Die Bundesinnenministerin lässt einen Beamten zu Unrecht bespitzeln und schwänzt den Untersuchungsausschuss – eigentlich ein Skandal. Den öffentlich-rechtlichen Sendern ist das Geschehen keine Notiz wert. Dafür dichtet Dunya Hayali eine poetische Erklärung.
Vielleicht liegt es am Geld. Mit nur 8,4 Milliarden Euro ist eine Grundversorgung mit Informationen womöglich nicht gewährleistet. Wie sonst will man sich erklären, dass in der Angelegenheit Faeser-Schönbohm die öffentlich-rechtlichen Schlachtschiffe des Gebührenfernsehens keine Munition mehr haben?
Nota bene: Im Fall Aiwanger konnte es den Medien nicht schnell genug gehen, einen regionalen Spatzen zu einem Elefanten aufzublasen und mit Kanonen auf ihn zu schießen. Im vorliegenden Fall geht es dagegen um eine Bundesministerin, immerhin dem Verfassungsschutz vorstehend.
Nancy Faeser hat, das wird immer deutlicher, womöglich den Spitzenbeamten Arne Schönbohm abgesägt und ihn illegal überwachen lassen. Aus welchen Gründen Faeser dies getan hat, ist bis heute nicht klar – oder wenigstens nicht hinreichend kommuniziert worden. Wie im Fall Aiwanger reicht es, wenn ein mediales Sturmgeschütz – oder wenigstens eine mediale Rampensau – ins Horn stößt und die Jagd eröffnet.
Damit nicht genug: Die Bundesministerin schwänzt auch noch den Untersuchungsausschuss, wo sie sich all den Fragen stellen sollte, die in dieser Causa offenbleiben. Vor zwei Tagen noch im Wahlkampf in Hessen, hat sie sich nun wegen Krankheit entschuldigen lassen. Dabei hatte sie dazumal noch Kraft, ein Aktionsprogramm anzukündigen. Inklusive der Absicht, den „Tag der Demokratie“ zum Feiertag zu machen. Ausgerechnet.
Das erinnert an die Ampel-Koalition, die eine weitere Befragung des angeschlagenen Staatssekretärs Udo Philipp hintertrieb, weil Habecks Macht im Wirtschaftsministerium nach der Agora-Affäre bröckelte; und das erinnert neuerlich an die Ampel-Koalition, die einen Untersuchungsausschuss gegen Bundeskanzler Olaf Scholz in der Cum-Ex-Affäre vereitelte. Mittlerweile kann man von einem systematischen Verfassungsverstoß der Bundesregierung gegen die parlamentarische Kontrolle sprechen.
Es gäbe also genügend Dreck, auf den der milliardenstark gefütterte „Qualitätsjournalismus“ der öffentlich-rechtlichen Medien zeigen könnte. Nur: Dreck ist eben nicht gleich Dreck. Eine 35 Jahre alte Flugblattgeschichte ist ein größerer Aufreger als die Aushebelung von Recht und Gesetz durch die Bundesinnenministerin.
In den sozialen Medien haben sich User deswegen beschwert. Dunja Hayali, ZDF-Moderatorin, schaltete sich in die Diskussion ein, um den Standpunkt zu erklären. Oder wenigstens, warum die großen Sender nicht berichteten. Sie beschwichtigte: Sie mache dazu etwas „gleich in der Presseschau“, die Berichterstattung sei „dazu insgesamt etwas mau“. Man ist sich also bewusst, dass das nicht so ganz in Ordnung ist.
Daran schließ sich eine verblüffende Erklärung: „Die Zeit war weg.“ Worte von dichterischer Schönheit deutscher Romantik, wenn sie nicht so unbeabsichtigt wären.
Wie gesagt: Womöglich sind die wenigen freien Autoren und ehrenberuflichen Redakteure des öffentlich-rechtlichen Apparats nur notorisch überarbeitet. Oder unterfinanziert. Oder im Urlaub. „Die Zeit war weg“ – ein Zitat, das auch zur Flutkatastrophe im Ahrtal hätte passen können. Mit solchen Erklärungen qualifiziert man sich als Pressesprecherin bei den Grünen, aber nicht als Vertreterin eines milliardenschweren Medienapparates. Vielleicht reicht es aber wenigstens zur Parlamentspoetin. Das wäre wenigstens ehrlicher.
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Hallalie als Parlamentspoetin. Der war gut.Das Chebli dann aber als Sekretärin dazu und den Text gleich in Arabisch. So geht Zukunft.
Die Freigabe zur Berichterstattung wurde noch nicht erteilt. Bei Börse vor Acht im Ersten hat Anja Kohl gestern aber wieder die Anstrengung zur Klimaneutralität angemahnt….sinngemäß: Wenn „wir“ das nicht schaffen…geht die Welt unter. Tja….wer will denn da noch über Faser berichten?
Das ZDF wurde von Adenauer mal gegen den „Rotfunk“ ARD gegründet; seit der Verrentung von Bodo Hauser und Peter Hahne dürfte man dieses Ziel als gescheitert bewerten können.
ARD und ZDF sind doch längst zu Regierungsorganen verkommen, der „Aktuellen Kamera“ des DDR TV gleich, das können sie noch so oft empört zurückweiseisen wie sie wollen. Da kommt keine Aufklärung, ausgewogenen Berichterstattung oder ernsthafte Kritik am Regierungshandeln. Schlimmer noch, eigentlich sind sie grün-woke und „Klimakatastrophen“ Jubelorgane. Mit anderen Worten, wer da im Falle Faeser journalistische Arbeit erwartet hätte, muss sehr naiv sein. Übrigens, immer mehr Bekannte und Kollegen in meinem Umfeld, schalten dort gar nicht mehr ein, zu unerträglich für den gesunden Menschenverstand ist das, was täglich im Bereich Politik gesendet wird!
Da die Faeser ganz genau weiß, dass die Medien sie decken, hast sie die Frechheit, einfach nicht vor dem Ausschuss zu erscheinen. Früher hätte sich der Spiegel als „vierte Gewalt“ sehr spöttisch und vernichtend dazu geäußert, aber diese Zeiten sind längst vorbei. Nancy wird nichts passieren, dafür regt man sich über ein verschimmeltes Flugblatt auf, das von einem billigen Denunzianten an die Presse geliefert wurde. Somit ist man hinlänglich mit der Vergangenheit beschäftigt, während die miese Gegenwart dankbar ignoriert wird.
Zu Böhmermann:
Der ist ein spd-Krwallbruder:
„Am 29. August 2019 gab Böhmermann in einer satirischen Sendung bekannt, SPD-Parteivorsitzender werden zu wollen.[52][53] Einen Monat später trat er der Partei bei.[54]“
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_B%C3%B6hmermann
Eine widerliche Krähe hackt der anderen widerlichen Krähe aus demselben Nest doch kein Auge aus!
Frau Genossin Faeser hätte sich bei der Staatsunsicherheit der DDR sehr wohl gefühlt, zusammen mit Genossen Böhmermann hätte sie spitzeln dürfen und spitzeln können, bis der Arzt kommt. 🙁
Der ÖRR ist ein institutionalisiertes „Tal der Ahnungslosen“, dem du nicht entrinnen kannst!
Zwangsgebühren abschaffen. Sofort!
Das zeigt doch nur wieder die Kumpanei von links-grün mit ÖRR.
Wir sollten berücksichtigen, dass in den Redaktionen des Öffentlichen rechtlichen Rundfunk die Angst regiert. Mobbing und Druck halten die Redakteur:inn:e:n auf der guten, richtigen, wahren Linie. Sonst wären die voll kritisch!