Die Tagesschau wird die Zuschauer künftig nicht mehr mit „Damen und Herren“ begrüßen. Die Anrede weicht einem „Guten Abend“. Das muss reichen, damit sich auch wirklich niemand ausgeschlossen fühlt. Die weit überwiegenden Reaktionen auf diese Neuigkeit fallen mitunter sehr deutlich aus.
Seit Jahrzehnten beginnt die ARD/NDR-„Tagesschau“ mit den Worten: „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ Seit 21. November ist das anders; die Tagesschau-Redaktion hat mit dieser Höflichkeitsanrede gebrochen. Jetzt heißt es schlicht und einfach: „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau.“ Nun, immerhin wird man noch nicht geduzt; aber das wird wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Denn das „Siezen“ ist ja schließlich altmodisch, diskriminierend und Distanz schaffend. Oder?
Ein NDR-Sprecher bestätigte, dass die neue (verstümmelte) Anrede ganz gezielt eingeführt wurde. Offizielle Begründung: Das habe eine „qualitative Zuschauerbefragung“ ergeben. „Die Veränderung entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache“, heißt es in der offiziellen Begründung. Und: „Die Tagesschau orientiert sich bei den Sprechertexten (übrigens „Sprechertexten“, nicht Sprecher/_I:*texten!) zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache“, so der NDR weiter. Klar, man muss nur die „richtigen“ Leutchen befragen, am besten irgendeine Queer- oder Trans- oder Gender-Lobby.
Nun geht es also in der „Tageschau“-Anrede gendersensibel zu. Denn „Damen“ und „Herren“ wären ja sexistisch. Und „diversity“- und „trans*-„feindlich. Ja gar „-phob“! Schließlich gibt es ja nicht nur Mann und Frau, Männlein und Weiblein, wie die Schöpfungsgeschichte und die Biologie sich einbilden. Nein, es gibt hochamtlich mehr als sechzig geschlechtliche Identitäten. So die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB), die dem Bundesinnenministerium untersteht. Wie wäre es demzufolge etwa mit folgenden Anreden: „Liebe Agenders, Androgyne, Cross-Genders, Drag Kings, Drag Queens, LSBTIQs, Non-Genders, Omnisexuelle, Pansexuelle, Polygenders, Queers, Transgenders ….“ Aber mehr als sechzig Anreden, das wäre zu viel des Guten, da bleiben ja keine Sendeminuten mehr für Berichte über ruhmreiche Heldentaten eines Habeck, eines Scholz, einer Baerbock oder einer Ex-Kanzlerin.
Übrigens, die ARD hinkt da sträflich hinterher: Auf EU-Ebene gibt es – weil angeblich zu sexistisch – keine „Mutter“ und keinen „Vater“ mehr. Die heißen jetzt „parent one“ und „parent two“, im sozialistisch regierten Spanien „progenitor A“ und „progenitor B“ usw. Die Lufthansa begrüßt die Passagiere schon seit mehr als einem Jahr mit »Liebe Gäste« statt mit »Damen und Herren«, auf dass sich kein(e) Diverse(r) diskriminiert fühle. Immerhin (noch) nicht mit Gäst*innen“! Oder „Mitglieder*innen!“ Die VW-Tochter Audi spricht Mitarbeiter und Kunden seit 2021 mit »Audianer_innen« an und leistet sich eine »Diversitätsmanagerin« in der Firmenleitung. Die Bahn stellte 2021 einen Regenbogen-ICE in Dienst und dichtet: »Wir sind Vielfalt! Wir lieben es bunt! …« Mit dem »Railbow-ICE« könne man sofort que(e)r durch ganz Deutschland fahren. Oder – weil Abstellgleise fehlen – mit Geister-ICEs nächtens einfach nur rund um und quer (oder queer?) durch Berlin.
