ARD und ZDF wollen jährlich 200 Millionen Euro mehr

ARD und ZDF fordern eine Erhöhung des "Rundfunkbeitrags". Dies ergibt der Finanzbedarf, den die öffentlich-rechtlichen Sender bei der zuständigen KEF angemeldet haben. Insgesamt geht es um rund 200 Millionen Euro im Jahr.

IMAGO - Collage: TE

ARD, ZDF und Deutschlandradio haben bei der „Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten“ (KEF) einen zusätzlichen Finanzbedarf von zwischen 2,16 und 2,71 Prozent angemeldet. Angesichts der Summen und dem Tag der Pressemitteilungen lässt sich schließen, dass sich die öffentlich-rechtlichen Sender abgesprochen haben. Derzeit erhalten sie zusammen jährlich etwa 8,5 Milliarden Euro aus den „Rundfunkbeitrag“ genannten staatlichen Zwangsgebühren.
Erhalten ARD und ZDF nun den geforderten Betrag entspräche das rund 200 Millionen Euro zusätzlich im Jahr.

Die KEF hat nun den Auftrag, selbst den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender zu ermitteln. Das Fachportal DWDL.de geht davon aus, dass die Kommission diesen eher niedriger ansetzen wird. Der Empfehlung müssen dann alle 16 Bundesländer zustimmen. Wobei das Verfassungsgericht unter Stephan Harbarth (CDU) den Ländern hohe, wenn nicht gar unüberwindliche Hürden auferlegt hat, ARD und ZDF eine Gebührenerhöhung zu verweigern, wenn die KEF dieser zugestimmt hat.

Das ZDF argumentiert, es brauche mehr Geld wegen der hohen Inflation: „Die reale Kostenentwicklung muss das ZDF durch Einsparungen in der kommenden Beitragsperiode ausgleichen“, kündigt der Sender des Intendanten Norbert Himmler an. Deutlicher ausgedrückt: Das Zweite spart am Programm.

Eine Erhöhung ist trotz Verfassungsgericht nicht mehr so selbstverständlich wie früher, denn die einstige übergroße Koalition von Linke bis CSU wackelt. Vor allem in CDU und FDP mehren sich die Stimmen – zumindest außerhalb der Reihen der Berufspolitiker – dass 8,5 Milliarden Euro im Jahr allein aus Zwangsgebühren genug seien.

Dazu haben vor allem die Finanzskandale der ARD beigetragen: Horrende Gehälter, Privatpartys und dubiose Geschäftsbeziehungen beim RBB, zwei Dienstwagen für Führungskräfte des BR oder Beschäftigungen innerhalb des Verwandten- und Bekanntenkreises beim NDR. Auch dass selbst bei Zwergensendern wie dem Saarländischen Rundfunk Führungskräfte reihenweise sechsstellige Jahresgehälter nach Hause tragen, sorgt für Unmut.

Dazu kommt das Programm: grün-linkslastig und unausgewogen in Nachrichten und Dokumentationen, aktivistisch auf den unzähligen ÖRR-Portalen im Netz, sportlastig im linearen Angebot, altbacken im Filmbereich und hetzerisch in der „Satire“. Allen voran dabei ZDF-Aktivist und Fäkalienwortschleuder Jan Böhmermann, dessen Treiben gegen Frauenrechtlerinnen sein Chef Norbert Himmler bis heute unkommentiert geschehen lässt. Dazu passt, dass sich Himmler in der Pressemitteilung zum Finanzbedarf nicht zitieren lässt. Die Karriere des obersten Mainzelmännchen beruht auf der Strategie, sich wegzuducken, wenn es unbequem wird.

Für dieses System sollen 18,36 Euro monatlich also nicht mehr genug sein. Gezahlt von allen. Staatlich erzwungen. Zur Not mit Beugehaft.

