Gäste bei Anne Will können Wärmepumpe selbst nicht mehr ernst nehmen

Klimaprediger können über das Versagen ihrer „Klimaschutz”-Religion wohl selbst nur noch lachen. So wirkt es jedenfalls in der neuen Runde bei Anne Will. Predigen tun sie aber trotzdem und das sogar auf einem neuen Level.


Screenprint ARD / Anne Will

Viel Gelächter bei Anne Will: Die Gesprächsteilnehmer können anscheinend nur noch lachen, wenn deutsche Unternehmen wie Viessmann vom Ausland gekauft werden und kurz vor dem Ende der Öl- und Gasheizungen die Umsätze in genau dieser Branche nochmal stark steigen. Ernst nehmen können sich die Vertreter von Grüne und SPD wohl selbst nicht mehr. Aber sie probieren es trotzdem weiter mit ihren Predigten aus der Klimareligion. Thorsten Frei (CDU) bringt es auf den Punkt: „Es wird von Vernunft auf Glauben umgestellt.“

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Franziska Brantner (Grüne) aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz predigt zum Beispiel, der Verkauf des deutschen Wärmepumpen-Marktführers Viessmann an den US-amerikanischen Konzern Carrier Global sei „großartig“. So werde Viessmann zu einem „transatlantischen Klimachampion“. Gleichzeitig steuere Carrier Global der Wärmepumpen-Sparte von Viessmann Kapital und „Know-How“ bei. „Win-Win“, findet sie. Was für Brantner „großartig“ ist, kritisiert Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Union: Es sei ein „Ausverkauf von Vorzeigefirmen“. Der staatliche Eingriff in die Wirtschaft sei so schnell, sodass sich die „Stakeholder“ der Heizungsindustrie laut Frei nicht ausreichend vorbereiten konnten. Außerdem merkt er an, dass Unternehmen wie Viessmann, aber auch sämtliche Autohersteller nicht in Deutschland investieren, sondern beispielsweise in China und Polen. Das sei meist „kostenbedingt“, sagt er. Das beweist Freis Aussage nach, dass der Standort Deutschland für Unternehmen unattraktiv gemacht worden ist. Er stelle sogar eine Deindustrialisierung fest, was zwangsläufig dazu führe, dass Arbeitsplätze abgebaut würden. 

In Freis Argumentation ist eine gewisse Rationalität zu erkennen. Er ist wohl noch nicht zur Klimareligion konvertiert. Nicht so wie der Zeit-Journalist Bernd Ulrich, der in der Gesprächsrunde Glaubensbekenntnisse von sich gibt wie: „Später ist heißer“, „Die Welt hat keine Zeit, mit dem Klimaschutz zu warten“, und „Mit jedem Aber stirbt ein Baum“. Er fordert von der CDU, dass auch sie sich zum „Klimaschutz” „bekennt”. Frei möchte allerdings nicht so „apokalyptisch“ denken wie andere Parteien und Klimaextremisten. Er und seine Partei würden den „Klimaschutz” trotzdem ernst nehmen, meint er. Sie möchten aber darauf setzen, die klimafreundlichen Technologien auszubauen, damit Deutschland wirklich etwas für das Weltklima tue: Diese Technologien könnten dann der ganzen Welt zugutekommen. 

So wie Frei glaubt auch die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm daran, dass Deutschland mit neuen Technologien positiv auf den weltweiten „Klimaschutz” wirken könne. Allerdings brauchen Unternehmen ihrer Meinung nach einen ökonomischen Vorteil, um an diesen zu arbeiten: „So etwas wie einen Kohlenstoffdioxid-Preis“ hält sie für nötig. Aber die Regierung müsse auch die Bürokratie abbauen, damit alles schneller gehe. Sonst würden laut Grimm doch nur die USA Gewinne machen.

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Brantner stimmt Frei und Grimm aufgeregt zu. Aber sie nutzt den Moment erstmal für ein grünes Glaubensbekenntnis: Es gehe um einen „besseren Wohlstand“: Dass Deutschland mit Klima und Umwelt im Einklang lebe. Amen. Sie betont, dass die Regierung im letzten Jahr viel Bürokratie „weggehauen“ habe. Das lässt sich Ulrich nicht so einfach gefallen und bemerkt, dass die Bevölkerung davon nichts mitbekommen habe. Generell kritisiert er, dass die Politik der Bevölkerung zu wenig helfe. Er möchte, dass sich ernsthaft etwas ändere, statt ständiger Diskussionen über die Wärmepumpe: Seit sechs Wochen werde bei Anne Wille über Heizungen diskutiert, sagt er. Darüber müssen alle lachen, sogar Anne Will selbst. Aber Ulrich meint es ernst mit seiner Klimareligion: „Ohne Zumutungen geht es nicht“, denn aus „unserem Alltag kommt Zukunftszerstörung“. Total objektiver Journalist eben.

Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, beruhigt Ulrich: Er wolle die soziale Lage abfragen. Seiner Aussage nach ist das „abstrakte“ „Klimaschutz”bedürfnis in der Bevölkerung da, aber die Regierung müsse ihr helfen, den „Klimaschutz” „konkret“ umzusetzen. Er macht aber auch darauf aufmerksam, dass die deutsche Industrie in den nächsten zehn Jahren „hart gefährdet“ sei: Eine zehnjährige „Stressphase“ stehe den Unternehmen bevor, bis das erneuerbare Wirtschaften attraktiv sei. Da möchte er nicht „tatenlos zusehen“, sondern die „Substanz schützen“. Brantner freut sich, dass Weil auf ihrer Seite ist: Auch sie möchte das „Know-How“ und die Arbeitsplätze in Deutschland sichern. Darum plane sie für die Übergangszeit – von zehn Jahren – die Unternehmen staatlich zu unterstützen. Also die Unternehmen, die Transformationen in Richtung „Klimaschutz” starten. Da nickt ihr Weil freundlich zu.

Mit seinem freundlichen Lächeln und Nicken versucht er ohnehin während der ganzen Sendung die Stimmung heiter zu halten. Er bringt seine Mitredner mitunter zum lauten Lachen: Durch die Gesetzesinitiative für die „Wärmewende” gebe es gerade eine Sonderkonjunktur für Öl- und Gasheizungen. Sogar die grüne Oberpredigerin Brantner muss breit schmunzeln. So viel die Prediger auch „Klimaschutz” predigen, so richtig ernst nehmen können sie ihn scheinbar selbst nicht. 

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Kommentare ( 100 )

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Wolfgang M
1 Jahr her

„Anne Will“ war wieder einmal eine typische Sendung des ÖRR. Es war nicht ein Vertreter des natürlichen, zyklischen Klimawandels eingeladen. Ins Gästebuch hatte ich geschrieben, warum ich der Meinung bin, dass die Erderwärmung in erster Linie durch die Wärme- und Kältezyklen kommt. Der Beitrag wurde natürlich nicht veröffentlicht. Es darf nicht publik werden, dass ARD-Zuschauer auch eine andere Meinung haben. Wer nur bis 1850 zurückblickt, auf das Ende der kleinen Eiszeit, kommt leicht zu dem Schluss, dass die Industrialisierung für den Klimawandel verantwortlich ist. Wer bis 300 vor Christus zurückblickt, wird erkennen, dass es in dieser Zeit 2 Warmzeiten und… Mehr

Hummi
1 Jahr her

Selbst wenn Deutschland völlig CO2 frei wäre macht dieser Anteil ein Tausendstel dessen aus was die Rest der Welt und auch die Natur an CO2 abgibt … Wer glaubt, das dieses Tausendstel einen Einfluss auf das Weltklima hat, ist einfach völlig verblödet . Aber genau dieses Tausendstel reicht unserer Politik und ihren Anhänger , um Deutschland völlig an die Wand zu fahren …. Dieser Irrsinn wird später in den Geschichtsbücher stehen und sicher wird diese Dokumentation für schallendes Gelächter sorgen und zeigen wie völlig verblödet das deutsche Volk einmal war

Last edited 1 Jahr her by Hummi
Grumpler
1 Jahr her

Wo mag die Zumutungsgrenze bei Herrn Ulrich liegen? Bei Deportationen von „Flüchtlingen“ (ganz gleich ob tatsächlich oder vorgeblich) aus Deutschland hinaus? Und was meint er mit Konsenz der vernünftigen Parteien? So vernünftig wie die grüne Kernkraftabschalter-Kohlekraftanschalter-Partei? „Vernunft“ ist zu einem sehr dehnbaren Begriff verkommen — auch Dank eines Blattes wie der „Zeit“ und ihrer Macher. Und Dank von Grün-Bückling-Veranstaltungen wie die von Frau Will.

Last edited 1 Jahr her by Grumpler
w.k.
1 Jahr her

Wer noch Illusionen hat und diskutieren, argumentieren möchte, der läuft dauernd gegen die Wand. Eine Wand aus linker Dummheit und Ignoranz. Gab es in der Geschichte ein vergleichbares Volk, das mit solcher Vehemenz, solcher Sturheit an der Zukunft der eigenen Kinder, an dem Wohlstand gesägt hat? Wir sind auch in der Disziplin Weltmeister. Als alter, weißer Mann, der die Zukunft eigener Kinder gesichert hat, (woanders), kann ich mich zurücklehnen und das letzte Kapitel der Tragödie, nicht ohne Tränen für den verlorenen sozialen Frieden, verfolgen.

