Wenn Kunst politisch wird, dann braucht sie umso mehr die kritische Selbstreflexion. Dann müssen die Künstler sich Rechenschaft ablegen über die eigene Voreingenommenheit – und immer auch sich selbst und die eigene Haltung hinterfragen. Im verrotteten Kulturbetrieb unserer Zeit findet Letzteres immer weniger statt.
Angeblich sei der Instagram-Account der „Panorama“-Sektion der Berlinale gehackt worden, so die Verantwortlichen, nachdem dort antisemitische Sprüche verbreitet worden waren. In Nullkommanix vom Täter zum Opfer, eine Kunst, die die woke Kulturwelt offensichtlich ebenso perfekt beherrscht wie palästinensische Terroristen.
Die Berlinale rettet diese billige Ausrede – wer’s glaubt, wird selig – nicht: Das Festival hat sich entlarvt als Forum für Hass und Hetze; für den echten Hass: nicht die Verletzung von Gefühlen oder Dissens in Fragen, in denen eine Meinungshegemonie herrscht. Sondern für Hass, der foltert, vergewaltigt, mordet, massakriert. Man findet kaum mehr Worte, um die ekelhafte Nonchalance zu betiteln, mit der man sich als Kämpfer für Freiheit, Frieden, Diversität – kurz: das Gute – geriert, und zugleich unverhohlen ein Land attackiert, dessen Einwohner jeden Tag mit der Bedrohung der Auslöschung konfrontiert sind.
Wenn Kunst politisch wird, dann braucht sie umso mehr die kritische Selbstreflexion. Dann müssen die Künstler sich Rechenschaft ablegen über die eigene Voreingenommenheit, und dann müssen sie immer auch sich selbst und die eigene Haltung hinterfragen. Im verrotteten Kulturbetrieb unserer Zeit findet Letzteres immer weniger statt, mit dem Ergebnis, dass man besoffen von der eigenen Rechtschaffenheit die eigene moralische Güte auf dem Rücken vergewaltigter Geiseln und erschossener Kleinkinder feiert. Die Filmemacher befinden sich dabei kognitiv und emotional auf dem Stand pubertierender Zwölfjähriger, die gerade ihr erstes Che-Guevara-Poster im Jugendzimmer aufgehängt haben, und von der Weltrevolution schwärmen: Im transparenten Top, mit dem sie in Gaza niemals unbehelligt bliebe, aber mit Palituch geschmückt, steht frau auf der Bühne.
Dass antisemitische Ideologie vom Staat gefördert und mitfinanziert wird, ist Ausdruck größtmöglicher Heuchelei. Und es ist kein Betriebsunfall, sondern Programm: Denken wir nur an die Documenta, aber auch an die standhaft aufrechterhaltene Behauptung, deutsche Hilfsgelder würden die Hamas nicht unterstützen. Wer kann noch von „Staatsräson“ in Sachen Israel sprechen, ohne dass ihm die Schamesröte ins Gesicht steigt, wenn derweil das Geld deutscher Bürger in die Verbreitung antisemitischer Parolen und Gemeinplätze fließt?
Die Berlinale 2024 ist nur ein Steinchen in einem Mosaik aus Verlogenheit: Wenn auf dem wichtigsten Filmfestival des Landes Antisemitismus unwidersprochen bleibt, und er den Applaus der Politik findet, dann ist, jedem Lippenbekenntnis zum Trotz, Antisemitismus zur Leitkultur geworden. 80 Jahre nach dem Ende des Holocaust hat Deutschland Israel verraten. Nicht zum ersten Mal, aber am umfassendsten. Hätte Claudia Roth nur einen Funken an Integrität und Schamgefühl aufzubringen, sie würde zurücktreten.
— Zeev Rosenberg ?️ (@zeevrosenberg) February 25, 2024
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Justizministerium kann „Antisemitismus“-Vorwürfe gegen Berlinale-Preisträger nicht belegen.
Vielleicht kann Tichy helfen – und zwar mit Detail-Kenntnissen?
Da steht sie nun – endlich auch mal auf dem roten Teppich. Und meint, dass Klamotten und Schminke in irgend einer Form etwas mit Intellekt zu tun haben. Gut – so lange sie nicht den Mund aufmacht. Eigentlich ein ganz trauriges Bild!
Eine „Person“ wie Roth hätte nie ihren Rücktritt erklärt. Dazu ist sie zutiefst einseitig und zudem von ihrer sozialistischen und Israelfeindlichen Einstellung überzeugt. Und was will sie jetzt „aufarbeiten“? Sich selbst? Ich denke, sie und ihre Steigbügelhalter bereiten den nächsten judenfeindlichen Eklat vor. Aber wo bleiben die institutionellen jüdischen Vereinigungen? Wegducken ist auch keine Lösung. Noch nicht mal Friedmann taucht auf. Also alles paletti?
