Die vagen Formulierungen des Abkommens, die potenziellen Einschränkungen der nationalen Souveränität und die Gefahr einer Machtkonzentration bei der WHO geben allen Grund zur Skepsis. Unter dem Deckmantel globaler Gesundheit werden Bürgerrechte und demokratische Kontrolle ausgehebelt. Von Friedrich Pürner

Die Einigung der Unterhändler der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen Entwurf für ein internationales Pandemieabkommen, das auf der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2025 erörtert werden soll, wird von WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, der „die Welt dadurch sicherer“ machen möchte, als „historisch“ gefeiert.
Da darf auch der scheidende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht fehlen – er spricht von einem Meilenstein, der die globale Zusammenarbeit bei der Prävention und Reaktion auf Pandemien stärken solle. Kein Wunder, da Deutschland – sowohl bei den Pflichtbeiträgen als auch bei den freiwilligen Beiträgen an die WHO – einer der größten Geldgeber unter den Mitgliedstaaten ist.
Jedoch ergeben sich bei näherer Betrachtung des Abkommens und seiner Implikationen erhebliche Bedenken und folgende Fragen: Ist dieses Abkommen wirklich ein Fortschritt für die globale Gesundheit? Oder birgt es vielmehr Risiken für die Souveränität der Staaten und die Freiheit der Bürger?
Ambitionierte Ziele, vage Formulierungen
Der Entwurf des Pandemieabkommens, entwickelt von der zwischenstaatlichen Verhandlungsgruppe nach zahlreichen Verhandlungsrunden, zielt darauf ab, die globale Zusammenarbeit bei der Prävention, Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien zu verbessern. Konkrete Maßnahmen umfassen ein System für den Zugang zu Informationen von Krankheitserregern, einen „One-Health-Ansatz“ zur Pandemieprävention, den Ausbau von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten sowie den erleichterten Technologietransfer für die Produktion pandemiebezogener Gesundheitsprodukte.
Diese Ziele klingen vielversprechend, doch bleiben viele Details unklar. Wer entscheidet, welche Länder zu welchen Ressourcen Zugang erhalten? Wie wird der „One-Health-Ansatz“, der Mensch, Tier und Umwelt verbinden soll, in der Praxis umgesetzt, ohne in die nationalen Kompetenzen einzugreifen?
Die vagen Formulierungen des Entwurfs lassen Raum für Interpretationen, die sowohl von Befürwortern als auch von Kritikern genutzt werden können. Tedros sieht die Einigung als Beweis für lebendigen Multilateralismus, während Kritiker – und das ist nachvollziehbar – darin einen Schritt zu einer zentralisierten Kontrolle durch die WHO sehen.
Auch, dass das Abkommen die Entscheidungsfreiheit der Staaten einschränken und die WHO zu einer supranationalen Instanz machen könnte, die in Krisenzeiten verbindliche Vorgaben macht, ist kritisch zu hinterfragen. Solche Bedenken sind nicht unbegründet, betrachtet man die Erfahrungen der Covid-19-Pandemie, in der die WHO teils widersprüchliche Empfehlungen gab und ihre Nähe zu bestimmten Staaten und Pharmaunternehmen für Kritik sorgte. I
nsofern sind kritische Einwände berechtigt und nachvollziehbar. Mehr noch – sie sind unabdingbar! Bedenken als Verschwörungstheorie abzutun, zeigt nur, dass Hinterfragen nicht erwünscht ist. So sehr unerwünscht, dass die Keule ausgepackt und der Kritiker zum WHO-Feind erklärt wird.
Lauterbachs „Win-win“: Eine zu optimistische Sicht?
Kritische Anmerkungen sind von Karl Lauterbach nicht zu erwarten. Er bezeichnet das Abkommen als „Win-win-Situation“, da es den schnelleren Austausch von Informationen über Krankheitserreger und den Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten fördern soll. Diese Argumentation klingt zunächst plausibel, insbesondere vor dem Hintergrund der ungleichen Verteilung von Impfstoffen während der Covid-19-Pandemie, bei der wohlhabende Länder deutlich schneller versorgt wurden.
Doch Lauterbachs Optimismus und vereinfachte Darstellung übersieht potenzielle Schattenseiten. Wer garantiert, dass die versprochenen Medikamente und Impfstoffe gerecht verteilt werden? Welche Verpflichtungen müssen Länder eingehen, um Teil dieses Systems zu sein? Und weshalb braucht es für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen eine WHO samt Pandemieabkommen?
Abhängigkeit von Pharmaunternehmen und globale Ungleichheiten
Kritiker warnen zudem vor einer Abhängigkeit von globalen Institutionen und Pharmaunternehmen, die durch das Abkommen gestärkt werden könnte. Der Technologietransfer, der als Fortschritt gefeiert wird, könnte in der Praxis bedeuten, dass Länder des globalen Südens weiterhin von westlichen Konzernen abhängig bleiben, anstatt eigene Kapazitäten aufzubauen. Zudem könnte das Abkommen Anreize schaffen, Pandemien schneller oder häufiger auszurufen, um die entsprechenden Mechanismen in Gang zu setzen – ein Szenario, das die WHO-Kritiker seit Jahren fürchten.
