Philipp Amthor versucht bei Maischberger, sich von der AfD abzugrenzen – vergeblich. Ulrike Herrmann versinnbildlicht „Omas gegen Rechts“. TUI-Chef Sebastian Ebel warnt vor der AfD. Der AfD-Politiker Bernd Baumann versucht, ernst genommen zu werden – auch vergeblich.

Gleich zu Beginn der Sendung bei Sandra Maischberger am Mittwochabend beginnt der Albtraum. Die Wirtschaftskorrespondentin der taz, Ulrike Herrmann, kommentiert den Wahlkampfendspurt. Dem Moment fehlen nur noch bunte Plakate von „Omas gegen Rechts“ im Publikum. Dass in der Wahlkampfdebatte nur über Migration und Wirtschaft gesprochen wird, ist Herrmann ein Dorn im Auge. „Riesenthemen“ wie „Klima, Wohnen, Kranken- und Pflegeversicherungen“ würden gar nicht angesprochen.
Maischberger, die dies nicht so stehen lassen will, korrigiert heftig: „Das stimmt nicht ganz, weil tatsächlich in vielen Sendungen dann unterschiedliche Aspekte immer wieder thematisiert werden.“ Aber Herrmann beruhigt Maischberger – sie meine ja gar nicht die Sendung, sondern die Politiker. „Ahhh“, macht Maischberger und die beiden sind wieder auf einer Wellenlänge. Beide Journalistinnen wissen ja, dass das wichtigste Thema für Deutschland das Klima ist. Was verstehen die Wähler schon von ihren eigenen Problemen?
Hofnarr – „eine sehr geschätzte Figur“
Da wäre aber dann doch noch der Balken im eigenen Auge. Olaf Scholz wird Rassismus vorgeworfen. Ja, Olaf Scholz, der so gern seine Gegner mit genau diesem Vorwurf aus der Laufbahn schießt. Er soll den Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) auf einer privaten Geburtstagsparty als Feigenblatt und Hofnarr betitelt haben.
Nur die Politikredakteurin der ZEIT Mariam Lau nennt es beim Namen: Scholz unterstelle der CDU Tokenismus und zeige damit wenig von seinem eigenen Slogan „Respekt“. Seine Entgleisung ist ein Sinnbild der linken Doppelmoral – festgehalten vom Focus und der Bild. Das passt dem gescheiterten Kanzler nicht in seinen Wahlkampf, weswegen er nun mit dem Presseanwalt Christian Scherz juristisch gegen diese Medien vorgeht.
Verteidigt wird Scholz auch bei Maischberger. Herrmann erzählt ausschweifend, was ein Hofnarr überhaupt ist: „Der Hofnarr war früher an den absolutistischen Höfen, also vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, eine sehr geschätzte Figur, sehr wichtig.“ Mit Rassismus hat das also gar nichts zu tun. Punkt. Dass es ein Kompliment war, glaubt sie aber auch nicht. Maischberger betont zusätzlich, dass das Ganze ja auch erst nach 10 Tagen an die Öffentlichkeit gelangte. Also, das muss einfach nur böse Taktik der CDU sein. Konsequenzen für den gescheiterten Kanzler? Dürften nicht erwartet werden.
„Union hat die Mitte geräumt“
Herrmann wirft einen weiteren „Omas gegen Rechts“-Satz in die Runde: „Die Union räumt die politische Mitte.“ Merz – ein Trittbrettfahrer von Trump – wäre mit seinem Tabubruch – der Abstimmung mit der AfD – nach rechts gerutscht. „Ein Laschet-Moment?“, fragt Maischberger. Für Herrmann ein klarer Fall. Dass der Gegenwind vom langjährigen Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios Theo Koll weht, überrascht nicht nur Herrmann. „Da würde ich vehement widersprechen, dass die Union die politische Mitte räumt. Unter anderem deshalb, weil die politische Mitte dieser Zurückweisung an der Grenze voll zustimmt. Also das ist eine Forderung, die sehr viel Rückhalt hat. Die Leute wollen, dass die Zahlen runtergehen.“ Da wären sie wieder, die Wünsche der Wähler.
Doch so leicht kann das „Oma gegen Rechts“-Gedankengut nicht zerstört werden. Herrmann holt mit der nächsten Keule gegen die CDU aus: „Also das ist ein Steuersenkungsprogramm nur für die Reichen. Es ist nicht gegenfinanziert, kostet wahrscheinlich 100 Milliarden. Und auch sowas hätte es unter Merkel nicht gegeben, dass man ein reines Programm für die Reichen macht, das man identisch, ich übertreibe nicht, genauso auch bei der FDP findet.“ Wieder ist Koll derjenige, der ihr erklärt, dass die Wirtschaft stabilisiert werden muss: „Wir gehen ins dritte Jahr einer Rezession. Wir sind Schlusslicht bei den G7!“ Aber was kümmert sich die linke Bubble darum. Solange es eine Demo gegen Rechts gibt, ist die Welt doch in Ordnung.
Was trennt CDU und AfD?
