Nur Jörg Meuthen bringt ein wenig Stimmung in die Runde am Montagabend - ansonsten belässt man es bei allgemeinem Blabla. Doch Plasberg fragt diesmal kritisch nach und landet einige Treffer.
„Schulden, Sparen oder Steuern hoch: Wer redet im Wahlkampf ehrlich übers Geld?“, lautete die Frage bei „Hart aber fair“ am Montagabend. Frank Plasbergs Einstieg in die Sendung ist etwas irreführend – natürlich wird kaum ein Gast ehrlich über Geld reden. Denn es ist Wahlkampf – wer redet da schon gerne ehrlich über die Staatsfinanzen? So wird eine hochkarätige Runde mal wieder im seichten Wasser herumplanschen: CDU-MdB Carsten Linnemann, der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Cerstin Gammelin aus dem Hauptstadtbüro der „Süddeutschen Zeitung“ sind glücklich damit, es bei formlosen Phrasen über Soli, Reichensteuern und „Entfesselungen“ zu belassen. Gähn hoch 10 – ehrlich machen will sich keiner. Wer diese gut besetzte und schlecht funktionierende Runde noch aufmischt: Jörg Meuthen, Bundessprecher der AfD. Es ist das erste Mal seit langem, dass ein Politiker der größten Oppositionspartei bei „Hart aber Fair“ sitzt.
Linnemann Erzählungen gefallen auch Lars Klingbeil überhaupt nicht. „Wenn ein Christdemokrat etwas von Entfesselung der Wirtschaft sagt, dann muss man Angst haben um Arbeitnehmerrechte und Arbeitsschutz“, stänkert er. Die von der Union geplante Soli-Abschaffung lehnt er ab – damit würden 30 Milliarden fehlen, die der Staat dringend brauche. Meuthen und Linnemann weisen auf das Versprechen hin, dass der Soli mit Ende des „Aufbau Ost“ auslaufen würde – doch das interessiert den Sozialdemokraten gar nicht, der den Soli als Reichensteuer durch die Hintertür beibehalten will. Meuthen kritisiert hierbei, dass Spitzenverdiener generell schon stark belastet werden und konstatiert: „Man sollte die Kuh, die man melken will, nicht schlachten oder vom Hof treiben.“ Meuthen plädiert für Steuersenkungen – insbesondere die Senkung der Mehrwertsteuer. Das bringe für die „kleinen Leute“ eine „besondere Entlastung“. Gegenfinanzieren könne man das beispielsweise durch das Streichen unnötiger Subventionen, meint der AfD-Chef.
„Milchbubirechnung“
Dann grätscht der Grüne Al-Wazir in die Diskussion. Er wirft Meuthen eine „Milchbubirechnung“ vor. Die Subventionen, die Meuthen beklage, seien EU-Gelder. „Die gäbe es bei Ihnen ja gar nicht mehr, denn Sie wollen ja aus der EU austreten“, giftet der Wirtschaftsminister. „Ihr habt schlicht keine Ahnung von Finanzen“, keilt Meuthen zurück, „Wer finanziert denn die EU? Der deutsche Steuerzahler!“ Doch zu Al-Wazir kann Meuthen nicht durchdringen. Der fordert stattdessen, dass die Politik sich in ihrer Unehrlichkeit ehrlich mache – und den Leuten erzähle, dass der Soli eben doch bleibe. Versprechen hin oder her: Auf das Geld könne man schließlich nicht verzichten. Reagieren müsse man ja erst, wenn sich das Bundesverfassungsgericht dagegen ausspreche. Linnemann mokiert sich, dass Karlsruhe nicht der Reperaturbetrieb der deutschen Politik sein könne. Dass die Grünen aber Verfassungsbruch mit Ansage begehen wollen, spricht Bände über das Rechtsstaatsverständnis der Partei.
Plasberg versucht, Meuthen auszubremsen. Die AfD selbst schalte doch anonyme Online-Portale, wenn es um die politische Einflussnahme von Lehrern ginge. Solche anonymen Portale halte er grundsätzlich für falsch, meint Meuthen. „Ich bin grundsätzlich der Meinung, wenn man etwas anprangert, wenn man einen Missstand beklagt, dann muss man – ich sage das mal sehr salopp – den Arsch in der Hose haben, es offen zu machen.“ Plasberg bleibt gegen Meuthen hart – allerdings auch gegen seine anderen Gäste. der Moderator ist an diesem Abend bissig – wohl weil er merkt, dass seine Sendung eher ein Schlagabtausch mit Poolnudeln im seichten Nichtschwimmerbecken ist.
Die Eingangsfrage bleibt rhetorisch: Ehrlich reden will kaum einer, schon gar nicht vor der Wahl. Zwischen den immer gleichen Satzbausteinen und auswendiggelernten Polit-Aufsetzen über „Steuergerechtigkeit“ oder „Entfesselungen“ geht eine Runde unter, die mehr Potenzial gehabt hätte.
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Ich schaue diese ganzen Sendungen ja nicht mehr, finde es aber recht unterhaltsam hier darüber nachlesen zu können.
Zu den Steuermeldeportalen empfehle ich die ganzen Geldwaschanlagen der migrantischen Friseure und Bartbeschneider, Spielhöllen, Shisha-Bars etc. massiv zu melden. Da trifft es genau die Wählerklientel des grünen Finanzministers und das Portal wird ruck-zuck wieder offline gestellt.
