Bei Anne Will: „Ersatzteillager“ Mensch – gemanagt von SPD und CDU?

Merkel schwer angeschlagen wegen Chemnitz, Zurückrudern & Video, da muss Ablenkung her! Hausfreundin Anne Will probierte das mit dem Thema Zwangsorganspende. Netter Versuch. Aber keine netten Erkenntnisse.

Die nachfolgende Besprechung ist nicht für alle Leser geeignet. Manche, und womöglich vor allem solche, die ein Organ gespendet bekamen, oder spendeten, oder vorhaben, Organe zu spenden, finden die eine oder andere Formulierung möglicherweise zu flapsig, manchen Scherz unangebracht. Allen anderen Lesern wünschen wir viel Vergnügen.

Horst Seehofer hatte Recht. Die Migrationsfrage ist die Mutter aller Probleme. Noch genauer, eigentlich Merkel und ihre Getreuen in den meisten Parteien, die uns mit Lug und Trug in eine desaströse Lage gebracht haben. Und die Verdrehungen, Halbwahrheiten und dreisten Falschaussagen von fast allen prominenten Politikern überschatten inzwischen jedes andere Thema. Auch dieses: „Wer nicht widerspricht, wird Spender? – Neue Debatte um Organspende“.

Die sogenannte „Doppelte Widerspruchslösung“ ist eine Idee des Gesundheitsministers Jens Spahn, beziehungsweise eine Wiedervorlage. Spahn wirbt für eine Neuregelung der Organspende: Jeder Deutsche soll Spender sein – wenn er nicht ausdrücklich widerspricht, beschreibt Anne Will die Ausgangssituation auf ihrer Website. Was im Klartext heißt, wer nicht ausdrücklich „Nein“ sagt (wo und wie regelt ein noch zu erarbeitender Beipackzettel), wird zum „Ersatzteillager.” Doppelt heißt, Verwandte können ein Veto einlegen, wer keine Verwandten mehr hat, oder mit denen im Streit liegt, hat schlechtere Karten.

„Aber der merkt eh nix“, tröstet Eckart von Hirschhausen, in Deutschland bekannt als lustigster Arzt der Welt mit eigenem Kabarettprogramm und Zeitschrift. Die Mehrheit sei übrigens dafür, so der Komiker, und das erinnert uns sofort wieder an #wirsindmehr von Ralf Stegner. Und der Gedanke Stegner führt uns sofort zum Parteigenossen und Arzt Karl Lauterbach, den man direkt an seiner Kabarett-Fliege erkennt. Lauterbach ist aber nicht lustig, obwohl er aus dem Rheinland stammt. Sogleich kommt er mit dem SPD-Totschlag-Argument „EU“, wo angeblich die meisten Länder Widerspruchslösung haben und drei Mal so viele Spender. Frankreich – super. Spanien noch besser. Wenn Macron und Sanchez von einer Brücke springen, springen unsere Genossen natürlich hinterher. Und dann kommt „sonst sterben aber Tausende“, und das erinnert uns sogleich ans Mittelmeer und die Sahara. (Sie werden sehen, dass Lauterbachs Gerede einen ähnlichen Wahrheitsgehalt hat.)

Wir waren auf das Schlimmste vorbereitet, als der evangelische (aus Altersgründen Ex-) Bischof Wolfgang Huber das Wort ergriff. Glaubensgemeinschaftsbruder Bedford-Strohm und seine falschen „Flüchtlings“-Zeugnisse erschienen uns vor dem geistigen Auge, und die abgebrochene Theologin Göring-Eckardt mit ihren frommen Phrasen. Doch weit gefehlt! Huber verwies darauf, dass wir in Deutschland „47 Transplantationszentren haben, die einen Sog auslösen“. Die müssen nämlich ausgelastet sein. „Bei den Wartelisten wird getrickst“, ein leitender Klinik-Professor sitzt wegen „nicht erforderlicher Leber-Transplantationen mit einem Todesfall“ im Knast, wie wir auf Hubers Hinweis noch schnell gegoogelt haben. Da müsse man wohl erst einmal „Vertrauen wiederherstellen“. Das muss man wohl, und nicht nur da. Außerdem hätten 36% einen Spenderausweis, also eine aktive, positive Entscheidung getroffen.

