Wer soll die Waffen niederlegen – die Hamas oder Israel? Nun, es ist irgendwie immer Israel, das aufgefordert wird, die Hamas bitte nicht zu hart anzugreifen. So auch bei Maischberger. Und: ein spannendes Interview mit Hans-Olaf Henkel. Ein Gast, wie man ihn bei Maischberger selten trifft.
Die Ukraine kämpft einen ungleichen Krieg. Russland fällt ein – und die Verteidiger müssen sich zurückhalten. Denn die Ukraine ist komplett abhängig von der Finanzierung und Bewaffnung aus dem Westen. Und die Verbündeten erlauben es nicht, dass die Ukraine russisches Territorium angreifen darf.
So soll eine Eskalation des Krieges verhindert werden. Doch Norbert Röttgen (CDU), der an diesem Abend bei Maischberger diskutiert, zeigt das Problem auf. Putin genießt eine Art Hola – und feuert von jenseits der Grenze auf die Stadt Charkiw, die nur 30 Kilometer weit weg liegt. Die Stellungen, von denen die Gewalt ausgeht, dürfen nicht angegriffen werden.
Es wird also diskutiert darüber, ob die nächste rote Linie des Kanzlers, Angriffe auf russisches Territorium, überschritten werden soll. Über eine andere rote Linie wird auch diskutiert: Werden bald keine Waffen mehr nach Israel geliefert? Mit dem Ruf, man müsse die Bewohner von Gaza schützen, soll Israel die Waffen niederlegen und sich dem nächsten Mordüberfall der Hamas ausliefern. Gut, so drückt Ali das nicht aus. Sie beschuldigt Israel der Kriegsverbrechen – denn die IDF bombardieren Hamas-Stellungen, die Zivilisten als Schutzschilder missbrauchen. Was ist da nochmal das Kriegsverbrechen?
Eine Frage, die bei diesen Diskussionen immer ausgespart wird, ist: Warum legt nicht die Hamas die Waffen nieder? Das fordert niemand. Warum nur?
Sylt als Priorität des Kanzlers?
Im Journalistenpanel wird über den Sylt-Skandal diskutiert. Das verbotene Lied. Das „Döp döpdöp döp“ Lied. Cherno Jobatey und Jagoda Marinić finden es toll, dass der Kanzler sich zu diesem Thema äußert. Mit der grundsätzlichen Ablehnung des Themas ist Michael Bröcker allein. Er findet das Lied nicht toll – lehnt es ab. Aber: „Man kann nicht sagen, dass es einen Politiker der demokratischen Mitte gibt, der sich nicht vorher schon gegen Rassismus positioniert hat.“ Was ist also anders?
Im Interview begrüßt Sandra Maischberger den ehemaligen Chef des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) Hans-Olaf Henkel. Ein Industriekapitän und Manager bei IBM – und wichtige Figur in der Frühphase der AfD um 2013. Er schlägt die Brücke von Sylt zur AfD. Das Lied „L’amour toujours“ sei gekapert worden, genauso wie die AfD gekapert wurde. Das Interview mit Henkel ist spannend, aber Maischberger ist zu fokussiert auf die Jagd nach einem Schuldigen. Einem Schuldigen, der Neonazis in die Partei gelassen haben soll. Diesen Schuldigen sucht sie überall, außer bei den Medien, die die AfD schon von Anfang an als rechtsextrem betitelten und damit Lucke, Starbatty und auch Henkel herausdrückten. Die Professorenpartei wurde zu dem, was die AfD heute ist – was das bedeutet, darüber muss jeder selber richten.
Zur Führung der Partei hat Henkel ein hartes Urteil: „Diese Partei wird geführt von Menschen die charakterlich und von der Kompetenz her nicht geeignet sind, das zu machen.“ Bei IBM hätte er „ihnen nicht einmal die Verantwortung über die Ablage“ übergeben. Es ist ein spannendes Interview – spannender wäre es noch gewesen, wenn Sandra Maischberger nicht alle zwei Wörter eingreifen würde. Ein Gast wie Henkel, der spannend und interessant formulieren kann, ohne Phrasen zu dreschen – das ist eine ungewohnte Situation bei Maischberger.
