„Wohin mit all den Böcken?“ lautet die Frage, die „heute“ jetzt aufgeworfen hat. Endlich wird die Gender-Thematik auch auf die Tierwelt übertragen. Und dabei kommen – obwohl Geschlecht doch nur Konstrukt ist - erstaunliche Dinge zu Tage: „Ziegenböcke können nicht gemolken werden“.
Endlich hat man mal das Gefühl, für seine Fernsehgebühren was gelernt zu haben. „Heute“ im ZDF klärt auf (wörtlich zitiert): Für den Ziegenkäse „geben nur die Weibchen Milch. Der Grund: Ziegenböcke können nicht gemolken werden.“
Ich muss gestehen: Ich hatte das insgeheim schon immer so geahnt. Aber dann eben doch Zweifel bekommen in den letzten Jahren, weil es heute ja immer heißt, gerade auch bei ZDF und Co., Geschlecht sei nicht mehr als ein soziales Konstrukt, in Wirklichkeit würden sich Mann und Frau gar nicht unterscheiden, und man könne sein Geschlecht jederzeit wechseln. Da ist es sehr beruhigend, jetzt quasi fernseh-amtlich bestätigt zu bekommen, dass es zumindest bei Ziegen doch (noch?) biologische Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein gibt.
Dabei ist es natürlich total ungerecht, und hoch diskriminierend für die Männlein, dass sie nicht gemolken werden. Ich denke, da haben die Gleichstellungsbeauftragten noch ein hartes Stück Arbeit vor sich, bis eine wirkliche Emanzipation durchgesetzt ist! Vielleicht wären Melk-Quoten eine Lösung? Oder zumindest paritätische Stall-Besetzung?
Jedenfalls ist es sehr lobenswert, dass das ZDF endlich aufhört, die Augen vor solcher Geschlechter-Ungleichheit zu verschließen und Gender-Themen, also alles, was die Geschlechter und die Unterschiede bzw. eben das Fehlen derselben zwischen den Geschlechtern betrifft, jetzt endlich auch auf Ziegen ausweitet! (Entschuldigung, sicher muss man die jetzt gender-korrekt „Ziegende“ schreiben. Oder „Zickende“? Oder Zieg’innen?)
Ebenfalls vorbildlich ist, dass die Autorin des heute-Beitrags eindeutig die nötige Haltung in geschlechterpolitischen Fragen an den Tag legt. Beweist sie doch in dem Text eindeutig, dass sie schon mit ihrer Fragestellung vor Ort die richtige Richtung weiß. Zitat: Der Züchter „lacht auf die Frage, ob die armen männlichen Ziegen nutzlos neben den wertvollen weiblichen herlaufen und einfach nur fürchterlich stinken.“ Gut, mit dem Lachen beweist der Züchter, dass er der Journalisten in Sachen Haltung nachsteht. Aber auch rückwärtsgewandte, rechte Individuen können ja noch auf den richtigen Weg gebracht werden, wenn man ihnen diktiert, wie die Gesellschaft auszusehen hat, frei nach Herbert Grönemeyer.
Sehr erleichternd war ich nach solchen Fragen, dass männliche Ziegen, entgegen dem Tenor der Überschriften – „Sind Böcke das Problem der Ziegenbranche?“ sowie „Wohin mit all den Böcken?“ – laut Verdikt des #ZDF „trotzdem nützlich“ sind. Da fiel mir nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern ein ganzes Gebirge.
Denn damit haben wir es quasi-offiziell (den Bericht hat das ZDF beim deutschen Leitmedium, der allgegenwärtigen Nachrichtenagentur dpa übernommen, und dort ist ebenso wie in dem Sender vor allem der regierungsamtliche Standpunkt zu hören): Kein Bock ist illegal!
Dachte ich zumindest. Und irrte mich damit fatal, weil ich die Botschaft zwischen den Zeilen offenbar nicht sofort verstand. Und da brachte Autorin folgende Botschaft unter: Der Ziegenzüchter habe eine „Fleischziegenherde“. Das bedeutet, er „weiß, was man mit Böcken macht“ steht da. Schwarz auf weiß. Übersetzt ins Klarschlecht: Böcke gehören abgeschlachtet. Das „trotzdem nützlich“, das klang wie ein Trost für uns Männer, bezog sich also aufs Abschlachten. Das ist bitter. Und gleich im nächsten Satz steht dann auch noch: „Auf der Hand liegt, was die weiblichen Tiere leisten“. Da ist die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern mehr als klar. Und keine Fragen bleiben mehr offen.
