Das Attentat von Mannheim illustriert die verfehlte Migrationspolitik und Folgen der Tabuisierung von Islamismus-Debatten. Markus Lanz versucht, „die Debatte in die Mitte zurückzuholen“, doch dort findet er nur Frustration über das Versagen der Politik. Maischberger ist derweil PR für Claudia Roth wichtiger.
Während Markus Lanz seine gesamte Sendezeit dem Attentat in Mannheim und der notwendigen Aufarbeitung der verfehlten Migrationspolitik widmet, sieht Sandra Maischberger den Klimawandel als größere Bedrohung und lädt Claudia Roth (B‘90/Grüne) in ihre Talkshow ein. Das Thema: „Schwindet die Akzeptanz für grüne Politik?“ – Eine andere Frage wäre: Warum ist die Akzeptanz für grüne Politik noch nicht ganz verschwunden? Aber das Programm dürfte das Publikum des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht mehr verwundern. Bereits am Montag wurde bei Hart aber Fair lieber über Fußball sinniert, anstatt die Bürger in ihrer Trauer und Wut über das Attentat in Mannheim zu begleiten.
Offensichtlich weiß Maischberger aber, dass sie das Attentat von Mannheim nicht totschweigen kann, und beginnt die Sendung mit einem Rückblick auf die Tat: „Ein 25-jähriger Afghane attackierte mit einem Messer einen bekannten Islamkritiker, aber er hat eben auch die anderen attackiert und ein Polizist ist an seinen Verletzungen gestorben“ (Hervorhebung von TE). Schon in der ersten Minute erleben die Zuschauer eine astreine Täter-Opfer-Umkehr. Wie schon bei der Berichterstattung direkt nach dem islamistischen Attentat auf Michael Stürzenberger, wird die Gewalt gegen ihn aufgrund seiner Kritik am Islamismus relativiert, und er wird unterschwellig mit dem Täter gleichgesetzt.
— Gr@ntlɘr ?? (@oida_grantler) June 4, 2024
Weitere fünfzehn Minuten wird bei Maischberger über die abscheuliche Tat in Mannheim gesprochen. Viel Beifall erhält dabei nur der Politik-Redakteur der Neuen Zürcher Zeitung Alexander Kissler. Er bringt viele Fehler mit dem Umgang von Migration auf den Punkt. Der eingeladene Journalist Theo Koll beschreibt dagegen den Täter als „idealen Integrationsfall“ – trotz abgelehntem Asylantrag und islamistischem Attentat. Dann ist Sandra Maischberger mit der Gewalt schon fertig und kann sich wieder der grünen Pressearbeit widmen. Nur die Aussagen der TAZ-Journalistin Anna Lehmann in der Talkshow von Markus Lanz können diese Aussagen noch überbieten.
Neben Anna Lehmann waren bei Lanz auch der CDU-Politiker Thorsten Frei, der Integrationsexperte Ahmad Mansour und der Migrationsforscher Gerald Knaus zu Gast. Lehmann warnt zu Beginn vor einer angstgetriebenen Debatte über Migrationspolitik und meint, „ein islamistisches Motiv liegt nahe, aber es ist eben noch nicht gesichert“. Sie empfiehlt, sich erstrangig mit der Frage zu beschäftigen, wie sich Leute in Deutschland überhaupt radikalisieren können – zweitrangig, wie Straftäter abgeschoben werden oder einreisen können. Wie aus dem Handbuch der linken Ideologien beginnt auch sie die Täter-Opfer-Umkehr. Stürzenberger sei ein „Islamhasser“, der damit hätte rechnen müssen, in Mannheim angegriffen zu werden.
Die Polizei im Kreuzfeuer
Doch die eigentliche Empörung, die Lehmann in der Runde auslöst, ist ihre Kritik an dem Einsatz der Polizei. „Wie konnte dieser Einsatz so dilettantisch laufen?“, fragt sie. Lanz, aber auch Thorsten Frei, haken nach: „Wie kann man denn zu so einem Ergebnis kommen?“ Ihre Antwort: „So wirkt der auf mich. […] Die Polizisten wussten offenbar gar nicht, wer zu wem gehörte und wen sie eigentlich schützen sollten.“
Frei fragt zurecht: „Aber was wollen Sie denn mit dieser Relativierung erreichen? Das ist doch eine Täter-Opfer-Umkehr.“ Einsicht zeigt Lehmann aber nicht. Ahmad Mansour kritisiert ebenfalls diese Taktik und verteidigt sich im Verlauf des Gesprächs: „Ich mag Stürzenberger nicht, aber wir dürfen keine Täter-Opfer-Umkehr machen.“ Er findet, es müsse möglich sein, den politischen Islam zu kritisieren – „das muss man ertragen“. Doch er, wie auch Thorsten Frei, distanzieren sich von Stürzenberger.