Egal welche Konstellation aus CDCSUFDPSPDGRÜNELINKE nach den Wahlen die Regierung stellen wird, sicher wird nur sein, dass sie uns massiv weiter in die Taschen greifen.
Alles richtig Libelle, aber versetzen Sie sich einmal in die Lage von Meuthen, allein unter Feinden. Normalerweise bezeichne ich den politischen Gegner nicht als Feind. Die Negativgauslese in den Altparteien und die Verblödung unserer Mitbürger lässt keinen anderen Schluss zu: Wir leben unter Feinden, denn diese wollen unsere Nation auslöschen und durch „Etwas“ ersetzen, was nicht mit unserer Geschichte und Identität konvertible ist.
„eine hochkarätige Runde“, wo Cerstin Gammelin auftaucht sinkt das Niveau rapide, ähnlich als sei Göring Eckhardt zugegen oder die Kanzlerin höchstselbst. Ich wünschte die alten Knaben Gauland und Meuthen würden sich besser verstehen und mal an einem Strang ziehen.
Zur Steuerdenunziation möchte ich anmerken, den Nachbarn mit Kindern können sie schon lange anschwärzen (eine Errungenschaft der Merkel Jahre). Alle Jugendämter sind gehalten jedem Hinweis bzw. Anschwärzen nachzugehen. Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, ist ja anonym. Mindestens ein Hausbesuch springt dabei raus, also wer es auf Ärgern anlegt…
Was sind „Poolnudeln“? Habe ich noch nie gehört!
„Reagieren müsse man ja erst, wenn sich das Bundesverfassungsgericht dagegen ausspreche.“ Das ist genau die pol. Unkultur, die sich seit Jahren inflationiert, und die auch den permanenten Verfassungsbruch durch Merkels Regime in anderen Themenfeldern möglich macht. Versprechen sind nichts wert. Legal – illegal – schei*egal. Solange das BVerfG dagegen nichts einwendet (wo kein Kläger, da kein Richter) – aber da haben Merkels Schranzen ja bereits vorgesorgt, indem deren Richter nach Parteienproporz handverlesen werden, insbes. durch ideologisch verstrahlte Parteisoldaten wie zuletzt diesen diesen Harbarth. Wer sich auf Politiker verlässt, der ist verlassen. Und die MSM schweigen still. Würden die real ihren… Mehr
Danke an Herrn Meuthen, welcher alleinig mit den genannten Zahlen die Runde aufgemischt hat. Besonders interessant fand ich die Reaktion von Al Waizir, welcher sofort als es unangenehm wurde, angefangen hat lautstark dazwischen zu quatschen, sich selbst aber dann anschließend auf die Nachfragen von Plasberg mit peinlichen Ausweichmanövern in die Büsche schlug. Eines zeigte auch die Runde, nämlich wer sich tatsächlich mit den Themen auseinandersetzt und Kompetenz entwickelt hat. Außer von Meuthen kamen vorwiegend nur Sprechblasen. Meuthen hat auch Recht, wenn er die Auswertung der Süddeutschen kritisiert. Das Verwirrspiel was sich deutsches Steuersystem nennt, ist mit einer einfachen Auswertung der… Mehr
Einen Staat kann man nicht denunzieren, denn er ist der Adressat für eine Anzeige. Zudem unterliegt er – da er kein Grundrechtsträger ist – der vollständigen Aufsicht durch die Bürger und Gerichte. Es ist geradezu ein Wesensmerkmal westlicher Staaten, dass dem Staat (also den Politikern und ihren Anhängern) aus historischer Erfahrung misstraut wird; er hat kein Recht – er hat Pflichten. Es ist daher auch ein großer Unterschied, ob man einen Staatsdiener, der die Regeln im Dienst bricht, anonym anzeigen kann oder ob man es mit einer Privatperson zu tun hat außerhalb des Staatsdienstes. Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes… Mehr
Dank an den Autor, dass er sich dieses öffentlich-rechtliche Verblödungsformat noch antut, um uns darüber zu berichten. Der ÖRR ist nur aus der großen Distanz erträglich, die der Autor für uns TE-Leser schafft. Selber sehe ich mir diesen Quark nicht mehr an, man will sich ja nicht unnötig aufregen.
Höhepunkt dieses Sendeformats war und ist wohl noch immer, wenn die Zuschauerreaktionen präsentiert werden und aus den 90% regierungskritischen Kommentaren die paar linkspositiven rausgefiltert und als „die“ Meinung des Publikums präsentiert werden! Ein kurzer Blick ins Gästebuch (was ebenfalls noch heftig zensiert sein dürfte!) läßt da ganz anderes durchblicken!
Naja, vor ca.10 Jahren habe ich diese Sendung noch regelmäßig geguckt, aber heute ertrage ich da keine 2 Minuten mehr ohne Schreikrampf, von daher abschalten!!!
Es ist wohl nicht neu , dass Nachbarn den Nachbarn beim Finanzamt anschwärzen , wie ich aus eigener Erfahrung erlebt habe . Vor 11 Jahren baute ich im Haus um , damit ich eine kleine Wohnung im Haus zur Vermietung erhielt und bekam . Natürlich meldete ich als Rentner die Nebeneinnahmen dem Finanzamt und versteuerte sie . Erst vor zwei Jahren fragte das Finanzamt plötzlich nach dem Mietvertrag und warum alle paar Jahre die Miete moderat erhöht wurde . Den Mietvertrag kopierte ich und fragte telefonisch , warum der Vertrag erst jetzt , nach acht Jahren , angefordert wird .… Mehr
Verjährt das denn nicht nach so langer Zeit?