Rechts ist in den Augen des ÖRR nun auch die CDU. Außer sie schafft es, die Brandmauer aufrechtzuerhalten. Was trennt also die CDU und die AfD? Eine kleine Fragerunde zeigt: Es scheint nicht besonders viel zu sein – bis auf den Willen der CDU. Nun sollen das der Generalsekretär der CDU Mecklenburg-Vorpommerns Philipp Amthor und der Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Bundestag Bernd Baumann Maischberger erklären. Während Baumann seine Freude über das „Symbol“ der Zurückweisung an den Grenzen nicht versteckt, versucht Amthor seine Abneigung gegen die AfD zu unterstreichen: „Denen ging es offensichtlich um die Inszenierung der eigenen Partei. Uns ging es um die Sache, darum, in der Migrationspolitik, in der Sicherheitspolitik Dinge zu verändern.“ Dass solche Forderungen in der Vergangenheit von Seiten der AfD kamen, ignoriert Amthor gekonnt. So, wie Maischberger Baumann ignoriert. Dieser scheint in der Sendung nur als lebhaftes Beispiel des gemeinsamen Feindes zu dienen.
Baumann sagt dagegen, dass es gar keine Frage sei, dass die deutsche Geschichte in unseren Knochen stecke. Aber er sehe die aktuelle Gefahr für die jüdischen Mitbürger als Folge der unbeschränkten Massenmigration. Für Maischberger eine ungenügende Aussage. Auch wenn Amthor kaum mehr über die Holocaust-Überlebenden sagt, ist Baumann der Feind Nummer eins. Auch Amthor holt aus und faucht, dass auch für die europäischen Partnerparteien die AfD „zu radikal und zu peinlich“ sei. Baumann erinnert Amthor daran, dass die neuen Standpunkte der CDU zur Migration noch vor ein paar Jahren als rechtsextrem galten, als sie von der AfD vorgeschlagen wurden. Amthor kocht.
Zum Überkochen bringt ihn schließlich der Vorschlag der Wiedereinführung der D-Mark als Parallelwährung. Der Euro sei eine „Weichwährung“, sagt Baumann und sieht in der D-Mark eine Lösung gegen die Inflation. Amthor wehrt sich gegen diesen Vorschlag vehement und hält dagegen, dass nur Wirtschaftswachstum gegen die Inflation helfen würde. Im Laufe der Debatte wird der Ton rau und ein besonders großer charakterlicher Unterschied kann zwischen den beiden nicht mehr erkannt werden.
Nur ein Unterschied wird deutlich: Als Baumann der CDU vorwirft, 16 Jahre lang Wirtschaftswachstum verhindert zu haben, kontert Amthor, dass sich viele diese Zeit wieder zurückwünschen „nach drei Jahren Habeck“. Baumann trifft den Nagel auf den Kopf: „Mit dem wollen Sie ja koalieren!“ „Lieber als mit Ihnen!“, explodiert Amthor.
Dies ist der Beweis, dass die CDU alle ihre Wahlversprechen über Bord werfen wird. Die schlimmste Befürchtung wird wahr. Mit der CDU werden „drei Jahre Habeck“ fortgesetzt. Und das Ziel, die AfD an den politischen Rand zu drängen, wird kläglich scheitern.
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Hallo,
eine Migrationsbegrenzung wird es mit einem CDU Kanzler nicht geben.
Weil die CDU mindestens mit der SPD und vermtl. mit den Grünen koalieren muss.
Wenn die Parteien ernst im Thema wären – die Gelegenheit hatten sie.
Nur die AfD hat sie zu 99% genutzt.
Ich hoffe auf unter 15 für die SPD, unter 11% für Grüne.
FDP, BSW und Linke raus.
Wobei die Linke über die %% Hürde kommen soll, obwohl das BSW Stimmen kosten wird?!
Das glaube ich so nicht, also Linke, wenn dann nur mit 3 Direktmandaten im BT.
