Journalismus ist in Deutschland 2024 oft nur Hofberichterstattung. Doch je mehr Journalisten zu Höflingen werden, desto mehr inszenieren sie sich als harte Schnüffler. Aktuelle Beispiele der Süddeutschen Zeitung und des RND.
Das Morgenmagazin der öffentlich-rechtlichen Sender hatte früher ein Vor-Ort-Format. Im Intro dazu gab es Bilder aus Kriegsgebieten und von brennenden Städten. So sehen sich Journalisten selber: Unerschrockene Krieger des Nachrichtenwesens, die jeder Gefahr ins Auge blicken – im Dienste der Wahrheit und ihrer Zuschauer. Im redaktionellen Teil des Formats war dann ein Team des Morgenmagazins zu Besuch bei einem Minister. So sind Journalisten tatsächlich: Sie sitzen zum Kaffee beim Mächtigen und gehen mit ihm Fragen durch, die vorab mit seiner Pressestelle abgestimmt wurden.
Wie müssen wir uns das vorstellen? Hackt eine Zeitung, für die vor allem Geisteswissenschaftler schreiben, die Rechner des Inland-Geheimdienstes? Sind Journalisten gar in die Büros des „Verfassungsschutzes“ eingebrochen, haben sich in den Rechner eines Mitarbeiters eingewählt und haben Mails ausgedruckt? Hat die SZ gar mit einem anderen Geheimdienst zusammengearbeitet, um an das Material zu kommen?
Oder war es nicht doch eher so: Der „Verfassungsschutz“ hat unter seinem Chef Thomas Haldenwang (CDU) das Ziel ausgegeben, die Partei rechts von der CDU zu bekämpfen. Die Behörde will Material dazu veröffentlichen – fürchtet aber kritischen Journalismus zu dem Vorgang. Also gibt die Behörde das Material an ein Medium weiter, von dem sie weiß, dass es fest an der Seite der Bundesregierung und ihrer Untergebenen steht – und stets aus deren Perspektive berichtet. Mag jeder für sich entscheiden, welche Variante er für plausibel hält.
Anderes Beispiel: Das Recherchenetzwerk Deutschland, das stets seine Ferne zur SPD betont, berichtet, dem Sozialdemokraten Karl Lauterbach sei es gelungen, dass der Medikamente-Engpass dieses Jahr nicht ganz so schlimm ist wie letztes Jahr. Dafür sind die nicht-sozialdemokratischen Journalisten des RND an Papiere gekommen aus dem Haus des Sozialdemokraten.
George Orwell wird das Zitat zugeschrieben: „Journalismus ist etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist Werbung.“ Wenn einem also ein Medium versichert, es sei an Material von jemandem gekommen, muss derjenige sich nur fragen: Profitiert der, über den berichtet wird, von besagtem Material? Falls ja, ist auch die Frage geklärt, wer das Material den Medien zugespielt hat.
Der Gesundheitsminister hat uns gebeten zu verkünden … Wie der Inland-Geheimdienst verlautbaren will … Das klingt blöd. Also berichten Medien stattdessen, sie seien an Quellen gekommen. So kann man den Lesern und Zuschauern ein falsches Bild von sich vortäuschen. Was aber noch viel wichtiger ist: Man kann sich selbst belügen. Man muss sich selbst nicht als Hofschranze sehen, die wartet, bis etwas vom Tisch abfällt – man kann sich selbst immer noch einreden, man sei der harte Typ im Kriegsgebiet oder in der brennenden Stadt, der unerschrocken nach der Wahrheit fahndet.
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Wir sollten doch endlich mal aufhören zu denken, dass der Journalismus erst jetzt (mit der Ampelregierung) ein Ende gefunden hat. Bis zuletzt hat Helmut Schmidt jedem Journalisten, die ihrerseits ein gewisses Maß an Anständigkeit ihr Eigen nannten, jedem alles beantwortet. Mit Helmut Kohl fand das schon ein Ende, weil Journalisten bei ihm auch mehr als genug Schmutz fanden, wobei ihm manch eine Sache ihm das politische Genick hätte brechen können. Um dem vorzubeugen, wurden Journalisten auch gerne mal zum »schweigen« verurteilt, was notfalls auch mit einer ganzen Horde Anwälte durchgesetzt wurde. Bei Angela Merkel, die noch viel mehr Dreck am… Mehr
Dem britische Journalisten und Romanautor Gilbert Keith Chesterton wird der Satz zugeschrieben, wonach schlimmer noch als die Zensur der Presse die Zensur durch die Presse sei.
Boris Pistorius: „Wir müssen kriegstüchtig werden“Die deutschen Medien werden wieder Kriegspropaganda, dafür nutzen sie beliebte Märchen. Unser Land wird auf Krieg eingestimmt.
Macron spricht bereits davon, Bodentruppen in die Ukraine zu schicken.
„Macron schließt Entsendung westlicher Bodentruppen nicht aus“
https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-02/ukraine-konferenz-emmanuel-macron-entsendung-soldaten-olaf-scholz-taurus
Der Ehrlichkeit halber muss man aber auch sagen, das nur Wenige völlig verstrahlte noch glauben was von SED Presse und Sendern verbreitet wird. Insofern machen diese sich selber mehr lächerlich damit als das sie irgendeine Wirkung erzielen. Wie gesagt, abgesehen von den regierungshörigen Schlafschafen.
Vielleicht haben die Medien ja auch als V-Leute an den Mails mitgeschrieben und richtig heftige Mails verfasst, die der Geheimdienst jetzt auf den Servern der AfD entdeckt hat.
Dann wäre das für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.
Herrn Tichy muss man zugute halten, dass er beispielsweise die Ungereimtheiten bei der Berlin-Bundestagwahl nachgewiesen hat. Klasse – danke.
Außerdem wirkt Tichy als journalistisches Medium, das wirklich fähig ist, kritisch zu denken, logisch zu folgern – nochmal danke, klasse.
Der Artikel schildert zu 100% die Gründe, warum ich bereits im Januar 2017 das Zeitungs-Abo bei meiner Lokal-/Regionalzeitung gekündigt habe:
Überregional viel zu viel original RND, …obendrein massiv rot-grün eingefärbt.
Viel zu wenig Lokales und Regionales, …ebenfalls rot-grün eingefärbt und obendrein noch absolut lieblos präsentiert.
Mit TE, Achgut, Reitschuster etc. und deren -zwar nicht exklusiv „erworbenen“ Material-, …dafür aber „eigenhändig erarbeiteten recherchierten und geschriebenen“ Berichten und Artikeln lebt es sich bedeutend besser. Und das TE-Abo ist auch nicht schlecht !
Am Anfang des Ukraine-Krieges hat der Restle aus Kiew in die Kamera geblubbert ( ca. 3 Meter neben der Hotelbar), dass es für Journalisten nicht möglich ist von der Front zu berichten. In einem anderen Programm wurde berichtet, dass sich ca. 50 freie Journalisten an der Front aufhalten, aber Restle meinte sicher nur GEZ-Journalisten.