Aber einen richtigen Volley bekamen die Doctores Kabarett & Genosse von Alexandra Manzei serviert. Krankenschwester in der Unfallchirurgie und Intensivmedizin. Studium der Soziologie und Philosophie. Promotion zum Thema Transplantationsmedizin. Wir führen das so genau aus, weil Genosse Lauterbach nach den Manzei-Treffern immer von „Wir Ärzte“ sprach, um Manzei etwas kleiner zu machen. Die erklärte zunächst, dass die eklatante Unterversorgung mit frischen Organen daher rühre, „weil nicht jeder Organe spenden kann“.

Und dann der K.O.: „Die Organe werden keiner Leiche entnommen, denn Leichenorgane kann man nicht verpflanzen!“ Bumm! Das hatten die Doctores wohl stillschweigend als den Millionen Zuschauern bekannt vorausgesetzt. Außerdem „reden wir von ein paar Tausend Fällen“, so Frau Manzei.

„5.000 Fälle, also 0,5% von einer Million Toten pro Jahr“, präzisierte Huber. „Und wegen 5.000 Fällen wollen Sie 80 Millionen Menschen mit einer solchen Gewissensfrage belasten?“, fragte der Evangele.

Schrecklich, schon sind wir wieder bei diesen Zahlenspielen, die wir seit 2015 nur allzu gut kennen. Und der Verdacht keimte, dass dieses statistische Anne-Will-Nullthema womöglich nur eine Ablenkungsdebatte von Merkel, Zurückrudern & Videos, oder der Schwedenwahl ist.

Nun sind wir hier ja nicht im Redaktionsbereich Sensationen & Emotionen, deshalb wollen wir das Menschelnde nur kurz anführen. Ex-Fußballer Ivan Klasnic hat seine aktuelle Niere aus Kroatien, weil er hier nicht so lange warten wollte. Und eine Frau Wolf war geladen, weil sie Herz, Nieren und Leber ihres Mann freigab. ‘Wie wohl meine ein oder andere Ex-Frau entschieden hätte, wenn man sie gefragt hätte?‘, kam dem Autoren da in den Sinn. Hängt wohl vom Zeitpunkt in der Ehe ab …

Weil, wie gesagt, der „Spender“ ist nicht tot, er ist nur hirntot. Das sei das Gleiche, so „Wir Ärzte“-Lauterbach. „Ohne Gehirn kein Leben“ behauptete ausgerechnet der Genosse, der es doch wirklich besser wissen müsste. Fast so schön wie „Es gibt viele rechte Dumpfbacken, aber #wirsindmehr“.

Stimmt nicht, sagte Frau Manzei, und gruselte uns mit „dem warm durchbluteten Körper, der geöffnet wird bei schlagendem Herzen, das erst dann zum Stillstand gebracht wird.“ Irgendeiner sagte noch was von „freier Presse“ und dann wurde auch Hirschhausen komisch. Die Menschen fragten sich:

Wird der Organspender schlechter behandelt (nach dem Motto: Hoffentlich ist er bald transplantationsbereit)?

Werden Empfänger kränker gemacht, als sie sind, um auf den Listen nach oben zu rutschen?

Und Lauterbach behauptete dann, wenig Vertrauen erweckend. „Ärzte machen damit kein Geld.“ Ist er nur Teilzeitsozi?

Sollten einige trotz Warnung bis hierher gelesen haben: Für Betroffene ist die Angelegenheit nicht zum Lachen, das ist klar. Jeder Einzelfall ist schrecklich.

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Kommentare ( 69 )

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69 Comments
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Wolfsohn
6 Jahre her

Lauterbach widerspricht sich selbst!
Er lebt, und hat trotzdem kein Hirn!

Nachdem dieser Mann uns nachweislich so faustdick belogen hat und obendrein auch mehrfach bewies, dass er nicht in der Lage ist, Realitäten wahrzunehmen und korrekt zu interpretieren, glaube ich DEM kein einziges Wort mehr – und er ist nicht der einzige!

Luisa Nemeth
6 Jahre her

So viele „Hirntote“ auf einem Haufen? Die Mediathek einzuschalten wäre eine Zumutung für meine Organe, würde evtl. sogar einen frühen Hirntod provozieren. Diese „gierigen Wegelagerer“ wollen uns nicht nur materiell enteignen, sondern auch noch das letzte Hemd nehmen? Verdacht auf „Menschen-, Sklaven- und Organhandel“? Unsere Seelen scheinen ohnehin schon auf dem multiethnischen Basar verkauft worden zu sein. Eigentlich sollte man GEZ-Will dankbar sein, dass die „hirnlosen“ ÖR uns auf die Gefahren einer Organspende hinweisen. Mein „letzer Will(e)“ wird ergänzt. Danke, dass Sie, lieber Herr Paetow, uns so humorvoll über die auch makabren, von uns zwangsfinanzierten Schwätzrunden, berichten. Man hält es… Mehr

