Die Welt dreht sich weiter. Nicht aber die goldene Welt von Hollywood, die am Höhepunkt woken Dekonstruktivismus stehen geblieben zu sein scheint. Bevor man endgültig zum alten Eisen gehört, feierte man nun noch einmal Transaktivismus mit voller Breitseite gegen die Kirche. Gähn.
Bereits bei den Oscars fragt man sich Jahr für Jahr, wie viel Relevanz der einstige Olymp der Unterhaltungsindustrie in dieser Welt noch hat. Stärker noch stellt sich diese Frage beim kleinen Bruder der Oscars, den Golden Globes. Doch anstatt dem zunehmenden Niedergang in der Provinzialität durch Innovation und Qualität entgegenzuwirken, beweihräuchern sich die Eliten weiter im kleinen Kreise und feiern ihr immer progressiveres Weltbild, mit dem sie die Gesellschaft zwangsbeglücken wollen.
Fünf Jahre nachdem Ricky Gervais den Golden Globe Eliten die Leviten gelesen hat, haben diese ihre Lektion noch immer nicht gelernt und setzten wieder einmal auf progressive Propaganda. So durfte es natürlich nicht ausbleiben, dass mit “Konklave” ein Film fürs beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, der in konservativen Kreisen der USA als höchst kirchenfeindlich kritisiert wurde. Bei der fiktiven Geschichte rund um die Wahl eines neuen Papstes erscheinen alle beteiligten Kardinäle nur als verlogene Manipulatoren, die machiavellistischen Machtspielen nachgehen.
— New York Post (@nypost) January 5, 2025
Doch während sich aus dieser Prämisse zumindest ein spannender Politthriller machen ließe, durfte natürlich die “provokante” Lösung, die gleichzeitig den Film jeglicher Spannung beraubte, nicht ausbleiben, denn zum Papst wird letztendlich eine intersexueller Papst (sprich: eine biologische Frau) gewählt. Der sie unterstützende Kardinal ist gleichzeitig auch der einzige mit Anstand. Mehr moralische Keule geht nicht. Dass man mit solch plakativer und vorhersehbarer Charakterisierung den Film jeglicher Spannung beraubt, sollte man eigentlich in der ersten Stunde für Drehbuchautoren lernen. Aber wer braucht schon Spannung, wenn er einen Hollywood-Preis einheimsen kann?
Transfilm gewinnt. Was sonst?
Nachdem Gervais es zu weit getrieben hatte, gönnte man sich diesmal eine Light-Version. Die Komikerin Nikki Glaser erlaubte sich zwar ein paar Witze über die ausbleibenden Diddy-Parties (in Anspielung auf den wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten Rapper und Produzenten P Diddy), aber ansonsten ging man auf Nummer sicher. Selbst die Anspielung auf das offensichtliche Unvermögen Hollywoods, die Wahl der Menschen in den USA zu beeinflussen, wurde abgedämpft, als Glaser selbst ihre Verunsicherung angesichts der bevorstehenden Trump-Präsidentschaft unterstrich. Ein bisschen Provokation, aber nur solange es den Wohlfühlcharakter der fast schon intim anmutenden Veranstaltung nicht stört. Niemand möchte noch einmal die entgleisenden Gesichtszüge von Tom Hanks sehen.
Das erklärt auch den Gratismut, mit dem sich Hollywood an der katholischen Kirche seit Jahren abarbeitet, während andere Weltreligionen von vergleichbarem Spott und Hohn verschont bleiben. Ein “Konklave” im islamischen Milieu? Undenkbar. Und dem fiktiven jüdischen Auswanderer und Holocaust-Überlebenden László Tóth setzte man in “Der Brutalist” ebenfalls ein einfühlsames Denkmal und prämierte den Film gleich mit mehreren Preisen, wobei auch in diesem Film Christen eher schlecht wegkommen.
Aber gut, all das ist weder neu noch überraschend. Das gilt auch nicht für den Hauptgewinner der diesjährigen Golden Globes, das französische Musical “Emilia Pérez”, das gleich viermal ausgezeichnet wurde. Wer sich nun fragt, ob er diesen Film wohl verpasst hat, sei beruhigt. Ja, wahrscheinlich hat er das, denn den im Sommer erschienenen Film sah – im Gegensatz zum Konkurrenten “Wicked” – kaum jemand im Kino.
Doch selbst das hat ja Tradition, dass man sich in Hollywood Preise für besonders erfolglose Produkte zuschiebt. Im Fall von “Emilia Pérez” aber sprach neben dem Verlust an der Kinokasse (ein Einspielergebnis von weniger als 10 Millionen Dollar bei Produktionskosten von über 25 Millionen) vor allem auch das Thema für einen Preis. Denn der Film erzählt die Geschichte von einem mexikanischen Drogenbaron, der eine Geschlechtsumwandlung durchläuft und als Frau eine NGO gründet.
Einer der Höhepunkte des Trans-Films (ein Propagandaprodukt, das sich als Film identifiziert; Anm. d. Aut.) ist ein musicaltypisches Lied, in dem die bevorstehende Geschlechtsumwandlung, inklusive Scheidenplastik zur Erstellung einer sogenannten Neovagina lustig besungen wird. Dabei sollte festgehalten werden, dass der musikalische Teil qualitativ dem Inhalt um nichts nachsteht.
