Die Diskussion um das Habeck-Meme wird nicht nur absurder, sondern auch giftiger. Wer gegen das Anzeigen von Beleidigungen ist, der unterstützt Rechtsextremismus, so Renate Künast. Die ZEIT sieht eine rechte Verschwörung am Werk. Und Habeck selbst weicht keinen Millimeter.
Will man verstehen, was in der Causa Habeck-Meme tatsächlich passiert, muss man sich vor Augen halten: Hier geht es nicht um Robert Habeck allein, nicht um die Justiz, nicht nur um die Bundestagswahl – sondern um einen weltweiten Kampf um die Meinungsfreiheit. Der Bundeswirtschaftsminister sieht sich hier als deutscher Vertreter „unserer Demokratie“ gegen den wachsenden Einfluss von X und dessen Besitzer Elon Musk und dessen Philosophie.
Wenn also gerade auf X mit besonders scharfer Munition geschossen wird, und seit über einer Woche die Debatte um eine Hausdurchsuchung in Unterfranken anhält, dann muss die Causa stets in diesen Kontext eingebaut werden. In den USA hat die Linke den Kampf verloren, weil die Altmedien dort von X abgehängt wurden. In Deutschland ist X bei weitem nicht so relevant wie in den USA, kann aber im Zusammenspiel mit den Neuen Medien eine entscheidende Rolle einnehmen, da Nachrichten in Sekundenschnelle beim potenziellen Empfänger ankommen.
Habeck hat vor nicht allzu langer Zeit Elon Musk den Kampf angesagt und diese Kampfansage neuerlich auf dem Parteitag wiederholt. Die „Demokratie“ werde von der Meinungsfreiheit auf X bedroht, so lässt sich das Narrativ herunterbrechen. In Wirklichkeit sind nur die Alten Medien davon bedroht; aber sie sind das wichtigste Instrument des linken Parteispektrums, ähnlich wie in den USA. Mehr als die SPD und Linkspartei sind jedoch die Grünen der Liebling. Sie würden ihren medialen Arm verlieren, sollte Musk triumphieren. Daher ist der Schulterschluss eng.
Es steht daher mehr auf dem Spiel, und die sich mehrenden Meldungen zu Hausdurchsuchungen und Anzeigen aus geringen Gründen bringen ein Narrativ in Umlauf, das dem grünen Spektrum aus Selbstschutz missfällt. Auf X ist etwas passiert, das auch im US-Wahlkampf geschehen ist: X bildet die Realität besser ab. Dass Medien rechts der Mitte die Sache am Laufen halten, kann man – wie die ZEIT – zu einer rechten Verschwörung gegen die Wahrheit verklären.
Es könnte aber auch sein, dass die etablierten Medien und grünen Politiker mittlerweile an den Punkt gelangt sind, dass sie lügen müssen, weil die Fakten so deutlich vor Augen liegen. Und weil eine Durchsetzung des Narrativs dazu führen würde, dass sie, die Grünen und Robert Habeck als nackte Kaiser dastehen.
Zuerst lautete das Argument, Habeck sei in die Sache nicht involviert gewesen. Als herauskam, dass Habeck doch Strafantrag gestellt hätte, wurde darauf verwiesen, dass ja auch antisemitische Hintergründe und Volksverhetzung der Grund für die Hausdurchsuchung gewesen seien. Nachdem klar wurde, dass im eigentlichen Durchsuchungsbescheid einzig das Habeck-Meme Grund der Durchsuchung wurde, folgte das Narrativ, der Beschluss zur Hausdurchsuchung sei schon einen Monat vor Habecks Antrag gefasst worden, Habecks Entscheidung habe also keinen Einfluss auf die Durchsuchung gehabt.
Auch dem ist zu entgegnen: Natürlich hatte Habecks Strafantrag Auswirkungen auf die Hausdurchsuchung. Als die Polizei ihn fragte, ob er den Strafantrag stellen wolle, hätte er auch mit „Nein“ antworten können. Bei der WELT schreibt Christoph Lemmer zum Duchsuchungsbeschluss:
„Aber das Gericht tat das mit ausdrücklicher Billigung Habecks und hätte es ohne seine Anzeige womöglich gar nicht gedurft. Außerdem hätte Habeck der strafrechtlichen Verfolgung wegen des ‚Schwachkopf‘-Bildes widersprechen können, wenn er sie für unverhältnismäßig gehalten hätte. Aber das tat er nicht.