Otis.P. Driftwood
6 Jahre her

Eine beglaubigte Versicherung mit Datumsangabe über den Vollzug der Ausstellung eines Organspendeausweises von den Hirschhausens, Lauterbachs, den Mitgliederinnen der Bundes- und Landesregierungen, dem Führungspersonal von Parteien und deren Stiftungen, den prominentesten Gauklern aus der Unterhaltungsindustrie, den Hayalis, Wills, Maischbergers et. al., den Zetsches und Kaesers, mithin von allen Menschen, die guten Willens sind. Nach der Veröffentlichung des Ergebnisses hätte sich dieses Thema mit Sicherheit erledigt.

Bernhard F.
6 Jahre her

Wofür unterhalten wir eigentlich diese immer besser werdenden Verbindungen zu Saudi Arabien und zum Iran? Alleine dort werden jährlich so um die 1.000 Todesurteile vollstreckt. Bessere Organspender gibt es doch gar nicht.

Anstatt alle Deutschen zu potentiellen Organspendern zu machen könnte man ja darüber nachdenken, auch hier die Todesstrafe wieder einzuführen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Für Mord oder Totschlag: Todesstrafe. Damit kann der Bedarf an Organen noch nicht gedeckt werden?

Dann könnte man auch die nächstschlimme (oder ist dies nach Politik- und Medienmeinung schon die schlimmste?) Verbrechenskategorie mit einbeziehen: Das Grölen von Naziparolen.

Zynismus gefunden? Einfach behalten.

Ecke
6 Jahre her

Das wußte ich auch nicht das, dass Transplantat am lebenden Körper entnommen werden muss. Irgendwie gruselig. Aber SPD Lauterbach hat das bestimmt gewusst, oder?
Und von dem „Wir Ärzte“ Lauterbach würde ich mir nicht einmal ein Pflaster aufkleben lassen. Soviel zum Vertrauen.

Otis.P. Driftwood
6 Jahre her
Antworten an  Ecke

Der Wikipedia-Eintrag dieses Dr. Eisenbart ist aufschlußreich. Er entstammt dem Birkesdorfer Exzellenz-Cluster wie auch die Kompetenzbombe Karliczek.

Eloman
6 Jahre her

Mein Körper gehört einzig und allein mir, nicht dem Staat. Basta!

Ostfale
6 Jahre her
Antworten an  Eloman

Sie sind ja vertrauensselig. Seit wann interessiert sich Merkels Staat dafür, daß Ihr Eigentum auch das Ihrige bleibt? Teilhabe wird doch dem Indigenen immer gepredigt – und für wen, daß hat uns beispielsweise eine Frau Özuguz von der SEP jahrelang frei ins Gesicht gespuckt. Schon vergessen?

Beat.Buenzli
6 Jahre her

Bisher war ich der Meinung Migration wäre wegen der Arbeitskräfte notwendig, seit gestern grüble ich, ob es vielleicht wegen der Organe ist. Die Politik treibt ein ganz gefährliches Spiel, weil sie die Bürger mal wieder für dumm verkaufen will. Organspender werden ausgeweidet und die Medizin kann viel gebrauchen: Sehnen, Netzhaut, Linsen, Venen und Adern, Kniescheiben, Haut….neben den altbekannten Organen. Am Schluß bleibt nicht viel mehr übrig, als in einen Schuhkarton passt – das sagt uns die Regierung bewußt nicht, weil es dann keine Spender / Ersatzteillieferanten für Scheichs aus der Golfregion mehr gäbe, die die gute medizinische Versorgung Deutschlands zu… Mehr

Bernhard F.
6 Jahre her

.“…..hätten die Afghanen in Köthen nur eine Anklage wegen Körperverletzung zu fürchten, …..“ Das sehen Sie schon ganz richtig 😉 Unsere Fake-News-Aufbereiter haben nunmehr den Stein der Weisen für deren Berichterstattung gefunden. Mord und Totschlag sind abgeschafft. Es wird nicht mehr wegen Tritten gegen den Kopf gestorben, sondern an Herzversagen (so ganz nebenbei: könnte es sein, daß dessen Herz versagte, weil er Todesangst hatte?). Egal wie. Auf den Totenscheinen steht nun nicht mehr: „Tod durch Messerattacke“ sondern „plötzlicher Blutverlust“. Nicht mehr „Opfer eines Amokfahrers“ sondern „Erlebender eines tragischen Verkehrsunfalls“ Nicht mehr „Tod durch Tritte gegen den Kopf“ sondern „Opfer eines… Mehr

