Ex-SPÖ-Bundesobmann Christian Kern gratuliert Andreas Babler und konstatiert: "Der Ablauf des ganzen Vorgangs ist allerdings eine eindrückliche Bestätigung, dass man es in der Politik nicht so dumm denken kann, wie es hinterher kommt."
Wer den Schaden hat, spottet bekanntlich jede Beschreibung. Aus dieser selbst gemachten Funktionärsposse kommt die SPÖ nicht so schnell raus. Warum selbst gemacht? Wegen Verstoßes gegen den Grundsatz KISS: keep it simple stupid.
Wozu braucht es beim Zählen von Stimmen Excel? Simple Zettel Papier und handschriftliches Zusammenrechnen reichen und sind nachzählbar. Wenn sauber gearbeitet wird. Wenn nicht, kommt es leichter ans Licht.
Wie haben diese Organisationsgenies das eigentlich gemacht? Chefredakteur Florian Klenk von der Wochenzeitung Falter klärt auf:
„Es wurde auf Papier gewählt, also angekreuzt. Es gab 12 Wahlurnen. Die wurden auf 11 Tischen ausgeleert und dann von mehreren gezählt. Die Ergebnisse aus den Urnen wurden in ein Protokoll eingetragen. Mit diesem Protokoll ging es dann zu einem Mitarbeiter der Löwelstraße, der die Zahlen in eine Excel-Tabelle eintrug. Offenbar falsch. Schlamperei? Ein Streich? Fest steht: niemand der Wahlkommission hat das Endergebnis noch einmal nachgeprüft.“
Übrigens: Wer sagt denn, dass bei der Mitgliederabstimmung nicht noch mehr Excel-Fehler gemacht wurden als beim Delegiertenparteitag?
Dieser Tweet geht jedenfalls in die Geschichte der einstigen Arbeiterpartei ein:
Heute meldet die SPÖ das:
War Journalist Martin Thür wirklich der Auslöser, ohne den es vielleicht bei Doskozil geblieben wäre?
Hier die Faust aufs Auge:
Die meisten Tweets sind übrigens ebenso witzschwach wie die Parteienwelt sonst die ganze Zeit über auch (Löwelstraße, Sitz der SPÖ-Zentrale):
Der Tweet der Bierpartei ist einer der besseren:
Ex-Bundesvorsitzender, Förderer von Nachfolgerin Rendi-Wagner, Unterstützer von Doskozils Kandidatur Christian Kern steuert einen guten „Sager“ bei, wie man in Wien statt Spruch sagt:
Das Bild von Pamela Rendi-Wagner gesternnachmittags spricht für sich:
Na ja:
Alt-Journalist Christoph Kotanko hält’s ernst:
Was kann Wahrscheinlich-Vorsitzender Babler gegen einerserienverdächtige Fortsetzung dieser Art tun?
Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende:
Und wenn Sie mich fragen, solche Unprofessionalität ist kein Unfall, sondern systemisch in allen Parteien. In diesem Fall sind nur ausnahmsweise einmal nicht die Bürger die Opfer, sondern nur die Funktionäre.
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Ja was glaubts ihr denn, wie die Linken und Rechten Sozialisten sonst Wahlen gewinnen würden?
„Die Leute, die die Stimmen abgeben, entscheiden nichts. Die Leute, die die Stimmen zählen, entscheiden alles.“ — Josef Stalin
Bei uns gibt es Excellent-Tabellen, nach denen unsere Politiker in ihre Ämter gelangen!
Werter Herr Goergen, die meisten Tweets sind nicht witzschwach, die Absurdität des Vorganges ist schlicht nicht mehr zu toppen. Wobei ich bspw. den Hinweis des Wiener FPÖ-Chefs Nepp für die nächste Wahl bzw. Nachzählung bei der SPÖ doch sicherheitshalber OSZE-Wahlbeobachter anzufordern, ziemlich witzig finde. Aber mit der FPÖ haben Sie es ja nicht so … . Der meines Erachtens interessanteste Tweet ist Ihnen leider durch die Lappen gegangen: https://twitter.com/GruenerWolf/status/1665773707296374786?s=20 Wie kann es sein, dass die jetzt präsentierten Zahlen wieder nicht zur Erklärung (fehlende Stimme war ungültige Stimme) passen ? Das stinkt doch zum Himmel: https://exxpress.at/5-offene-fragen-zum-spoe-debakel-muss-parteitag-jetzt-wiederholt-werden/ Schade auch, dass Sie die… Mehr
Wir können nicht zählen.
Deshalb sollten Sie uns wählen.
Sie können auf uns zählen.
Facharbeiter für Stimmenzählung gesucht.
Ihre SPÖ
600 Stimmen lassen sich auf jedem proletarischen Küchentisch gut zählen.
Jeder Tischlergeselle schafft das.
Die Facharbeiter der SPÖ sind allerdings schon damit überfordert.
