Bei Hart aber Fair diskutiert man über die steigenden Verbraucherpreise und findet: Solange man einfach die Stromsperren aussetzt, passt eigentlich alles. Alles wird teurer - Hurra! Wo ist eigentlich das Problem?
Die gestrige Hart aber Fair-Sendung trug den Titel: „Zieht euch warm an – wie teuer sollen Heizen, Sprit und Lebensmittel noch werden?“. Die Antwort der Sendung kann eigentlich ganz leicht zusammenfasst werden: Es soll alles für jeden sehr viel teurer werden. Immerhin wurde das Thema Inflation angeschnitten – dann aber schnell verworfen. Das sei ja ohnehin alles eine Frage der Berechnungsmethode, lässt man den Zuschauer wissen – und im Zweifel berechnet man sie halt einfach weg. Problem gelöst!
Mona Neubaur, die Landesvorsitzende der Grünen in NRW, macht sich dann aber gleich Sorgen, dass weitere Begünstigungen möglicherweise noch Leute treffen könnten, die es gar nicht so richtig verdienen. Also die beispielsweise noch nicht am Hungertuch nagen – Entlastungen hier wären natürlich fatal.
Ulrich Schneider – Hauptgeschäftsführer des paritärischen Wohlfahrtsverbandes und Mitglied der Linken – kritisierte den Vorschlag mit Verweis auf die Mehrwertsteuersenkungen, die die Regierung im Rahmen der Corona-Hilfe erlassen hatte. Er regt sich auf, dass es einige böse Konzerne gab (Tankstellen), die die Senkung nicht auf den Preis übertrugen und nicht an den Verbraucher weitergegeben hatten. Er vergisst zu erwähnen, dass das auch gar nicht das Ziel war – schließlich hat sich die Maßnahme an die Entlastung der Betriebe gerichtet, nicht an den Verbraucher. Aber was weiß man bei den Linken schon über Wirtschaft.
Auch interessant: die Linke ist vertreten (obwohl die es nur mit ach und krach in den Bundestag geschafft hat), die Grünen und die SPD, vertreten durch Katarina Barley, die ich nicht mehr gesehen habe, seit sie nach Brüssel abgeschoben wurde. Als einzige „konservative“ Stimme diente nur Peter Ramsauer, Bundestagsabgeordneter des Wahlverlierers CSU. Ein paar mehr echte kontroverse Stimmen hätten der Sendung gut getan. Dann wären so unsinnige Vorschläge wie der von Neubaur über „die Unabhängigkeit vom eigenen Auto“ hin zur Abhängigkeit von Car-Sharing und Busverbindungen als einzig „vernünftige“ Verkehrspolitik nicht so einstimmig angenommen worden.
Ich will jetzt mal die Vermutung anstellen: Hätten die meisten Gäste keine Parteienzugehörigkeit, hätten sie nichts gehabt, worüber sie streiten könnten. Denn außer „Das hat meine Partei aber als einzige gesagt“, „Da hat Ihre Partei keinen Vorschlag eingebracht“ oder „Ihre Partei war aber doch in der Regierungsverantwortung“ gab es so gut wie keine Diskussion. Man hatte das Gefühl, dass sich eigentlich alle einig waren, und sie sich nur ab und zu mal anmotzen, weil sie das Gefühl hatten, dass sie es müssen. Oder um sich an Kleinigkeiten aufzureiben – vielleicht um davon abzulenken, dass es keine Debatte gab? Die Zuschauer werden jedenfalls unaufgeklärt zurückgelassen – und haben möglicherweise noch mehr Angst als vorher. Wahrscheinlich zurecht. Aber eine Lebensweisheit gibt ihnen zum Glück Katarina Barley auf den Weg: „Die günstigste Kilowattstunde ist die, die man nicht verbraucht.“ Also holt die Wolldecken raus Kinder, jetzt wird gespart!
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Können BT Abgeordnete nicht mit ihrer Bahncard das gesamte Streckennetz der DB kostenlos 1. Klasse auch auf Privatreisen befahren?
