Mani Pulate: Hände waschen mit Ursula von der Leyen

Die oberste Repräsentantin der EU ergeht sich in einer infantilen Handwasch-Challenge - während das Nötigste an Schutzkleidung und Equipment für medizinisches Personal fehlt und flächendeckende Tests, sowohl für Covid-19 als auch auf Antikörper, nicht zu organisieren sind.

Die Italiener klagen nicht nur über das Coronavirus, das die Liebsten quasi dahinrafft, sondern auch über die Abwesenheit der Europäischen Union in eben dieser Notsituation. Manch einer fragte bereits bitter: Gehören wir, die Italiener, überhaupt zu Europa?

Während sich Ursula von der Leyens EU wegduckt und nur den schwachen Willen zu Beratungen äußert, vermittelt sie eher den Eindruck der Parole: „Rette sich wer kann“. Den Italienern springen derweil unaufgefordert Russland, Kuba und China zur Seite – nicht gerade Freunde der EU.

Die Stärke der EU und vor allem der neuen deutschen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, war von jeher die pure Symbolpolitik. Man könnte auch sagen: Ursula, der neue weibliche „Schonklod“.

Was ist das für eine Zeit, in der die obersten Repräsentanten in Ermangelung des Nötigsten an Schutzkleidung und Equipment für medizinisches Personal, in Ermangelung an Schutzmasken für die Bevölkerung, die ungenügende Verfügbarkeit und Organisation flächendeckender Tests, sowohl für Covid-19 als auch auf Antikörper – sich in infantile Handwasch-Challenges ergehen, in denen man andere Großkönner zu Handwasch-Videos nominiert. Es gab eine Zeit, da bestand die Challenge darin, anderen einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf zu gießen. Da ist Händewaschen schon weniger herausfordernd. Es ist gewissermaßen eine Minimalanforderung, der sogar Ursula von der Leyen gerecht werden kann. Und was schon damals albern war, wird im Zeichen der Pandemie nicht besser.

Und auf diesem Niveau geht es weiter. Die Botschaft an die 500 Millionen Bürger der EU ist klar: Ohne die Brüsseler Bürokratie seid ihr sogar zum Händewaschen zu doof. Selten wurden deutlicher, als was und wie die EU-Elite ihre Völker betrachtet. Und so geht es immer weiter. Eine wahre Hygienechallenge des Händewaschens, in 9 Schritten aufgenommen und mit Begleittext erklärt, während die ehemalige Verteidigungsministerin und siebenfache Mutter die europäische Hymne Beethovens „Ode an die Freude“ summt, mehr schlecht als recht und sich dabei die Händchen schrubbt. Nicht wenige würde ein ähnliches Challenge-Video zu diesem Thema interessieren: „Wie man restlos alle verfänglichen Daten vom Handy löscht“ und dabei die Titelmelodie der Benny-Hill-Show pfeift.

Das Covid19 wäre wohl längst besiegt, würden sich alle die Hände exakt so waschen. Aus der begleitenden Gebrauchsanweisung entnehmen wir, und ich beschränke mich absichtlich auf die wichtigsten Schritte, bzw. Handlungen, so geht Händewaschen richtig, und wer, wenn nicht die Ursula mit ihren sieben Kindern, muss es wissen, wie’s geht?

Also, aufgepasst:

◾Seife auf Handinnenfläche auftragen und verteilen.

◾Beide Handinnenflächen durch Reiben reinigen.

◾Handaußenflächen beidseitig mit der Innenfläche der anderen Hand reinigen.

◾Fingerzwischenräume gründlich reinigen.

◾Mit der rechten Handfläche den linken Daumen umschließen und reinigen. Dasselbe Verfahren mit der anderen Hand wiederholen.

◾Fingerspitzen durch Reiben auf Handinnenflächen reinigen. Uund natürlich die Hände abspülen, ach, ne, und klar, die Hände abtrocknen.

Und, welch einen Trick zeigt uns von der Leyen: den Wasserhahn ohne direkten Kontakt, beispielsweise mit dem Papiertuch schließen.

Am Ende hebt die Kommissionspräsidentin mit todernstem Gesicht beide Arme und spreizt die Finger, fast so, wie Manuel Neuer vor dem Strafstoß. Ja, sauberer geht es nicht, will sie uns sagen – und Sünder sowie Schmutzfinken kriegen wir alle dieser Tage. Damit die EU endlich sauber wird. Mani pulate, sagen die Italiener, und einen damit: Manipulation.

Momentan so scheint es, wird in Deutschland und Europa alles reglementiert und manipuliert. Kontaktsperre, nicht mehr als zwei Personen auf einem Flecken. Opa und Oma, die „Umweltsäue“, sind zu meiden. So gingen und gehen übrigens auch die Scientologen vor, Reinlichkeit und Waschungen sind dort ein Ritual.

Doch der Vergleich mit den Scientologen ist vielleicht unpassend. Wissen Sie, was Ursula von der Leyen und Pontius Pilatus gemeinsam haben? Richtig, beide waschen sich die Hände in Unschuld, so hält sich die Metapher bis heute.

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