Bei Hart aber Fair gibt Plasberg gleich vor: "Die Antwort auf Corona heißt impfen. Zu diskutieren gibt's da allenfalls, wen und wann." Dann erläutert ein Medizinhistoriker die Impfpflicht-Gegner von heute anhand von Impfgegnern aus dem Jahre 1802.
Frank Plasberg sprach mit seinen Gästen mal wieder über die Impfpflicht. Aber scheinbar ist es in seinen Augen schon so heikel, überhaupt nur darüber zu diskutieren, ob die Impfpflicht notwendig ist, dass er die Sendung gleich mit einer vorgeschobenen Rechtfertigung einleitete: „Es ist immer gut zu wissen, auf welcher Basis man in einer Sendung wie ‚hart aber fair‘ diskutiert – auf einer wissenschaftlichen Basis. Es gilt: Die Antwort auf Corona heißt impfen. Zu diskutieren gibt’s da allenfalls, wen und wann. Aber wie ist die Antwort auf die Frage, ob der Staat seine Bürger verpflichten soll? Diese Antwort ist weniger eindeutig.“
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, ist mit sich selbst sehr zufrieden. Sie hat jetzt Maßnahmen veranlasst, die „aus meiner Sicht verkraftbar sind“. „Ich bin geboostert, ich trage Maske“, sagt sie derweil. Als politische Gegenspielerin wird Malu Dreyer jene Christine Aschenberg-Dugnus entgegengesetzt, die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion ist. Sie spricht davon, dass das Ziel in der Pandemiebekämpfung ja von Anfang an die Entlastung des Gesundheitssystems gewesen sei und dass man deshalb die „Maßnahmen permanent anpassen“ müsse. Sehr interessant – vor allem vor dem Hintergrund, dass Frau Aschenberg-Dugnus für die Impfpflicht des medizinischen Personals gestimmt hat.
1802 und 2022 ist exakt das Gleiche
Kurz fragt Plasberg Dreyer nach dem Söder-Turnaround zur Impfpflicht; gerade als sie süffisant ansetzt, knallt ihr Journalist Michael Bröcker ihren eigenen Meinungswandel um die Ohren. Der Chefredakteur von ThePioneer meint:„Sie haben im Sommer letzten Jahres gesagt: Eine Impfpflicht geht auf gar keinen Fall. Auch Sie haben also eine Wendung vollbracht.“ Bröcker ist dann auch derjenige, der vermutet, die Impfpflicht würde gerade einen leisen Tod sterben, mangels eindeutiger Mehrheit im Bundestag.
Den Höhepunkt erreicht die Sendung allerdings, als Malte Thießen die Bühne betritt. Er ist Medizinhistoriker und wird im Verlauf der Sendung dazu geholt, um über die Geschichte der Impfverweigerer zu sprechen. Dafür hat er eine Karikatur aus dem Jahr 1802 mitgebracht – über Impfverweigerer aus der Zeit der Pocken. Sie ahnen vielleicht schon, was jetzt kommt. Nun, Sie müssen wissen, dass es damals wohl Leute gab, die dachten, dass man durch die Pockenimpfung, die ja von den Pocken aus Kühen gewonnen wurde, Beulen bekommen könnte, aus denen Kühe wachsen. Sein „Exkurs“ ließ bei den Zuschauern keinen anderen Schluss zu: Ist ja genau wie heute. Er spricht von einem „Déjà-vu“, dass die „Parallelen“ eindeutig seien. Die Tatsache, dass es vor zweihundert Jahren Leute gab, die Angst vor der Pockenimpfung hatten, sagt uns alles, was wir über die Ungeimpften von heute wissen müssen.
Im Anschluss werden Leserbriefe vorgelesen, die zufälligerweise zu 100 Prozent explizit für die Impfpflicht sind. Und so entlässt Plasberg seine Zuschauer mit einer absolut klaren Denk- und Meinungsanweisung in den Abend. Allein der Zweifel, ob die Impfpflicht politisch durchkommt, wächst.
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„Dafür hat er eine Karikatur aus dem Jahr 1802 mitgebracht – über Impfverweigerer aus der Zeit der Pocken.“ Naja. 1802 hatte man im Gegensatz zu 2022 einen funktionierenden Impfstoff. Kleiner Unterschied, aber wir wollen das Thema ja nicht mit Logik strapazieren. Wenn man schon historische Vergleiche zieht, dann ist 1981 das passende Jahr. Damals wurde AIDS bekannt und man musste sich recht bald eingestehen, dass Impfen bei HIV nicht funktioniert. Dann begann man umgehend damit, alternative Strategien zu entwickeln, dank derer eine HIV-Infektion heute längst kein Todesurteil mehr ist und Betroffene ein fast normales Leben führen können. Meiner persönlichen Ansicht… Mehr
Grazie di tutto, liebe Frau David. Und entschuldigen Sie bitte, dass Sie für uns Leser durch Plasberg&Co leiden müssen. Ich verbieten nun hier allen ab sofort das Lachen, bis eine Sammelaktion Ihnen als Ausgleich vier Wochen Malediven ermöglicht….natürlich *****
Liebe Frau David,wie schon letzte Woche Ihrem Kollegen Herrn Roland muss ich auch Ihnen höchsten Respekt zollen, diese Staatspropagandasendung von Anfang bis Ende durchzuhalten. Ich hoffe Herr Tichy lässt sich nicht lumpen und gewährt Ihnen und Ihren Kollegen dafür einen Sonderhonorarzuschlag. 🙂
Liebe Frau David,
Ihre Tapferkeit beim Betrachten solcher Sendungen kann ich mir nur mit Ihrer Jugend erklären, die es Ihnen ermöglicht – und verzeihen Sie bitte, daß ich hier derb werden muß – sich diese seit Jahren von den Öffentlich Rechtlichen produzierte Kackscheiße reinzuziehen. In Ihrem Alter ist die Leidensfähigkeit ganz offensichtlich noch ausgeprägter, als in meinem.
