Gegen eine Zuschauerfrage kann sich die ARD-Redaktion bekanntlich nicht wehren - sie musste sie einfach investigativ an den Minister weiterreichen.
Im „Nach-Bericht aus Berlin“ haben Zuschauer die Möglichkeit, relevante Frage an relevante Politiker zu stellen, die vorher den Journalisten nicht selbst eingefallen waren. Von Bundesaußenminister Heiko Maas wollte ein Zuschauer (mit Troll-Potential) jetzt wissen: „Wie schaffen Sie es, immer so unfassbar gut auszusehen?“
Gegen eine Zuschauerfrage kann sich die ARD-Redaktion bekanntlich nicht wehren – sie musste sie einfach investigativ an den Minister weiterreichen.
Und Heiko Maas klärte auf, dass sein unfassbar gutes Aussehen von der unfassbar guten Arbeit der ARD-Maskenbildnerin herrührt. Auch natürlich von der Auswahl des Tischchens in richtiger Größe, an dem er sein Wasser nippt, aber das nur nebenbei.
Eine kleine persönliche Frage und ihre Antwort lockert das ansonsten steife und distanzierte Verhältnis zwischen Politik und öffentlich-rechtlichen Medien auf und liefert eine willkommene Abwechslung. Normalerweise geht es ja in einschlägigen Gesprächen darum, warum Deutschlands Außenpolitik so unfassbar gut ist, und warum die unfassbar gute Arbeit der ARD, quatsch, der SPD in der Koalition von den Wählern zu wenig gewürdigt wird. Andererseits: angesichts einer SPD-Vorsitzenden, die kürzlich zu Twitter-Protokoll gab, dass sie mit ihren Diäten den Einzelhandel in Deutschland mitfinanziert, angesichts ihrer Genossenversorgungsfälle und Awo-Skandale sind 14 bis 15 Prozent für die Partei schon recht viel.
Zum Glück spielen und spielten diese Lach- und Sachgeschichten in der Berichterstattung der ARD eine eher untergeordnete Rolle. Ein Dialog zwischen einem SPD-Politiker und einem Bericht-aus-Berlin-Interviewer – ältere Zuseher werden sich vielleicht an die Dialoge zwischen Kurt Felix und Paola bei „Verstehen Sie Spaß“ erinnert fühlen – , ein Dialog könnte sich also künftig so anhören: „Wie schaffen Sie es immer wieder, diese unfassbaren stabilen Umfragewerte für die SPD zu erzielen?“
„Das liegt an der unfassbar guten Arbeit Ihres unfassbar qualitätvollen Senders.“
Woran eigentlich sonst?
Damit das auch künftig so bleibt, muss der monatliche Rundfunkbeitrag demnächst auf 18,36 Euro steigen. Sonst, darauf wiesen ARD-Funktionäre schon mehrmals hin, könnte die journalistische Qualität nicht mehr in gewohnter Weise aufrechterhalten werden.
Ohne die Arbeit der ARD bliebe der Öffentlichkeit dann nur doch der Twitter-Kanal von Heiko Maas und dem Auswärtigen Amt selbst, um etwas über deutsche Außenpolitik zu erfahren.
— Heiko Maas ?? (@HeikoMaas) August 14, 2019
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Ganz einfach
So ein Konfirmationsanzug sieht halt unfassbar toll aus!
Gegen die Zwangsgebühr mal bei http://www.rundfunk-frei.de oder http://www.hallo-meinung.de Gebührenaktion vorbeischauen. Widerstand formiert sich!
Ähm, nach den Artikel habe ich grad auch die Kommentare gelesen und:
Oh mennoooo, Ihr seit ja sooo gemein zu unseren Heiko. Das ist echt fies von euch.
Wuhaaahahaha….. -Prust. Oh man ja, unser Heikochen! Was früher der sog. Klassenclown war, ist heute der Bundesclown Heiko.
Unfassbar ist nicht nur der Außenminister, sondern auch das deutsche Bildungssystem, so dass Zuschauer und auch Hörer beim DLF (montags von 10 bis 11.30h) solche intelligenten Fragen stellen. Die können sogar lesen und schreiben! Das muss man sich mal vorstellen!
Ich halte die Zuschauerfrage für beißende Ironie. Und falls nicht von Seiten des Zuschauers, so doch wahrscheinlich von Seiten desjenigen, der diese Frage ausgesucht hat. Es ist absolut nicht wohlmeinend, einen Politiker auf sein Aussehen zu reduzieren. Insbesondere dann nicht, wenn er klein gewachsen ist und so angezogen wie Maas. Sieht aus wie ein Mittelstufen-Pennäler, der auf wichtig macht, mit nem alten Gesicht.
Sie meinen die Feuerzangenbowle mit Heinz Rühmann (Pfeiffer mit drei f)?
Heiko Maas ist doch auch die Stilikone der SPD.
Als ich den Artikel gelesen hab, konnte ich vor Lachen nicht mehr. Das war aber nicht als Satire gekennzeichnet,
auch nicht als Werbeanzeige. Die meinten das unfassbar Ernst.
„Da habe ich die Chance gerne genutzt und bin mit meiner kanadischen Kollegin @cafreeland zur Besichtigung des @VectorInst für Künstliche Intelligenz geradelt.“
Sehr gut, Herr Minister! Haben Sie auch gleich was gekauft?
Wie sang schon Ina Deter vor Jahren:“Neue Männer braucht das Land“. Hier liegt meine Betonung auf Männer, nicht auf Softmänchen.
Könnte die Frage nicht auch ein genialer Gag sein, um „Maaslose “ Eitelkeit und unkritische Selbstwahrmehmung vorzuführen?
Mit „Politik“ hat das Ganze ja nun schon seit vielen Jahren nichts mehr zu tun und der Merkelplan der Entpolitisierung ist, wie man an dieser, fuer einen nicht gerade kleinen Kreis von Damen durchaus repräsentativen, Frage gut hören konnte, voll aufgegangen. Nicht nur Schopenhauer wuerde sich bei diesen infantilen Fragen aus dem Damenkreis sowas von bestaetigt finden, aber die bestimmen aktuell den (deutschen) Kurs nach unten. Nebenbei : Dass andogyne Buerschchen mit Konfektionsgoesse 44, Spaetkonfirmanden mit einer entsprechenden Mimik, seit etwa dem Beginn der Feminisierung gut „ankommen“ ist weder neu, noch Zufall. Die durchaus wechselhafte Typen- Auswahl von Frau Woerner… Mehr