Heino trifft den Nerv: Weiterhin keine Mehrheit fürs Gendern

Als Schlagersänger Heino unverblümt aussprach, was er vom Gendern hält – weniger als gar nichts – schlug die Empörung hoch. Sat.1 distanzierte sich und löschte die Sendung aus der Mediathek. Der absolute Großteil aller Umfragen sowie eine gerade aktuelle zeigen allerdings: Heino hat eine mehr als deutliche Mehrheit hinter sich – und die wächst weiter.

IMAGO / Hartenfelser

Schlager-Star Heino (84) macht aus seinem Herzen keine Mördergrube, wenn es um das Gendern geht. „Denen haben sie ins Gehirn geschissen, wie wir im Rheinland sagen. Ich stehe da überhaupt nicht zu. Ich werde weiter von der schwarzen Haselnuss singen, werde weiter Lustig ist das Zigeunerleben singen. Da lass ich mich von keinem Menschen abbringen. Das ist ein Stück Kulturgut, das habe ich in den 60er Jahren, der Blütezeit des Beats wieder populär gemacht. Das soll auch so bleiben, wie es ist.“, kommentierte er kürzlich auf Sat.1. Das war dem Sender zu viel. Er distanzierte sich anschließend von Heinos Aussagen und löschte die Sendung aus der Mediathek.

Das hätte Sat.1 womöglich besser nicht tun sollen. Der Kult-Sänger traf offenbar genau ins Schwarze. Er weiß in dieser Frage eine deutliche und wachsende Mehrheit hinter sich, wie nun eine neue, repräsentative Umfrage zeigt.

Drei Viertel sagen sehr deutlich: Nein, danke!

Drei Viertel lehnen das Gendern ab. Auf die Frage „Finden Sie geschlechtergerechte Sprachformulierungen (‚gendern‘) persönlich eher gut oder schlecht?“ haben 76,1 Prozent mit „schlecht“ geantwortet. Nur jeder sechste – 15,2 Prozent – findet das gut, 8,6 Prozent sind unentschieden. Zwei Drittel der Befragten finden Gendern sogar „eindeutig schlecht“.

Zu diesem Ergebnis ist das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von „t-online“ bei einer Befragung gelangt.

Die Münchner Abendzeitung fragte ein paar Tage später bei Heino nach. Anstatt zerknirscht in sich zu gehen, wie es viele wohl gehofft hatten, bekräftigte dieser seine Kritik noch einmal deutlich: „Das juckt mich keineswegs. Es sind ein paar Wenige, die so denken. Ich bekomme hunderte Zuschriften von Jung und Alt, die sich bei mir bedanken, dass mal endlich einer den Mund aufmacht. Ich habe weder jemanden rassistisch noch sexistisch beleidigt. Sie als Medien zitieren mehr negative Kommentare von Leuten die Gendern, als jene, die meiner Meinung sind. Das ist der wahre Skandal, wenn es überhaupt einen gibt.“

Heino ist auch ein Thema im „Redaktionsschluss“ von und mit David Boos:

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Kommentare ( 20 )

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Europafriend
1 Jahr her

„Und erlöse uns von den Blöden“. So lautet der Titel eines vergnüglichen und gleichwohl treffsicheren Buches von Monika Gruber und Andres Hock, erschienen im Piper-Verlag. Untertitel: Vom Menchenverstand in hysterischen Zeiten. Chapeau für alle, die ihr Gehirn noch immer nicht ausgeschaltet haben !

U.M.
1 Jahr her

Ich bin Überzeugt, Heino wird jetzt Stadien füllen. Und das ist gut so!!

Ali Mente
1 Jahr her

Der gute Heino hat sicher recht mit dem was er sagt und wie er es sagt. 84 Jahre Lebenserfahrung und die ganze Zeit im Musik und Unterhaltungsgeschäft, dass ist kein verschlafenes Beamtenleben sondern harte Arbeit. Allerdings an einem Punkt hege ich meine Zweifel, „ins Gehirn …?“ ?!? Bei Grünen und Gehirn kommt mir doch ein sehr starker Zweifel, ob es das zusammen gibt. Vielleicht sollte er besser sagen in den hohlen Kopf?

