Skurril: Beim ÖRR streitet man darüber, wie man mit den Meldungen einer Terroroganisation umgeht. Der DLF schätzt in einem Kommentar die Hamas als journalistische Quelle ein. ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel wundert sich darüber, dass man das für bare Münze nehmen kann.
Das kommt selten vor: ein ausdrückliches „Mea culpa“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Der leitende Nachrichtenredakteur des Deutschlandfunks, Marco Bertolaso, gibt offenherzig zu: Der DLF hat an dem Tag mit seiner Berichterstattung, also der Übernahme der Meldung von Nachrichtenagenturen, die wiederum auf Aussagen der Hamas fußten, einen Fehler gemacht. Auf X habe ein Post gestanden, bei dem schlicht von einem israelischen Angriff die Rede war. Neuerlich betont Bertolaso: das war ein Fehler. Die Redaktion habe sich dafür öffentlich entschuldigt und werde daraus Lehren ziehen.
Ersteres stimmt. Der DLF hat neben Bertolasos Kommentar eine lange Entschuldigung veröffentlicht. Ebenso ungewöhnlich. Doch beim zweiten Teil, nämlich, dass man Lehren aus dem Fall ziehen werde, bestehen Zweifel. Denn der Titel von Bertolasos Kommentar lautet: „Auch die Hamas ist eine journalistische Quelle“. Die zweite Hälfte seines Kommentars besteht aus einem Kampf für das Recht, auch Informationen von Seiten aufzunehmen, die man nicht so mag. Es ist schon nicht ohne Ironie, dass in der Flugblatt-Affäre ein Hubert Aiwanger erst einmal unter Generalverdacht steht, und die Umstände des Ingolstädter Zusammenbruchs von Tino Chrupalla kritischer beäugt werden als eine Hamas-Meldung. Audiatur et altera pars?
Denn: auch, wenn Bertolaso behauptet, es habe Stimmen gegeben, die Hamas-Informationen prinzipiell als Quelle ablehnten, so war das niemals der eigentliche Vorwurf in der Debatte. Es ist vielmehr ein Strohmann, um vom Kern abzulenken. „Welche Quellen dürfen Medien nutzen?“, heißt es am Anfang.
Die Antwort ist leicht: alle. Aber auf die Wertung kommt es an. Es gibt in der Geschichtswissenschaft eine Zäsur zwischen Herodot, der lediglich Quellen sammelte und wiedergab, und Thukydides, der die Quellen sammelte, auswertete, gegenüberstellte und bewertete. Das ist die Crux: es gilt nicht nur, die andere Seite zu hören, es gilt auszuwerten, welche Seite glaubhafter unter den Umständen ist. Bertolaso liest die wichtigsten journalistischen Grundsätze vor, nur, um mit einem anschließenden Nebengefecht diese wieder zu entkräften. Es geht am Ende doch wieder nur um Narrative – leider.
Der Fall steht exemplarisch für den Umgang der Medien mit der „Krankenhausmeldung“ aus Gaza. Sensationslust und Voreiligkeit will man sich bei den Öffentich-Rechtlichen schließlich nicht vorwerfen lassen. ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel geht in der „Jüdischen Allgemeinen“ mit dem Rundfunk deutlich härter ins Gericht. Sie wendet sich direkt an die Tagesschau. Zitat:
„Am Mittwoch berichten in der ARD sowohl die »Tagesschau« als auch im Anschluss die »Tagesthemen« über einen mutmaßlichen israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza. Der Moderator spricht von mutmaßlich 500 gestorbenen Zivilisten und Hunderten Verletzten. Eigentlich ist das Verb »sprechen« nicht korrekt. Er liest ab, was andere – Redakteure, Journalisten, Verantwortliche – ihm aufgeschrieben haben. Ich kann das Wort »Kollegen« in diesem Zusammenhang nicht verwenden, und dass, obwohl ich eine glühende Verfechterin der Notwendigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bin.“
Kiewel fragt: wie kann die Redaktion der wichtigsten und bekanntesten Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen die Propaganda von Terroristen als Quelle verwenden? Wie kann man dort nur ein Wort für bare Münze nehmen?
Nun, womöglich hat ihr DLF-Kollege Bertolaso bereits die Antwort gegeben. Ein Feature für Kiewel? Der Eindruck entsteht: der ÖRR weiß gerade selbst nicht so recht, welche Haltung er einnehmen soll. Die bösen Verschwörungstheoretiker und ÖRR-Kritiker stehen nun nicht mehr draußen. Sie sitzen auf den Fluren. Wäre es da nicht besser zu hinterfragen, inwieweit man selbst als journalistische Quelle taugt?
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Hätten wir jetzt noch die 30iger Jahre des letzten Jahrhunderts, unser ÖR würde munter Nazi-Quellen neben andere stellen. Der Grund ist ganz einfach und hat mit Journalismus gar nichts zu tun: In unserem ÖR gibt es Nazis. Ja, Sie lesen richtig. Vergessen Sie den „Kampf gegen Rechts“.
