Der deutsche Heizkessel soll die Welt retten

Wie rechnet man Sinn in eine Wärmerechnung, die keinen Sinn macht? Man verbannt den entscheidenden Faktor Sonne (!) aus der vorgschriebenen Formel.

Nebelkerze 5: Hier hilft auch das berüchtigte „Stoßlüften“ nicht. Das ist zudem nicht besonders einfallsreich, denn warme, feuchte Luft enthält besonders viel Wärmeenergie. Mit einem kräftigen Schwall wird also die teuer aufgeheizte Luft nach außen entsorgt und viel Geld kaputtgemacht. Lösung: Fenster undicht machen, zum Beispiel wieder Löcher durch die teuren, ach so superdichten Fenster bohren, na prima.

Jeder weiß schon länger, dass nur mit Schwindel und getürkten Zahlen ein solcher Wahnsinn, wie er rund um die umweltbewegte Bundesrepublik Deutschland derzeit stattfindet, zu verkaufen ist.

Nebelkerze 6: Auch aus den Entwicklungsetagen von Haushaltsgeräte-Herstellern kommt nur noch ein verzweifeltes Stöhnen: Wann hört der Unsinn endlich auf? Die Konstrukteure von Waschmaschinen zum Beispiel haben auch ein VW-Problem: Sie müssen den Wasserverbrauch ihrer Maschinen extrem reduzieren. Nur dann gibt es gute Bewertungen der ominösen Stiftung Warentest. Wenn die einen angeblich zu hohen Wasserverbrauch oder Energieverbrauch bemängelt, hat das entsprechende Modell auf dem Markt kaum noch Chancen. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht.

Kleiner Nachteil: Die Wäsche wird nicht mehr sauber. Ohne Wasser wird nun mal der Schmutz nicht mehr richtig weggespült. Aus Energiespargründen wurde zudem die Temperatur des Waschwassers herabgesetzt. Dabei weiß jeder, dass Bakterien erst ab 65, 70° zerstört werden, und dass die sogenannte Schmutzfracht mit Wasser weggespült werden muss.

Doch kein Hersteller wagt es, nach außen hin zu sagen, um Wäsche zu waschen, benötigt man Wasser. Zu groß ist ihre Angst vor den nächsten Tests der selbst alles andere als sakrosankten Stiftung Warentest. Erst Ritter Sport hatte den Nerv, gegen die Stiftung zu klagen. Oder war so heftig getroffen, dass die Marke reagieren musste.

Praktischer veranlagt sind da jene kundenfreundliche Monteure, die bei der Wartung die unsinnigen Sparschaltungen hinauszuschmeissen pflegen.

Vom „Schöner Rechnen“ in diesem Fall beim Wassersparen profitieren zumindest die Betriebe des Sanitärhandwerks prächtig. Seitdem mit immer weniger Wasser der Unrat aus Waschmaschinen, Geschirrspülern, Toiletten und Spülbecken der Haushalte hinfort gespült werden soll, verstopfen immer mehr Rohrleitungen. Sanitärfachleute rücken an und sorgen gegen teures Geld für Durchfluss.

„Scheiße muss fließen“ – in vorgrünen Zeiten das Mantra der Sanitärfachleute. Das war gut für die Haushalte, die Rohrleitungssysteme und die Umwelt. Schließlich haben wir hier in Deutschland alles andere als einen Wassermangel im Gegensatz zu anderen Regionen der Erde. Denen es im übrigen herzlich wenig nutzt, wenn wir weniger Wasser verbrauchen und sparen. Als Ausgleich gibt es in den Wüstengebieten der Welt keinen Tropfen Wasser mehr.

Die Politik des Als Ob setzt negative Anreize
Diesel-Gate
Nur noch Nebelkerzen werden von allen Seiten auf das Schlachtfeld VW geworfen. Die panischen Aufschreie der Motorenkonstrukteure wollen wir uns hier lieber nicht vorstellen. Die haben harte Zeiten hinter sich und wohl noch härtere vor sich. Fast im Jahresabstand überboten sich vor allem grüne Politiker, indem sie die Grenzwerte für die so bösen Abgase verschärften.

Nach außen nicht überliefert ist bisher, ob sie nicht noch mehr Angst vor dem ehemaligen Boss Martin Winterkorn hatten. Der hatte auf dem Genfer Autosalon im März 2012 schon recht vollmundig angekündigt, Volkswagen werde den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2015 um 30 % reduzieren: „Seht mal, wie gut wir sind!“ Prima, wir schaffen das!

