„Vielfalt“ ist zu einem ideologischen Schlagwort geworden, mit dem Minderheiten ihre Meinung der Mehrheit aufzwingen und deren Freiheit beschränken wollen. Es geht gegen das Freiheits- und Selbstbestimmungsrecht der Mehrheit.
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 wurden, wie üblich, vor dem Spiel Deutschland gegen Schottland (14. Juni) die Nationalhymnen gespielt: Als „Einigkeit und Recht und Freiheit“ erklang, fügte ein ZDF-Moderator hinzu: „und vor allem Vielfalt“. Auch bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris am 26. Juli ging es nicht um „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (Liberté, Égalité, Fraternité), sondern „die Diversität war das große Thema“ (Süddeutsche Zeitung 30. Juli). Ist im demokratischen Westen „Vielfalt“ heute wichtiger als Freiheit?
Das deutsche Wort „Vielfalt“ (bildungssprachlich: Diversität) weckt positive Assoziationen: Man denkt an ein reichhaltiges Angebot von Speisen und Waren, die vielen Arten von Pflanzen und Tieren (Biodiversität), die unterschiedlichen Landschaften, Kulturen und Sprachen. Der positive Wert des Wortes zeigt sich auch daran, dass es in einem negativen Kontext kaum verwendet wird: Von der „Vielfalt des Lebens“ wird oft gesprochen (bei Google hat „Lebensvielfalt“ 150.000 Einträge), aber Begriffe wie „Todesvielfalt“ oder „Verbrechensvielfalt“ bzw. „kriminelle Vielfalt“ sind ungebräuchlich, obwohl es auch hier eine Vielzahl möglicher Formen gibt.
An sich ist Vielfalt wertneutral, sie wurde und wird aber in vielen Bereichen – man denke an die bis ins 19. Jahrhundert herrschende regionale Vielfalt der Maße und Gewichte – durch einen Standard ersetzt, der effizienter funktioniert. Der moderne „Ordnungsstaat“ schuf die Einheitlichkeit von Technik, Wirtschaft, Verkehr und Verwaltung: Eine „diversitätsorientierte“ Einstellung in den Öffentlichen Dienst – wie sie derzeit die Bundesregierung in einem „Bundespartizipationsgesetz“ plant – widerspricht dieser Einheitlichkeit und wäre wegen der Vielfalt der Einstellungskriterien faktisch „korruptionsorientiert“.
(grüne) Vielfalt = „Miteinander verschiedener Menschen“
Als politischer Begriff kam „Diversität“ (englisch: diversity) Anfang der 2000er Jahre in den USA in Umlauf, um ethnische und sexuelle Minderheiten positiv hervorzuheben und zu „fördern“. Von den USA griff die Diversity-Bewegung nach Europa und Deutschland über, wo sie vor allem von den Grünen übernommen wurde. In ihrem Bundestags-Wahlprogramm 2021 ist „Vielfalt“ ein Schlüsselbegriff, der 65-mal vorkommt, mit Aussagen wie: „Muslimisches Leben in seiner ganzen Vielfalt [einschließlich Polygamie und Scharia?] gehört in Deutschland zu unserer gesellschaftlichen Realität.“
Auch bei der Europawahl 2024 blieb „Vielfalt“ im grünen Programm zentral: Die „Vielfalt Europas“ wird hier allerdings nicht – wie seit Jahrhunderten üblich – geschichtlich-kulturell begründet, durch die verschiedenen europäischen Völker und Nationalkulturen. Für die Grünen genügt als politische Grundlage der Europäischen Union (EU) schon „das Miteinander verschiedener Menschen“, konkret: „Queere und nicht queere Menschen [= Männer und Frauen], Menschen mit und ohne Behinderung, Atheist*innen und religiöse Menschen, Junge und Alte“. Nun gibt es „Junge und Alte“ oder „Queere und Nicht-Queere“ überall auf der Welt, dazu braucht es keine EU. Die „Menschen“ in der EU sind in erster Linie Dänen, Deutsche, Franzosen usw., aber diese nationale Vielfalt interessiert die Grünen nicht.
