Nach dem Bauernprotest am Fährhafen im schleswig-holsteinischen Schlüttsiel gestern Abend dreht sich die politische und mediale Reaktionsspirale in neue Höhen. Dabei wird gleich in Sippenhaft zum Rundumschlag gegen alle Landwirte ausgeholt: von „Kartoffel-Mob“ ist die Rede, „Nazi-Bauern“, ÖRR-Vertreter versteigen sich zu „Traktor fahren macht offenbar dumm“.
Jetzt meldet sich jeder zu Wort, der etwas auf sich hält und meint, seine Stimme müsse in dieser „historischen Stunde“ unbedingt gehört werden. Dabei gilt: je deftiger, desto besser.
Nikolaus Blome (RTL) zum Beispiel lässt sich bei X über den „Kartoffel-Mob an der Fähre“ aus. Moderator Micky Beisenherz spricht vom „Knollenmob“. Beides impliziert eine Abwertung von Landwirten insgesamt. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk meldete sich der langjährige ARD-Chefredakteur Rainald Becker zu Wort. Ebenfalls bei X polterte er: „Traktorfahren macht offenbar dumm.“ Seinen Beitrag hat er mittlerweile gelöscht.
— Nikolaus Blome (@NikolausBlome) January 4, 2024
Anders der Publizist Stephan Anpalgan: Er wütet bei X gegen einen „rechtsradikalen gewaltbereiten Pöbel unter dem Deckmantel der Bauernproteste“. Johannes Winkel, Chef der Jungen Union, spricht von „Trotteln“, mit denen es Habeck zu tun gehabt habe. Konstantin von Notz, Bundestagsabgeordneter für die Grünen, weiß derweil genau, dass der Protest „von extrem Rechten u. Putin Fans“ mitinitiiert worden sei. Martin Habersaat, SPD-Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein, holt einen noch größeren Hammer raus: „Nazi-Bauern“.
Selbstverständlich stimmen auch weniger Bekannte in den Chor der rhetorischen Eskalation ein, schreiben von „bekloppten Agrar-Asis“ und ein paar neuen hinzugedichteten Bezeichnungen „im Springer-Stil“ dazu.
User Max Möhrike: Der „gewaltbereite Bauern-Mob“ habe sich „ausgerechnet gegen einen der aufrichtigsten, intelligentesten, diskursfähigsten und kompetentesten Politiker unserer Landes“ gerichtet: Robert Habeck. Viele den Grünen sehr zugetane User schreiben in etwa wie Jürgen Zimmerer, man erwarte, dass sich „jeder Bauer in Deutschland“ von dem „heimtückischen Angriff“ auf Habeck distanziere. Eine neue Art der Sippenhaft und schon mal ein interessanter Vorgeschmack auf den angekündigten Protesttag am 8. Januar, wo man ein „Wer da mitfährt, heißt so ein Verhalten gut“ schon sehr laut trapsen hören kann.
Derweil tun einige Politiker beinahe so, als sei das Land gerade noch einmal einem Putschversuch von der Schippe gesprungen: So schreibt die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt vom „Morgen danach“ und schließt ihren Beitrag mit den Worten: „Es geht um unsere Demokratie.“
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir wiederum erklärte im ARD-Morgenmagazin, die Blockierer von Schlüttsiel hätten „feuchte Träume von Umstürzen“.
Wo genau waren eigentlich alle die Vorgenannten bei den sehr konkreten körperlichen Angriffen und zahlreichen Bedrohungen auf und gegen FDP- und AfD-Politiker und deren Angehörige, die nunmehr seit Jahren zum kleinen Einmaleins von überaus gewaltbereiten Vertretern gehören, und haben ebenso einhellig die demokratischen Werte da beschworen?
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„Martin Habersaat, SPD-Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein, holt einen noch größeren Hammer raus: ‚Nazi-Bauern’“. Es wird höchste Zeit, dass auch diese Partei mit ihren Möchtegern – Emporlingen endlich verschwindet. Mann kann nur noch erbrechen! Wer – um Himmels Willen – wählt in SH solche geistige Kleinreiter?
Ich möchte, dass Leute, die von „Nazi-Bauern“ sprechen einmal ausdrücklich erklären, was diese Menschen zu „Nazi-Bauern“ macht. Es wäre doch schön und das speziell an SPD-Politiker gerichtet vor dem Sprechen das Hirn, so denn vorhanden, einzuschalten.