Es sind jene Leute, die Kurt Schumacher und Jürgen Habermas als „rotlackierte Faschisten“ bezeichneten. Linksnazis. Ignazio Silone lacht sich im Grab kaputt.
Dieselben die Hamas Meldungen verbreiten tun das auch mit Meldungen aus der Propagandazentrale Selenskys.
Ach ja, die „Leitmedien“…. Erst mit großer Klappe Unsinn verbreiten und dann an versteckter Stelle leise „sorry“ sagen, wer kennt das nicht? Das ist ja allgemein so üblich heute.
Frau Kiewel müsste eigentlich wissen, dass der ÖRR eine reine links-grüne Propagandaschleuder ist. Da bei den links-grünen Gutmenschen der Hass auf Israel Teil der DNA ist, war im Hinblick auf die Berichterstattung über den Krieg gegen Israel nichts anderes zu erwarten. Ich bin gespannt, ob Frau Kiewel, die ein gewisses Maß an Courage an den Tag gelegt hat, ihren Job bei der öffentlich-rechtlichen Propagandaanstalt behalten wird.
Ganz einfach : Tsahal und Hamas schieben sich gegenseitig die Schuld zu.
Für Jounalismus braucht es nur eine „Haltung“ in einem solchen Fall: Das Bemühen(!) um daa Berichten dessen, was ist, bzw. dessen, was man in diesem Bemühen bisher in Erfahrung bringen konnte. Wenn man die Abläufe im Einzelfall (noch) nicht kennt, genügt es, die Behauptungen, (und dann ggf. die Argumente und Belege) der beiden Seiten unter Angabe der Quelle zu berichten. Die andere Seite zu hören ist niemals falsch. Es gehört nur in jedem Falle die Quellenangabe dazu. Auch und gerade dann, wenn es vor Ort keine „unabhängigen“ Quellen gibt. Das Problem sind die „Einordner“, die meinen, stets für die gute… Mehr
„das Problem sind die Einordner“. Fuer mich eher die Schwarz-Weiss-Denker. Das Leben ist kein Fussballspiel, wo nur die eigene Partei zaehlt.
Die Meinung einer glühenden Verfechterin der Notwendigkeit eines Öffentlichen Rundfunks ist mir solange schnuppe, wie dieser Rundfunk auf Zwangsgebühren beruht und Dominanz in der Meinungsbildung beansprucht. Es ist Aufgabe von Journalisten, die jeweiligen Behauptungen einer Kriegspartei als solche zu markieren, solange nicht eindeutige Beweise vorliegen, daß sie im wesentlichen zutreffen.“Einordnungen“ brauche ich nicht, die kann ich selbst herstellen.
Im Krieg wird nur dann wahrheitsgemäß berichtet, wenn die Wahrheit zufällig mit den Interessen der jeweiligen Partei übereinstimmt. Natürlich schiebt die Hamas den Israelis die Schuld zu. Ihre Anhänger werden es glauben, weil sie es glauben wollen. Umgekehrt dito. Im Krieg ist das Tagesgeschäft. Der von israelischer Seite präsentierte Gesprächsmitschnitt ist lediglich eine Spekulation unter Arabern, was da passiert sein könnte. Ein Beweis ist das nicht. Klar ist laut einer spezialisierten Londoner NGO nur, daß die Flammenentwicklung beim Einschlag dafür spricht, daß nicht nur der Sprengkopf, sondern auch der Treibstoff der Rakete mit hochgegangen ist. Das spricht dafür, daß die… Mehr
Welche Quellen dürfen Medien beutzen? Was ist das überhaupt für eine Frage? Natürlich bestehe ich darauf, aus allen Quellen vom Journalismus bdient zu werden. Ich bilde mir eine Meinung! Ich brauche keine vorgelagerten Filter, die das für mich tun.
Ich hab da eine „Privat-Lösung“ als „Kunde“:
Ich lese einfach den ganzen Extremisten-Schei.. von Links bis rechts und uraine-russo/phop bis -phil und such mir die Deckungsgleiche der Kritzeien…dann komm ich dem Wahheitsgehalt am Nächsten…hat schon bei „Corona“ geklappt..hihihi…
Wer die Hamas als akzeptable Quelle sieht, stellt sich auch auf die Seite von Annalena, die mal eben 50 Millionen springen lässt für eine Terror-Fabrik.
Mehr ist die Hamas nicht, das ist das Geschäftsmodell dieser Fabrik. Terror und nochmal Terror. Wehren sich die anderen sofort, die Kinder und alten Leute in die erste Reihe schicken, Hand aufhalten und Waffen kaufen. Dazu muss man aber kein Journalist sein, um das zu sehen.