Souveränität und Freiheit auf dem Prüfstand
Ein zentraler Kritikpunkt am Pandemieabkommen ist die potenzielle Einschränkung der nationalen Souveränität. Während die WHO betont, dass das Abkommen auf Freiwilligkeit basiert, könnten verbindliche Regelungen, wie sie in Krisenzeiten greifen, die Entscheidungsfreiheit der Staaten erheblich einschränken. Länder, die sich den Vorgaben widersetzen, könnten durch diplomatischen oder wirtschaftlichen Druck gezwungen werden, sich zu fügen. Dies wirft die Frage auf, ob das Abkommen nicht nur die Gesundheitspolitik, sondern auch die politische Autonomie der Mitgliedsstaaten beeinträchtigen kann.
Bedrohung der Bürgerrechte
Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Bürgerrechte. Die Erfahrungen der Covid-19-Pandemie – Lockdowns, Impfpflichten, Reisebeschränkungen – haben gezeigt, wie schnell Grundrechte in Krisenzeiten eingeschränkt werden können und auch eingeschränkt werden. Ein global abgestimmtes Pandemiemanagement könnte solche Maßnahmen vereinheitlichen und verschärfen, ohne dass lokale Gegebenheiten ausreichend berücksichtigt werden. Auf der Strecke bleiben die Bürger. Sie verlieren immer mehr die Kontrolle über ihre Eigenverantwortlichkeit und die Entscheidungen darüber, wie sie leben wollen. Die Angst vor einer zentral gesteuerten Gesundheitsbürokratie wächst. Neben der EU scheint nun auch die WHO sich immer mehr in das Leben der Bürger einmischen zu wollen. Eine Lernkurve aus der Corona-Zeit zum Schutz der Grundrechte der Bürger ist weiterhin nicht vorhanden. Vielmehr zementiert das Pandemieabkommen alle negativen Folgen, die den Bürgern durch die Corona-Maßnahmen entstanden sind.
Multilateralismus oder Machtkonzentration?
Die WHO und ihre Befürworter betonen, dass das Pandemieabkommen den Multilateralismus stärke und die Welt auf künftige Bedrohungen vorbereite. Doch Multilateralismus setzt gleichberechtigte Zusammenarbeit voraus. Genau hier liegt ein Problem: Die WHO ist keine neutrale Institution. Sie wird von einer kleinen Gruppe einflussreicher Staaten und privater Geldgeber – wie der Bill & Melinda Gates Foundation – stark beeinflusst. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, bei dem die Interessen mächtiger Akteure Vorrang haben könnten.
Die Begeisterung von Tedros und Lauterbach wirkt vor diesem Hintergrund naiv oder interessengeleitet. Anstatt die Machtkonzentration in globalen Institutionen kritisch zu hinterfragen, wird das Abkommen als unumstrittener Fortschritt dargestellt. Dabei bleibt offen, wie die WHO ihre Glaubwürdigkeit wiederherstellen will, nachdem sie in der Vergangenheit für ihre mangelnde Transparenz und Nähe zu bestimmten Interessengruppen kritisiert wurde.
Kein zweischneidiges Schwert – das Abkommen ist ein Fehler
Das WHO-Pandemieabkommen mag in seiner Intention – die Welt besser auf Pandemien vorzubereiten – sinnvoll erscheinen. Doch das ist Blendwerk. Die vagen Formulierungen, die potenziellen Einschränkungen der nationalen Souveränität und die Gefahr einer Machtkonzentration bei der WHO geben allen Grund zur Skepsis. Die historische Einigung, von der Tedros und Lauterbach sprechen, könnte sich als Pyrrhussieg erweisen, wenn sie auf Kosten der Autonomie der Staaten sowie der Rechte der Bürger geht und gleichzeitig die Macht der WHO massiv vergrößert.
Anstatt das Abkommen unreflektiert zu feiern, sollten die Mitgliedsstaaten und ihre Bürger die Details prüfen. Die Welt braucht zweifellos eine bessere Vorbereitung auf Pandemien, aber nicht um den Preis einer zentralisierten Kontrolle, die lokale Bedürfnisse und demokratische Prozesse untergräbt. Die kritischen Stimmen mahnen zu Recht: Fortschritt darf nicht bedeuten, dass Macht in die Hände weniger gelegt wird. Die Weltgesundheitsversammlung im Mai 2025 wird zeigen, ob diese Bedenken gehört werden – oder ob der Multilateralismus zum Deckmantel für eine neue Form globaler Governance wird.
