Verschwörungstheorien in Deutschland haben die seltsame Eigenschaft, sich binnen kürzester Zeit als Wirklichkeit herauszustellen, eine nach der anderen. Und diejenigen, die sie ahnungsvoll formulierten, zahlen teuer dafür – und sie werden vergessen. Daniela Seidel mit einer Hommage an ihren vergessenen Helden.
Die Ereignisse überschlagen sich. Keine Woche, kein Tag mehr ohne brutalste Messer-, Gewalt- oder sonstige Ungläubigen-Dezimierungsattacken. Der auf dem Heimweg vom Abi-Ball brutal zu Tode getretene Phillipos Tsanis aus Bad Oeynhausen ist nur ein von vielen Beispielen, das bekannt geworden ist.
Während geschmackloses Gegröle auf Sylt unmittelbare Forderungen von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas nach Höchststrafen nach sich zog und der Vorfall von Grevesmühlen, bei dem ein Kind ein anderes Kind ärgerte, ultimative Haltungsbekundungen der üblichen, bekennenden Antirassisten hervorrief, herrschte im oben genannten Fall bleiernes Schweigen.
Betroffen wäre wohl zu viel gesagt – denn ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode, um den weitsichtigen William Shakespeare zu bemühen. Und an Weitsichtigen bestand grundsätzlich niemals Mangel. Doch dazu gleich mehr.
Der Blick in die momentane Mainstream- und Social-Media-Landschaft offenbart wie stets Erwartbares. Spürbar unwillig lassen sich Tonangeber zu Meldungen hinreißen, die, euphemistisch ausgedrückt, Euphemismen strapazieren. So sprach die Tagesschau davon „dass eine Gruppe von zehn jungen Männern mit den Opfern in Streit geraten war“. Wie bei unzähligen Machetengemetzeln, Gruppenvergewaltigungen oder sonstigen Blut- und Gewalttaten gingen also stets Auseinandersetzungen voraus, zu denen bekanntlich immer zwei gehören. Handy und Wertsachen nicht herausrücken, schief schauen oder sich nicht sofort entkleiden, kann dann logischerweise Differenzen nach sich ziehen.
Auch der WDR meldete, nach einer „Schlägerei“ sei ein 20-Jähriger „gestorben“. Ja, immer diese Meinungsverschiedenheiten und Rangeleien unter Halbstarken, bei denen dann eine der Konfliktparteien durch unsachgemäßen Gebrauch von Stiefeln oder Stichwerkzeugen tragischerweise verblichen ist. Erheblichen Zuspruchs erfreute sich zudem der Tweet des bis dahin eher unbekannten X-User nisi, der zu den Beileidsbekundungen von Alice Weidel deutliche Worte fand: „Halt deine fresse das war mein Freund und ihr nutzt ihn für rechte propaganda ich bin so wütend“ (sic!).
Denn selbstverständlich ist es wesentlich schlimmer, den Tod dieses jungen Mannes angeblich für die eigene politische, verachtenswerte Agenda zu instrumentalisieren, als darauf hinzuweisen, dass die aktuelle politische Agenda oder zumindest die eklatant verfehlte Migrationspolitik für den Tod dieses jungen Mannes überhaupt und ursächlich verantwortlich ist. Jetzt kann nur noch ein AfD-Verbot helfen! Zumal dieser Vorfall denen ja wieder nur in die Hände spielt. Einer AfD, die ohne eine solche Politik und daraus zwangsläufig resultierende Vorfälle in ihrer jetzigen Form überhaupt nicht existieren würde. Logisch.
Und damit zurück zu den Weitsichtigen. Ich war ja nicht schon immer rechts. Oder das, was man heute unter rechts versteht. Meinen notgedrungenen Werdegang darf, wer mag, gern hier nachvollziehen. Als ich seinerzeit Sarrazin las, gab mir das zwar schwer zu denken, dennoch dachte ich, der gute Mann spinnt. Oder übertreibt. Hoffentlich. Auch Pegida fand ich damals irgendwie „drüber“, wie unser Respekt-Olaf ja eben erst die Corona-Maßnahmen und schwersten Grundrechtseingriffe seit dem Ersten Weltkrieg verniedlichte.
