Wenn ausschließlich Parteien eingeladen sind, die in allen Wahlen abschmieren, kann man sich den Abend bei Caren Miosga getrost in die Haare schmieren. Wenn dann noch Karl Lauterbach am Tisch sitzt, ist klar: Es wird ein Schmierentheater. Lesen Sie unseren Fettlöser! Von Michael Plog
16 Minuten braucht Caren Miosga, um aus dem scheidenden Grünen-Co-Chef Omid Nouripour exakt nullkommagarnichts Neues herauszubringen. Sechzehn Minuten, oder anders ausgedrückt: 51.200 Euro, denn so viel kosten den Gebührenzahler 16 Minuten der abendlichen Talkshow-Zeit. Nouripour lobpreist seine Partei, er lobpreist den Wirtschaftsminister Robert Habeck, obwohl der ganz offensichtlich nicht nur Beobachter war, als Nouripour und seiner Kollegin Ricarda Lang der Dolch in den Rücken gerammt wurde. „Wir werden einander noch beistehen“, sagt Nouripour über Habeck, und es sind Momente wie diese, in denen der Lügen- und der Bullshit-Detektor sich mit ihren Warntönen gegenseitig überpiepsen.
Nur die Ampel, die lobpreist Nouripour nicht, aber auch das ist ja nichts Neues. „Ich glaube, dass wir keine superharmonische Koalition mehr werden“, sagt er, und: „Die nächste Regierung muss anders mit sich selber umgehen.“
Stattdessen kommt Christian Dürr an die Reihe, Fraktionsvorsitzender der FDP, die bei Wahlen mittlerweile nicht mal mehr die Einstelligkeit schafft (0,8 Prozent in Brandenburg). Mit Dürr wird es holprig an diesem Abend. Warum die Partei überhaupt noch in Fernsehsendungen eingeladen wird, ist nur damit erklärbar, dass sie sich standhaft weigert, die Ampelkoalition aufzukündigen. Denn dies wäre der letzte Schritt in die Bedeutungslosigkeit. Das sieht man auch Dürr an. Wenn ihn die Kamera in Sprechpausen einfängt, zeugt sein Blick von Anspannung und Agonie. Wie früher im Sportunterricht der blasse Hänfling, der genau weiß, dass er in der nächsten Runde Fußball nicht mehr mitspielen darf. Und in der Pause wieder eins auf die Nase bekommt.
Dürr bemüht sich, windig zu sein, aber er ist eben nicht schnell. Wie er das Hin-und Her-Geeiere seiner Partei bei vielen zentralen Fragen zu verteidigen versucht, nimmt ihm offenbar niemand ab. „Warum verhält sich die FDP eigentlich immer wie ein bockiges Kind?“, fragt Miosga. Und als sie ihm eine Überschriftensalve mit Zitaten des Scheinriesen und Pseudo-Revoluzzers Wolfgang Kubicki um die Ohren haut, wird Dürr ganz kleinlaut: „Wolfgang Kubicki treibt um, dass manche Dinge nicht vorangehen.“ Eher nebenbei spricht er aber auch mal Tacheles – etwa, dass die Migrationspolitik „in Wahrheit ein ungelöstes Problem seit 2015“ sei.
Lindner ist seit 2013 FDP-Chef. Exakt so lange, wie Franziskus Papst ist, das hat Miosgas Redaktion beinhart recherchiert. „Warum ist Christian Lindner eigentlich unangefochten der Heilige Vater der FDP?“, will die Chefin dann auch von Dürr wissen. Immerhin habe die Partei in Brandenburg nur noch „weniger als die Hälfte der Tierschutzpartei“, sie sei „pulverisiert“. Müsse es da nicht personelle Konsequenzen geben wie bei den Grünen? Doch Dürr hat auf die Schleimspur zurückgefunden. „Es geht doch um die Frage: Ist eine Partei mit sich selbst im Reinen und klar aufgestellt? Das sind die Freien Demokraten, insbesondere seit Christian Lindner Bundesvorsitzender ist.“ Schmierigkeitsgrad 3.
Aber es kommt noch dicker: Karl Lauterbach sitzt am Tisch. Darunter wackelt er bisweilen nervös mit seinen dünnen Beinen und schicken Schuhen, darüber zeugen sein wirrer Blick und die gewohnt aufgerissenen Augen davon, dass er prädestiniert für die Rolle eines Ungesundheitsministers wäre. So, wie er es in der Coronazeit ja auch tagtäglich unter Beweis gestellt hat (siehe hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier).
Doch auch Lauterbach schwenkt bisweilen auf AfD-Sprech ein. „Die Wende bei der Migrationspolitik ist überfällig“, sagt er und rät, „dass wir auf eine Lage wie in Solingen reagieren müssen, und dass wir es vielleicht auch schon vorher machen hätten müssen.“ Kerstin Münstermann von der Rheinischen Post triggert ihn sofort mit der gegenteiligen Aussage Saskia Eskens: „Das hat die SPD-Chefin an dieser Stelle in Frage gestellt.“ Doch Karl Lauterbach liebt auch Saskia Esken. „Ja, aber ich sitze ja jetzt hier und nicht die SPD-Chefin.“ Er warnt davor, irgendwelchen „Budenzauber“ zu machen und ist sicher, dass die SPD bald wieder aus der Einstelligkeit herausfindet. „Dann bekommen wir auch wieder Luft unter die Flügel.“ Der Schmierigkeitsgrad hat seinen Höhepunkt erreicht. Alle Lappen schmutzig, Phraseneimer voll.