.Vielleich haben sich die Progressisten des NDR auch die wahrlich empörenden Vorgänge aus Fußballstadien zu Herzen genommen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Verein Bayer 04 Leverkusen am 30. Januar 2024 zu einer Geldstrafe von 18 000 Euro verurteilt. Grund war ein Spruchband, das Fans des Vereins am 25. November 2023 bei einem Auswärtsspiel bei Werder Bremen gezeigt hatten. Darauf war zu lesen: »Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter«. Der Verein akzeptierte das Urteil. Am 3. Februar 2024 hatten die Fans des Drittligisten Dynamo Dresden sich ein Beispiel an den Leverkusen-Anhängern genommen. Beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt war auf einem Transparent zu lesen: »Es gibt nur einen lächerlichen DFB … und zwei Geschlechter!« Der Tagesspiegel schreibt am 6. Februar 2024 erbost: »Es ist nicht das erste Mal, dass Fans des sächsischen Vereins durch Queerfeindlichkeit auffallen. Bereits im vergangenen Jahr stand auf einem Banner: Stoppt LGBTQ-Propaganda!«. Damals dauerte es zwei Tage, bis der Verein sich öffentlich entschuldigte.
Jaja, der Volksmund hat schon Recht: Wenn der Mensch spinnt, dann gibt er ein Zeichen. Hier ist es allerdings kein einzelner Mensch, sondern eine zwangsgebührenfinanzierte öffentlich-rechtliche Blase, die sich immer weiter hermetisch abriegelt. Qua angeblicher „Demokratieabgabe““ gemästet mit täglich mehr als 23 Millionen, jährlich mit 9 Milliarden Euro. Es steckt beim NDR bzw. bei der ARD auch nicht ein einzelner Redakteur dahinter, sondern eine Schar von „woken“ Medienschaffenden. Das ist dann allerdings das Gegenteil von Schwarmintelligenz, nämlich ein Beweis für Schwarmverdummung.
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Passt schon, es gibt ja auch bei der Tagesschau keine Damen und Herren mehr, sondern bestenfalls Leute, die sich gegenseitig duzen.
Apropos „Schwarmintelligenz“ – ist ein ähnlicher Blödsinn wie „emotionale Intelligenz“ oder „soziale Intelligenz“. Das sind alles Erfindungen und Konstruktionen, um die angeblich „patriarchalen“ Intelligenz-Konzepte zu beschädigen, bei denen es schwerpunktmäßig um logisches Denken und andere kognitiv-rationale Fähigkeiten und Fertigkeiten geht.
Die bisherige Anrede ist eine kulturelle Errungenschaft speziell im deutschen Sprachraum. Dazu passt die Trennung der öffentlichen Toiletten nach Geschlecht. Oder dass nur Eheleute Kinder haben können. All das wird nun seit Jahren dem grünen Ungeist geopfert.
Je einfacher die Sprache desto primitiver wird diese, damit auch für die Einwanderer aus 120 Nationen leichter zu verstehen. Aber Goethe und die deutschen Klassiger haben bei den Woken und sonstigen Systemzerstörer noch nie etwas bedeutet
Die diese Sendung anschauen sind vielleicht keine Damen und Herren mehr. Die neue Bezeichnung muss erst noch gefunden werden.
Am besten wäre es, die gesamte Tagesschau entfällt. Ich würde es nicht merken.
Da wird nur etwas angepaßt, wenn auch aus anderer Überlegung heraus, denn der Bestand der wirklichen Damen und Herren ist doch schon lange rückläufig, sofern man es noch persönlich kennt und kann sich allenfalls nur noch auf eine Minderheit beziehen, die noch alte Tugenden pflegen und der großé Rest stellt das Gegenteil davon dar und das kann man an ihren Gewohnheiten und Aufteten erkennen, was weder Knigge noch anderen Vertretern guter Kultur gefallen würde und die Politik mit eingeschlossen, wo sich das ehemalige Prekariat versammelt hat um dem Betrachter zu belegen daß er nicht falsch mit seiner Ansicht liegt und… Mehr
Sicher waren die Ergebnisse der „qualitativen Zuschauerbefragung“ nicht repräsentativ sondern ein „Imperativ von meinungsstarken Provenienzen“, auf den die grüne Redaktion nur gewartet hat.
