Hamas-Terror gegen Israel: Beschwichtigung und Wegschauen bei deutschen Medien

Trotz des flagranten Überfalls und der grausamen Bilder klammern sich Journalisten an ihre vertrauten Klischees. Vor allem stellen sie weder Baerbock noch Faeser die dringend nötigen Fragen.

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Hamas-Truppen greifen Israel an, verschleppen Zivilisten als Geiseln, fahren eine getötete und fast nackte Frau im Triumph durch die Straßen. In dieser Situation zeigen viele Medienmitarbeiter und politische Aktivisten in Deutschland ihre Weltsicht, in der die Rollen von gut und böse klar verteilt sind. Israel ist – trotz des klaren Angriffs der Terrororganisation Hamas und trotz der abstoßenden Szenen – irgendwie die schuldige und zumindest moralisch fragwürdige Seite. Aus der Hamas und den von ihr diktatorisch beherrschten Einwohnern von Gaza dagegen werden auch dieses Mal wieder die Verzweifelten, die sich nur wehren.

An die Spitze der Relativierer stellte sich die Süddeutsche Zeitung, die bekanntlich noch vor kurzem (vergeblich) versuchte, den Chef der Freien Wähler Hubert Aiwanger der Autorenschaft eines antisemitischen Pamphlets zu überführen, das er mit 16 verfasst haben soll. An dem Terrorangriff der Hamas findet die Süddeutsche vor allem interessant: „Die Netanjahu-Regierung wird auch das für sich auszunutzen wissen.“

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Erst später änderte das Blatt die skandalöse Zeile ab. Etliche Nutzer kommentierten die Entgleisung auf ihre Weise.

Auch das ZDF bemühte sich um eine entsprechende Rahmung der Ereignisse, neudeutsch: Framing. Jedes angegriffene Land besitzt das Recht auf Selbstverteidigung – das selbstverständlich auch Schläge gegen Kommandozentren und Raketenbasen der Hamas einschließt. Das ZDF macht daraus, ganz im Stil der Süddeutschen: „Netanjahu kündigt Rache für Hamas-Angriffe an“, und bedient damit das perfide Bild des ‚rachsüchtigen‘ Juden, als ginge es um eine private Vendetta.

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Ebenfalls das ZDF ließ den bei den Öffentlich-Rechtlichen beliebten Nahost-Erklärer Michael Lüders breit zu Wort kommen, der meinte, der Hamas-Angriff samt Geiselnahmen könnte ein „Game changer“ im nahen Osten sein. Die verschleppten Israelis nannte Lüders „potentielle Geiseln“ – so, als bestünde auch nur die allerkleinste Wahrscheinlichkeit, dass die Hamas sie demnächst ohne Gegenleistung freilässt. Ansonsten lieferte er die üblichen Schlagworte vom „Freiluftgefängnis“ Gaza und der „verzweifelten Lage“ der Bewohner – ohne die Frage zu stellen, ob diese Lage vielleicht etwas mit der Politik der Hamas zu tun haben könnte, die Millionen an Hilfsgeldern – auch aus der EU – in den Bau von Tunneln und Raketenbasen und die Indoktrination von Kindern investiert, statt in Schulen und eine funktionierende Wasserversorgung.

Die Bilder der von Hamas-Terroristen durch die Straßen gekarrten Frauenleiche kollidierte bei etlichen Journalisten offenbar mit ihrem betonfesten Bild der leidenden Palästinenser, die nichts sehnlicher wünschen als den Frieden, den Israel ihnen nicht gönnt. Den Konflikt mit seiner Weltsicht löst der Spiegel-Redakteur Markus Feldenkirchen kurzerhand dadurch, dass er nicht den Mord an der Frau und ihre Zurschaustellung kommentiert – sondern den ihm unbehaglichen Umstand, dass diese Bilder in den sozialen Netzwerken zu sehen sind.

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Das Echo des Hamas-Überfalls in Deutschland und Europa behandelten zahlreiche Medien nur am Rand – oder gar nicht. Beispielsweise das dröhnende Schweigen des Zentralrats der Muslime, der sich auch am Sonntag nicht zu der allerkleinsten Solidaritätserklärung für Israel aufraffte. Immerhin verurteilte der Grünen-Politiker Cem Özdemir dieses fast schon an Zustimmung grenzende Verhalten ohne Wenn und Aber.

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Am Sonntagabend rang sich die Dachorganisation von muslimischen Verbänden doch noch eine Erklärung ab, die allerdings fast schlimmer wirkt als das Schweigen vorher. Darin ist nicht von Terror, sondern nur einer „Eskalation im Nahen Osten“ die Rede. Der ZdM verurteilt zwar „die jüngsten Angriffe der Hamas“, um dann aber gleichzeitig jüdische „Siedler flankiert durch die israelische Armee“ zu beschuldigen, und von der berühmten „Gewaltspirale“ zu schwafeln.

Weder die Ampel-Politiker noch die meisten Medien stellten an diesem Wochenende die naheliegenden Fragen. Etwa, warum Vertreter des Zentralrats der Muslime immer wieder zu staatlichen Veranstaltungen geladen werden und weshalb sie immer noch für diverse Projekte Steuergeld erhalten. Ebenso im toten Winkel von öffentlich-rechtlichem Funk und den meisten Redaktionen: Warum darf die Hamas-nahe Organisation Samidoun in Deutschland legal agieren? Mitglieder der Organisation verteilten am Wochenende auf der Sonnenallee in Berlin Süßigkeiten zur Feier des Hamas-Terrors.

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— Jüdisches Forum (JFDA e.V.) (@JFDA_eV) October 7, 2023

Innenministerin Nancy Faeser hielt es bisher nicht für nötig, die Truppe zu verbieten – obwohl Sicherheitsbehörden wissen, dass sie die in der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas propagandistisch wie finanziell unterstützt.

Apropos finanzielle Unterstützung: Auch am Wochenende hielt das von Annalena Baerbock geleitete Auswärtige Amt noch an seiner realitätsfremden Beteuerung fest, die aus der deutschen Steuerkasse gezahlten Hilfsgelder an die Palästinensische Autonomiebehörde und Projekte im Gazastreifen würden nicht in den Terror gegen Israel fließen – als ob Deutschlands Regierung das kontrollieren könnte oder auch nur wollte.

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Auch zu den Bildern aus Lampedusa, die muslimische Migranten, die dort auf ihre Weiterreise in EU-Länder warten, beim frenetischen Feiern der Hamas zeigen, schafften es bisher weder zu ARD und ZDF noch zu den fast in ihrer Haltung verankerten anderen Medien. Eine Frage von ARD, ZDF, Spiegel und anderen an Baerbock, warum überhaupt deutsche Millionen an Organisationen fließen, die das Existenzrecht Israels bestreiten, und ob es nicht spätestens jetzt an der Zeit wäre, sowohl diese Zahlungen als auch die Unterstützung für die Schleppertätigkeit im Mittelmeer einzustellen, passte offenbar nicht in das journalistische Konzept an diesem Wahl-Wochenende.

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