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Kommentare ( 20 )

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Rolling_Stone
1 Jahr her

ARD und ZDF fordern eine Erhöhung des „Rundfunkbeitrags“ und die gemolkenen Beitragszahler fordern eine Verschlankung des GEZ-Programmapparates. Als erstes gehören solche überflüssigen Auswüchse wie ZDF Kultur, ZDF Neo, ZDF Kultur, Tagesschau24 und diverse andere Spartensender stillgelegt und die Regionalsender auf die Regionalthemen zusammengeschmolzen. Wir brauche keine 20 GEZ-TV-Vollprogramme und keine 70 GEZ-Radiosender. Als Nächstes gehören die Wahnsinnspensionen auf den Prüfstand. Mindestens 5% weniger GEZ jedes Jahr muss das Ziel sein und keine Erhöhungen.

Fieselsteinchen
1 Jahr her

Abschalten diesen Laden! Ein Angestellter kann Volksmusiksendungen, Schlagerparaden, Tierfilme oder alte Tatortkrimis aus der Konserve auswählen, um den Senioren in den Heimen etwas anzubieten. Eine Grundversorgung mit Nachrichten, 2 x am Tag, 15 min. Breaking News schaffen die sowieso nicht, 9/11 war damals schon ein miserables Beispiel. Wetter: eine Minute.
Dazu reicht ein Maximalbudget von großzügigen 5 Mio übers Jahr verteilt! Pensionen auf Normalmaß zusammenschrumpfen, Durchschnittsrente! Sollen sie Flaschensammeln wie die weiße Umweltsau-Oma, vielleicht lernen sie etwas für’s Leben!

Last edited 1 Jahr her by Fieselsteinchen
Dellson
1 Jahr her

Das ZDF, die ÖR argumentieren, sie brauchen mehr Geld wegen der hohen Inflation. Der Träger dieser Versorgungsanstalt, die Bürger argumentieren, sie wollen weniger zahlen wegen der hohen Inflation! Und schon erkennt man den Konflikt. Der Besitzstandswahrende erpresst die Zahler für sein Wohlergehen, die Bürger erwarten eine für ihn selbst akzeptierte Reduzierung seiner Sendeformate. Dann argumentiert der Alimentierte, nein das geht nicht, dann bin ich ja nackt! Jawohl darum geht es. Der Kaiser braucht keine neuen Kleider, weil er hat alte Kleider, alte Zöpfe die für den Bürger wie substanzloses Gewimmer einer Amöbe, eines Mistelzweigs wirken, der seinen Wirt nicht verlassen… Mehr

EinBuerger
1 Jahr her

Ich weiß nicht, wie die ticken. Aber sie sind ja Gutmenschensprech gewohnt. Die Intendanten und oberen Gehaltsklassen könnten z.B. sagen, dass sie auf die Hälfte ihres Gehaltes verzichten, um den „öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu retten“. Nicht, dass ich das möchte. Aber das würde beim BRD-Normie Punkte verschaffen. Selbst der genügsame BRD-Normie, der von den Skandalen und den üppigen Einkünften dieser GEZ-Sender erfahren hat, der selbst unter Inflation und Co leidet und der denen nun noch mehr Geld zahlen soll, sieht das langsam nicht mehr ein. Aber noch nicht mal diese symbolische Aktion, die ihr Image aufpolieren würde, kommt ihnen über die… Mehr

Mausi
1 Jahr her

Vgl. die Homepage der Kommission: https://kef-online.de/de/kommission/mitglieder/ „Mitglieder der KommissionDie Kommission besteht aus 16 unabhängigen Sachverständigen; jedes Land benennt ein Mitglied. Die Mitglieder sollen über verschiedene fachliche Qualifikationen verfügen. Sie werden von den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder für fünf Jahre berufen; Wiederbestellung ist zulässig. Die Kommission wählt aus ihrer Mitte den Vorsitzenden und einen oder zwei Stellvertreter.  Die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben auf ihrer Jahreskonferenz vom 20. bis 22. Oktober 2021 die nachfolgend genannten Personen als Mitglieder der Kommission für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026 (wieder-)berufen:…“ Schade, dass Sie den Mitgliedern nicht nachgehen.… Mehr