Letzte Runde auf der Titanic Hollywood
Die Golden Globes haben somit wieder eindrucksvoll ins Gedächtnis gerufen, wie irrelevant Hollywood mittlerweile ist. Die Titanic der Unterhaltungsindustrie hat nicht nur den Eisberg gerammt, sondern sinkt rapide – Vorschiff voraus. Doch nur wenige Ratten verlassen das sinkende Schiff, stattdessen versammeln sie sich alle zu einem letzten Glas Champagner rund um die Kapelle und stoßen noch ein letztes Mal unter gegenseitigen Versicherungen der Unsinkbarkeit des Kahns aufeinander an.
Es ist ein befremdliches Schauspiel, doch mit der nötigen Distanz womöglich noch immer das unterhaltsamere, als jene Streifen, die Hollywood unter größten Mühen nach wie vor hervorbringt.
Wer also noch einmal so richtig unterhalten werden möchte, der sollte schon einmal einen Popcorn-Vorrat anlegen, denn wenn am 2. März die diesjährige Oscar-Verleihung unter der Präsidentschaft von Trump abgehalten wird, darf man sich bereits auf die zahlreichen Durchhalteparolen und Krokodilstränen der abgehalfterten Reichen und Schönen freuen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Preisverleihungen selbst zur “besten Komödie” gekürt werden.
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Wie irrelevant Hollywood geworden ist? Einfach mal auf Netflix oder einem anderen Streaming-Dienst ihrer Wahl die neuesten Filme ansehen. Oder besser nicht. So gut wie jeder Film, der nach 2020 produziert wurde, ist schlicht Schrott, völlig belangloser moralisierender Woke-Müll. unerträglicher Mist. Entschuldigen Sie die harten Worte. Ich kann und will es nicht mehr sehen: die krankhafte Wokeness trieft aus Drehbuch, aus dem Casting, aus den (zumeist schlechten) Schauspielern, aus der Action und aus der Musik. Es ist widerlich. Übrigens: der deutsche Film hinkt in dieser Hinsicht Hollywood kein bisschen hinterher. Im Gegenteil. Was noch zumeist geht, sind französische Filme, aber… Mehr
Ich schätze, bei den Oscars, Grammys, Golden Globes etc. kann man nur abwarten, bis wieder normale Zeiten einkehren. Genau wie beim woken ESC. Dort bröckelt es zwar etwas, aber solange die Jurys mitmischen, ändert sich nichts. Letztes Jahr hat Nemo ausschließlich dank der woken Jurys gewonnen, das Publikum wollte den „normalen“ kroatischen Beitrag als Sieger sehen. Die Schweiz war beim Publikum nur zweimal von 36 Abstimmungen auf Platz 1 oder 2, Kroatien dagegen 21x.
Was die Unterhaltungskasper aus Hollywood für politisch relevant halten, spielt weder in den USA noch sonst irgendwo auf der Welt eine Rolle. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass es keine große Schnittmenge zwischen Prominenz und Intelligenz gibt. Mehr muss man eigentlich nicht wissen, um die alljährlich stattfindenden Jahrmärkte der Eitelkeiten der amerikanischen Unterhaltungsindustrie bewerten zu können.
„Denn der Film erzählt die Geschichte von einem mexikanischen Drogenbaron, der eine Geschlechtsumwandlung durchläuft und als Frau eine NGO gründet.“
schon passend: Drogenbaron `> NGO. Im Prinzip blieb er beim einmal Gelernten.
Die treffendste Bezeichnung für diese eitlen Hollywood-Stars mit ihrer moralischen Hybris habe ich bei Michael Klonovsky gelesen: Charaktersimulanten.
Das könnte mal so richtig zum Problem werden, wenn der Hahn erkennt, daß er auf die Ente gestiegen ist und damit macht es überhaupt keinen Spaß mehr, wenn man hinter jeder Larve ein Kunstprodukt vermuten muß, wobei man sich darüber streiten kann, ob das alte Bewährte nicht doch auf Dauer besser wäre.
Das stimmt doch jetzt nicht: ein mexikanischer Drogenboss, der sich als Frau fühlt, eine Geschlechtsumwandlung durchmacht, eine NGO gründet und das ganze wird mit läppischen Liedchen vertont, nee, nee, das können Sie mir nicht weismachen!
Ich schaue seit 3 Jahren kein Fernsehen mehr und wenn doch, dann Netflix oder wohlausgesuchte Filme in den Mediatheken. Ich vergnüge mich bevorzugt mit Büchern (auch Audio) und lese online das Neueste und eben auch Kritiken wie diese hier. Damit bin ich vollauf informiert und mir rollen sich nicht regelmäßig meine Fußnägel hoch.
Was da Preise erhält, entzieht sich oft meinem Verständnis für Kunst. Der ESC lässt grüßen.
Stars und Sternchen, vor allem des Film-Buiseness, waren schon immer großenteils Vollidioten!!! Daran wird sich auch nichts mehr ändern, weg damit!!!