Gesetzlich geregelt ist, dass Polizei und Staatsanwaltschaft bei Beleidigung nur auf Antrag des Betroffenen ermitteln können. Die Regeln dazu finden sich im Paragrafen 194 des Strafgesetzbuches. Nur bei Politikern und bei Anwendung des Paragrafen 188 geht das ausnahmsweise auch ohne Anzeige, wenn die Staatsanwaltschaft das ‚wegen des besonderen öffentlichen Interesses‘ für nötig hält.
Im ‚Schwachkopf‘-Fall tat sie das wohl nicht. Die Staatsanwälte fragten nämlich ausdrücklich bei Habeck nach, ob er Anzeige erstatten wolle. Das tat er. Er wusste, worum es geht. Mit seiner Anzeige machte er klar, dass er eine Verfolgung von Niehoff wünsche. Er hätte auch widersprechen können, die Gelegenheit dafür hatte er. Dann hätten die Ermittler nicht einmal tätig werden können, wenn sie das gewollt hätten. So ist es ebenfalls im Paragrafen 194 geregelt.“
Das Argument, es hätte eine Durchsuchung auch ohne Habeck gegeben, verpufft damit wie schon die vorherigen Narrative, die auch vor der Verleumdung des Opfers als Antisemiten nicht zurückschrecken. Auch hier wird durch Verkürzung und Geraune versucht, einen Eindruck zu erwecken, der aber nicht mit der Realität übereinstimmt.
X-User Stefan Niehoff hatte die Debatte um das Treffen des Müllermilch-Chefs Theo Müller und der AfD-Parteichefin Alice Weidel kommentiert; und zwar, indem er die Boykottaufrufe, die damals kursierten, mit einem historischen Foto eines SA-Mannes versah, der zum Boykott von Juden aufrief. Niehoff hatte dazu geschrieben „Wahre Demokraten! Hatten wir alles schon mal!“
Das ist ein möglicherweise schiefer, historisch unpassender, gar geschmackloser Vergleich – aber eben nicht antisemitisch. Dennoch versuchen Staatsanwaltschaft wie Medien und Politiker, durch das unkonkrete Geraune das Hausdurchsuchungsopfer zum Antisemiten abzustempeln, nicht ohne den Hintergedanken, dass sich die Meinung durchsetzt: Irgendwie hat er es schon verdient, der Nazi.
Obwohl die Grünen demnach argumentativ eine Täter-Opfer-Umkehr zelebrieren, indem sie die objektiv überzogene Maßnahme gegen einen Bürger als gerechtfertigte Abwehr antidemokratischer Tendenzen verteidigen, beklagen sie sich über genau diese Täter-Opfer-Umkehr, indem sie nun prinzipiell Robert Habeck zum größten Opfer aller Zeiten stilisieren. Denn wo kämen wir hin, wenn jemand, der „Schwachkopf“ sagt, nicht mit einer Hausdurchsuchung rechnen muss?
Die Grünen wissen sehr wohl, dass nicht nur Betitelung, sondern auch das bloße Teilen (!), nicht die Inhaltserstellung, eine derart lässliche Sünde darstellt, dass sie in einen Kontext eingearbeitet werden muss, die die Gefahren für „unsere Demokratie“ hervorhebt. Parteikollegin Renate Künast hat dazu ein Video hochgeladen, das demonstriert, wie der nächste Schachzug aussieht. Es geht nun nicht mehr um den konkreten Fall, sondern um Beleidigungen insgesamt.
Es laufe eine „Kampagne“ gegen Abgeordnete, die Strafanträge stellten. Sie „sollten das nicht tun, sie sollten sich Beleidigungen gefallen lassen“. Das sei „ohne Anstand“. „Man kann doch nicht verlangen, dass wenn er beleidigt wird, Bedrohung oder üble Nachrede passiert keine Anzeige zu erstatten. Oder Stufen vorsehen: bei dem einen ja, dem anderen nicht.“
Und: „In einer Welt, in der Rechtsextremismus wächst, in der Menschen bedroht werden, auch Politiker bedroht werden, in dem der Druck so groß ist, dass es zum Beispiel Leute gibt, die sagen: Ich kandidiere nicht wieder, im Bundestag oder auf den Dörfern, so viel Druck, ich muss meine Familie und mich schützen […].“ Wer es kritisiere, dass man rechtlich dagegen vorgehen könne, der unterstütze „Rechtsextremismus“.