Bambu
6 Jahre her

Ich habe den Artikel zu Ende gelesen und da hat mich rein gar nichts schockiert. Für mich war die Sendung nichts Anderes als der Versuch einer Werbesendung für Organspende. Ich hätte gerne mehr von Frau Manzei gehört, denn sie hatte sich mit dem Thema in interessanter Weise auseinandergesetzt. Sobald sie den Mund zum Reden öffnete, saßen von Hirschhausen und Lauterbach leider bereits in ihren Gefechtsstellungen, um ihre Ausführungen zu stören. Wenn von Hirschhausen von dem edlen Arzt redet, der keinerlei wirtschaftliche Interessen hat, dann frage ich mich, ist der nun wirklich so dumm ist oder ein gekaufter Lobbyist. Ganz unter… Mehr

Beat.Buenzli
6 Jahre her
Antworten an  Bambu

Die Kinderstube der beiden Ärzte gestern ließ wirklich zu wünschen übrig, um nicht zu sagen, es war eine Frechheit wie mit Frau Manzei umgegangen wurde. Auch spiegelt es wieder, was die Angehörigen in den Entnahmestationen /Transplantationszentren zu erwarten haben, erst werden sie bedrängt und wenn sie dann endlich zugestimmt haben, im Regen stehen gelassen mit ihren Gewissensbissen.

Silke Spaeth
6 Jahre her
Antworten an  Beat.Buenzli

Sie sagen es. Danke. Der adelige Arzt wollte wie ein Streber in der Schule immer dran sein und hat sich immer mehr ereifert und immer schneller gesprochen. Ich hab „jetzt halt Du doch mal endlich die Klappe“ in den Fernseher gebrüllt. Obwohl die beiden Ärzte alles besser wissen wollten, weil sie ja Ärzte sind, gingen die Punkte an die Krankenschwester.

Koeller
6 Jahre her

Allein die Sätze* Ohne Gehirn kein Leben*, behauptete ausgerechnet der Genosse (Lauterbach) , der es doch wirklich besser wissen müsste. Fast so schön wie * Es gibt viele rechte Dumpfbacken, aber WIR SIND MEHR*, hat mir wieder schallendes Gelächter entlockt, ein herrlicher Vergleich! (Blackbox lässt grüssen) Ich sehe das persönlich mit der Organspende nicht so verbissen, aber vielleicht liegt das auch an meiner völlig unchristlichen Erziehung. Was allerdings auch nicht stimmt, ist die Aussage des bereits erwähnten Herrn Lauterbach, dass damit keine Geschäfte gemacht werden, was schon mehrfach widerlegt wurde. Und genau das ist der Punkt, der viele davon abhält… Mehr

giesemann
6 Jahre her
Antworten an  Koeller

Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich in der Pharmaindustrie war, damit Hinz und Kunz gesund bleiben? Wenn wir einen Sanka mit Martinshorn gehört haben, so war das immer wie „Umsatz, Umsatz, Umsatz“. Als Atheist müssten Sie das noch viel besser verstehen als alle anderen Naivlinge … . Natürlich ist „Gesundheit“ ein Geschäft – wohl das größte überhaupt. Ein gewaltiges Bubenstück, inszeniert von Ärzten, Apos, Pharmaindustrie und Krankenkassen. Alles zu Ihrem Besten, mein lieber Freund. Bezahlen müssen Sie es in jedem Fall – wer denn sonst? Ich bestimmt nicht. Wie sagte doch dereinst Friedrich II, genannt „der Große“? „Hunde,… Mehr

Ostfale
6 Jahre her
Antworten an  Koeller

…Man mach doch nicht nur Geschäfte mit der Gesundheit von Menschen, man macht diese Geschäfte skrupellos mit dem Leben (angeblicher Hirn-) Toter, die man, quasi bei lebendigem Leibe, gewinnbringend ausschlachtet und damit letztlich den tatsächlichen Tod des Opfers auf wenig ethisch moralische Weise herbeiführt.
Wie weit ist diese Praxis eigentlich von Untaten der ‚Medizin‘ während der NS-Zeit entfernt. Das würde ich gerne von dem Arzt erfahren, der treues Mitglied einer der erklärten Nazi-Jäger-Parteien ist. Der andere ‚Medizinmann‘ ist ein Kasper, Pausenclown für das Publikum an der Manege, während dort der Direktor und seine Dienstbeflissenen unbeachtet die nächste Nummer vorbereiten.