Bis auf zwei: Was ist mit den Diversen/anderen Geschlechtern bei den Ziegen?
Und: Hat das ZDF die Redaktionen von heute und heute-show zusammengelegt?
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Lesen Sie auch Reitschusters Kolumne «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad»: Darin lüftet der Autor ironisch den Blick hinter die Kulissen der russisch-ukrainisch-jüdischen Diaspora an der Spree, deren Außeneinsichten oft ungewöhnliche Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus spießt der Autor den Alltags-Wahnsinn in der Hauptstadt auf – ebenso wie die Absurditäten in der Parallelwelt des Berliner Politikbetriebs und deren Auswirkungen auf den bodenhaftenden Rest der Republik.
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Das Leben des Brian kommt mir mittlerweile vor wie eine Doku über die Zukunft…..’ich will von jetzt ab Loretta genannt werden‘ 😀
Ich finde auch Ziegen haben das Recht auf 66 verschiedene Gender. Entsprechende Umwandlungen sollten vom Staat bezahlt werden!
Kurze Korrektur:
Nicht der Staat zahlt Geschlechtsumwandlungen, sondern die Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherung.
Ich würde diese sturen Böcke mal in eine anständige Gender-Vorlesung schicken, z.B. an der HU Berlin.
Ich vermute, nach einer Stunde Vorlesung würden die freiwillig Milch geben, nachdem sie erkannt haben, dass ihr Geschlecht nur ein soziales Konstrukt ist.
Man kommt dann einfach nicht mehr so nutzlos vor.
ein eindeutiger Beweis, dass die GEZ-Gebühr viel zu niedrig ist. Dadurch ist es nicht möglich, qualifiziertes Personal einzustellen. Wer was drauf hat, geht eben in die freie Wirtschaft und nicht in die Politik oder zum Staatsfunk. Könnte auch ein Zeichen für das verrottete Bildungssystem sein.
Es gibt kein Geschlecht – aber man kann es jederzeit wechseln.
Einer der vielen Widersprüche der progressiven Schwachköpfe die uns regieren.
Exakt so!
Einfach ein Lesegenuss! In Sachen Blödheit ist das ZDF inzwischen nicht mehr zu toppen. Wenigstens kann es noch solche Steilvorlagen für eine Glosse liefern. Auch eine Leistung!
Sehr geerhter Herr Reitschuster, mit diesem Beitrag hat das ZDF den vielen kleinen süssen Großstadtkindern die Natur etwas näher gebracht. Die wussten bis dato eben noch nicht, das der Ziegenkäse so heißt weil er tatsächlich von der Ziege kommt. Viele hielten das bisher für eine geniale Idee eines Werbetexters. Bildungsauftrag also erfüllt, falls irgendein Kind in DE noch ZDF guckt.
In den 90er Jahren sollen angeblich viele Kinder geglaubt haben, dass Kühe lila seien. Könnte es sein, dass es diese Generation ist, die uns heute mit solchen journalistischen Highlights bereichert?
Das sind keine Zickenden, sondern Meckernde. Der Mann ist nützlich als GmbH: Geh mal, mach mal, bring mal, hol mal. Lektüre: Esther Vilar: „Der dressierte Mann“, uralt, das Buch und die Esther gleichermaßen. Männer gibt es wie Sand am Meer, deshalb schickt uns der Moslem die seinen in Scharen, das Volk ohne Raum neulich jagte sie durch die Nachbarländer, Stichwort Blutpumpe usw. Demographisch hat das kaum Auswirkungen: Der Moslem weiß: Ein Mann genügt vollauf, um vier Frauen plus X ständig schwanger zu halten – deshalb muss er auch die Weibchen behalten, zum Schwängern, weißt schon, oder? Gerne auch als Minderjährige;… Mehr
Das ist höchst erstaunlich. Böcke geben keine Milch? Seit wann? Weg mit ihnen! Es müssen endlich Gender-Professuren für unsere Mit-Tiere geschaffen werden. Geschlechtergerechtigkeitsbeauftragte für Fauna und Flora. Gibt es eigentlich schwule Steine?