Auf X müssen auch Linke und Woke mit Gegenwind rechnen. Das gefällt nicht jedem. Dumm nur, dass man das Medium mittlerweile kaum noch außen vor lassen kann, wenn es um Information und Meinungsbildung geht. Also verlässt man die Plattform. Meistens nur zeitweise, denn eine Alternative gibt es nicht.
„Mit diesem letzten Tweet verabschieden wir uns von X.“, so verabschiedet sich die Leipziger Buchmesse. Aber dieser Satz findet sich derzeit mal wieder in unzähligen Variationen auf der Social-Media-Plattform von Elon Musk.
Dass sich Ankündigungen derjenigen, die X, vormals Twitter, verlassen wollen, häufen, ist nichts Neues. Immer wieder rollen Wellen larmoyanter, melodramatischer Abgänge über die Social-Media-Plattform, seit Elon Musk sie gekauft hat. Das muss niemanden anfechten: Viele derer, die X beschuldigen, zu einem Ort des Hasses und der Desinformation verkommen zu sein, sind nach mehr oder minder kurzer Zeit wieder da. Auf den Parallelplattformen kann man sich eben nun einmal nicht so umfassend, schnell und sogar vergleichsweise zuverlässig informieren.
Sondern um virtue signalling. https://t.co/FuHjPW40jW
— David Ballaschk (@db11fs) November 26, 2024
Die jüngsten Nutzerbewegungen sind allerdings deshalb so spannend, weil sie in entgegengesetzte Richtungen verlaufen – und für beide sind Musk und der Wahlsieg Trumps in den USA verantwortlich. Politische Akteure haben bemerkt, dass X als digitale Journalisten-Kantine dient, und zwar über alle Lager hinweg, und dass hier Meinungsbildung geschieht.
Ja, es gibt da noch Berührungsängste, der Elfenbeinturm kennt sich noch nicht so gut aus mit den Regeln und Gesetzmäßigkeiten der Plattform, was hier authentisch wirkt und was nicht. Aber: Man ist zurück, das gilt auch für die SPD, die X erst Anfang des Jahres verlassen hatte.
In manchen PR-Abteilungen hat man also erkannt, dass Wahlkampf ohne X kein D-Day wäre, sondern eher ein Waterloo.
Gleichzeitig kommen „zivilgesellschaftliche“ Protagonisten gar nicht gut klar mit den Bodengewinnen der antiwoken Liga im Kulturkampf: Damit, dass sich mit Trumps Sieg der Wind dreht, und dass das eben auch an der Meinungsbildung auf X liegt – die hier deutlich weniger zensiert wird als auf anderen Foren.
Durch das Instrument der Community Notes bietet X zugleich ein recht effizientes Mittel gegen Fake News: Hier wird das gemeinschaftliche Wissen zusammengetragen, um Inhalte zu verifizieren oder zu korrigieren. Der Effekt: Sicher muss man auch Informationen auf X gründlich nachrecherchieren. Aber hier ist Desinformation wirklich nur das, was desinformiert, und nicht das, was Politikern oder Lobbys nicht gefällt.
Darunter leiden vorrangig jene, die den Wahrheitsgehalt einer Aussage daran messen, ob sie opportun ist, und ins Weltbild passt. Dass das Privileg, unhinterfragt alles sagen zu dürfen, während alles rechts des Marxismus-Leninismus gecancelt wird, auf X nicht gilt, ja, das ist hart.
Denn das ist ja der eigentliche Grund, warum X wieder einmal in Ungnade fällt: Die Information, die man hier bekommt, ist nicht streng kuratiert, und ganz gewiss nicht an den eigenen Empfindlichkeiten und Glaubenssätzen orientiert. So viel Meinungs- und Informationsfreiheit, damit kann heute nicht mehr jeder umgehen.
Also wandert man lautstark ab: Die Leipziger Buchmesse, die RWTH Aachen, Austrian Airlines, der FC St. Pauli oder der Guardian. Letzterer erklärt in seinem Abschiedstatement übrigens, dass man die Plattform durchaus weiter zur Recherche nutzen wolle: Ohne X geht es dann eben bei aller Überheblichkeit wohl doch nicht.
Dass man in linken und woken Kreisen die Realität kategorisch verleugnet, sobald sie zur eigenen Meinung nicht passt, ist bekannt, und spiegelt sich in Absurditäten wie dem Selbstbestimmungsgesetz oder Auswüchsen der critical race theory. Nun wird diese Realitätsleugnung eben in der digitalen Welt durchexerziert. Wie das Kleinkind, meint, was es nicht sieht, existiere nicht, wird X verschwinden, sobald man selbst seinen Account löscht.
Und so wächst der „Konkurrent“ Bluesky – der mit seinen 20 Millionen Nutzern an Effektivität und Mehrwert von X nicht annähernd herankommt. Wer sein Bubble-Dasein pflegen möchte, ist dort unter Umständen gut aufgehoben. Bloß ist man beim kleinen Nachbarn von X mittlerweile schlicht überfordert mit den zarten Gemütern, die, X entfleucht, feststellen müssen, dass auch woanders nicht nur ihre Meinung moralisch legitim ist und geäußert werden darf: Der Hilferuf, dass angesichts zahlreicher Meldungen von missliebigem Content – 42.000 Meldungen in 24 Stunden – ein Bearbeitungsstau entstanden sei, hat auf X wenig überraschend für Spott gesorgt. X-Flüchtlinge sind offensichtlich zu jeder Form von Austausch, die nicht bloß ein Echo der eigenen Meinung darstellt, unfähig.