Der Philipp Amthor is5 doch als MerkelsErsatzliebling in der CDU groß geworden . Zu einem Beruf hat’s leider nicht gereicht aber dafür umso mehr „“ Erfahrung““ wie er als Politiker das „ wahre „ Leben erklären kann . Sehr gut abgefedert in seiner Diätenposition kann dieser junge Mann doch aus einer Erfahrung von nahezu 500 Jahren ( so zumindest tritt er auf ) dem Volke erklären wo Barthel den Most holt . Leider ist in dem eindimensionalem Denken derCdu Vorständler nichts enthalten was „ Vox populi“ tatsächlich möchte . Wenn es so wäre könnte diese Partei nicht die Partei die… Mehr
Hä? Amthor will mit einem höheren Wirtschaftswachstum die Inflation senken? Normalerweise geht man doch vom Gegenteil aus: ein höheres Wirtschaftswachstum bedeutet eine höhere Nachfrage, und das bedeutet eine steigende Inflation. Die Einführung der D-Mark ist aber ein noch schlechteres Mittel gegen die Inflation, denn zum einen liegt die aktuelle Inflation ja nicht an den schwachen anderen Euro-Volkswirtschaften, sondern an den hohen Rohstoff- und Produktionskosten. Und zum anderen würde die Einführung der D-Mark (also der Ausstieg der größten Euro-Volkswirtschaft) zu einer Abwertung unseres Euro-Vermögens führen. Da muss ich leider zugeben: Ulrike Hermann hat zwar die völlig falschen Ziele, aber ihre Argumentation… Mehr
Baumann war schwach, besonders als es um den Euro ging. Aktuell ist das auch nicht das drängendste Problem, denn im Gegensatz zu den Anfängen der AfD ist heute Deutschland Dank Merkel und Habeck schwächer denn je und kann sich diese Währungsspielchen im Moment gar nicht erlauben. Zeiten verändern sich und die AfD sollte das Thema zurückstellen. Richtig genervt hat mich aber der Chef der TUI. Er interpretierte das Programm der AfD nach seinem eigenen Gusto, gab Inhalte falsch wieder und wollte sogar seine Mitarbeiter indoktrinieren die AfD nicht zu wählen. An dem Punkt kam bei mir nur noch ein Reflex,… Mehr
Immer wieder erquickend, wenn ein Philipp Amthor, ein Mann der die Arbeitswelt nur vom Hörensagen kennt, dem Publikum im und außerhalb des Fernsehstudios erklärt, was gut und richtig ist.Auch diesmal stand das Fettnäpfchen für den feschen Herrn Amthor schon bereit, in das, er wie schon so oft in der Vergangenheit, mit traumwandlerischer Sicherheit zu treten wußte:
Klar will die CDU lieber mit denen die keine Ahnung haben als mit denen die eine haben koalieren. Scheint eine gewisse Sorge in der CDU, sie könnte sonst in Sachfragen noch entlarvt werden. Ob man sich dafür aber einen aufreibenden wie absehbar problemverlängernden Diskurs in Ideologie antun sollte … Liefert die CDU ab dem 24. nicht im gebotenen Sinne und zügig [– Trump setzt da zweifelsohne Zeitmaßstäbe] auf allen(!) Problemfeldern im wohlverstandenen vokswirtschaftlichen Sinne, wird sie das indes auf jeden Fall entlarven. Zum Liefern hat Merz, dank aller(!) anderen Parteien, großzügige 3 Optionen, die er sogar immer noch, in einem… Mehr
Wer hier „Ernst“ genommen wurde, das ist eben Ansichtssache.
Jedenfalls fiel auf, daß bei den kurz zu beantwortenden Fragen oftmals gleiche Zustimmungen-bzw.Ablehnungen von CDU und AfD vorkamen.
Die Programme und Zielrichtungen von AfD und Union sind kompaktibler als alle anderen hochgezüchteten Parteienkoalitionen, abgesehen von der FDP.
Zitat Amthor: „Denen ging es offensichtlich um die Inszenierung der eigenen Partei. Uns ging es um die Sache, darum, in der Migrationspolitik, in der Sicherheitspolitik Dinge zu verändern.“ Man glaubt nicht was man hört. Die AfD steht schon immer für die deutliche Reduzierung der Migration und auch Ausweisung von bereits hier angekommenen. Da stellt sich nun der erfolgslose Harry-Potter der CDU vor die Kameras und behauptet das genaue Gegenteil. Unfassbar welche Gestalten in Deutschland vor den Kameras ihren unqualifizierten Senf vortragen dürfen. Werter Amthor: Ihr seit die Partei, die diese ganze Katastrophe erst auf den Weg gebracht hat. In Persona… Mehr
Um es paradox zu sagen: Die CDU verspricht, was die AfD zu halten bereit wäre!
Die Überschneidungen von CDU und AfD sind groß und nicht zu übersehen. Auch weil die CDU ganze Themenblöcke bei der AfD abgeschrieben und übernommen hat. Allerdings hat sich die CDU bzw. die Union freiwillig der Forderung des Kartells, den Vorschriften und dem Diktat der linksextremen Roten und Grünen unterworfen, die Brandmauer zu halten und keine Koalition mit der AfD einzugehen. Das müssen die CDUler täglich gebetsmühlenartig wiederholen. Teile in der CDU wollen das aber nicht, es regt sich Widerstand. Wer die Forderungen der SPD und den Grünen aber nicht strikt einhält, fliegt aus dem Kartell und wird wie die AfD… Mehr
TV eingeschaltet, keine Ahnung was für ein Programm läuft, in die Küche gegangen und höre dort die Ausführungen einer gewissen Ulrike Herrmann über den Hofnarren, also die Reaktion auf die rassistischen Äußerungen des Noch-Kanzlers? der Gutmenschen! So, so, eine geschätzte Person am Hofe eines Königs! Da haben wir auch schon das Problem von Deutschland! Das Land wird von Idioten regiert, nein wird es nicht, denn alles was Geschieht ist die volle Absicht, ich muss dabei immer an Hannah Arendt denken, es wiederholt sich alles, Die Banalität des Bösen und „Je weniger die modernen Massen in dieser Welt noch wirklich zu… Mehr