Über 80 Prozent lehnen Rundfunkgebühren-Erhöhung ab

Nach einer Umfrage finden die Pläne der ARD so gut wie keine Unterstützung, die monatlichen Zwangszahlungen auf über 20 Euro anzuheben.

IMAGO / U. J. Alexander

Eigentlich sollte die Kalkulation noch intern bleiben: Die ARD entwickelte für eine Intendantentagung drei Szenarien, nach denen der Rundfunkbeitrag ab 2025 steigen soll. In der niedrigsten Variante wären statt derzeit 18,36 in Zukunft 20,48 Euro monatlich für ARD, ZDF und Deutschlandfunk fällig, in der mittleren 21,58 Euro und in der dritten 25,19 Euro.

Die Pläne sickerten allerdings in die Öffentlichkeit – und treffen dort auf eine fast einhellige Ablehnung, wie eine aktuelle Umfrage von Civey zeigt. Auf die Frage: „Wie würden Sie es bewerten, wenn der Rundfunkbeitrag ab 2025 auf über 20 Euro erhöht werden würde?“, erhoben vom 29. bis 30 März, antworteten 70,5 Prozent mit „eindeutig falsch“, und weitere 11,3 Prozent mit „eher falsch“. Unentschieden blieben 8,6 Prozent. Nur 3,8 Prozent der Umfrageteilnehmer fanden eine Anhebung des Beitrags eindeutig richtig, 5,8 Prozent eher richtig.

Die Vertreter von ARD und ZDF verteidigen ihren Wunsch nach mehr Geld zum einen mit der Inflation – die allerdings die Beitragszahler genauso betrifft. Außerdem steigen die Pensionslasten der Anstalten. Deren Intendanten erklärten, ohne eine Gebührenerhöhung ab 2025 wären Einschnitte in das Programm unumgänglich. Eine große Mehrheit der Bürger empfindet das offenbar nicht als Drohung.

Nach dem RBB-Skandal steht auch die Ausgabenpolitik der Sender stärker als früher im Zentrum der öffentlichen Debatte. Dazu gehört auch die Frage, ob die hohen Intendantengehälter und Pensionen für das öffentlich-rechtliche Spitzenpersonal sich noch rechtfertigen lassen. Die beim RBB gefeuerte Ex-Intendantin Patricia Schlesinger etwa versucht gerade, vor Gericht eine monatliche Altersversorgung von 18.384,54 Euro monatlich einzuklagen. Der derzeitigen MDR-Chefin Karola Wille stünde vertraglich eine Pension von etwa 17.000 Euro im Monat zu.

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Kommentare ( 53 )

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Or
1 Jahr her

Es müssten nur noch diese 80% ihre Ablehnung an der Wahlurne ausdrücken und das Thema wäre durch.

Thorsten Lehr
1 Jahr her
Antworten an  Or

? Es müssten nur diese 80% den Rundfunkbeitrag verweigern und das Thema wäre für alle Zeiten durch. ? Die öffentlich-rechtlichen Propagandasender auch! ?

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Da eine Mehrheit das Altparteienkartell aus Union, SPD, FDP, Grünen und SED weiterhin wählt, wird uns der Regierungs-Abzocker-Funk wohl dauerhaft erhalten bleiben. Die werden auch ihre Erhöhung durchbringen. Die wird dann halt auf mehrere Erhöhungsrunden mit geringeren Erhöhungsbeträgen aufgeteilt und dann als sozial ausgewogen von den Altparteien verteidigt. Die Untertanen wollen zwar eine neue Politik, wählen aber immer wieder die alte. Man kann niemanden zwingen, schlauer zu werden und schon gar nicht die mehrheitlich naiven und denkfaulen Deutschen.

Peter Silie
1 Jahr her

20% sind also in irgendeiner Form mit Staat und Staatsfunk verbandelt. Und wahrscheinlich werden es jeden Tag mehr. Erschreckend.

Nix fuer ungut
1 Jahr her

Pensionen wären, genau wie es Renten sind, auf die ca. 48% max kürzbar.
Warum tut das nur keiner?

Basti
1 Jahr her

Da fragt man sich, wer diese 20% sind, die eine Erhöhung der Demokratieabschaffungsabgabe auf über 20 € begrüßen. Wie man beim Volksentscheid in Berlin gesehen hat, vermutlich die Bewohner aus den großen Innenstädten, die sich das Leben dort sorgenlos leisten können und dunkelgrün wählen.
Mir als Vertreter der sogenannten unteren Mittelschicht tun alle 3 Monate die 55,08 Euro schon weh, auch weil ich durch das Angebot keinen Mehrwert erhalte und stattdessen das Geld lieber aus der Straße rauswerfen würde, um zu sehen, wie die Leute sich daran erfreuen.

Kartoffelstaerke
1 Jahr her

Über 80 Prozent lehnen Rundfunkgebühren-Erhöhung ab

… und nur 15 Prozent wählen die Partei, welche den ÖRR explizit zähmen will.

So, wie eine große Mehrheit für tiergerechte Haltung ist, und überwiegend Billigfleisch kauft.
Oder Kampf gegen den Klimawandel für wichtig hält, aber dreimal pro Jahr in Urlaub fliegen möchte.
Oder keine „Flüchtlinge“ in der Nachbarschaft will, aber niemals eine „ausländerfeindliche AfD“ wählen würde.
Oder…. oder…. oder….

Irgendwas ist mit diesem sich selbst belügenden Volk nicht ok.
Nur – was?

Last edited 1 Jahr her by Kartoffelstaerke
bani
1 Jahr her

18.300 Euro Pension? Wofür? Warum zahlen die nicht in das Rentensystem ein Dafür werden Renter, einkommenslose Studenten abgezockt. Dazu dieses fürchterliche Propagandaprogramm.

Nanunana
1 Jahr her

Zitat: „Außerdem steigen die Pensionslasten der Anstalten.“ Ja und…? Dann sollen die Damen und Herren Pensionäre sich bitte eine Arbeit suchen, um damit ihre Pension aufzubessern, so wie wir normalen kleinen Steuernzahler dies mittlerweile auch tun müssen, wenn die Rente nicht reicht!

Paroline
1 Jahr her

„Deren Intendanten erklärten, ohne eine Gebührenerhöhung ab 2025 wären Einschnitte in das Programm unumgänglich. Eine große Mehrheit der Bürger empfindet das offenbar nicht als Drohung“

  • Natürlich nicht! Bitte das Programm soweit einschneiden, dass nur noch Phoenix und ein Radiosender übrig bleibt. Das ganze würde dann 2,50 kosten.