November Man
1 Jahr her

Ich habe Umfragen gesehen, da waren 92,5% für die Aussagen von Heino. Ich habe selbst mit abgestimmt. Für Heino.

Danton
1 Jahr her

Oh je, da muß die Friedrich Ebert Stiftung die Zahlen, für eindeutig rechtsradikal Gesinnte, aber noch mal nach oben korrigieren. Man wundert sich, das die Regierung nicht schon längst unter paranoidem Verfolgngswahn leidet.Verfolgt von ca. 75 Mio. schwarz-braunen Haselnüssen.

D. Ilbert
1 Jahr her

Vor einigen Tagen berichtete hier ein Mitforist, wie er mit seiner Klage gegen die GEZ unterlegen war. Das Gericht gab ihm mit, er möge sich doch mit seinen Beschwerden an den Rundfunkrat wenden. Ein irrer? Gedanke: Beim nächsten Gendersprech in Tagesschau, Heute oder wo auch immer, die Rundfunkanstalt abmahnen, mit der Androhung die Zahlungen einzustellen, sollte die Genderung nicht eingestellt werden. Unter Verweis auf den „Rat für deutsche Rechtschreibung“, wonach die „Genderung“ nicht sprachkonform ist. Und dementsprechend es nicht Rindfunkstaatsvertrag-konform ist, diese Genderung in die Gehörgänge der Zwangszahler zu zimmern. Nach der dritten Mahnung würde ich die Zahlung dann auch… Mehr

Jasper K.
1 Jahr her

Man muß sich auch klarmachen, was da eigentlich zensiert wurde. Es war ja nur eine Kritik am Genderwahn, gedeckt durch Meinungs- und Redefreiheit. Die großen Sendeanstalten scheinen aber ein Problem mit demokratischen Grundwerten zu haben. Zum Glück gibt es Youtube, da findet man noch seine Aussage.

Johann P.
1 Jahr her

Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer wartet Sat.1

Andreas aus E.
1 Jahr her

Nach den skandalösen Ausschweifungen Heinos wollte ich selbstverständlich sofort alle meine Langspielplatten mit seiner reaktionären Nazimusik zerkratzen und schwungvoll – mit links – aus dem Fenster werfen. Leider kroch da unten auf der Straße so eine alte Urschel lang, mit Dackel. Vermutlich die Oma vom Gauland. Darum überdachte ich meine staatstragende Widerstandsmaßnahme, legte die LP nochmals auf den Teller, stellte fest: So verkehrt war Omis und Opis Lieblingsmusik nicht. Nun werde ich mir eine Tüte schwarzbraune Haselnüsse kaufen, mir eine Flasche blauen Enzian besorgen und den mit meinem Zigeunerkumpel einpfeifen, wobei wir dann „El Zecho und Don Kamillo“ singen werden.… Mehr

Joerg Plath
1 Jahr her

Zur Wahrheit dieser aktuellen „Heino“-Geschichte gehört, dass der Sänger in der Sendung erkennbar den Eindruck machte, als wüsste er gar nicht, wonach er gefragt wird. Seine angebliche Aussage gegen das Gendern wurde ihm mehr oder weniger von den Moderatoren in den Mund gelegt. Er selbst schien das ganze eher missverstanden zu haben und äußerte sich auf alle Fälle nicht explizit zum Gendern. Dass der Sender dann das Interview verschwinden lässt, nachdem der „Skandal“ von ihm selbst inszeniert wurde, ist um so perfider.

HeinerMueller
1 Jahr her
Antworten an  Joerg Plath

Ihre „Wahrheit“ ist perfide, Altersdiskriminierung und dumm. Aber das werden die Leser von TE ja ohnehin wissen, wenn sie solche Wahrheiten lesen.