So wollte ich nicht denken. So schlimm konnte es doch nicht werden. Und doch – mit einer endgültigen Faszination des Grauens erfüllte mich Akif Pirinçci. Rustikale, brutale Sprache. Schnörkellos, unbarmherzig. Unvergessen auch sein, wie man heute konstatieren muss, nahezu prophetischer Beitrag von 2013: „Das Schlachten hat begonnen“.
Elf Jahre ist das her. Ich war schockiert. Wie gern hatte ich als junge Frau seine, übrigens bereits sehr pharmakritischen, klugen Katzenkrimis gelesen, die aufzeigten, wie pseudo-logisch und wie schnell geschickt verpackte Ideologie und utilitaristische Ethik, also der aggregierte Gesamtnutzen, mit total plausiblen Begründungen über Einzelschicksale gestellt werden kann, wenn man nur raffiniert genug argumentiert.
Doch dann wurde er so politisch. So krass. So dystopisch.
Heute stehe ich hier und sage: Sie hatten mit allem Recht! Sie alle, die für ihre klaren Worte wie Stürzenberger abgemessert, wie Sarrazin an den hochnotpeinlichen öffentlichen Pranger gestellt, oder wie Pirinçci eingeknastet und vernichtet wurden und werden.
Der gerade stattfindende, koordinierte Frontalangriff auf eben diese Menschen – und somit auf unser aller Wahrnehmung, unser Urteilsvermögen, unsere (politische) Willensbildung, nicht zuletzt auch auf unsere Instinkte, auf unsere Kraft, mit der wir uns wehren wollen, sollte uns nicht irreführen. Wer noch einmal mag, hier dazu mein, zugegeben längerer, Tweet:
Unseren Sinn für die Realität dürfen wir uns nicht ausreden lassen. Nicht von den Politikern, die sich durch ihre Entscheidungen, Käuflichkeiten, Ignoranz oder Ideologie schuldig gemacht haben. Und nicht durch die angeblich breite Mehrheit, deren Scham und verletzter Stolz, sich für dumm verkaufen haben zu lassen, einer echten und umfassenden Wende bis jetzt noch entgegensteht.
Ich jedenfalls werde mein Land, meine Heimat und auch den Glauben an die Kraft der Vernunft und der gnadenlosen Wahrheit, auch wenn sie harscher Worte bedarf, nicht aufgeben. Und Akif, den feiere ich heute, irgendwie.
Dieser Mann, all diese Männer, die ihrer Zeit voraus waren, genießen meinen höchsten Respekt!
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Gut gesprochen, vielen Dank.
Aus einem totalitären Maul kommt kein demokratisches Wort. Wo die Realität zur Verschwörungstheorie erklärt wird, und wie die „Welt“ heute aus Thüringen berichtet, wo von Voigts Thüringer CDU unmündige Kinder abgerichtet werden, zu Propaganda-Sprech- und Beleidigungs- und Sprechpuppen, da ist keine Demokratie mehr. Obwohl die s aber gegenüber den Verharmlosungsexzessen der migrantischen Mordorgien schon eine Petitesse darstellt. Die Mitschuldigen ScheinkonservativenAll die konservativen Verharmloser der CDU-Mitschuld die nur die Auswüchse und verbalen Ausfälle insbesondere von CDU-Politikern bedauern, und das nur weil selbst der Argloseste daran ohne Schwierigkeiten womöglich den bösartigen Kern dieser Helfershelfer CDU erkennen könnten. Die Scheinkritiker der CDU und… Mehr
Danke für diesen Artikel und die rückblickend, wertebasierte Veränderung die auch seine Aufklärung, auch bei mir, bewirkt hat. Ja, der kleine Akif war schon immer ein Mann direkter, offener Worte. Was er als Romancier in Schriftform rüber bringt ist nicht jedermanns Geschmack aber immer deutlich. Rhetorische allerdings ist er, es tut mir Leid es zu sagen, unter Niveau. Neben seinem schon erwähnten Klassiker über das Schlachten hat er noch einen weiteren, nicht zu vergessenen Artikel über das linke, juste Milieu geschrieben. Auch wenn der Artikel später verboten wurde lese ich ihn immer gern mal wieder. „Was für eine Brut, diese… Mehr
„Nicht ein einziger Artikel von A. Pirinci hätte es in den letzten Jahren hier in T.E. geschafft.“ Das ist ja auch der Grund warum sämtliche distinguierten neuen Medien völlig wirkungslos bleiben. Sprache dient dazu die Realität in all ihrer Schärfe darzustellen. Und genau das hat Pirincci gemacht, soweit das überhaupt möglich ist. Vor allem hat er verstanden mit welchem Mindset der Gegner (nämlich mit totalem Vernichtungswillen) den Krieg führt. Und man entgeht einem Krieg nicht, indem man ihn einfach leugnet. Pirincci wurde ja gerade deshalb aus dem Verkehr gezogen. Einmal von denen gegen deren Interessen er verstieß, aber vor allem… Mehr
Ja, Bullerbüs Einblick ist gewiss nicht die Plattform der Systemkritik die man sich wünschen würde. Eher ein Produkt der Sehnsucht nach der guten, alten CDU. Einen Bukowski, wie Pirinci nun mal einer ist, wird man da nicht finden.