Dr. med. Friedrich Pürner, MPH
Mitglied des Europäischen Parlaments, MdEP
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Wer ko0mmt denn bitte auf den Gedanken, dass Institutionen wie WHO, UN, UNHCR und wie sie nicht alle heißen irgendetwas mit „Glaubwürdigkeit“ zu tun haben sollten? Diese Institutionen haben ganz andere Aufgaben, nämlich einen Handlungsrahmen für Regierungen und Großkonzerne zum Nachteil der Bevölkerungen zu schaffen.
Ich sage nur: UN-Migrationsvertrag! Der hatte ja laut Merkel auch „gar nichts zu bedeuten“ und nun „sind sie halt da“. So wird es auch bei dem „Plandemiepakt“ werden. Haben erst einmal alle unterzeichnet, reibt sich der korrupte Verbrecher Teodoros die Hände und lässt die Spiele beginnen. Ich bin nur froh, dass die USA da (vorerst) ausgetreten sind!
Es gibt keine „Pandemien“, gab es nie. Die Klimazonen ermöglichen es NICHT. Zudem entstehen Epedemien seltenst und wüten nur in der Region, wo sie auftreten.
„Die Welt braucht zweifellos eine bessere Vorbereitung auf Pandemien“. Hoax!!!
Ich widerspreche aufs Äußerste! „Pandemien“ gab es nie und wird es nie geben. Auf Erden gibt es Klimazonen, die sowas niemals zustande kommen lassen.
Die WHO ist eine private Terrororga. Wer dafür unterschreibt, ist ein Terrorist und Menschenhasser. Es darf auch nicht vergessen werden, dass die „Internationalen Gesundheitsvorschriften“ zudem eine teuflische Gefahr für die ganze Menschheit darstellen. Ich frage mich ob die ganzen Gestalten, die verbindlich so ein Todesurteil für Milliarden Menschen unterschreiben, alle vorab ausgewählt und/oder gekauft wurden?. Kein normal denkender Mensch, würde diese dämonische Vertragsagenda befürworten.
Die Teufeleien stecken wie immer im Detail, doch schon auf der oberen abstrakten Ebene ist völlig klar, dass derart zentralplanwirtschaftliche Ansätze immer katastrophal enden müssen. Und mit Gewalt gibt es nie ein „Win-Win“, denn wenn auch die Staatsvertreter freiwillig zustimmen mögen, werden die WHO-Maßnahmen gegen die Bevölkerung am Ende alternativlos mit Gewalt durchgesetzt. Dafür reicht den WHO-Profiteuren nur ihr eigenes „WIN“. So etwas darf man niemals machen.
Solange Corona nicht aufgearbeitet wurde, ist den meisten Deutschen vermutlich nicht bekannt, welche Schadensfolgen der politisch gesteuerte Druck zur Impfung hatte (u.a. Tote, lebenslang Geschädigte, Invalide, notwendige Operationen, Karriereende für u.a. Sportler). Darüberhinaus suggerierte die fehlende Trennung von „gestorben an oder mit“ eine höhere Gefahr als tatsächlich vorhanden. Täuschung dieser Art ist weiterhin von finanziellen Interessen der Nutznießer (WHO, EU und anderen Organisationen) zu erwarten.
Schaut man sich die Zusammensetzung der WHO an, angefangen bei der Spitze, und bedenkt, wie wenig von den Gesprächen und Konferenzen zu diesem Vertrag an die Öffentlichkeit gedrungen ist und wie schnell er ursprünglich gegen berechtigte Widerstände durchgepeitscht werden sollte, müssen eigentlich die Alarmglocken schrillen. Nicht umsonst haben sich die USA aus der WHO verabschiedet, auch einige EU-Länder sind sich zu Recht nicht einig, ganz anders als die EU-Kommission, die ohnehin für Zentralisierung und Einschränkung der Souveränitäts – und Bürgerrechte steht, und dass die BRD die WHO und den Vertrag unterstützt, dürfte auch klar sein. Die Politik kann dann immer… Mehr
ZITAT: „Das WHO-Pandemieabkommen mag in seiner Intention – die Welt besser auf Pandemien vorzubereiten – sinnvoll erscheinen.“
Darauf kann die Welt gut verzichten. Jeder Mensch entscheidet allein über seine Gesundheit. Ausserdem verhält sich doch jeder Mensch angesichts von Krankheit aus eigenem Antrieb vorsichtig – unverbindliche Empfehlungen ja, das war’s dann aber. (Bulgarien hatte wegen Corona eine (offizielle) „Impfquote“ von nur cirka 30 Prozent, die anderen 70 Prozent leben noch alle und haben auch keine Impfschäden.)
Offensichtlich reicht das vergangene Plandemie-Mordsgeschäft noch nicht. Die Raffgier-Kassen derer, die sich auf unfassbar niederträchtige Art auf Kosten ihrer Opfer bereits bereichert haben, sollen und müssen wohl weiter gefüllt werden.