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„Eine Frage, die bei diesen Diskussionen immer ausgespart wird, ist: Warum legt nicht die Hamas die Waffen nieder? Das fordert niemand. Warum nur?“
Ist doch klar, weil gut und böse in vielen Köpfen schon lange feststehen. Welche Rolle Israel hat, sollte wohl klar sein. Außerdem würde man ein Pulverfass in der islamischen Welt anzünden.
Herrn Henkel würde ich gerne mal Fragen, ob er Scholz, Habeck, Baerbock, Lang und Co die Verantwortung bei IBM übertragen würde? Und wie sieht er da die charakterliche und fachliche Kompetenz?
Wenn mir einmal mehr die Frage gestattet ist – wo ist mein anderer Kommentar geblieben, der in meiner Übersicht freigeschaltet ist?
Technischer Fehler oder Shadowbanning?
Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
(Georg Christoph Lichtenberg)
Übersetzt ins Heutige heißt das:
Man kann dieses Land nicht noch einmal in die volle Verantwortlichkeit der Altparteien legen, wenn es besser werden soll und muß.
(wobei mit ‚Verantwortlichkeit‘ keinesfalls die persönliche Verantwortung von Politikern gemeint sein kann – denn die gibt es leider nicht mehr – trotz scheinheiliger Amtseide.)
Kann es sein, dass Henkel bei vielen AfD-Mitgliedern durch seine Arroganz auf Ablehnung stieß? Wer alles besser weiß, ständig den Elitären raushängen lässt und Parteikollegen zu verstehen gibt, dass sie selbst für die Ablage zu unwürdig sind, muss sich nicht wundern, wenn ihm keiner mehr folgen mag. Vermutlich war sein Führungsstil im Jahr 2013 schon völlig deplatziert. Vermissen tun ihn die Wenigsten. Hätten Lucke, Henkel & Co. ihren Kurs als brave Mehrheitsbeschaffer der CDU durchgezogen, wäre die AfD längst in der Bedeutungslosigkeit versunken, weil überflüssig. Kann mich noch erinnern: Lucke und Henkel bekamen im Herbst 2014 wegen Pegida kalte Füße… Mehr
Zwei Bücher von Henkel «Rettet unser Geld!« und «Deutschland gehört auf die Couch!« So weit so gut. Frauke Petry wurde Bundesprecherin und Henkel trat 2015 aus der AFD aus. Er wechselte zu Lucke LKR, da wiederum passte ihm die Wahl Luckes zum Spitzenkandidaten Eu-Parlament nicht, Austritt LKR 2018. Respekt vor der Lebensleistung Henkels, aber der Oberbefehl über eine Partei blieb ihm verwehrt. Die Gründe liegen in seinem Führungsstil, der bei IBM vielleicht noch klappte, in der Politik aber in der Form nicht. Ich erwähne auch die teils mühsame kleinteilige Arbeit seiner ehemaligen AFD Kollegen in Hamburg. Gut, dass Henkel mit seinem… Mehr
Richtig – arrogant, verkopft und abgehoben – eben akademisch und elitär.
Nichts für den Normalo, auch wenn die inhaltlichen Ansätze durchaus richtig waren.
Es fehlte für eine erfolgreiche Partei der Übersetzer bzw. der Transmissionsriemen für den Bürger.
Damit waren diese Leute und deren in guter Absicht gegründete Partei zunächst chancenlos und andere kamen aufs Trapez – aber mit Erfolg.