Vielfalt gegen Freiheit und Mehrheit
„Vielfalt“ wurde zum Fahnenwort im „Kampf gegen Rechts“, das auf Demonstrationen in Slogans erscheint wie: „Wir sind Vielfalt!“, „Vielfalt und Demokratie“, „Für Vielfalt und Toleranz – Gegen Hass und Hetze“. Allerdings hat diese Vielfalt ihre Grenzen: „AfD verbieten!“, „Demokratie braucht Inklusion – AfD braucht Exklusion“, „Ganz München hasst die AfD“, lauten andere Botschaften der Vielfalts-Aktivisten. Aber wer bestimmt, wo die Grenzen der Vielfalt, hier: der politischen Meinungsfreiheit, liegen?
Wie rasch die Forderung nach Vielheit und Toleranz umschlägt in Intoleranz, zeigt die sogenannte cancel culture in Medien, Kultur und Wissenschaft: Wer bestimmten „vielfältigen“ Aussagen widerspricht, wird ausgegrenzt – sozial, beruflich und finanziell. In der Wissenschaft hat dies zur Folge, dass bei bestimmten Themen (Klima, Gender u. Ä.) nur noch über 65-Jährige frei sich äußern (können); denn gegen sie gibt es keine beruflichen Sanktionen mehr.
Fazit: „Vielfalt“ ist zu einem ideologischen Schlagwort geworden, mit dem Minderheiten ihre Meinung der Mehrheit aufzwingen und deren Freiheit beschränken wollen. Es geht gegen das Freiheits- und Selbstbestimmungsrecht der Mehrheit, wenn – wie im grünen EU-Programm – „queere und nicht queere Menschen“, also 1 Prozent gegenüber 99 Prozent der Bevölkerung, auf die gleiche politische Stufe gestellt werden: Die Toleranz der Mehrheit schützt Minderheiten, ordnet sich diesen aber nicht unter, und Minderheiten müssen Mehrheitsentscheidungen akzeptieren – zumindest in einer funktionierenden Demokratie.
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Der Artikel „Vielfalt oder Freiheit“ hat mein Entsetzen und den folgenden Widerspruch herausgefordert. – Das größte Ärgernis ruft die Konjunktion oder hervor. Das Bindewort oder vermittelt den Eindruck, als wären Vielfalt und Freiheit unvereinbare Gegensätze. Das ist logischer Nonsense. Vielfalt und Freiheit sind konditional miteinander verknüpft. Freiheit ist die unabdingbare Voraussetzung von Vielfalt. Ohne Freiheit gibt es keine Vielfalt. Siehe kommunistische Diktaturen. Vielfalt ist die faktische Konsequenz von Freiheit. Wenn die Menschen frei sind, wenn sie tun und lassen können, was sie möchten, dann entsteht unausweichlich Unterschiedlichkeit, Verschiedenheit und Vielfalt. Wer A (Freiheit) sagt, muss auch B (Vielfalt) sagen. Anders… Mehr
Das Wort „Vielfalt“ im Titel meines Artikels bezieht sich auf einen politischen Begriff, der erst seit einigen Jahren verwendet wird, meist unter dem englischen Namen Diversity (Diversität), und vor allem beim Thema Migration auftritt. In der deutschen Migrationsdebatte hat „Vielfalt“ inzwischen das seit den 1990er Jahren herrschende Schlagwort vom „Einwanderungsland Deutschland“ ersetzt. Warum? Nach 30 Jahren ist fast allen klar geworden, dass D kein Einwanderungs-, sondern ein Einwandererland ist, also: die Einwanderer suchen das Land aus, nicht der deutsche Staat die Einwanderer. Die Forderung nach einem „bunten“, „vielfältigen“ (diversen) Deutschland geht noch einen Schritt weiter: Der Staat lässt eine Massenmigration… Mehr
Hauptgegensatz zur Vielfalt ist nicht Freiheit, sondern Einigkeit.
Die Vielfalt ist zwar mit Freiheit kompatibel, aber nicht mit Einigkeit.
Wenn man das Wort „Mehrheitsgesellschaft“ hört, kann man schon mal ein ganz grosses Fragezeichen dran machen. Die Mehrheit wurde im Verhältnis zu den Grossminderheiten schon beträchtlich geschrumpt und wird weiter schrumpfen.