Wer ist verantwortlich für die Radikalisierung?
Dass in Deutschland zunehmende Radikalisierung stattfindet, zeigt auch eine neue Kriminalstatistik. Nach dieser gibt es im Bereich religiöse Ideologie eine Steigerung um mehr als 200 Prozent. Ein Großteil der Straftaten wurde demnach nach dem 7. Oktober 2023 begangen. Ahmad Mansour spricht zudem von einer neuen Quelle der Radikalisierung, welche „nicht mehr auf Moscheehöfen stattfindet, sondern in den sozialen Medien“. Er sieht einen „Grundfehler in unserer Annahme von Integration, wobei erlernte Sprache plus Arbeit minus Kriminalität“, als Gradmesser des Erfolges dienen.
Thorsten Frei beklagt in der Runde, der Asylbescheid sei „entwertet worden“ in den letzten Jahren, denn nur weil ein Antrag abgelehnt wird, bedeute das noch lange nicht, dass man das Land verlassen muss. Thorsten Frei ist Geschäftsführer der Bundestagsfraktion der Union. Er ist seit 2013 Mitglied des Bundestages. Tätig in diversen Ausschüssen und Gremien. Nun, wer regierte denn in der Zeit, in der die Entwertung begann? Der Messerattentäter von Mannheim kam 2013 nach Deutschland; sein Aylbescheid wurde 2014 abgelehnt.
Die Problematik mit der Abschiebung
Wie die Gäste von Maischberger sehen auch die Gäste von Lanz Handlungsbedarf in der Politik. Besonders mit dem Blick auf die EU-Wahl, da die wesentlichen Probleme, die die Leute bei der EU-Wahl beschäftigen, Asyl und Migration sind. ZDF-Korrespondent Ulf Röller wird aus Brüssel zugeschaltet und gibt über die neue niederländische Koalition Auskunft. Geert Wilders fordert „das strengste Asylregime und das umfassendste Paket zur Kontrolle der Migration, das es je gab“. Und auch Giorgia Meloni in Italien legt ihren Schwerpunkt bei der EU-Wahl auf Migration. Meloni hat mit Albaniens Premierminister Edi Rama 2023 ein Fünfjahresabkommen abgeschlossen. Durch dieses Abkommen kann Italien bis zu 3.000 Asylbewerber nach Albanien weiterschicken, wo ihre Asylanträge bearbeitet werden.
Nun wird auch in Deutschland – wieder einmal – eine strengere Asylpolitik gefordert. Die Union und die FDP fordern zum Beispiel auch Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien. Gerald Knaus hinterfragt dieses Vorhaben und weist darauf hin, dass dies „Geschäfte mit den Taliban“ zur Folge hätte. Knaus sieht daher eher in Drittstaaten-Lösungen wie Ruanda eine erfolgreiche Möglichkeit, Abschiebungen durchzuführen.
In einem Punkt scheinen sich die Gäste von Markus Lanz jedoch einig zu sein: Die Asylpolitik ist chaotisch, die Politik muss endlich handeln. Etwas muss anders werden. Also außer für Lehmann, die die Migrationspolitik nicht anders, nur besser machen will. In den vergangenen Jahren haben sich immer die Lehmanns der Rebublik durchgesetzt, nur besser wurde nichts. Diesmal ist es bestimmt anders.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Der Mörder hätte nach Ablehnung des Asylantrags ca 2010 bequem mit der Bundeswehr nach Afghanistan zurück gebracht werden können. Warum ist das nicht geschehen? Die ganze Zeit hat der Typ von Steuergeld gelebt. Kann jemand die Kosten addieren? Wieso kommt man auf die Idee abgelehnte Asylbewerber zu integrieren? Abgelehnt ist abgelehnt! Alles andere ist Untergrabung staatlicher Autorität.
Ein mordender Islamist kann niemals ein idealer Integrationsfall sein. Er ist ein typischer und idealer Schläfer, ein Tarner und Täuscher, der sich lange ruhig verhält, um dann hinterrücks zuzuschlagen.
Das Vorgehen ist bekannt, es wird uns seit einem Jahrzehnt von islamischen Terrororganisationen unter die Nase gerieben und verkündet, dass eigens zu diesem Zweck Terroristen mit den Flüchtlingsströmen nach Europa geschleust werden.