Nicolai94
1 Jahr her

Die Qualität von ARD und co sinkt mittlerweile in den Keller. Inzwischen kann mich mir nicht einmal mehr den früher von mir hoch geschätzten Profesor Harald Lesch ansehen, ohne einen faden Beigeschmack zu empfinden. Die einzige Sendung vom ZDF, die ich noch gerne schaue ist Terra X, wenn ein Thema behandelt wird, das aktuell nicht politiisert wird.
Dafür brauche ich keine 19€ im Monat.

Guenther Adens
1 Jahr her

„Der Empfehlung müssen dann alle 16 Bundesländer zustimmen. Wobei das Verfassungsgericht unter Stephan Harbarth (CDU) den Ländern hohe, wenn nicht gar unüberwindliche Hürden auferlegt hat, ARD und ZDF eine Gebührenerhöhung zu verweigern, wenn die KEF dieser zugestimmt hat.“ (Zitat Ende). Wozu müssen die Bundesländer denn noch über die Zustimmung der KEF abstimmen, wenn das Bundesverfassungsgericht Ihnen verbietet, die Zustimmung zu verweigern. Das ist doch genauso, als wenn eine Minister-Kommission der Bundesregierung für die nächste Legislaturperiode eine Minister Empfehlung abgibt, und das Bundesverfassungsgericht entscheidet, die Bürger müssen der in den Wahlen zustimmen, ansonsten sind die Stimmen der Wähler ungültig. So stellen… Mehr

Andreas aus E.
1 Jahr her

200 Millionen Euro sind viel zu wenig, es sollten 200 Milliarden an Sondervermögen sein, welche den Qualitätsfunksendern und auch den im privaten Bereich Qualitätspresse gestaltenden Qualitätsjournalistenden zu Verfügung gestellt werden. Man hört schier Unglaubliches über dieses Internet. Mir selbst kam das ja nie ins Haus, nur Hetze und Pornopropaganda gibt es da, heißt es, da müßte man meines Erachtens also jedem Nutzer, insbesondere jeder Nutzerin, rund um die Uhr Netzwerkbeauftragte zur Seite stellen, und das nicht virtuell, denn die netzaffinnen Schlingel finden schnell ihre Schleichwege, so daß zwingend ein Beamter in Uniform neben jedem Rechner nötig sein wird. 200 Milliarden… Mehr

Or
1 Jahr her

„Das ZDF argumentiert, es brauche mehr Geld wegen der hohen Inflation:“

Das geht für mich völlig in Ordnung, da die Inflation nur den ÖRR betrifft und nicht, niemals, auf gar keinen Fall auch den Bürger.

Harry Charles
1 Jahr her

DAS ERSTE WAS ICH MACHE, wenn ich in Rente bin: ich ziehe meine Einzugsermächtigung für den „Rundfunkbeitrag“ für diesen (jetzt würde ich gerne eine Reihe von Attributen nennen, die der Moderator aber nicht durchgehen lässt, der Leser mag es sich denken) xxxx-Funk zurück. Seit Jahren boykottiere ich den ÖRR, der zur reinen linksgrünen Propagandamaschinerie verkommen ist. Und ich sehe nicht ein, warum ich für etwas zahlen soll, das ich seit Jahren nicht nutze. Über Jahrzehnte gehörte das Anschauen z.B. der ARD-Tagesschau für mich zum täglichen Pflichtprogramm. Aber damals hatten wir noch eine funktionierende Demokratie und keine linksgrüne DDR 2.0, damals… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Harry Charles
Silverager
1 Jahr her
Antworten an  Harry Charles

Die haben noch andere Möglichkeiten im Köcher. Sie pfänden als erstes dein Konto. Wenn genug Geld drauf ist, ist die Schuld bezahlt. Wenn nicht, gibt es ja -wie gesehen- noch die Beugehaft …