Derweil versucht man in der Mainstreamwelt, Bluesky hochzuschreiben: Schon meinen Spiegel und FAZ, nun endlich die wirkliche Alternative zu Elons X gefunden zu haben. Dieses Mal aber ganz wirklich und in echt. Ein entspannteres und freiheitlicheres Weltbild könnte mit der Herausforderung X wohl besser fertig werden als eines, das von der Angst bestimmt wird, die Deutungshoheit zu verlieren.
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Ist es nicht herrlich, wie die linkischen Wokies austicken, weil sie merken, daß ihnen die Deutungshoheit wie Wasser durch die Finger rinnt. Es dürfte auch einigermaßen schwierig für sie sein, diese Deutungshoheit wiederzuerlangen, denn die pööööse rechte Armada läßt sich eben nicht mit einem „Das darfst Du aber nicht“ abspeisen, sondern da wären Argumente gefragt. Stichhaltige Argumente sind aber aufgrund des zumeist mangelnden Bildungsstandes spärlich gesät und durch die Beleidigtsein-Kultur auch nicht statthaft. „Das gildet nich, Mennoh!“, weil es nicht DEREN Spielregeln entspricht. Blöd nur, wenn die Spielregeln von anderen gemacht werden, nicht wahr, liebe Wokies?
Wenn jetzt aber alle Linken u. Woken X verlassen, dann steht der heimgekehrte Robert bald völlig ohne Fallower da hahaha….
Der Sinn von Sozialen Medien IST Haß und Abwertung – und sonst nichts. Haß ist ein starkes Gefühl, wir lieben es. Unterschwellig läuft das auch auf stark bildbasierten Plattformen wie Tiktok oder Instagram nicht anders. Selbst dieses Forum hier bei TE legt davon Zeugnis ab. In der Mehrzahl der Beiträge herrscht eine untergründige Aggressivität vor, der Diskussionsstil ist gekränkt oder belehrend (und die Moderation dürfte dabei schon die schlimmsten Ausreißer wegfiltern) Abwertung anderer Meinungen und Standpunkte ist Standard. Ich nehme mich da keineswegs aus. Wer NICHT wütend ist, mag vielleicht TE lesen, aber kaum jemals einen Leserbeitrag einstellen. Wie viele… Mehr
Die Welt kann es verschmerzen, wenn ein paar linke Z. nicht mehr bei X posten.
Das entlastet den Geist und den Datenverkehr.
Wenn die dann auch noch aufhören, bei ARD und ZDF rumzuschwafeln,
dann wird die Welt schöner besser und schlauer.
Wenn die Linken und Woken doch nur ihre Anküdigungen realisieren würden. Leider werden sie es nicht tun.
Schön wäre es, wenn diese Linkswokies beim Abmelden von X dies dreimal bestätigen müßten und vor dem dritten Mal bestätigen müßten, daß danach eine Wiederanmeldung nur mit einem vollkommen neuen Account mit einem ganz anderen Namen möglich ist. Ein „SPDBerlin“ wäre dann eben nicht mehr möglich. Mich würde interessieren, wie viele dann vor dem dritten Klick zurückzucken würden.
Es war ein Artikel den ich hier oder auf der Achse gelesen hatte.
Kurz ein Punkt aus dem Gedächtnis rausgepickt.
Vor der Twitter Übernahme von Musk, wurde einer deren Chefprogrammierer von einer Reporterin mit versteckter Kamera/Mikrofon … nun, befragt. Und auf der Frage, ob Twitter zensiert, gab er es ohne Umschweife zu. Und „zwar nur bürgerliche, rechte Ansichten und Meinungen, weil Linke andere Meinungen nicht ertragen können. Konservative, bzw. rechte Twitternutzer hätten mit anderen Meinungen dagegen kein Problem.“
Tja, Zeiten ändern sich, Menschen nicht.
Also ich bin schon lange bei Twitter , jetzt X, soviel linkes und grünes Meinungsbild wie aktuell habe ich nicht einmal zu Twitter-Zeiten erlebt. Allerdings gibt es diesem gegenüber deutlich mehr Gegenwind. Natürlich ist mein Eindruck nicht statistisch unterlegt!
Für X ist von alleiniger Bedeutung wie viele zahlende Werbetreibende die Plattform verlassen. Das sollen sehr viele sein, auch wenn es darüber keine aktuellen Zahlen gibt. X existiert als Unternehmen überhaupt nur noch, weil das Unternehmen nicht die Kaptitalkosten/Zinsen für den $ 44 Mrd. Kaufpreis aufbringen muß. Der aktuelle Firmenwert soll, wegen der besonderen, auf die Plattform bezogene, unternehmerische Tüchtigkeit des Inhabers, ohnedies nur ca. $ 8-10 Mrd. betragen. Es wird sogar vermutet, dass die Firma operativ defizitär ist. Liebe X-Nutzer und Liebhaber : put your money where your mouth is. Für die bescheidene Nutzung von X in D und… Mehr
Das ist doch alles nur Show. Ähnliche Verhaltensmuster gibt es ja auch im Show-Biz. Erst großes Farewell und nach kurzer Zeit wieder Comeback, weil die Kohle zur Neige geht. Schlussendlich kehren diese Moralisten ALLE ausnahmslos wieder zurück zu einer Plattform, auf der sich die halbe Menschheit austobt und ohne die sehr viele in der absoluten Bedeutungslosigkeit versinken würden.
Wenn die links-woke Pseudoschickeria in Bluesky ihren Ponyhof hat: bitte schön. Musk wird es verkraften. Die Ponyhofidylle wird sich schon selbst zerfleischen, denn Toleranz anderen gegenüber wird in diesem Dunstkreis nicht gepflegt…