„Qualitative“ Befragungen eignen sich u.a. immer dann, wenn „quantitative“ Befragungen zu unerwünschten Ergebnissen führen würden. Und überhaupt hält die grüne Mentalität grundsätzlich nicht viel von „quantitativer Forschung“, weil da muss man sich zumindest ein wenig in Statistik und Mathematik auskennen. Ist was ganz furchtbares.
Man sollte auch die „Tagesschau“ ersetzen, ist auch nicht mehr „zeitgemäß, denn die Nacht fühlt sich ausgeschlossen! Honecker lag garnicht so falsch mit seiner „Aktuellen Kamera“, der Inhalt ist ja heut der Gleiche!
Also ich fände „Huhu Ihr Hasen“ wie es Thorsten Sträter macht, ganz schick. Das ist irgendwie niedlich. Da lassen sich die meist schlechten Nachrichten doch viel besser ertragen.
Da fühlen sich die Häsinnen wieder ausgeschlossen, die wissen nämlich nicht, daß mit der Mehrzahl ALLE gemeint sind!
Geht aber auch nicht, sonst landet man schnell beim Playboy und der ist wohl auch nicht mehr ganz „politisch korrekt“, oder?
Nichtsdestotrotz – how dare you Herr Kraus, dass sie ihren Artikel nicht als „Glosse“ gekennzeichnet haben – ich musste mich ganz ohne Vorwarnung wegschmeißen vor lauter Lachen 😉
Ich finde die neue Anrede echt ok. Ausserdem entspricht sie dem Zeitgeist. Die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ kommt in Briefen kaum noch vor, meist wird heute geschrieben „Guten Tag“ oder „Sehr geehrte Empfänger*innen“ oder ähnliches. Da ist es nur konsequent, dass auch im TV die Anrede wegfällt. Ich würde es auch nicht als gendersprachlich betrachten, es ist lediglich eine Vereinfachung der Sprache. Immerhin benötigen immer mehr Menschen „einfache Sprache“ um überhaupt komplexere Zusammenhänge noch erfassen zu können. Diesen kommt das auch zugute.
„Immerhin benötigen immer mehr Menschen „einfache Sprache“ – Das ist dann doch wohl das Problem der „einfachen“ Menschen. Wenn man das Niveau (nein, das ist KEINE Creme) immer weiter runterschraubt, dann landet man irgendwann wieder im Bildungsniveau des 19 Jh.
Ich glaube im 19. Jahrhundert hatten selbst die „einfachen Leute“ ein proportional zum Gesamtwissen der damaligen Zeit höheres Bildungsniveau als viele Scheinakademiker heute.
Viele Kinder können heute nur noch „wischen und klicken“ und nicht mal mehr richtig lesen oder schreiben.
Und Scheinwissenschaften wie dieser Genderkram – ich sage mal zynisch die „Phrenologie des 21.Jahrhunderts“ mit der wissenschaftlichen Tiefe und Belastbarkeit eines Psychotests „welcher Lovertyp bist Du?“ aus einem dieser typischen Frauenmagazine – sind für mich eh irrelevant.
Sie gehören offensichtlich auch zu den Letzteren.
Wo arbeiten Sie denn bitte?! Einen Brief mit der Anrede „sehr geehrte Empfänger*INNEN“ habe ich in meiner Geschäftspost zum Glück noch nie gesehen. Und sofern sowas in meiner Privatpost ist, wandert es ungelesen in die Rundablage. Das gleiche gilt im Übrigen für Mails und Briefe mit entwürdigendem Geduze.
Wenn jemand meint, mich wie einen dummen, unreifen Schuljungen duzen zu können, darf er auch keine seriöse Antwort erwarten.
Aus Einsparungsgründen wird es demnächst auch nur noch die Version der Tagesschau in einfacher Sprache geben.