Ich bewundere Sie. Aber übertreiben Sie es nicht. Es gilt in dieser grauenhaften Zeit nicht nur die „normalen“ Hygienevorschriften zu beachten, sondern auch die der Psychohygiene. Da ist man schwuppdiwupp infiziert, wenn man nicht höllisch aufpaßt.
Genau so argumentierte ein Autor im „Nebelspalter“ , als er von „Annebäbi Jowäger“ von Jeremias Gotthelf , 1844: der Roman sei ja auch ein Impfroman und „Wer sich nicht impfen lassen will und dann erkrankt, hat die Folgen zu tragen.“Der Sohn von Annebäbi erkrankt schwer an Pocken und überlebt, halb blind und verunstaltet. Selber schuld.
Unglaublich
Ich glaube nicht, dass es ein Umdenken der Funktionsträger in und außerhalb der Regierung gibt. Ein Umdenken findet vermutlich erst dann statt, wenn die gesundheitlichen Probleme vieler Geimpfter nicht mehr zu leugnen sind.
Die jetzigen hohen Infektionszahlen verdanken wir sowieso den Geimpften, denn diese durften überall hin ohne Negativtest. Die Ungeimpften mussten schon lange drausen bleiben oder mit Negativtest herein kommen.
Jetzt müssen (viel zu spät!) auch die Geimpften vorher zum Testen.
Mein Bedauern Frau David, dass Sie sich derartigen Müll anschauen müssen. Demnächst macht vielleicht Herr Degowski den Moderator – kann auch nicht schlimmer werden.
Jordan Peterson hat letztens „It’s time to live“ aug YT veröffentlicht. Er beschreibt was passiert mit einer Gesellschaft die unter massivem Stress steht und zu zerbrechen droht. In D. haben wir noch dazu natürlich die Grünen und Kampf gegen CO2. So wie in dem Experiment die Dritte Welle (Janes Elliott blaue Augen, brauen Augen ist in ähnlich in dem man die Gruppen schafft und eine Mehrheit gegen die Minderheit aufhetzt), ist der Ausweg nur dann möglich wenn der Chef es so sagt und das mit genug Autorität durchzieht. Sonst sitzen wir hier und impfen und lockdownen uns so lange bis… Mehr
In meinem Umfeld ist es ähnlich, Geimpfte erkranken. Trotz persönlichen Kontaktes im engeren Kreis keine Ansteckung meinerseits als Corona-Ungespritzte. Ein junger Kollege Mitte 20, frisch geboostert, sagt, er kommt kaum die Treppe hoch. Vielleicht mal die folgende Reportage auf ServusTV ansehen. Die Diskussionen um Impfpflicht sind ausschließlich politisch denn gesundheitlich motiviert.
Servus Reportage: Im Stich gelassen – die Covid-Impfopfer, ab Mittwoch, 19. Jänner – 19:30 Uhr vorab in der Servus Mediathek, am Donnerstag, 20. Jänner ab 21:10 Uhr bei ServusTV Österreich und am Mittwoch, 26. Januar ab 22:15 Uhr bei ServusTV Deutschland.
Könnte es nicht sein, dass nach etwa 15-20 Jahren eine Generation ihren Eltern heftigste Vorwürfe machen wird, dass sie in ihrer Zeit zugelassen haben, dass ein einst prosperierendes Land zu einem Land der ethnischen Konflikte, der Deindustrialisierung, des Energiemangels, der außenpolitischen Isolierung und der Verarmung weiter Bevölkerungskreise durch genau ihre Väter aus Feigheit und Eigennutz ruiniert wurde und sie sich wie eine Nachkriegsgeneration vorkommen? Sowas soll es schon mal gegeben haben, nur werden diesmal die Vorwürfe gut belegbar sein.
Und die Generation meiner Großeltern wusste nichts zu antworten auf die Frage: „Was hast Du gemacht, als die Nazis an die Macht strömten?“
Das wird unseren Mitbürgern dieser Tage leichter fallen; sie können antworten: z. B. „Ich habe mein Essen fotografiert.“