Ein relevanter Teil der Deutschen ist so naiv, ignorant und realitätsverleugnend, das ist fast nicht mehr auszuhalten.
Bezeichnend Stürzenbergers Gespräch mit Helge Lindt, spd, in Wuppertal 14.11.2020 – ein Zeitdokument, das den Realitätsverlust der Massen anhand Lindts Reaktionen, der weder zuhören noch lernen will, verdeutlichen hilft: https://www.youtube.com/watch?v=6f0lHlJPQ58&ab_channel=EWO-Live
Interessant zudem, die damals eingeführte Maskenherrschaft unter freiem Himmel.
Was bleibt danach von einem „Hassprediger“?
Und nannte nicht gar FWS den Herrn Trump unbegründet genau so?
Wenn man zu diesem Beitrag noch den alten NZZ-Artikel vom letzten Jahr dazulegt: „Manche nennen es Diktatur – wie der grüne Zeitgeist die Deutschen belagert“, hat man fast schon Gewissheit, wo wir politisch enden: Eine linksgrüne Volksrepublik, in der die Bürgerrechte andere sind als die uns heute noch bekannten.
Solange wir nur über die Symptome der Krankheit diskutieren, wird die Krankheit weiter ungehemmt fortschreiten. Die Ursache sitzt im Bundestag und verschärft täglich die Symptome. Wenn über die Abschiebung von Tätern diskutiert wird, ist es doch bereits zu spät. Vorbeugen ist besser als heilen, wobei es in solchen Fällen schon nichts mehr zu heilen gibt. Den Täter aus Mannheim jetzt nach Afghanistan abzuschieben, käme wohl eher einer Belohnung gleich. Dort, wird er doch mit großer Wahrscheinlichkeit als Held gefeiert und höchstens auf den nächsten Einsatz vorbereitet. Niemand, wird solche Taten in Zukunft verhindern können. Die Gefahr, kann allerdings durchaus minimiert… Mehr
„Er findet, es müsse möglich sein, den politischen Islam zu kritisieren – „das muss man ertragen“.“
Warum muss ein Herr Mansour das „ertragen“? Wenn es ihm unangenehm ist, wenn seine reaktionäre, frauen- und Juden verachtende Steinzeitideologie kritisiert wird, steht es ihm frei, in einem „Sharia Shit-Hole“ zu leben.
Frau Johler, Sie stellen die absolute Schlüsselfrage: „Warum ist die Akzeptanz für grüne Politik noch nicht ganz verschwunden?“ Ich kann es auch nicht begreifen. Eine mögliche Erklärung: Die Grünen verfügen über eine Kern-Wählerschaft, die FANATISCH ist. Diese Anhänger werden die Grünen immer wählen. Die politische Kunst besteht nun darin, dass diese kleine Partei und ihre Wählerschaft zu einer ewigen Oppositionsrolle zu verdammen. Um dies zu erreichen, müsste die sog. „Brandmauer“ (was für ein Unsinn in einer Demokratie) verschwinden. Noch wichtiger, die wichtigsten Entscheidungen in unserem Land müssten auf dem Wege der Volksabstimmungen erfolgen! (z.B. die Frage der ungebremsten Massenmigration aus… Mehr
Religionen formen Fanatiker. Egal welche Religion. Es folgt nur unterschiedlichen Ausprägungen. Wir lügen uns selbst in die Tasche und werden dadurch der Sache nicht gerecht. Lanz ist doch auch nur ein Propagandist und fasst das heisse Eisen nicht an, sondern wärmt sich nur seine Hände daran.
„ Diesmal ist es bestimmt anders“, sicher ist dieser Satz ironisch aber nicht Ernst gemeint, denn die Lehmanns dieser Republik setzen sich definitiv weiterhin durch. Unterstützt übrigens durch das Wahlvolk wie wir wieder erleben werden!
„aber er hat eben auch die anderen attackiert“
Das war doch nur ein Missverständnis. Der Attentäter konnte ja nicht wissen, dass der Polizist sich auf den Helfer des Islamkritikers der ihn zurückhielt stürzen wollte. Da muss einfach noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit auch der letzte Möchtegern-Djihadist weiß, dass er von der Polizei nichts zu befürchten hat, weil dort Islamophobie keinen Platz hat.
Sorry für den Sarkasmus, aber die Politik ist derart Pro-Islam und gegen die einheimische Bevölkerung eingestellt, dass ich da an keine Zufälle mehr glaube.