— Renate Künast (@RenateKuenast) November 21, 2024
Zuerst einmal: Eine „Kampagne“ haben ja zuerst die beiden grünen Minister Habeck und Baerbock gestartet, indem sie hunderte von Anzeigen stellten. Und zweitens hat auch niemand gesagt, dass man sich diese gefallen lassen muss, sondern es geht um die Verhältnismäßigkeit. Im Fall Niehoff hat niemand eine Morddrohung ausgestoßen, es ging auch nicht um den Sturz der Demokratie, sondern um einen flachen Witz. In einem anderen Fall ging es um ein Falschzitat, weshalb die Polizei die Wohnung einer Frau durchsuchte.
Wer sich wegen eines Falschzitats oder einem Schwachkopf-Meme so getroffen sieht, dass er sich in seiner politischen Arbeit eingeschränkt sieht, als hätte er den Drohbrief eines Meuchelmörders erhalten – der ist vielleicht auch in anderen Bereichen nicht geeignet, ein politisches Amt auszufüllen. Niemand hat Habeck dazu gezwungen, in die Politik zu gehen. Muss man wirklich sich und seine Familie schützen, weil jemand auf X ein Meme teilt?
Und es ist auch nicht passiert, dass Niehoff oder die Haudurchsuchungsopfer in anderen Fällen diese Beleidigungen öffentlich Habeck ins Gesicht gesagt hätten – sie wurden eher in einem Raster von Polizei oder Agenturen gefunden, die Plattformen wie X durchkämmen.
Da muss man sich fragen: Müssen sich das die Bürger gefallen lassen?
Die Antwort hat Habeck selbst gegeben. Sie lautet: Ja, natürlich! In einem Video, das vordergründig den Rückzug des Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz kommentiert, geht Habeck in die Vollen. Auch hier fallen ähnliche Stichworte wie bei Künast. Es entsteht das Bild: Wanderwitz schied wegen Anfeindungen, Beleidigungen und Drohungen aus der Politik. (Lesen Sie in der Kolumne von TE-Autor Olaf Opitz die wahren Grüne für seinen Ausstieg).
Habeck weiter: Man dürfe es nicht länger hinnehmen, dass „Menschen, die Verantwortung übernehmen, systematisch bedroht, eingeschüchtert und mürbegemacht werden“. Viele Politiker trauten sich deswegen schon nicht mehr, den Mund aufzumachen. „Das müssen wir unterbinden“, sagt Habeck. Habeck spricht von der „Vielfalt der Meinungen“, und dazu gehören, dass man diese „ohne Hass und Hetze“ auch sagen kann.
Heißt eben: Meinungsfreiheit eben für alle, die der eigenen Meinung anhängen. Man nennt es Meinungseinfalt, nicht Meinungsvielfalt.
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„Ohne Anstand“ Das ist doch wohl die neue Oberjunggrüne Jette Nietzard, die sich öffentlich fragt, was Bullen eigentlich machen, weil das erhoffte Geld aus einer Beleidigungsanzeige noch nicht bei ihr angekommen ist, garniert mit den üblichen hektisch hervorgepressten linken Hassgetröte. Vielleicht möchte die Künast da mal im eigenen Nest volkserzieherisch eingreifen und dem Mädel erklären, dass es in der linksgrünen Opferpyramide noch zu weit unten steht, um schon was verlangen zu dürfen.
https://www.youtube.com/shorts/bIQJd3WeJj8
alles richtig, aber über herrn habeck wurde alles gesagt, viel redundanz. nichtbeachtung würde ihn mehr ärgern, man muss nicht jeden satz von ihm bewerten.
CDU_SPD_GRÜNE_FDP haben die DDR 2.0 bereits erschaffen. Wir sind wieder so weit das wir mit Geheimsprache in Wohnungen kommunizieren müssen um aufzuklären und zu verbreiten. Gut, die alternativen Medien sind eine große Hilfe dabei aber leider erreichen sie immer noch nicht die Masse der Bürger welche vom ÖRR erfolgreich abgeschirmt werden.
Deutschaland verkommt zur Diktatur der Linksgrünwoken.
