnen nahe treten zu wollen,
Wovon träumen Sie nachts. Dazu bedarf es eines Aufstandes der Anständigen.
Sowas kriegen eher die Visagrad Staaten zu Stande, aber niemals die Deutschen.