Ein Satz wie ein Paukenschlag. Tagesschau-Mann Constantin Schreiber sagt bei Sandra Maischberger: Rechtskonservative weg zu moderieren, klappt nicht mehr. Sie versucht es trotzdem tapfer weiter. Von Michael Plog
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Die klügsten Sätze an diesem Abend kommen von einem Mann, den man sonst als Sprecher in den Abendnachrichten kennt. Tagesschau-Mann und Buchautor Constantin Schreiber stellt gleich zu Beginn fest, dass die aktuelle politische Entwicklung nicht unbedingt nur negativ gesehen werden müsse. Es „ist ja gute Demokratie“, sagt er, denn „wir haben uns an Politik gewöhnt, die möglichst nebulös und wolkig blieb“. Das ist jetzt erkennbar anders. Was genau er damit meint, wird er später noch konkretisieren. Und selbst Christoph Schwennicke – Vize-Chef beim regierungstreuen Ströer-Sender „t-online“, freut sich, dass jetzt der „Stehblues“ endlich vorbei sei. Die von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz geplante Eindämmung der illegalen Migration sei momentan allerdings „faktisch nicht durchsetzbar“, weil der Bundesrat sie blockieren werde.
Das Attentat von Aschaffenburg scheint mehr und mehr zum Wendepunkt in der Migrationspolitik zu werden. Und weil die CDU mit ihrer Brandmauer zur AfD, die immer mal kurz eingerissen und eilig wieder aufgebaut wird, den Wähler verwirrt, könnte die Entwicklung „auf die AfD einzahlen, weil da gibt es diese Konfliktzonen gerade nicht“, stellt Schreiber fest.
Das Wort Remigration wird an diesem Abend tunlichst vermieden und gebührend gegeißelt, auch wenn selbst Kanzler Scholz es höchselbst in einem englischsprachigen Interview verwendet hat (das interessanterweise nicht mehr im Netz zu finden ist…) und auch wenn Städte wie Rostock sogar offizielle „Referate für Remigration“ hatten (die nach der Brandmarkung eilig einen neuen Namen bekamen und ebenfalls im Netz gelöscht zu sein scheinen). Jetzt ist Remigration „ein ekelhaftes, zynisches Wort“ (Schwennicke). Gute Schlagworte stattdessen: „demokratische Parteien“ und „Demokraten“, beides wird an diesem Abend auffallend häufig verwendet. Oder auch gleich „Bollwerk gegen die AfD“, wie Markus Söder seine Partei nennt.
Der CSU-Chef aus Bayern hat seine liebe Müh mit der Moderatorin. Maischberger quasselt auf die ihr eigene Art ständig rein, unterbricht, murmelt im Hintergrund und wirft klaren, ausformulierten Antworten oft ihre Stakkato-Stöckchen in die Speichen.
Warum der Attentäter von Aschaffenburg eigentlich noch frei herumgelaufen sei, will sie wissen. Zumal Söder doch in Bayern ein eigenes Landesamt für Asyl gegründet habe und schneller habe abschieben wollen als der Bund. Söder schwächelt, spult eigene Erfolge herunter: „Wir haben die Abschiebezahlen in einem Jahr um 30 Prozent erhöht.“ Maischberger: „Aber der war nicht dabei. Söder: „Wir haben die höchste Abschiebezahl im Jahresmittel.“ Maischberger nochmal: „Aber der war nicht dabei.“ Söder „Wir haben im letzten Jahr elf Initiativen im Bundesrat gestellt nichts ist passiert. Die Versäumnisse sind lang, und warum: Die FDP wollte das, die SPD wackelte, und die Grünen haben es in der Regel verhindert.“ Die Zahl der Gewalttaten und Messerattacken wachse stetig, so Söder, und unter den Tätern finde sich ein höherer Anteil an Migranten, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil. Für diesen Satz hätte es noch vor wenigen Wochen eine Hausdurchsuchung gegeben.