Michael Palusch
1 Jahr her

Der Herr Ulrich scheint mir auch einer aus jener Spezies zu sein, die, falls man sie fragte wo Kleinkleckersdorf liegt, sofort nach dem Globus von Deutschland verlangen würden.

Last edited 1 Jahr her by Michael Palusch
P. Pauquet
1 Jahr her

Bernd Ulrich: „Später ist heißer“, „Die Welt hat keine Zeit, mit dem Klimaschutz zu warten“, und „Mit jedem Aber stirbt ein Baum“ Genau! So rede ich auch immer. “ Nachts ist’s kälter als draußen! „, “ Morgen ist mehr pleite als heute! “ Die Welt hat noch nie gewartet und hat viel Zeit, verdammt viel Zeit. Wenn sie meint, sie müsste was machen, macht sie es einfach. Unerhört! … Manchmal schnell, mal langsam, mal gar nicht, mal öfters. Und sie informiert nicht Grün/Rot oder Herrn Ulrich. Die Verdummung und Verblödung rast voran! – Das sind zwei unterschiedliche Geisteszustände, treten aber… Mehr

bfwied
1 Jahr her

Oh, da ist es wieder, wie wir wissen, „Deutschland, Deutschland über alles“, deutsche Politiker – und Journalisten, v. a. wenn sie jung sind – die Geistes-Überflieger der Welt, auch wenn sie gerade nur einen Schulabschluss haben, am besten in Bremen oder Berlin! Die dt. Freiheitsverteidiger und Demokratieverteidiger, die nur mit totalitären Maßnahmen, mit Verboten, drastischem Zwang, eklatanten Strafen, Denunziationsportalen, Böse-Menschen-Listen, die „Freiheit“, die sie meinen, heldenhaft verteidigen. Und natürlich verteidigen sie das – undurschaubare – Klima, die Zukunft der Menschheit mit heldenhaftem Altruismus mit Selbstkasteiung und -vernichtung, auch wenn der totale CO2-Absens selbst nach Potsamer Irrtums- und Wahnsinns-Rechnung nur 0,0002… Mehr

Dellson
1 Jahr her

Da die Bildungspflicht durch eine Bindungspflicht an vorgekaute Programmatik ersetzt wurde, können die Quacksalber á la Dr. Terminus in Ruhe schaltlos walten. Man nehme die Zutaten: ein nicht belegbares Dogma, eine Prise Weltuntergang und das erklärte Ziel der Absolution und Menschheitsrettung durch Selbstkasteiung bis zur eigenen sozialen Schieflage. Garniert mit Bildern von halbverhungernden Eisbären, einer ausgetrockneten Oase, die Sonnenstrahlen der Sahara zur Mittagszeit, eine Springflut und Bilder von Hurrikans in den USA. Dazu wird eine lautstarke kleine Clique an Claqueuren organisiert die lautstark den Armageddon flankiert dazu predigen. Und selbst wenn man in einigen Jahren die Lüge merken würde, wäre… Mehr

Kassandra
1 Jahr her

Die Szene lohnt zu betrachten: Entwarnung im Fall #Graichen! Franziska Brantner @fbrantner (die ein gemeinsames Kind mit Boris Palmer hat), ebenfalls Staatssekretärin bei #Habeck und damit Kollegin von Graichen, verspricht schnelle Heilung!: https://twitter.com/tomdabassman/status/1652964822902886400?cxt=HHwWgMC-9fSvwfAtAAAA
Zudem gut zu wissen, dass auch der grüne Kretschmann um die Million Euro aus Steuergeld an Journalisten verteilt hat: https://twitter.com/drumheadberlin/status/1652003004021714944?cxt=HHwWgMC96df-i-0tAAAA
Ich verstehe immer mehr, weshalb Spiegel so traurig guckte, als sie ihren Hut nehmen musste. Wegen der durch ihr Verhalten getöteten Menschen während der Ahrflut war es nicht!

Last edited 1 Jahr her by Kassandra
Haedenkamp
1 Jahr her

»Unsere Freiheit wird im [Heizungs-] Keller verteidigt.« Da gehe ich fest von aus, denn das wird unser letzter Rückzugsort sein, wenn der ultimative Verteilungskampf ausbricht.