Aber Lauterbach hat noch nicht fertig. „Wir müssen die Arbeit tun. Das Projekt Modernisierung läuft ja noch. Wir schaffen das.“ Alle lachen. So viel steht fest: Der Zuschauer ist längst geschafft.
Finales Fettlöser-Fiasko.
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„Modernisierung“ nennen die das.
Selbst wenn Klima-Corona- und sonstige imaginierte Katastrophen echt wären, könnten sie nicht annähernd soviel Schaden anrichten wie diese Vasallen fremder Interessen mit Merkel und Scholz an der Spitze.
Wie immer: alles Personen, die ihre Schäfchen längst im Trockenen haben. Und hier spricht nicht der Neid, sondern der Appell an all die vielen Naiven und Dummen (nicht hier bei TE) da draußen, die aufgrund der jahrzehntelangen irren Politik den Verlust der Substanz des ganzen Landes und ihres Wohlstandes immer noch nicht realisiert haben (nun gut, dies ist ja auch ein schleichender Prozess, ggf. als leichtes Abmilderungsargument). Wenn sie nix mehr haben (ja sie!), diesen Leuten aus TV und Politik (und NGO und Wirtschafts“eliten“ und und und) ist das völlig schnuppe! Da sollte eigentlich flächendeckend so langsam mal der Groschen… Mehr
Wer auch immer von der TE Redaktion heute Abend „Hart aber fair“ schauen muß, ich vermute, die meisten Leser hier im Forum sind bei Ihnen. Was für einen unterirdische Themensetzung bei Luisas Lover…….
Es ist sinnlos noch über irgendwas zu lamentieren. Der Wähler muss das Problem lösen uns zwar sehr deutlich. Solange das nicht passiert können die Koalitionsbrüder immer wieder den Willen des Volkes topedieren und werden damit erfolgreich sein.
Zu den Lauterbachschen Lobeshymnen zu Bundeskanzler Scholz: erinnert eher an Comical Ali in Bagdad 2003. Zudem sind Polit-Talkshows in ARD oder ZDF eh nur noch schlechtgemachte Satiresendungen mit drittklassigen Komikern.
Miosga tritt nun auf der Stelle, nachdem sie zuvor schon den Entwicklungen immer nur hinterhergehinkt ist. Nichts ist so alt wie die Nachrichten von gestern. Und bei Miosga wird immer nur der Brei der vergangenen Tage nochmals durchgekaut. Aktuell ist da gar nichts. Interessant ist es auch nicht, weil der Verlauf der Gesprächsrunde erwartbar und vorhersehbar ist. „Bedeutungslos“ ist eins der Attribute, die hervorragend auf solche Sendungen passen. Das haben besonders die jungen Leute erkannt: Die 18- bis 29jährigen sehen sich Miosga praktisch gar nicht an. Dagegen stark vertreten – na, raten Sie einmal: Natürlich, die 60+. Es sieht so… Mehr
Die ÖR helfen doch kräftig mit Kulleraugen und weinerlichem Grundtenor dabei mit um den schrägen Typen und Verursachern der üblen und teilweise bösartigen Handlungen die Wunden zu lecken und das ist wahrlich ein Schmierentheater, weil damit offen zu Tage tritt, wie die Mainstream-Medien als bezahlte Herolde der linken politischen Extremisten von den eigentlichen Problemen ablenken wollen. Das war schon immer so, die guten Taten verkündet man selbst, sofern sie nicht erlogen sind und die schlechten Auswirkungen müssen andere übernehmen und das ist der Preis für den Judaslohn, den sie erbringen müssen und die Mehrheit nimmt dieses widerwärtige Schauspiel auch noch… Mehr
Die „Qualität“ dieser Sendung entspricht exakt der Qualität der Arbeit der aktuellen Regierungsministerien. Habe mir daher nur 5 Minuten dieser Schmieren-Komödie im grün-roten Ampel-TV antun können. Respekt an den Autor!
Wie gut, dass ich, in Anlehnung an die Überschrift, seit 2016 kein Schmierenfernsehen mehr konsumiere. Es zeigt sich, dass man dort seiner Tradition treu geblieben ist und das, was Anne Will abgeliefert hat, noch zum Negativen hin steigern konnte.
Selbstverständlich macht auch Miosga einen doppelt guten Schnitt, indem sie nicht nur mittels Zwangsgebühren absahnt, sondern wie ihre Vorgängerin als Produzentin des „Formats“ fungiert.
> „Wir haben mit Robert Habeck einen Mann, der substanziell sehr vieles geleistet hat“, lobt Nouripour.
Aus der Sicht der US-Finanzkonzerne und Green Tech mag es sogar stimmen.
Die Sätze sind so verräterisch, wenn man ihnen erst einmal draufkommt.
Zumal sie nie konkretisieren, was genau sie meinen. Ich verstehe wie Sie inzwischen immer, dass sie darauf hinweisen, was sie zerstört haben.
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Aufgabe eines richtigen Moderators wäre, solche an diesen Stellen in die Zange zu nehmen. Woran man den Wert einer Miosga dann richtig einzuschätzen erkennt.
Analyse im russischen Fernsehen„Die Auswirkungen der Politik der Grünen liegen irgendwo zwischen Covid und den alliierten Bombenangriffen“