Die ständigen Unterbrechungen gehen Söder erkennbar auf den Geist. „Ich verstehe ja Ihre Argumentation, ich verstehe auch das Nachhaken, das Dazwischengehen ständig…“, sagt er – „Na! Es ist wichtig, Herr Söder!“, unterbricht Maischberger prompt – Söder: „Ja, natürlich ist es wichtig, uns ja auch. Glauben Sie denn im Ernst, dass wir mit Leuten, die einen Höcke und andere in ihren Reihen haben, dass wir mit denen zusammenarbeiten wollen?“
Maischberger will Söder mit sieben Jahre alten Aussagen zur AfD düpieren. Er holt sie in die Realität zurück und erinnert an Aschaffenburg: „Frau Maischberger, ein Kind ist ermordet worden!“ Maischberger unterbricht: „Ja, Herr Söder, die Frage ist…“ Söder: „Darf ich jetzt einen Satz, nur einen kleinen Satz? Einmal?“ Maischberger muffelt: „Auch ’nen langen“. Söder: „Nee, die Hoffnung hab ich nicht. Ein Kind ist ermordet worden. Und Sie diskutieren mit mir jetzt ernsthaft über das Jahr 2018?!“
Söder will klare Kante. Auf welche Parteien-Konstellation das hinausläuft, ist eindeutig. Aber eben böse. Das alte Spiel. „Wir müssen uns doch endlich wehren in unserem Land. Wir können doch nicht Monat für Monat so einem Ereignis zusehen und dann solche Elfenbeinturmdebatten führen“, sagt Söder. Schwarzgrün führe „dazu dass die AfD stärker wird“ und Scholz „lächelt immer wie ein Schlumpf“. Aber die SPD werde sich „nach der Wahl verändern, personell und inhaltlich. Bei den Grünen bleibt alles gleich. Das bleibt das alte Robby-Team“. Mit Habeck würde er sich höchstens gern mal „weit entfernt zuwinken, ich auf der Bundesratsbank, er auf der Oppositionsbank“.
Sänger Howard Carpendale stellt dem Land kein gutes Zeugnis aus: „Ich habe Deutschland immer als sehr innovativ gesehen. Und das ist weg. Das ist ein ganz anderes Land. Die sind keine Player mehr.“ Bei den Wahlen sehe er nur Kandidaten, die man alle durchweg nicht haben wolle. Carpendale: „Man muss schon sehr viel Mut haben, im Moment optimistisch zu reden.“
Deine Spuren im Sand,
die ich gestern noch fand,
hat die Flut mitgenommen.
…
Was ist mir nur geblieben?
Nur die Sehnsucht nach Dir.
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Der Leidensdruck ist noch nicht groß genug, auch mit den nächsten Wahlen wird sich im erstarrten und weiter verrottenden Deutschland nichts ändern. Das muß wohl erst noch viel schlimmer werden und dann gnade uns Gott.
Soll das hier Wahlwerbung für Markus Söder sein?
Der Mann will doch nur dann „klare Kante“, wenn der Wind von hinten kommt.
Dann aber richtig, dann hängt sich der Markus voll rein, so wie bei Corona. Da konnten ihm ja auch die Repressionen nicht zu schnell und weit genug gehen.
Zu „…und auch wenn Städte wie Rostock sogar offizielle „Referate für Remigration“ hatten (die nach der Brandmarkung eilig einen neuen Namen bekamen und ebenfalls im Netz gelöscht zu sein scheinen)“ vgl. https://rathaus.rostock.de/de/rathaus/aktuelles_medien/remigration_ein_wort_und_seine_umdeutung/351700. Dort heißt es aus der Pressemitteilung der Stadt Rostock vom 31. Januar 2024: „In der Rostocker Stadtverwaltung ist mit diesem Begriff seit 2017/2018 ein Sachgebiet im Migrationsamt benannt, dass sich mit Aufgaben im Zusammenhang mit freiwilligen Ausreisen, Duldungen und Rückführungen befasst. Dafür wurde damals aus der Migrationsforschung heraus der übergreifende Begriff Remigration gewählt…In der Wissenschaft ist Remigration seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung. Rechtsextreme wollen jetzt das Wort… Mehr
Rechte und Recht wurden also im ÖRR weggemanagt. Steht das so im Rundfunkstaatsvertrag? Ich habe da etwas anderes in Erinnerung. Was steht dazu eigentlich im Grundgesetz? Ok, das spielt ja keine große Rolle mehr, dafür haben wir ja jetzt „unsere“ Demokratie. Also alles gut im besten Deutschland aller Zeiten für Politiker und Journalisten mit Haltung. Es tut mir leid, dass ich etwas begriffsstutzig bin. Ich übe aber täglich! Weiter geht’s, mitmachen ist ausdrücklich erlaubt. 1. „Unsere“ Regierung weiß, was gut für mich ist! 2. Die AFD und Frau Weidel wurden vom Teufel, Putin und Trump geschickt. 3. Die AFD ist… Mehr
Frau Maischberger wird vom ÖR mit mehreren hunderttausend Euros pro Jahr dafür belohnt das sie um jeden Preis rotgrünes Gedankengut unters Volk
bringt .
Ob das jetzt das ewige Genöle um die AfD betrifft oder die CSU / CDU davon abbringen will mit der AfD einen Gesetzlichen Antrag einzubringen ist völlig
egal .
