Leser Rolf Bergmeier schickte uns diesen Kommentar gegen eine Generalität, die sich nicht öffentlich vor verleumdete Untergebene stellt, sondern die Empörung dem Bundeswehrverband und pensionierten Offizieren überlässt.
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz belehrte Frau von der Leyen in staatsmännischer Haltung die Anwesenden über die Wohltaten der Entwicklungshilfe und die Zukunft einer europäischen Armee. Ihr Beitrag dürfte wohl angesichts des desolaten Zustandes der Bundeswehr mit Abstand aufgenommen worden sein. Die drohende Agonie der deutschen Streitkräfte fällt zwar nicht völlig in ihre Verantwortung, aber in die von Frau Merkel ganz gewiss. Denn die letzten von Frau Merkel ernannten Verteidigungsminister hatten weder die verteidigungspolitische und rüstungstechnische Kompetenz, eine moderne Bündnisarmee zu führen, geschweige eine militäraffine Vita.
Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass die Soldaten mehr als 50 Jahre allen Verteidigungsministern dienten und sich mitnichten als Angehörige einer „CDU“-Armee fühlten. Die SPD-Minister Leber und Schmidt genossen in der Truppe großen Rückhalt. Die Loyalität ging mit der Bereitschaft einher, das „Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen“ und sich – immer noch – ein wenig mit dem aufopfernden Kampf um die Thermopylen zu identifizierten: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dort, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“ Und dann begann Anfang des 21. Jahrhunderts die große Rundumerneuerung, die die einstmals bei den NATO-Verbündeten hoch geachtete Bundeswehr in eine kaum mehr bündnisfähige Restarmee verwandelte. Natürlich haben Gorbatschow und die Wiedervereinigung vor rund 25 Jahren eine große Rolle bei der Umgestaltung der BW gespielt, aber was dann folgte, war das Verschulden dreier Verteidigungsminister, alle von Frau Merkel ernannt.
In diesem Konzert Inkompetenter hat Frau von der Leyen mit einer Hetzjagd auf Nazigespenster und mit Ingrimm gegen alles Historische den Soldaten das Rückgrat gebrochen. Nun wird die Bundeswehr „Schrottarmee“ genannt und Frau von der Leyen lässt verkünden, sie könne Generalsekretär der NATO werden. Wegen ihres Sachverstands.
Es lohnt in diesem Zusammenhang, einen Blick auf das Verhalten der Generalspitze zu werfen, die eine erhebliche Mitschuld am Desaster mitzutragen hat, auf eine Generalität, die Loyalität vorschützt und in Wahrheit gerade das nicht zeigt, was man von Feldmarschall Paulus im Jahre 1943 erwarten durfte: Mannesmut vor dem Fürstenthron. Eine Generalität, die dem Trauerspiel beiwohnt, wie die Truppe jeden außenpolitischen Wert im Bündnis einbüßt. Eine Generalität, die sich nicht rührt, als gegen den in der Truppe hochverehrten Helmut Schmidt die damnatio memoriae exekutiert wird und die sich nicht gegen die Schändung des Selbstbewusstseins der Truppe wehrt, sich nicht öffentlich vor die verleumdeten Untergebenen und Mitarbeiter stellt, sondern die Empörung dem Bundeswehrverband und pensionierten Offizieren überlässt.
Von Leser Rolf Bergmeier.
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„Soldaten sind Mörder“ schrieb Tuchuolski 1931 aus den Erfahrungen seiner Zeit heraus. Als solche dürfen auch Soldaten der Bundeswehr beschimpft werden urteilte das Bundesverfassungsgericht 1995. „Soldaten sind Mörder“ schrieen die fortschrittlichen linken Gruppen der deutschen Politikszene seit den 1980er Jahren. Diese fortschrittlichen linken Gruppen sind zur Jahrtausendwende an die Macht gekommen in Deutschland. Es ist seitdem nur logisch, dass die Streitkräfte kontinuierlich abgebaut und in ihrer Effizienz reduziert wurden, schließlich galt es, denen das „Mordhandwerk“ zu legen. Das Resultat dieser Bemühungen beschreibt jetzt der Wehrbeauftragte, ein SPD Politiker dramatisch: „Die Bundeswehr ist eine Armee, deren „Panzer nicht rollen“, deren „Helikopter… Mehr
Hahnreie werden gehahnreit werden. Aber Rückgrat vor dem Oberbefehlshaber war leider noch nie eine ausgeprägte Fähigkeit der deutschen Generalität.
Die Operetten-Offiziere sollten die Politik erst einmal dazu zwingen, zu klären, was die Bundeswehr überhaupt leisten soll, Heimatverteidigung oder globale Interventions-Streitmacht.