Nebelkerze 7: Der Vorwurf, „Achtung, das ist Betrug, wenn die Steuerungssoftware erkennt, dass das Auto gerade auf einem Prüfstand steht und die Steuerung verändert“. Ein solcher Test kann gar nicht anders funktionieren. Die Steuerungssoftware muss wissen, dass das Auto auf einem Prüfstand gefahren wird und jetzt ein Teil all der vielen Sensoren nicht ausgewertet werden sollen. Wenn zum Beispiel das Antiblockiersystem oder das Stabilitätsystem wie ESP „merkt“, das sich zum Beispiel die Hinterräder nicht drehen, oder der Beschleunigungssensor nichts messen würde, geht die Steuerung davon aus, dass irgendetwas faul ist und würde das Auto in einen Notmodus fallen lassen. Es muss also einen „Prüfmodus“ geben. Bis jetzt ist nach außen nicht bekannt, was die Steuerung denn nun genau macht, vor allem mit den Abgaswerten. VW hat zwar „Manipulationen zugegeben“, aber was das genau heißt, ist offen. Vor allem, ob es überhaupt justitiabel ist.

Auch hier können sich einige Nebelkerzen verstecken. Jeder weiß: Zwischen Labortests und Praxis liegen immer Welten. Bei einer Fahrt auf der Straße bestimmt wesentlich der Fuß des Autofahrers den Spritverbrauch. Vergleichbar ist das alles fast nicht.

Nebelkerze 8 kommt vom TÜV Nord: Hätten wir früher Einblick in die Steuerungssoftware gehabt, hätten wir früher falsche Werte entdecken können. So plump verteidigt sich der TÜV („Ham wir nich gemerkt!“). Viel Spaß darf man dem armen TÜV-Prüfer beim Anblick von Hunderttausenden oder gar Millionen von Quellcodezeilen wünschen, in denen viele tausend Mannstunden stecken. Da steigt von außen niemand so schnell durch, ist ohne zeitraubenden Einsatz dutzender Informatikertrupps mit guten Motorkenntnissen illusorisch. Von denen gibt es sowieso nicht so viele, und die wenigen Guten arbeiten sowieso in der Autoindustrie.

Nebelkerze 9 wirft Verkehrsminister Dobrindt: Wir fordern realistische Verbrauchstests auf den Straßen. Dabei sollten zumindest seine Fachleute wissen, wie schwierig die Entwicklung eines Vergleiches ist, bei dem sogar Jahreszeit, Straßenbelag, Wetter, sogar der Luftdruck berücksichtigt werden müssen. Alle Faktoren verändern den Verbrauch. So werden beim neuen Messtest nach dem WLTP-Protokoll Autos auch auf dem Prüfstand getestet allerdings mit anderen Fahrzyklen, die das „echte“ Abgasverhalten testen sollen.

Dabei ist jetzt schon eines klar: Die Chemiefabrik „Abgasaufbereitung“ im Abgasstrang muss deutlich komplizierter werden. Und damit wahrscheinlich fast so teuer wie der gesamte Motor. Und damit auch das Auto.

Kein Mumm. Nirgends

Nur traut sich das kein Minister zu sagen, wirft deshalb Nebelkerze 10 und fordert „saubere Autos“ und „realistische Tests“. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen wirft aufs Geratewohl mit ins Gelände: „Obwohl es rechtlich möglich gewesen wäre, dass die Hersteller die Motorsoftware offenlegen, hat sie (die Bundesregierung) das nicht gefordert.“

Nein, vorzuwerfen ist Wissenschaftlern, Ingenieuren und anderen Experten etwas ganz anderes: Keinen Mumm mehr zu haben, nicht laut und deutlich zu sagen, was aus technischen Gründen geht und was nicht geht, was ineffizient und was vor allem zu teuer ist.

Das wiederum haben sie mit Journalisten gemein, die auch nur noch Staatstragendes von sich geben wollen und peinlicherweise stolz darauf sind, wenn ein Regierungssprecher sie ansimst und Merkel für ein TV-Gespräch anpreist. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann?

Stattdessen beteuern Ingenieure selbst in Vorstandsetagen mit tiefem Kotau vor rot-grünen und inzwischen auch schwarzen Politruks Nebelkerze 11: „Jawohl, das Wasser fließt den Berg hinauf. Ich hab’s genau gesehen!“

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