Man gratuliert.
„Menschen, die Verantwortung übernehmen….“ – Wann hat zuletzt ein führender Politiker in Deutschland wirklich Verantwortung übernommen? Ist lange her…
Wenn die Justiz ihre eigenen Gesetze (§194) nicht kennt, die sie anwenden sollen, ist das mehr als bedenklich. Es zeigt, das mittlerweile Willkür und Ars..kriecherei bei unserer Justiz im Fokus der Strafverfolgung steht. Und nebenbei wird durch unseres „Spitzen“-Politiker durch diesen eitlen Schwachsinn, richtige Verbrechensverfolgung gebunden. Aber wie war das noch mit der Verquickung unserer Volksvertreter in die CumEx Affäre. Aber da war ja nichts- vergessen und vertuscht.
Die Justiz wurde schon erfolgreich von den Altparteien übernommen. Der nächste Schritt ist es neue Parteien, welche zu mächtig werden, erfolgreich dort ebenfalls auszugrenzen. Eigentlich gibt es derzeit nur eine Partei welche zu mächtig wurde. Das BSW wird zur Eintagsfliege verkommen.
Wann wird eigentlich Elon Musk verklagt?, verhindert die Neutralitätspflicht?!.🤣
Trump und Musk sind vielleicht die Rettung für den Westen, für den Gedanken an eine Demokratie. Was in den letzten Jahren in Westeuropa und Amerika abgelaufen ist beweißt daß die Demokratie jeden Tag aufs Neue bedroht ist.
Für alle Sympathisanten eines AfD Verbotes zur Kenntnis
Urteil vom 17. Januar 2017 – 2 BvB 1/13 –
Bundesverfassungsgericht
https://www.bundesverfassungsgericht.de › SharedDocs
17.01.2017 — Kein Verbot der NPD wegen fehlender Anhaltspunkte für eine erfolgreiche Durchsetzung ihrer verfassungsfeindlichen Ziele.
„Habeck weiter: Man dürfe es nicht länger hinnehmen, dass „Menschen, die Verantwortung übernehmen, systematisch bedroht, eingeschüchtert und mürbegemacht werden“. Viele Politiker trauten sich deswegen schon nicht mehr, den Mund aufzumachen. „Das müssen wir unterbinden“, sagt Habeck. Habeck spricht von der „Vielfalt der Meinungen“, und dazu gehören, dass man diese „ohne Hass und Hetze“ auch sagen kann.“ Was darf ich als Kritik zu Ihnen sagen, das Sie sich nicht bedroht (usw.) fühlen, dazu fällt mir leider nix ein. Klären Sie mich mal auf welche Kritik sie Akzeptieren würden ohne eine Anzeige zu schreiben. Nicht so laut. mir tun die Ohren weh,… Mehr
Sie könnten schreiben: Werter Herr Habeck, ich halte sie für den besten Wirtschaftsminister den Deutschland je hatte ja auf der ganzen Welt!! Das meine ich ehrlich, echt jetzt, ganz im ernst, ohne Quatsch, isch schwör!!
Seine Bezeichnungen werden Er und seine Grün/Linken Kollegen nicht mehr los. Wie ein Virus wird sich das verbreiten und auch wenn sie das Internet abschalten würden wird das Virus sich verbreiten.
Ein Land das in krupellosen Lügen versinkt, auch vom „Presserat“. Eine nichtssagende Klusch..rei Für den Presserat ist folgende „Karikatur eine zulässige Meinungsäußerung„ Eine nichtssagende Klusch..rei „Eine Karikatur, erschienen in einer Regionalzeitung, beschäftigt sich mit dem Umgang von CDU und SPD mit der AfD. Zu sehen ist eine Ratte mit der Aufschrift „AfD“. Sie wird verfolgt von einem Mann, der die Aufschrift „CDU“ trägt.“ Quelle: „Pesserat“ Aktenzeichen:0099/16/2 Veröffentlicht am: 01.01.2016 Aus Sicht eines Lesers der Zeitung verstößt die Karikatur gegen mehrere presseethische Grundsätze. Mitglieder und Wähler der AfD würden als Ratten dargestellt. Das stimmt doch gar nicht, sagt der stellvertrende Chefredakteur,… Mehr
Wir leben in einer echten Demokratie-Simulation.