Ich fürchte beides fällt derzeit aus. Heimatverteidigung geht nicht, denn es ist kaum noch jemand hier während die Reste an funktionsfähigem Gerät über den Globus verteilt sind. Intervention ist auch nicht wirklich drin, denn wenn man sich die Zahlen zu den Todesfällen im Auslandseinsatz anschaut muss man feststellen dass die BW sich selbst der größte Feind ist. 108 Todesfälle in Auslandseinsätzen seit 1992 insgesamt. Davon 37 Gefallene durch Fremdeinwirkung. 22 Suizide. Der Rest waren Unfälle oder sogar natürliche Todesursachen. Offizielle Zahlen der Bundeswehr. Ich weiß wirklich nicht was man mit einer Armee anstellen soll deren Soldaten sich fast so häufig… Mehr
Ich finde diesen Kommentar zu pauschal und unkonkret. Es weiss freilich jeder, was gemeint ist. Wenn man daran denkt wie KTvzG mit der Bildzeitung im Rücken gegen die Führung der Gorch Fock öffentlich vorging, dann braucht sich keiner mehr über UvdL zu stören. Die Wehrmachtstradition ist seit jeher eine Problematik der besonderen Art, charakterisiert dadurch, dass die Deutschen noch gründlicher als die Allierten ausmisten. Fehlt nur noch, dass die US Army demnächst einen Panzermodell Rommel beschafft. Ich würde mir wünschen, dass eine entspannte Bundeswehr damit entspannt umgeht anstatt Skandale vom Zaun zu brechen. Der General neben vdL ist übrigens der… Mehr
Nun, es ging ja im SPD-Theater ziemlich unter, aber wie jetzt am Wochenende berichtet wurde sollen ja jetzt wohl tatsächlich die Munsteraner Ausbilder für den Toten und die anderen beiden Umfaller verantwortlich gemacht werden. Der Protest der feinen Herren Generäle bleibt natürlich wieder aus, und auch die Medien scheinen befriedigt. Es bleibt den Betroffenen also nur zu hoffen dass ihre Anwälte auf Zack sind und das zivile Gutachten das Aufputschmittel meint ausschließen zu können auseinandernimmt. Der Bengel lag mehrere Tage im Krankenhaus bevor er verstorben ist. Amphetamine lassen sich maximal 24 Stunden im Blut und 3 Tage im Urin nachweisen.… Mehr
Das Recht und die Freiheit kann man auch im Inneren verteidigen. Vielleicht müsste man das gerade jetzt sogar. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum es keine Bundes“wehr“ mehr gibt, sondern einen steuergepamperten Gender-Selbstverwirklichungs-Verein.
Einfach unsere Generäle optisch mit den US Generälen vergleichen. Unsere wirken so, dass sie einen 1000 Meter Lauf nicht mehr gesund überstehen würden. In den USA wirken selbst die, die lange retired sind, fit wie ein Turnschuh. Und man vergleiche General Mattis mit Uschi.
Der eine hat persönliche Kampferfahrung, Uschi müsste da noch Nachhilfe nehmen, denn sie weiß nicht, was das ist und was man dann braucht.
Die US-Armee unterscheidet sich grundlegend. Wer die Fitnessstandards nicht einhält muss damit rechnen dass ihm oder ihr der Sold gekürzt wird bis es wieder passt, und Beförderung ist dann auch erstmal nicht drin. Sowas motiviert. ?
Hausmütterchen mit Betonfrisur als Verteidigungsminister, das muß man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen !
Warum sollten sich in einer mittlerweile durch und durch linksgedrehten Gesellschaft die Generäle von den Sozialpädagogen unterscheiden? Tot-Verwaltung aller Orten, Weg des geringsten Widerstandes, Posten und Beförderung wichtiger als die Aufgabenstellung usw. Solange sich die Generalität auf Diskussionen über Kitaplätze in Kasernen und Gender-gerechte Gleichstellung einlässt, statt über Krisenreaktionspläne, technischen Dienst an Fahrzeugen oder sachgerechte Ausstattung von Truppenübunmgsplätzen zu reden, wird das nichts mehr mit der Bundeswehr. Eine preussische Armee hätte schon längst geputscht und diese Wichtigtuer vor ein Militärgericht gestellt. Und bei genauer Analyse des Grundgesetzes, der Rechtslage allgemein in Verbindung mit zivilem Ungehorsam (Recht auf Widerstand) könnte dieses… Mehr
Moment mal! Zitat aus dem Artikel: „…was man von Feldmarschall Paulus im Jahre 1943 erwarten durfte“. Das liest sich sehr, sehr missverständlich, speziell für Leute, die nicht wissen, wer dieser Paulus war, also 80 Prozent der Bevölkerung plus X. Dieser Paulus war Befehlshaber der 6. Armee in Stalingrad und hätte die ganze Armee retten können. Hätte! Aber ihm fehlten Mut und Opferbereitschaft, die Armee durch einen Ausbruchsbefehl zu retten, der dem Befehl des Grö****** zuwidergelaufen wäre. Für den Ausbruch Richtung Westen hätten Material und Kampfbereitschaft der 6. Armee noch ausgereicht. Der Paulus, von Soldaten als Feigling bezeichnet, fügte sich aber… Mehr
Na es steht doch nichts anderes im Artikel als dass sich die heutige Generalität eben NICHT von Paulus unterscheidet – weil sie eben NICHT widersprechen obwohl man es ebenso erwarten könnte wie einen Ausbruch von Paulus. Sie werden mit Paulus gleichgestellt, aber eben nicht mit einem Held Paulus sondern mit dem Feigling der er nun einmal war. Einfach noch einmal in Ruhe lesen und die Spitzfindigkeit der Formulierung genießen. So viel schöner als sie schlichtweg als Feiglinge zu bezeichnen. „gerade das NICHT ZEIGT, was man von Feldmarschall Paulus im Jahre 1943 erwarten durfte: Mannesmut vor dem Fürstenthron. “ 😉
Ich finde das als Urteil für die heutigen Generäle noch viel schlimmer.
Paulus hätte der Strang erwartet. Dafür kann man noch Verständnis haben, wenn man mal davon absiegtht, dass auf seinen Befehl tausende junger Männer verreckt sind.
Die heutigen Militärs, die Angst davor haben, die Wahrheit zu sagen, erwartet nur die frühzeitige Pensionierung in der warmen Stube.
DOCH, Frau Ministerin, die Bundeswehr hat ein Führungs- und ein Haltungsproblem!
Paulus hätte versuchen müßen seine Soldaten inkl. Alliierten wie Rumänen, Kroaten etc. rechtzeitig zu retten. Wie viele Deutsche sind aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, 6000 ? Eine Kugel aus eigener Pistole wäre Kollaboration mit dem Feind zu bevorzugen!
Die Generalität schweigt weil niemand als General geboren wurde sondern über die üblichen Posten aufgestiegen ist. Es wird in der Bundeswehr kaum jemanden geben der als Kompaniechef oder Bataillonskommandeur NICHT bei der Technischen Materialprüfung „beschissen“ und in Folge eine Einsatzbereitschaft gemeldet hat die es nicht gegeben hat. Ich „durfte“ diesen Betrug selbst miterleben, als Instandsetzungssoldat in einem mittlerweile aufgelösten Bataillon in Munster. Fahrzeuge wurden zur Prüfung vorgestellt, und sobald sie erfolgreich durch die Prüfung kamen wurden von uns nachts Teile dieser Fahrzeuge entfernt und an denen verbaut die für den Folgetag zur Prüfung vorgesehen waren. Das ging so über mehrere… Mehr
Wir sollten froh sein über Frau von der Leyen. Sie sorgt, wenn auch unfreiwillig, für eine pazifistische Armee, die uns nach 2 verlorenen Weltkriegen auch besser zu Gesicht steht als ein Geschrei nach mehr Waffen und „mehr Verantwortung in der Welt übernehmen“
Niemand schreit nach mehr Waffen. Es geht darum, das die vorhandene Ausrüstung weitgehend unbrauchbar bzw. schrottreif ist.
„Je länger es dauert, bis die Dinge eintreten, desto grausamer werden sie“ (Pierre Drieu la Rochelle). Die Welt ist kein Kindergeburtstag und Pazifismus ist nicht unbedingt ansteckend. Wenn eigenes Leben und das der Familie angegriffen wird, möchte ich nicht wissen, was auch in friedliebenden Zeitgenossen stecken kann…
Die Herren, bzw DIE Verteidigungsminister schicken die Soldaten in die Front ohne sie optimal auszurüsten, was eine zusätzliche Gefährdung ihres Lebens bedeutet. So sieht Pazifismus NICHT aus. Abgesehen davon wird ein JEDES Machtvakuum durch eine andere Macht besetzt. Pazifismus ist ein Nullsummenspiel. Eine pazifistische Armee ist Dummtüch.
Ernst Jünger in seinem Essay „Der Waldgang“:
Lange Zeiten der Ruhe begünstigen gewisse optische Täuschungen. Zu ihnen gehört die Annahme, daß sich die Unverletzbarkeit der Wohnung auf die Verfassung gründe, durch sie gesichert sei. In Wirklichkeit gründet sie sich auf den Familienvater, der, von seinen Söhnen begleitet, mit der Axt in der Tür erscheint.
Lorenz