Dann darf man sich als Minderheit in spe bisschen zurückziehen von dem ganzen Gedöns welches der Mehrheit abgefordert wird. Irgendwie fühle ich mich nicht mehr angesprochen, wenn von der Mehrheit die rede ist, sorry.
Auch Vielfalt hat sich an Rahmenbedingungen zu halten, sonst funktioniert das nicht. Offensichtlich verwechseln hier aber bestimmte Gruppen die von unseren naiven Politikern und Medien so hoch gelobte Vielfalt mit Anarchie.
Vielfalt ist der Mord an der Individualität. Obwohl doch eigentlich die Vielfalt genau alle Individualität beinhalten will. Wenn aber die Vielfältigkeit nur akzeptiert wird wenn es in den Mainstream passt dann ist das nicht Vielfalt sondern Gleichmacherei.
Lieber Herr Berschin, Ihr Fazit trifft den Nagel auf dem Kopf und entspricht meiner Meinung! Ich denke zudem, dass diejenigen die Vielfalt und Toleranz fordern, in Wahrheit einfältig, intolerant, geschichtsunkundig und ungebildet sind. Anders sind die, von Ihnen zitierten Aussagen nicht zu erklären. Und genau diese Attribute kennzeichnen den Zustand der Mitglieder unserer derzeitigen Ampel-ReGIERung. Die meisten Menschen in diesem Land werden vermutlich erst dann aufwachen: wenn ihr Arbeitsplatz „nicht mehr da ist“, ihre Töchter von einem – bedauernswertem und traumatisiertem jungen – Einmann vergewaltigt wurden, ihre Söhne in der Ukraine für unsere Freiheit sterben oder alternativ, im Zug einem… Mehr
In diesem Land gilt Richtig ist was dir Habeck, scholz, Baerbock und co sagen. Die Medien tragen die jüngsten Weißheiten ungefiltert ohne nachzudenken in die Welt und alle die es anders sehen haben gefälligst den neuen guten Glauben anzunehmen. Ehrlich ich glaube das war schon immer so, der Pastor predigt und die Schafe käuen wider. Da konnte die Erde eine Scheibe sein, ein Leberfleck ein Beweis für ein anbändeln mit dem Belzebub, heute ist man halt nicht pleite, man arbeitet nur nicht mehr, oder selbst mit Penis ist man eine Frau und wieder käuen die Schafe alles wie es dem… Mehr
Einigkeit und Recht und Freiheit – alles andere wie Vielfalt, Klimawandel etc. sind nur leere Worthülsen. Gerade bei den Grünen ist von Umweltschutz, Basisdemokratie und Friedensbewegung nichts aber auch gar nichts mehr zu sehen. Ideologie schlägt Versprechen, wie das bei Kommunisten eben seit hundert Jahren üblich ist. Freiheit stört Kommunisten am meisten!!!
Ich finde, die Vielfalt der ostdeutschen Splitterparteien sollte durch ein grünes Element bereichert werden. Vielleicht klappt es ja im September…
Vielfalt ist durchaus positiv.
Was nervt sind die permanenten links-grünen Umerziehungsversuche einer ohnehin schon toleranten Gesellschaft.
Wer umerziehen will, hat mit Vielfallt nichts am Hut.
„„Vielfalt“ ist zu einem ideologischen Schlagwort geworden, mit dem Minderheiten ihre Meinung der Mehrheit aufzwingen und deren Freiheit beschränken wollen. Es geht gegen das Freiheits- und Selbstbestimmungsrecht der Mehrheit, wenn – wie im grünen EU-Programm – „queere und nicht queere Menschen“, also 1 Prozent gegenüber 99 Prozent der Bevölkerung, auf die gleiche politische Stufe gestellt werden:“ Dann wäre ich dafür, queere Menschen der Integration mit den illegalen zuzuführen, wie dies mit Nichtqueeren und Schülern passiert. Illegale Muslime sollen neben den Queeren und deren Clubs und Cafes angesiedelt werden, damit beide Seiten ihre Vielefalt multiplizieren. Polizei nicht nötig, da Vielfalt immer gut… Mehr