Nur wer sich getraut, sich das Unmögliche, auch das Böse vorzustellen, ist nicht überrascht und noch in der Lage gegenzusteuern. Sei es nur für sich und seine seelische, emotionale und/oder auch seine finanzielle Gesundheit, er wird sich verändern und dies auch ausstrahlen. Leider fehlt den Meisten der Mut, die Verantwortung für sich und die Gesellsschaft, auch entsprechend zu handeln. Noch schlimmer ist, dass Jene, die diesen Mut aufbringen, weder offensichtlich unterstützt, sondern im Gegenteil sogar noch verunglimpft werden. Statt die Stärke Jener zu nutzen, macht Menschlein Diese in seiner dummen Feigheit auch noch kaputt. Motzen, maulen, schimpfen oder Rückzug sind… Mehr
Akif ist der lebende Beweis, dass Intelligenz international ist. Somit der ganze links-grün-woke Integrationszauber real, lediglich der ungeschätzte Handlanger eines mohammedanischen Macht- und Landnahme-Anspruches ist.
Akif ist ein grandioser Autor!
Einfach mal googeln unter „der kleine akif“ und helfen, denn er braucht dringend Solidarität!!!
Wie alle überdurchschnittlich begabten Autoren hat auch Pirincci einen gewissen prognostisch zutreffenden Blick in die Zukunft. Diese Leute wissen in bestimmtem Sinn „Bescheid“ Wer seine Katzenkrimis gelesen hat, konnte Strukturen von gesellschftlichen Phänomenen erkennen, die im Moment dabei sind sich vollumpfänglich zu realisieren. Pirincci ist einer der großen deutschen Autoren der Gegenwart. Dass man mit allen Mitteln versucht hat, ihn aus dem Verkehr zu ziehen ist überhaupt nicht verwunderlich.
Und, obwohl sich schon die ein oder andere Verschwörungstheorie bewahrheitet hat, sind es immer noch zu wenige, die das erkennen und in Politik und Medien gibt es daher noch lange kein Einsehen. Gut zu beobachten, wenn es um die Berichterstattung zu den Krawallen in England geht. Es fängt ja schon damit an, dass nicht die Messermorde als Auslöser der Krawalle angesehen werden, sondern die Falschbehauptungen über den Täter sollen die Ursache sein. Für wir bescheuert halten die ÖRR ihre Zuschauer? Weil jetzt die Konzerte von Taylor Swift in Wien abgesagt werden mussten, weil ein Islamist mit Anschlägen gedroht hat, wird… Mehr
Jener „Held“ ist mir nicht sympatisch, ich bin eine Frau.
Jedoch das Anliegen, Gewaltattacken wenigstens zu benennen, wenn schon ein Stoppen bzw. Eindämmen nicht mgl. erscheint, finde ich wichtig.
mein Vorschlag:
jmd. aus der Zivilgesellschaft widmet Zeit und Energie der Dokumentation. Einfach, nachvollziehbar, nüchtern, nur die Fakten zusammentragen, ohne Wertung. Die Fakten sind erdrückend, man kann sie für sich sprechen lassen.
ZB. nach dem Vorbild der Seite über Ehrenmorde
https://www.ehrenmord.de/