Nach der Hetze während der Corona-Zeit (siehe https://ich-habe-mitgemacht.de/) ist es offensichtlich an der Zeit auch die Parolen gegen die Landwirte im Netz zusammenzutragen …
Die Reaktionszeiten der Bauern und LKW-Fahrer von Schlüttsiel war drei bis vier Stunden, da war der Fähranleger blockiert. Einen solch schnellen Mobilisierungsgrad kannte man bisher nur von Migranten in Frankreich, linken Staats-NGOs und der Partyszene. Für mich und für Thomas Haldenwang zeigt sich hier eine neue interessante Dimension. Zu Silvester hat die Polizei ausschließlich Übungsmanöver im städischen Straßenkampf abgehalten. Die Traktoren produzieren ihre unschönen Bilder jedoch dezentral außerhalb der Städte. Und sie sind mobil und ziemlich robust, um in Sternfahrten jederzeit auch in Städten unschöne Bilder zu produzieren. Oder aktuelle Ereignisse zu vereinnahmen, wie das Hochwasser, wo sie unverzichtbar sind… Mehr
Was für Hypokriten! Sei es die Verächtlichmachung der Landwirte oder die phrasenhafte Beschwörung der Demokratie, die vom derzeitigen politischen Personal — einige der oben Auftauchenden eingeschlossen — gezielt hintertrieben wird. Und sie haben immernoch nicht gerafft, in welcher Zeit wir leben: WIR LEBEN IN DER ZEIT DES INTERNETS, UND DAS INTERNET VERGISST NICHT! NIEMALS! Es ist nur eine Frage, bis jemand bspw. eine Doku macht und verteilt. Das in Verbindung mit deren zahlreichen anderen „Aussetzern“ in zeitlicher Nähe einer Wahl… Nebenbei zeigt es auch wieder, was man von den „seriösen“ öffentlich-rechtlichen Medien zu halten hat, wenn man sieht, wie die… Mehr
Ich habe es neulich meinen Enkeln erklärt: „Was ist der wichtigste Beruf?„.
Nicht Arzt, Lehrer, Polizist, Feuerwehrmann, Influencer…
Sondern „Bauer„!
Nehmt alles aus dem Supermarkt, was nicht vom Bauer (auch Übersee, Asien, Afrika…) kommt. Dazu gehört neben Mehl und Zucker auch Bier, Fleisch, Obst, Gemüse, Schokolade, Butter, Brot…
Dann bleibt fast nichts mehr übrig: Zeitschriften, Waschpulver, Fischkonserven…
Ohne die Bauern müssten wir alle verhungern!
Als „Jäger und Sammler“ könnten höchstens noch einpaar Prozent unserer Bevölkerung mühsam überleben.
NB.: Ich bin kein Bauer und habe auch keine bäuerliche Verwandschaft.
Ich bin auch kein Bauer, aber Handwerker.
Bei JEDEM Essen auf mein Tisch denke ich daran, WEM ich das Leckerchen zu verdanken habe!
Frage: Was passiert, wenn die „Weltverbesserer“ kein Veganes mehr auf dem Tisch bekommen, weil SIE nicht mehr beliefert werden (können)?
Liebe Bauern…Danke!!!
Fein. Noch paar Tausend Bauern mehr, mit deren Angehörigen, die den ÖRs, den woken Etablierten, den rote Socken Zeitungsverlag (DDV) den Alpenprawdas… , der Weglass- und Lügenpresse (Gewaltsam gegen Habek…) den Rücken kehren. Man muss denen nur verklickern, das es ne Menge Alternativen zur Information und Erkenntnisgewinn gibt.
Es waren 30 Streifenpolizisten vor Ort. Die sollen also einen „wütenden Mob“ von 250-300 Bauern (diese Zahl nennt die Polizei Flensburg auf ihrer Webseite) aufgehalten haben. Mit ein wenig Pfefferspray?
Schon vor einiger Zeit „berichtete“ die ‚Bild‘, das 5 (in Worten: fünf) „heldenhafte“ Polizeibeamte eine wütende rechte Menschenmenge daran gehindert hätten, den Reichstag zu stürmen.
Heiliger Himmel, was haben wir für Polizisten! Shaolin-Mönche müssten vor Neid erblassen, wenn sie unsere nahkampferprobten, furchteinflössenden Streifenbeamten sehen!
Wahrscheinlich hat Putin uns deshalb noch nicht angegriffen: Er hat Angst vor unseren heldenhaften Polizisten.