Denen darf man keine Gemeinde und erst recht kein Land anvertrauen.
Kein Schmäh: Anscheinend ist die deutsche Bildungsmisere, insbesondere was die Fähigkeiten in Mathematik betrifft, bereits in die Alpenrepublik rübergeschwappt. Aber dass sogenannte deutsche „Qualitätsmedien“ wie z.B. „Der Spiegel“ sich darüber lustig machen, sollte unterbleiben, denn in Deutschland gibt es durchaus ähnlich gelagerte Fälle, siehe die vorletzte Berlin-Wahl. Und bei den linksgerichteten Parteien, zu der die SPÖ unter dem bislang agierenden Personal (Doskozil mal ausgeklammert) gehört, hat man es mit Zahlen eh nicht so, weil Ideologie halt einfach mehr zählt.
Wieso klammern Sie Doskozil aus? Der ist seit Jahren als Linkspopulist tätig und treibt den Schuldenstand im Burgenland hoch.
Außerdem ist es auch kein Schäh, dass Österreichs Universitäten schon seit Jahren das größte Auffangbecken für jene Studenten sind, die in Deutschland die Aufnahmebedingungen nicht geschafft haben.
Der Parteitag war in Linz, dort wurde abgestimmt, sortiert und gezählt, 280 Stimmen für Doskozil und 317 Stimmen für Babler. Die “ Löwelstraße “ ist dann die Parteizentrale in Wien. Wie und warum das Protokoll nach Wien übertragen, und offenbar dort verdreht wurde, ist nicht lückenlos bekannt. Noch weniger bekannt ist, warum das protokollierte Ergebnis der Auszählung in Linz nicht das offizielle Ergebnis wurde, und nach dem Herumwursteln mit Excel-Tabellen – für 597 Stimmen – niemand merkte, dass das digitalisierte Protokoll aus dem PC in Wien nicht mit dem Ergebnis vor Ort übereinstimmte.
Ich habe die Geschichte schon öfter erzählt. Ich durfte an unserem Gymnasium einmal die Wahl für den örtlichen Personalrat und den Hauptpersonalrat beim Kultusministerium organisieren. Ich bin Mitglied des eher konservativen Philologenverbands (damals noch, heute auch zeitgeistig ergrünt), und mir wurde ein Kollege, der Mitglied bei der GEW (stark links orientiert) ist, zur Seite gestellt. Schön ausgewogen. Abends ging es schließlich ans Auszählen. Kein Mensch hat sich dafür interessiert, mein GEW-Kollege und ich waren allein zu Gange. Da man bei der Wahl sowohl kumulieren als auch panaschieren konnte, war das Auszählen aufwendig und kostete einige Zeit, obwohl unser Gymnasium nicht… Mehr
Man muss sich das mal vorstellen, solche Leute verwalten Staatshaushalte, also Steuergelder und Abgaben in Milliardenhöhe.
Mir wird ganz schlecht.
Na gut, hier waren Sozis unter sich, aber in den Ministerien werden ja inzwischen auch die Fähigen aussortiert und durch Parteikader ersetzt, siehe Habeck-Ministerium.
Absurdistan gedeiht und wächst, grausam.
Irgendjemand hat einmal gesagt: „Die Wahlen werden nicht in der Wahlkabine vom Wähler, sondern am Auszähltisch von den Wahlhelfern entschieden! (Eine Lebensweisheit aus der DDR bzw. UDSSR?) Es ist schon erstaunlich, wenn sich in einem kleinen, ländlichen Wahlbezirk 11 AfD Wähler zusammen finden (aus dem größten Ortsverein, in dem auch über Politik diskutiert, und in dem kommuniziert wird, wer was gewählt hat) und im veröffentlichten Endergebnis der Lokalzeitung, dann nur 4 AfD Stimmen ihrem Wahllokal zugeordnet sind, ohne diejenigen die zwar AfD gewählt, es aber nicht publiziert haben. (Die Grünen haben die 5% Hürde so gerade eben überwinden können) Das… Mehr
Lieber rofer: Ihren Aufruf kann man nur unterstützen. Aber leider verschwinden die Wahlergebnisse aus den Wahlbezirken in einer Art schwarzem Loch der Wahlämter. Gibt es auch dort Wahlbeobachter? In welche Excel-Tabellen werden die Zahlen eingegeben? Wurden die Formeln validiert (…daß sie richtig addieren …)? Gibt es einen Mechanismus gegen Tippfehler? Wird in den Excel-Tabellen wirklich nur addiert? Wird vielleicht gerundet? Oder gibt es irgendwo Formeln mit Dreisatz? Wer gibt die Zahlen ein? Ist er allein oder schaut ihm einer über die Schulter? Wie kann überprüft werden, daß die Zahlen von den Gemeinden an das Land richtig übermittelt wurden? ALLES DAS… Mehr
Aufgrund persönlicher Erfahrung kann ich leider nur sagen: in Österreich überrascht so etwas nicht im Geringsten.