Je größer die Reichweiten der gelieferten westlichen Waffen, desto kleiner die verbleibende Ukraine, weil die Russen die Frontlinie weiter weg von ihrer Landesgrenze legen. Das scheint man im Westen nicht zu begreifen, oder schlimmer noch, man forciert das – alles zulasten der Ukraine und ihrer Menschen. US-amerikanische Großkonzerne wollen ihr Geld, dass sie still und heimlich für den Kauf von ca. 60% des ukrainischen Schwarzerdebodens bereits ausgegegeben haben, nicht verlieren. Jeder für die Ukraine verlorengegangene m² Territorium, jeder getötete oder verletzte ukrainische Soldat und Zivilist seit dem Stopp des Westens für das in der Türkei zwischen den beteiligten Parteien Ukraine… Mehr
Bei aller Wertschätzung für Herrn Henkel, aus Protest kann man immer noch wählen wen man will, und es gibt dafür neben den Regierungsparteien und der CDU/CSU ca. 30 Möglichkeiten. Wenn Herr Merz nicht zur Raison kommt, und sich nicht von den Klimasozialisten ( Habeck & Co.) lossagt, dann bleibt die Union unwählbar. Die Meinungsmacht der Grünen, geht seit 25 Jahren, seit Trittin, weit über die BT-Fraktion hinaus, und hat 70% der Medien und weite Teile der Wohlstandsbürger erfaßt. Dies alles mit der perfidesten, umwelt- und klima- und immigrationspolitischen Volksverhetzung der letzten 25 Jahre. Wenn man Klima und Immigration grob zusammenzählt,… Mehr
Der gute Herr Henkel gibt in dem Interview eine Wahlempfehlung für Friedrich Merz und die CDU ab. Hat er sich auch angeschaut, mit wem Merz gerne eine Koalition machen möchte? Mit der Partei der „Seenotretter“, der offenen Grenzen und der „jeder darf rein und niemand muss raus“. Herr Henkel hat offenbar die letzten 10 Jahre komplett verschlafen. Hallo, Aufwachen, wir haben nicht mehr 2014, sondern 2024! Das Thema ist nicht mehr der Euro, das Thema ist seit 10 Jahren Migration, Migration und nochmals Migration. Wer außer der AfD will das Problem denn ernsthaft lösen?
Diese Partei wird geführt von Menschen die charakterlich und von der Kompetenz her nicht geeignet sind, das zu machen.“ Bei IBM hätte er „ihnen nicht einmal die Verantwortung über die Ablage“ übergeben.
Meint Herr Henkel die Altparteien? Da trifft das am ehesten zu. Lang, Barrbock, Habeck, Scholz, Lindner, Steinmaier, Faeser, Paus usw usf. Da trifft es ganz sicher zu.
Zitat 1: Die Ukraine kämpft einen ungleichen Krieg. Russland fällt ein – (…………) und die Verbündeten erlauben es nicht, dass die Ukraine russisches Territorium angreifen darf.“ > Ja, auch diese Entscheidung und das Verbot einiger westlichen Waffenlieferanten ist wahrlich sehr bemerkenswert. Da ist es wirklich kein Wunder wenn sich der Oberzar, Kriegstreiber und Lügen-Baron Putin hinstellt und den Eindruck erweckt das er den Ukraine-Krieg auf ewig weiter führen will. Denn wenn der Westen die von Putin überfallene und teilbesetzte Ukraine mit solch Verbote belegt, die zugesagten militärischen Mittel nicht pünktlich und nur vermindert liefert und scheinbar auch sonst jegliches Auslieferungsdetail… Mehr
Herr Henkel hat zu wenig Distanz zu seiner Vergangenheit in der AfD. Er urteilt mit dem Blick durch ein umgedrehtes Fernglas! Wenn das Führungspersonal der AfD nicht einmal bei IBM die Verantwortung über die Ablage bekommen hätte, dann vergisst er leider, unter der AfD gäbe es dieses Unternehmen sicher noch, bei den anderen Parteien wäre das eher nicht der Fall. Und die Mehrheit der Deutschen Wirtschaft wäre sicher froh, wenn sich die Regierung mehr um die Ablage, als um die Bevormundung und Bürokratie der Unternehmen kümmern würden. So verkommt die Wertung der Gegenwart wieder nur mit dem Blick von gestern,… Mehr