Das Fernsehen tut also so ziemlich alles, um diejenigen zu bestärken, die sich sicher sind: die AfD wird einseitig dargestellt oder ausgegrenzt oder verteufelt. Es ist wie bei The Donald in Amerika, nur kleiner. Und bewirkt das Gegenteil des Beabsichtigten.
Was ist das Beste für die AfD in einer Fernseh-Runde? Ihre Anhänger empört es am meisten, wenn eine oder einer von ihnen von den anderen in einer TV-Runde umzingelt und an den Pranger gestellt wird. Die Ausgrenzung der AfD hat sich in ihren Vorteil verwandelt.
Das Drittbeste für die AfD ist, nicht dabei zu sein. Wer sich noch nicht für die AfD entschieden hat, dem kann das den letzten Anstoß geben. Aber nicht nur sie, sondern auch viele, die sich nicht für die AfD entscheiden wollen, können und werden, verurteilen den Ausschluss der AfD als undemokratisch – gehen dieses mal nicht zur Wahl oder bestrafen die Partei, der sie bisher ihre Stimme gaben, durch die Protestwahl anderer Nicht-Bundestagsparteien. Die FDP wird das nicht gern hören, auch sie profitiert von diesem Protestwahl-Reflex.
Was ist das Zweitbeste für die AfD? Eine Runde ohne AfD, die nur aus Berufspolitikern besteht. Sie führen – wie vorgestern bei Plasbergs Hart aber Fair – dem Publikum vor, dass zwischen den Bundestagsparteien zu wählen keine Auswahl von Alternativen erlaubt.
Und was ist das Beste für die AfD? Eine Runde ohne AfD, welche die abwesende AfD politisch und moralisch verurteilt. Da schlägt die Protestwahl-Skala bei Höchstwerten aus.
Im Nachrichten- und Magazin-Fernsehen gibt es die AfD direkt und indirekt negativ oder gar nicht. Das Fernsehen tut also so ziemlich alles, um diejenigen zu bestärken, die sich sicher sind, die AfD wird einseitig dargestellt oder ausgegrenzt oder verteufelt. Es ist wie bei The Donald in Amerika, nur kleiner. Das Fernsehen sitzt in der Aufmerksamkeitsfalle.
Hätte die AfD ein vergleichbares Skandalgenie wie Trump (nicht so ein Mäuschen wie Höcke), triebe ihr der Pawlowsche Aufmerksamkeitsreflex des TV noch viel mehr Wähler zu.
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