„Kulturschaffende“, wenn ich das blos höre
Zur kultur gehört wichtigeres al nur das was so genannte „kulturschaffende“ machen.
Und vor allem steht es denen überhaupt nicht zu, zu bestimmen was gut und richtig ist.
Eine „Blase“ die sich selbst gegenseitig feiert und hochjubelt.
Was würden die denn machen ohne die Leute in der „Kultur“ der Arbeitswelt?
wie z.B. Baueern welche die nötigen Lebensmittel erzeugen, Müllabfuhr, Herstellendes Gewerbe, technische entwicklungen usw.?
Keine Ahnung davon aber überall mitreden wollen, bestmmen wollen
Der Spruch den Bauern oft benutzen „Sie säen nicht sie ernten nicht aber wissen alles besser“ trifft ein Problem der Zeit
Berlinund ganz Deutschland will es so. Siehe Demos gegen „rechts“.
„Die Berlinale-Leitung löschte die Postings wieder, und erklärte, es sei nicht autorisiert gewesen“: Gehackt… So, so. Und die „Redner“ waren was? Hypnotisiert? Traumageschädigt? Erpresst?
Auch hinsichtlich der staatlichen Gelder für Künstler sollte das Subsidiaritätsprinzip gelten. Der Bürger entscheidet, wofür er „spendet“. Den Staat, völlig egl, ob direkt oder ob indirekt durch irgendwelche ausgelagerten Unternehmen und Vereine, geht das überhaut nichts an.
In Ergänzung: „Berlin trägt damit rund ein Zehntel des Budgets des Filmfestivals (im Vorjahr 33 Millionen Euro. Der Bund trägt 12,6 Millionen Euro zum Etat bei.“, vgl. https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6553-Mehr-als-drei-Millionen-Euro-aus-Berlin-zur-Rettung-der-Berlinale.html
Und wie viel müssen andere an Berlin zahlen? Von dem zahlen was Berlin finanzieren will / ausgibt?
Stichwort Länderfinanzausgleich
Die aus früheren Tagen selbsternannte Managerin für musikalische Kunst hat sich nun auf Umwegen über die Politik einen alten Traum erfüllt um nun zur Staatsmanagerin für Kunstangelegenheiten zu avancieren und was will man mehr, wenn man sich auf diese Art und Weise und ohne Aufwand als letzte Genugtuung profilieren kann, als hätte man nichts anderes zu tun und der letzte Beleg dafür ist, wie sie es mit ihrer Verantwortung halten, wenn das alles ist, was sie zu bieten hat.
Das Einfachste wäre natürlich, dieser links-grünen, selbstgerechten und menschenverachtenden Kulturszene den staatlichen Geldhahn zuzudrehen. Wenn diese Unterhaltungskasper dauerhaft Filme produzieren müssten, die die Bürger auch sehen wollen, könnte dies zu einer Erdung dieser weltfremden Szene von Spinnern, Salon-Kommunisten und sonstigen politischen Irrläufern führen. Lasst sie einfach einmal mehrere Jahre machen, ohne dass man ihnen wahllos Steuer-Millionen in den Rachen wirft für ihre wirren ideologieverseuchten Machwerke, die kein vernünftiger Mensch sehen will.
Und dazu gehört auch der ÖRR. Weil er so neutral informiert – natürlich immer mit Haltung, wo bliebe sonst die Neutralität – muss sich keinerlei Wettbewerb stellen. Er mag ja Zuschauer verlieren, aber die Abstimmung mit den Füßen führt nicht zu Geldmangel und dem Zwang das Arbeiten aufzuhören oder es umzustellen.
Der EU Gerichtshof hat festgestellt, dass unser ÖRR ein Staatsfunk ist! Und? Keinerlei Konsequenz. Unsere Staatsanwaltschaft ist weisungsgebunden, darf keine EU Haftbefehle ausstellen. Konsequenz? Nichts.
„Es gibt keine Möglichkeit, sich mit diesem Land zu identifizieren. Diese Umwahrheit, die hier herrscht, diese Lüge. Jeder weiß doch, daß es nicht so ist, wie offiziell behauptet wird. Und diese Situation verbietet es einem geradezu, sich mit der DDR zu identifizieren.“
Bärbel Boley
„Hamburger Morgenpost, 16.9.1989
Es ist bei solchen Ereignissen, höflich bezeichnet, nicht nur die linientreue Journaille anwesend. Auch der Rest der Welt schaut fassungslos zu, wie sich der woke, staatlich subventionierte Haufen selbst feiert. Zum Fremdschämen.