Da haben wir den Damen und Herren mit der Wahl ja ordentlich einen eingeschenkt. Sie können es immer noch nicht fassen. Nur der Zweckoptimismus einer Ursula von der Leyen ist durch nichts zu erschüttern.
Vor drei Tagen ist Ursula von der Leyen in Frankreich gewesen, (falls es jemanden interessiert) und, oh la la, dieser Macron, was für ein Mann, zieht sie unwahrscheinlich an. Dieser Wuchs, diese Kraft, weckt in ihr die Leidenschaft! Vielleicht, dachten wir während der Will-Show immer wieder, schickt Merkel ihre Parteikollegin deswegen so häufig in die Shows, um zu zeigen: Da habt ihr mit mir noch richtig Glück gehabt.
Zu Beginn stellte Will nebenbei fest: Niemand von uns schaut haltungsfrei auf die Dinge. Will sagen: Jeder Politiker, jeder Moderator, jeder Journalist und jeder Experte führt eine Agenda im Gepäck und dient einem Herrn, dessen Sprache er spricht. Ach was! hätte Loriot dazu gesagt. Also schauen wir uns die Herrschaften an. Carsten Schneider, gelernter Bankkaufmann, studiert danach „Public Policy“ und landet (zwangsläufig?) bei der SPD. Viviane Reding, Luxemburgerin – als EU-Parlamentarierin und irgendwas bei der Bertelsmann-Stiftung bestens versorgt – , will, dass Deutschland die Spendierhosen nicht verschließt, und die abtrünnigen Ost-Europäer mit „starker Hand“ zur Räson bringt. Dazu ist sie Ursula von der Leyens beste Freundin und schätzt offensichtlich denselben Friseur. Wolfgang Merkel ist wie seine Namensvetterin Angela im Herzen Sozialdemokrat, aber wie sie nicht in dieser Partei. Dafür aber in der SPD-Grundwertekommission. Und Bernd Ulrich ist Polit-Chef bei der Zeit. Seinetwegen kann hier endlich mal unser Lieblingssatz untergerbacht werden, der sich häufig bei den Zeit-Leser-Kommentaren findet: „Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion“.
Ulrich war mal in Funktion bei den entrückten Grünen, daher vielleicht sein Hang, die augenblickliche Situation – wir haben gewählt, jetzt gucken CDU/CSU/SPD und Grüne blöd aus der Wäsche – in gesamthistorische Zusammenhänge zu stellen. Wir befinden uns nämlich, findet der Nicht-Historiker, an einer Zeitenwende: „500 Jahre westliche Dominanz und 100 Jahre amerikanische Dominanz gehen zu Ende, das führt zur historischen Verunsicherung.“ Weil die Sendung vollkommen belanglos dahinplätscherte, haben wir Zeit für einen Faktencheck. Fangen wir mit der amerikanischen Dominanz an: Die basiert seit 1918 auf ihrer Rolle als Finanzhegemon (die militärischen Erfolge reißen einen jetzt nicht vom Hocker), und bis heute regiert der Dollar die Welt, von den Handelszentren Schanghai oder Frankfurt, von den Taxifahrern in Kairo bis zu den Prostitutka in Russland. Bislang ist jeder Versuch, diese Dominanz abzuschütteln, gescheitert.
Vielleicht hat er aber auch nur so dahergequatscht, wie bei dem Satz: „Die Probleme der Welt kamen bei uns an durch die Flüchtlinge.“ Die Immigranten (darunter verschwindend wenieg Flüchtlinge) kamen in dieser Zahl bei uns an durch Merkel, wäre die korrekte Analyse, aber wir schwenken kurz auf das Thema: „Mächtig ohnmächtig – wie geschwächt ist Angela Merkel?“ Ziemlich, sagt Merkel von der SPD-Grundwertekommission, es geht zu Ende, findet Ulrich, hoffentlich nicht, jammert Viviane. Probleme? Welche Probleme? Als Merkel antrat hatten wir Massenarbeitslosigkeit, und heute ist alles bestens, jubelt von der Leyen (auf dem Papier, Madame, durch Statistikfälschung).
„Aus tiefster Überzeugung“ sagt UvdL alles, was sie sagt. An die Probleme „rangehen! Machen! Mit Schwung!“ Und wir dachten, die Zeit der „Tschakka! Du schaffst es!“-Plattitüden-Verkäufer sei vorbei. Jamaika hätte für „Nachhaltigkeit“ stehen können, hat sie wohl einer Bertelsmann-Broschüre entnommen, nun besprüht sie notgedrungen den jungen Sozialisten Carsten mit ihrem spröden Charme. Aber auch dieses Speed-Dating bleibt chancenlos.