Sie würde auch das Abendrot schlecht reden und alles dran setzen das es das nicht gäbe wenn sich die AfD für dessen Erscheinen einsetzen würde.
Also hohles Gekäule der ÖR auf alten Fässern zur Verdummung und Verunsicherung der Bürger .
„Glauben Sie denn im Ernst, dass wir mit Leuten, die einen Höcke und andere in ihren Reihen haben, dass wir mit denen zusammenarbeiten wollen?“
Ich kann es nicht mehr hören! Sollte Höcke wirklich so gefährlich sein und sich „verfassungsfeindlich“ verhalten, dagegen gibt es Gesetze, die angewendet und ausgehebelt werden, wie es den Linkswoken in den Kram passt. DAS ist gefährlich. Leute, die einen Habeck und einen Graichen in ihren Reihen haben, sind für mich bedrohlicher.
Wieso hat jemand der mit Scholz, Esken, Lauterbach, den Grünen, der Antifa oder der SED zusammenarbeiten kann, ein Problem mit Höcke? Der ist ja wenigstens noch für Deutschland. Gut, die ehemalige Kanzlerin war ja auch kein Fan der deutschen Flagge aber Herr Merz ist doch „Patriot“. Da sollte sich doch ein Weg finden lassen. Außerdem kann man Höcke ja auf Bundesebene raushalten.
Wer sich die Höcker-Interviews, ua mit dem Weltwoche-Köppel, anhört, mag mir gerne erklären, welche „Probleme“ es mit „Höcke-ansichten“ geben könnte. Die sogar mehrfachen Verurteilungen wegen eines der SA zugeordneten, real seit dem 19. Jhdt. allgemeingültigen Satz aus dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld (von Herrn Ansgar Neuhofs seinerzeit bei -achgut- aufgedröselt) sind doch nur als politische Justiz zu werten, bei „normaler“ Bewertung einfach nur ein Witz.
Söder: „ein Kind ist ermordet worden“ und will damit seinen Politikwechsel in der Migrationspolitik begründen
ziemlich billig, denn sein Richtungs-Wechsel ( nicht neu bei Söder ) basiert auf den Umfragen jetzt vor der Wahl, wonach CDSU nicht gut aussehen
und jetzt muß zur Begründung das „kleine Kind“ herhalten,
dabei hatten wir alle paar Monate schreckliche Vorfälle in Deutschland, die auch von der CDSU als „Einzelfälle“ bezeichnet wurden
ALSO: billige und peinliche Aussage von Söder
Täglich, passieren schlimme Dinge in Deutschland. Die Tat von Aschaffenburg konnte nur niemand mehr wegschwurbeln. Obwohl sie es weiter versuchen. In Beelitz wurde ein Mensch ermordet und eine Frau schwerverletzt und der Bürgermeister schwafelt davon, wie sicher es dort sei und das für die Bevölkerung keine Gefahr besteht. Warum ist ein Mensch aus dieser Bevölkerung dann tot und eine Frau schwerverletzt? Sie merken nicht einmal, welchen Unsinn sie verbreiten.
Ich glaube auch, wie Schwennicke, dass der Bundesrat -trotz einer Stimmenmehrheit unionsgeführter Länder- den Anträgen nicht ohne weitere Ergänzungen und Modifikationen zustimmen wird. Aber vielleicht erleben wir auch die eine oder andere Überraschung: Es könnte ja sein, dass der „Minischterpräsident,“ der sich nichts mehr beweisen muss, von seiner Bevölkerung, die ihm 13 Jahre die Treue gehalten hat, nicht Abschied nehmen will, indem er sie in Hintern tritt. Vielleicht…
Müssen die Menschen erst in einen Generalstreik treten, damit in diesem Land wieder etwas vorwärts geht? Jeder Vorschlag wird zerpflückt und von Politik, Medien, Kirchen und sonstigen Organisationen als nicht durchführbar erklärt. Entweder geht es nicht wegen der EU, der AFD oder weil der Nikolaus etwas dagegen hat. Also bleiben wir brav, wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen. Derweil zeigen der böse rechte Herr Trump, der böse rechte Herr Milei die böse Postfaschistin Frau Meloni oder der böse rechte Herr Orban das es auch anders geht. In Schweden oder Dänemark geht auch was und in Österreich sitzt man bereits… Mehr
Die haben Howard Chippendale exhumiert? Der gibt immer sonderbares von sich. Da ziehren sich alle wie die Jungfer vorm Kind wohl wissend, daß ihre Zeit abläuft. Nicht dieses Jahr oder nächstes aber bis 2029 sind sie erledigt. Das sind 4 Jahre und wenn ich vorsichtig rechne noch 180 Sendungen von Fr. Maischberger, wir werden es überleben aber sie??