Diese ganzen hochwohlgeborenen Kritiker der Bauern sollen doch bitte ihre Lebensmittel demnächst selbst in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen anbauen und sich davon ernähren. Die Bauern erledigen ihren Job seit ewigen Zeiten auch ohne die dummen Sprüche dieser Zeitgenossen. Und: Die Bauern erklären den Medienschaffenden bzw. den Politikern doch auch nicht, wie Journalismus funktioniert bzw. wie praktikable Politik zum Wohle der Bürger organisiert wird. Jeder tut das, was er am Besten kann. Medien und Politik sind derzeit in der Bringeschuld!
Dass da die Bauern ausrasten, ist zwar derzeit gut nachvollziehbar. Aber jetzt kommt das große ABER: Man rückt Politikern in einer Demokratie nicht derart auf die Pelle. Man kann ja anders wählen. Man muss es dann nur auch mal tun. Der Personenschutz hat wunderbar reagiert und gesteuert. Chapeux an die Kollegen! Insofern hat Habeck Glück gehabt, dass er Personenschutz genießt. Viele andere Politiker in diesem Land haben diesen Vorteil leider nicht. Insbesondere die nicht, die von ganz unten den Laden wieder auf Kurs bringen und vom festgefahrenen Filz befreien wollen. Die werden absichtlich wehrlos gehalten, damit sie zu keiner Gefahr… Mehr
In einer Demokratie macht man das nicht. Da haben sie recht. Wie aber, wenn von Arnim recht hätte und es einen Rechtsstaat schon lange nicht mehr gäbe? Der Verfassungsrechtler schrieb bereits 2001 in seinem Werk: Das System – Die Machenschaften der Macht: „Das Grundübel unserer Demokratie liegt darin, dass sie keine ist. Das Volk, der nominelle Herr und Souverän, hat in Wahrheit NICHTS zu sagen. Hinter der demokratischen Fassade wurde ein System installiert, in dem völlig andere Regeln gelten als die des Grundgesetzes. Das System ist undemokratisch und korrupt, es missbraucht die Macht und betrügt die Bürger skrupellos. Jeder Deutsche… Mehr
Diese Regierung kam durch „Umfallen“ der FDP zu Stande. Es gab bereits bei der letzten Bundestagswahl keine Mehrheit für die klassischen linken Parteien SPD, Linke und Grüne. Wenn die Mehrheit der (wählenden) Bürger Ökosozialismus mit Deindustrialisierung und sinnlose Klima- und Umweltpolitik gewollt hätte, hätte es für Rot-Grün reichen müssen. Die Ampel regiert seit Beginn dieser Periode gegen die Wählermehrheit und hat es geschafft, diese Mehrheit noch zu vergrößern. Je deutlicher sich das abzeichnet, desto häufiger und lauter werden Forderungen nach Gegenmaßnahmen, die allerdings alles andere als demokratisch sind. Demokrat ist nicht der, der die Demokratie ständig im Mund führt, sondern… Mehr
Man kann es auch anders beschreiben:
Dieser Staat hat von der Ostzone gelernt und einfach alle abgewählten Parteien zu einer Ampel zusammengefasst (Koalition). Ich nenne es klar Neo-SED.
Werden wir ein zweiten 17.Juni. erleben?
Die Bauern sagen, sie hätten es jetzt vier Jahre vergeblich auf demokratischen Wegen versucht. Es geht ihnen ans Leben!
Jetzt kommen Sie wieder.
„Ein Sprecher der Polizeidirektion Flensburg zu NIUS: „Der Begriff Gewaltausübung ist da sehr weit gefasst. Es war der Versuch, an Bord zu kommen, also eine Art von Gewalt, die Unterschreitung von Abständen zu den Polizeibeamten, aber nicht wirklich Gewalt. Deswegen sehen wir als Polizei davon ab, von Gewalt zu sprechen.“ Also wir lernen, wenn der Abstand zum „Gottkönig“ Habeck nicht eingehalten wird, ist bei den rotgrünen Ökosozialisten die Demokratie in Gefahr. Zumindest ist die lokale Polizei nicht so degeneriert, das Spiel der Ökosozialisten mitzuspielen. Da müssen die Ökosozialisten wohl bald eine Bundespolizei gründen, um dann auch für wirkliche Gewalt und… Mehr
Kretschmann hat ein teures Urteil gegen einen erwirkt, der mit einem Demonstrationszug zu Zeiten der Coronaplandemie zu nahe an sein Privathaus gekommen sein soll.