Ich will nicht wissen, welche Vergünstigungen EU Parlamentariern und Apparatschiks zustehen.
Ich habe die Sendung nicht gesehen, weil ich erstens keine Zeit hatte und zweitens mir derlei nicht mehr antue.
Der Spruch von Hast-Du-eine-Oma-schick-sie-nach-EUropa-Barley verleitet mich aber anzumerken, dass der auf dem Niveau des Ratschlags an den aufständischen Pöbel ist, der (wohl zu unrecht) Marie Antoinette zugeschrieben wird:
„Ja warum essen sie denn keinen Kuchen, wenn sie kein Brot mehr haben?“.
Also ich habe mir mittlerweile die Sendung in voller Länge angetan (zum Glück kann man in der Mediathek die Abspielgeschwindigkeit verdoppeln) – und ich muss sagen: Die Formulierung „Die Antwort der Sendung kann eigentlich ganz leicht zusammenfasst werden: Es soll alles für jeden sehr viel teurer werden.“ ist doch sehr freundlich ausgedrückt. Schon lange habe ich nicht mehr eine derartige Aggression in mir gespürt. In welcher Parallelwelt leben diese Damen und Herren eigentlich, die eigentlich unsere Interessen vertreten sollen?
Was dachten denn die Deutschen, wer die grünen Fantasien bezahlt? Wer A sagt, muss auch B sagen. Und das teure B ist erst noch am Anfang. Es ist wie mit dem bösen Kind: „Wer nicht lernen will, muss fühlen“. Und die Aussage von Katarina Barley, „Die günstigste Kilowattstunde ist die, die man nicht verbraucht“, lässt sich erweitern mit: Der beste Mensch für die Welt scheint der, der gar nicht erst vorhanden. Also sollten alle Menschen einmal, solange die Luft anhalten, bis sei keine mehr brauchen und alle grünen Probleme werden so zur Luftnummer.
dazu passt die Meldung von heute, die EU liefert Gas in die Ukraine, scheinbar ist der Gaspreis noch viel zu niedrig und solche Versager sitzen an den Schaltstellen im Land und in der EU und sind wohl der Meinung, das jeder Haushalt um die 10000 € monatlich zur Verfügung hat um deren ihre verrückten Ideen finanzieren zu können.
Tja, wir Deutschen brauchen einen erneuten Zusammenbruch! Wobei, würde es nach dem dritten Zusammenbruch in noch nicht einmal 100 Jahren zu einem Lernerfolg kommen? Wohl kaum, wir Deutsche als Volk, sind in Sachen Ideologisches Scheuklappen-Denken lernbehindert…
Barleys Ratschlag heißt im Prinzip: Wenn der Strom zu teuer wird, macht doch einfach das Licht aus. „Soziale Gerechtigkeit“ á la SPD. Und wieder sind Millionen Wähler drauf reingefallen.
Dem „Weltklima“ ist alles, was Deutschland tut, völlig egal. Das wissen alle.
Sofort sichtbare und eindeutige Erfolge zeigen sich hingegen beim wirtschaftlichen und sozialen Klima.
Zitat 1: „Wobei man am Ende noch mehr Sprit und Geld dafür verplempert, von Tankstelle zu Tankstelle zu kommen, als man am Ende spart“ > Öhm. und wenn man dann zum Beispiel grad auf einer Strecke unterwegs ist die man nur 2x im Jahr befährt, die Tanknadel schon Anfang Reserve steht und man nach der 15. und letzten Tanke auf der Strecke merkt das die 2.Tanke am Anfang der Steecke d Günstigste war, dann fährt man die ganze Strecke -aber na klar doch- wieder zurück um günstig tanken und Knete sparen zu können. (Zynism/Iro off) ~~~~~ Zitat 2: „Katarina Barley… Mehr
Die günstigen Politiker sind die, die man abwählt und nicht durch neue Politiker ersetzt. Ziemlich günstig wird es, wenn man den brüsseler Bürokratenbunker zu machen würde.