Apropos Besprühen. Christian („ja, so isser, der Schmidt“) wurde noch wegen Glyphosat beschimpft. Partei für Vögel und Insekten nahm natürlich Ulrich von der Vögelschredderpartei Die Grünen. „Die deutsche Natur geht weiter den Bach runter!“ rief er aus. (Zitat KGE?) Wohl lange nicht mehr in derselben unterwegs gewesen, Wandersmann? Die Blumen blühen nicht mehr und Bienen fliegen nicht mehr, weil der Winter Einzug hielt, wollen wir ihm noch hinterherrufen.
Vielsagend war der Einspieler einer Rede von Ursula vor dem Bundestag, wo sie in tiefster Überzeugung von sich gab „Deutschland steht für Verlässlichkeit, meine Damen und Herren!“ Die Damen und Herren spielten mit dem Handy (Wolfgang, tu was!), schwätzten oder lasen. Keiner klatschte.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Was war noch gleich das Thema dieser Sendung, Herr Paetow?
Jetzt habe ich schon drei mal hoch gescrollt. ;-))
Meine Quintessenz:
Gut, daß Ministerinnenkinder vorwiegend in Internaten erzogen werden.
Vielleicht lernen sie da was ordentliches fürs Leben.
Ich fand die Sendung mal wieder erschreckend. Uschi hat die ganze Zeit Lobeshymnen im Brustton der Überzeugung herauskrakeelt und ständig etwas von Zukunft erzählt. Beinahe wäre sie dem Mann von der SPD ins Gesicht gesprungen, als er wagte zu widersprechen. Dabei hat die Gute wirklich keine Ahnung von der Zukunft! Das, was die derzeitige Nicht-Regierung gerade anrichtet, ist die glatte Zerstörung der Zukunft für unsere Kinder. Sie werden als Minderheit in Deutschland auf Schuldenbergen sitzen und noch mehr zahlen müssen für Menschen, die sie von Grund auf hassen, weil sie eine helle Hautfarbe haben und nicht ihrem Glauben angehören. Sofern… Mehr
Ihnen platzt auch langsam der Kragen Herr Patow, mir auch. Ihr genialer Wochenrückblick amüsiert uns alle, aber es ist an der Zeit wirklich aufzustehen.
Ihr Wort in Gottes Gehörgang. Allerdings stellt sich die Frage, ob das Ruder überhaupt noch wieder herum zu reißen ist…
Daher darf es eigentlich auf keinen Fall noch einmal eine GroKo geben.
Ich sehe das immer als eine kostenlose Werbeveranstaltung für die AfD an…also weiter so mit Will und Illner. Aufgrund dieser zur Schau gezeigten Dummheit werden immer mehr Menschen aufwachen.
Frau v.L. sollte man zwingen die Reden von Herrn Drewermann anzuhören. Verstehen wird sie sie wahrscheinlich nicht. Es sit schon erschreckend wieviele Menschen es wieder gibt die Mord und Totschlag als ganz etwas normales halten und Menschen anlernen wollen diese Verbrechen zu begehen. Die 10 Gebote verbieten dies den Menschen, während der Staat dies von seinen Soldaten verlangt und die Pfaffen sich dagegen nicht wehren.
Ich konnte mir das ganze Schmierentheater nur teilweise anschauen, weil ich dann auch Opfer des Ausfalls vom Satellitenempfang wurde, welcher seit Tagen den Fernsehkonsum in ganz Deutschland einschränkt. Trotz horrender GEZ Gebühren, bekommen es die öffentlich rechtlichen Sender nicht mehr auf die Reihe ihre Programme flächendeckend auszustrahlen. In den Foren wird darüber berichtet, dass auch die Mediathek nur eingeschränkt zur Verfügung stand.
Wenn ich lese, was in der Runde wieder abgelaufen ist, dann ist diese Schlamperei bei den öffentlich rechtlichen Sendern, wohl als Gesundheitsvorsorge zu sehen. Kein Empfang treibt auch den Blutdruck nicht hoch und das verlängert die Lebenserwartung.
Text wieder super! Super auch die Werbung für die Black-Box. Frage an TE: Wird das „Bomben-Geschenk“ von der DHL ausgeliefert? Ist es als solches kenntlich gemacht? Man will ja keinen Ärger, wenn’s knallt.
Die Sendungen gleichen sich immer mehr der Politik an. Sie schaffen es auch, immer nichtssagender zu werden, was beachtlich ist, wenn man das Grundniveau betrachtet.
Einzig das Aussetzen eines geplanten Sendetermins könnte das TV-Publikum verunsichern.
Frau vdL lebt anscheinend in einer selbstgestrickten Traumwelt. Ich kann nur hoffen, dass die SPD nicht um fällt, das wäre schlimm und Deutschland der Bankrotterklärung wieder einen Schritt näher. Soll Merkel doch die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt hat und einmal im Bundestag für das, was sie Politik nennt, werben.