Wir begrüßen Alexander Dobrindt, der uns nur Altbekanntes servieren kann, schließlich trifft seine CSU die große Schwester CDU erst am kommenden Sonntag, um endlich Tacheles zu reden nach dem Wahldesaster. Würde Dobrindt also wie Peter Gauweiler in der Süddeutschen von heute schon Klartext (Horst muss weg!) reden, wäre das lediglich die Beschriftung seines eigenen Grabsteins. Dann sehen wir Katrin, die Evangelistin aus dem thüringischen Wald – immer Illner-kompatibel. Die hat ihrem Standardrepertoire neben der „Ermahnung“ inzwischen auch die „Erbauung“ hinzugefügt. Lasset uns Gutes tun! (Am liebsten im Dienstwagen mit Verbrennungsmotor – die nächsten vier Jahre bleibt der ja in jedem Fall.) Schließlich heißen wir Christian Lindner von der Liste Christian Lindner (kurz: FDP) willkommen. Der sagt am Ende bei Illner: „Ich habe auch nicht jede Woche einen neuen Text.“ Wie gesagt, leider am Ende der Sendung. Das Fehlen der angekündigten Malu Dreyer verdanken wir einem Sturm. Ob dem Sturm Xavier oder dem im Willy-Brandt-Haus wurde nicht gesagt.
Die Themen: Was ist jetzt mit rechts von der Mitte? Kommen die Jamaika-Parteien beim Thema Flüchtlinge, wie die Migranten allgemein wie fälschlicherweise bezeichnet werden, auf einen grünen Zweig? Und was ist mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland, der inzwischen auf den vierten (Dobrindt), beziehungsweise fünften (KGE) Platz heruntergewirtschaftet wurde?
Stattdessen, führte der Politikkenner Ulrich weiter aus, sei „die ganze Wahlkampfenergie in Flüchtlinge gegangen“. Da ist sogar was dran: In TV-Sendungen, nicht nur bei Illner, wurden integrierte Super-Syrer im Dutzend verkauft, und mit viel Tamtam acht (!) schwerstkriminelle Afghanen abgeschoben. Weil wir nicht zu den Lesern der Ulrich-Postille gehören, können wir nur vermuten, dass die zahllosen Messerstecher, Vergewaltiger und Totschläger nur in seinem Kultur- und TV-Teil vorkommen – und nicht mal die haben einen Migrationshintergrund. Also wissen er und seine Leser schlicht nicht, was los ist im Land. Vielleicht will er es auch nicht wissen. Oder er ist ein wenig schwer von Begriff, wie beim Thema CSU: „Ich bin seit 25 Jahren politischer Journalist. Die einzige Partei, die ich nie verstanden habe, ist die CSU.“
Dann hatte Illner noch einen weiteren Crack an Bord, einen sogenannten Politikwissenschaftler, der jedoch eher wie ein Proseminar-Prüfling blitzschnell alle gängigen AfD-Vorurteile herunterbetete und dann auch noch „Ostdeutschland hat viel zu wenig Fremde“ sagen durfte. Auf jeden Fall hat Ostdeutschland zu viele Messer, Herr Professer.
Wir wollen hier die ganzen Märchen aus 1001er Nacht nicht wiederholen, von den Goldstücken und der Bereicherung, die ins Land geschwappt ist, am lautesten bejubelt von Göring und ihren Followern. Damals hatte die Kirchenfrau hauptsächlich Frauen und Kinder an den Bahnhöfen gesehen. Nun plötzlich „möchte ich die jungen Männer nicht alleine hier haben, die mit ihrem Tag nichts anzufangen wissen“. Deshalb will sie nun wirklich „Frauen und Kinder“ nachholen. Natürlich fehlte in ihrer Predigt auch das „Mittelmeer als Massengrab“ nicht.
Was sagen Sie? Wir haben uns viel zu lange mit dieser Splitterpartei beschäftigt? Recht haben Sie. Wir lassen die Grüne noch kurz zum Thema Wirtschaftstandort etwas sagen, davon versteht sie schließlich auch nichts. Im Dialog mit Lindner ging es vor allem um „Klimaleugner” gegen Vögelschredderer (die grünen Windkraftanlagen). Gleich vorweg: Lindner von der Liste Christian Lindner glaubt an den Klimawandel. Er hat auch nichts gegen E-Autos. Aber er würde lieber Techniker als Theologen das Thema bearbeiten lassen. Katrin Göring-Eckardt will ja auch nur, dass wir innovativ und modern werden. Ob bis 2030 oder später, ist ihr eigentlich schnurzpiepegal. Schließlich haben ja auch nicht die Grünen die AKWs abgeschaltet, sondern Frau Merkel. KGE sieht sich eher als so eine Art Regierungsgewissen mit Höchstrentenanspruch. Ja, Alexander Dobrindt, jetzt kommt‘s auf euch an!